Cocktails, gebrannte Wasser, Zigarrendunst -- die Gespräche an Orlandos Bar drehen sich um Medienkritik, Kultur, Philosophie, um Gesellschaftspolitik, Religion, Familie und Erziehung, um Mann und Frau -- und ums Kochen. Gejammer, Gelächter, Angeberei sowie gepflegte Beschimpfungen sind an der Tagesordnung.



Samstag, 31. Juli 2010

La Suisse et Le Parfait

"It is sometimes easier to fight for principles than to live up to them" (Adlai Stevenson 1900-1965)

Stevenson war der US-Amerikanische Diplomat und UNO-Botschafter seines Landes, der im Gange der Kuba-Krise 1963 im UN-Sicherheitsrat den sowjetischen Abgesandten zur Rede stellte und vor der Welt lächerlich machte, als dieser noch immer zu leugnen versuchte, dass es auf Kuba sowjetische Mittelstreckenraketen gab. Er sei bereit, zu warten, bis der Russe seine Beweise bringe, "until hell freezes over!" (bis die Hölle gefriert). Die braven Sowjetbürger sassen damals in ihren engen, kalten Mehrpersonenhaushalten mit ihren traurig-heroischen Geschichten aus dem Zweiten Weltkrieg und wussten von der ganzen Sache: nichts. Da war keine Presse, es gab kein Medium, das frei und kritisch berichten konnte, was im Arbeiterparadies oder in der Welt geschah. Die einzige Zeitung - die Pravda ("Wahrheit" - ausgerechnet) schrieb über eine Wirklichkeit, die dem Zentralkommittee genehm war, eine Wirklichkeit die es in Wirklichkeit gar nicht gab!

Freie Presse, freie Wohnort- und Berufswahl, freie Wahlen und eine freie Zivilgesellschaft in der diskursiv ermittelt wird, welche Projekte, Ideen und Experimente man als Gemeinschaft wagt - das gab es in Russland damals nicht. In der Schweiz zur gleichen Zeit aber schon. Die Schweiz hätte es im Gegenteil gar nicht gegeben, hätten die Schweizer, die Bürger dieses Landes sich solche Freiheiten nicht erkämpft. Das war damals nur drei, vier Generationen davor. Ganz Europa hatte hysterisch gekichert, als die Schweizer sich eine demokratisch-freiheitliche Verfassung gaben.

Unsere Verfassung und unser Staat ist geblieben - wo sind jene, die damals lachten? Man kann sie im Geschichtsbuch suchen, der Rest ist bekannt.

Und wieder stehen wir am Scheideweg: ganz Europa scheint über diese störrischen, hoffnungslos rückständigen Schweizer zu lachen, die lieber den beschwerlichen, unsexyen, "unmodernen" Weg als Aussenseiter gehen - wie unpassend!

Alle Schweizer? Nein, ein kleines Grüppchen von Chefintellektuellen in den Schreibstuben der Nation im Verbund mit ein paar Künstlern und Euroturbos unter den Volksvertretern arbeiten hart an der Abschaffung unseres Landes und höhnen am lautesten über den dummen Tubel von Bürger, der einfach nicht wahrhaben will, dass der bequemere Weg auch der bessere Weg ist.

Fast scheint es, in Umkehrung des Spruchs von Adlai Stevenson, dass es heute einfacher ist, Prinzipien zu leben, sprich: die Vorteile des "Sonderfalles", eines freien, unabhängigen und reichen Landes zu geniessen. Beim geringsten Widerständchen aus dem Ausland sofort das Sturmgewehr im Zeughaus zu deponieren und mit weissen Leintüchern die Kapitulation zu erklären und mit Tränen der Dankbarkeit sich der Apotheose, dem Aufgehen im hlg. röm. Reich europäischer Nation sehnsüchtig hinzugben. Komm o Grosser Karl und schwängere mich mit deinem bürokratischen Pfahl, reiss mich in ghaddaffische Stücke und lass mich in süsser Selbstnihilierung glühend den Speichel seliger Dazugehörigkeit lecken und den Odem ganz europäischer Gewöhnlichkeit schnüffeln. Schmacht!

Ist es nicht tatsächlich so, dass der Pazifist Stevenson hier und heute in seiner Umkehrung wahr ist: Es ist einfacher Prinzipen zu leben und sie für selbstverständlich zu nehmen, aber wenn es darum geht, für sie enzustehen, um sie zu kämpfen und zu verteidigen, dann hängt das helvetische Schnäbi ganz tief (oder bammelt mehr so vor sich her, weil man es gewiss per autonomem Nachvollzug bereits auf EU-Norm heruntergeschrumpft hat)?

Was denken Sie? Sollten wir uns aus dem engen Gefängnis unseres Schweiztums befreien? Oder hatte Urs Paul Engeler recht mit seiner Feststellung: "Die Schweizer sind heute eine Ansammlung von Menschen, die sich amüsieren wollen, möglichst ohne Widerstände und jedem bei jeder Gelegeheit zu verstehen geben, dass sie nichts lieber als gleich wie das Ausland wären"? Wäre es da nicht besser, wir beenden das Experiment Schweiz und werden ganz normale EU-Bürger?

Um auf die Schweizer des Jahres 1963 zurückzukommen: meinen heutigen Eintrag widme ich aus gegebenem Anlass einer schweizerischen Spezialität sonder gleichen, die es so nirgendwo gibt, und zwar seit 60 Jahren!

Le Parfait symbolisiert für mich alles was Schweizerisch ist:

- Sparsamkeit (keine Paté sondern Hefe als Grundbestandteil)
- Charme (sämig, nicht zu würzig, nicht zu fettig, nicht zu klotzig, nicht zu bunt)
- Fleiss und Innovation (im Krieg aufgrund von Knappheit entstanden)
- Interkulturalität (wer hat's erfunden? Ein Welscher.)
- Pragmatismus (le Foie dans le Tube? Les Francais rümpfe les Nazes!)
- Modernität (es gab mit der Zeit eine Gelbe mit Geflügelleber, eine Vegi und eine Thunfisch)
- Erfolg (erst Schnapsidee eines Studenten, später kaufte es Nestlé)
- Tradition (lange ein Familienbetrieb im Freiburgischen)
- Integration (ob Kroate aus Basel oder Tamile aus Brig - jeder kennt es! Jeder mag es!)
- Sozial (liegt beim Millionär genauso wie beim Strassenwischer im Kühlschrank)
- Weltoffenheit (überaschen Sie mal Freunde aus dem Ausland damit...!)
- Vielseitigkeit (fürs Canapé genauso wie fürs Picknick)
- Freundlichkeit (es kommt noch ein Schlaargg wenn man die Tune fachmännisch auspresst)
- Chic, ja fast Eleganz (siehe Bilder)
- Amicable (die Tube wandert im Kreis beim Picknick)
- Sexy (der Gentleman schweigt. Stichwort: Frühstück im Bett...!)


Ihne en schöne erschte Auguscht! Until hell freezes over!

Donnerstag, 29. Juli 2010

Patchwork - Achtung, es droht Gefahr!

Frau Binswangers selbstverliebte und gekünstelte, nur mässig witzige Beschreibung ihrer Schwangerschaft und Geburt zieht ein, zwei müde Kommentare an, trotz Regen und Kälte. Die ganze laufende Woche über hatte unser geliebter Blog von Müttern, die sich nicht in ihre Mütterrolle drängen lassen möchten, etwa hundert Kommentare. Da hatten ich und Max ja fast mehr, wenn man bedenkt, dass wir keine Profis sind und keine so grosse Fangemeinde haben.

Nun, wir setzen eben auch auf Qualität statt Masse. Und nun erreicht mich folgende interessante Meldung:

Es gibt eine Reihe wissenschaftlicher Veröffentlichungen über das „Täterprofil“ in punkto sexueller Mißbrauch. Religionszugehörigkeit hat keinen Einfluß auf die Mißbrauchs-Häufigkeit: sexueller Mißbrauch kommt in katholischen, evangelischen oder konfessionslosen Familien im wesentlichen im gleichen Ausmaß vor.

Von großer Bedeutung für die Häufigkeit sexuellen Mißbrauchs ist jedoch die Frage, ob der Täter ein biologischer oder „sozialer“ Vater ist. "Zu den Tätergruppen gehören vor allem Vaterfiguren" (neue Lebenspartner der Mutter, Stiefväter etc.), schreibt Sabine Neumann in ihrem Buch „Sexueller Mißbrauch“. Hingegen ist der Anteil der leiblichen Väter erstaunlich gering: „Bei den Familienmitgliedern sind Väter am wenigsten an sexuellem Mißbrauch beteiligt: etwa zu 2%.“

Andere Studien belegen: jedes sechste Mädchen, das einen Stiefvater hatte, wurde von diesem vor ihrem 14. Lebensjahr sexuell mißbraucht, hingegen erfuhr „nur“ jedes fünfzigste Mädchen sexuelle Übergriffe vom leiblichen Vater.

Bei den vor allem im linken Lager vielgepriesenen Patchwork-Familien sieht es punkto Mißbrauch zappenduster aussieht. So wurden 32 Prozent der Kinder in England und Wales, die bei mindestens einem Stiefelternteil aufwuchsen, Opfer einer Misshandlung – und in Finnland gaben 1996 fast vier Prozent der befragten fünfzehnjährigen Mädchen an, vom Stiefvater missbraucht worden zu sein, während 0,2 Prozent ihren leiblichen Vater beschuldigten.

Ein mehr als peinliches Ergebnis für alle jene, die sich einbilden, auf der Höhe der Zeit zu sein, wenn sie „alternative Familienformen“ verherrlichen, heutzutage gern als „Patchwork“ bezeichnet: klingt es doch so locker und kreativ wie ein bunter Flickenteppich – im Unterschied zur normalen bzw „traditionellen“ Familie mit ihrem angeblich „festgefahrenen Rollenbild“ und fehlenden „Flexibilität“ etc.

„Scheidung macht Kinder zu Opfern und Spielbällen der Eltern", schreibt schreibt der Neurologe und Psychiater Dr. Bertrand Flöttmann in seinem Buch „Steuerrecht des Lebens“. "Die Augenwischer verharmlosen das Unglück von Beziehungsabbrüchen. Sie wollen nicht wahrhaben, daß eine zerbrochene Familie keine Familie mehr ist. Scheiden tut weh. Eine verwöhnende Erziehung, Vernachlässigung und die schmerzhafte Trennung der Eltern führen zu psychischen Störungen beim Kind. Hierzu gehören erhöhte Aggressivität, neurotische Fehlhaltungen und verringerte soziale Kompetenz.“ Und: "Scheidung führt oft dazu, daß ein fremder Mann in die zerbrochene Familie tritt. Das Risiko des Kindes, einen sexuellen Mißbrauch durch den Stiefvater zu erleiden, steigt um das Sechs- bis Siebenfache im Vergleich zum leiblichen Vater.“

Wäre es nicht gerade jetzt – angesichts der aktuellen Mißbrauchsdebatte – hoch an der Zeit, über diese eindeutig belegten Zusammenhänge nachzudenken und die Patchwork-Familie endlich kritisch zu hinterfragen? Stattdessen wird ausgerechnet die katholische Kirche attackiert, als sei sie eine „Hochburg des Mißbrauchs“. Dabei ist es gerade die kath. Kirche, die – ganz im Widerspruch zum Zeitgeist – an der Unauflöslichkeit der Ehe festhält und die Wiederverheiratung von Geschiedenen ablehnt.

Als weitaus ehrlicher im Vergleich zur üblichen linken Szene erweist sich auch hier Deutschlands bekannteste Feministin Alice Schwarzer – und das bereits vor 8 Jahren! In ihrer Zeitschrift „Emma“ Nr.10 / 1992 schrieb sie in ihrem Editorial erstaunlichen Klartext und räumte offen ein, daß Fakten und Hintergründe in Sachen Patchwork sie zum „Umdenken gezwungen“ haben, auch hinsichtlich des vielgerühmten „neuen Vaters“ und der „freien Beziehungen“:

„Heute heiraten immer weniger Paare – und die Mehrheit aller Kinder muss damit rechnen, über weite Teile ihrer Kindheit mit mindestens einem nicht-biologischen, also einem sozialen Elternteil aufzuwachsen; seltener nach Adoption und meist nach Scheidung oder Trennung.“

Aus ist es mit dem Traum von den Vorzügen „alternativer Familienformen“, denn der Traum wurde zum Alptraum. Eins der „Lehrstücke“, die Alice Schwarzer – eigenen Angaben zufolge – umdenken ließen, war die allzu wahre „Parabel vom großen Regisseur mit dem kleinen Mädchen“, genauer: die Story vom „sozialen“ Vater Woody Allen, der eine sexuelle Beziehung zu seiner Adoptivtochter Soon Yi einging, was erst nach vielen Jahren bekannt wurde.

Alice Schwarzer ist schlicht entsetzt: „Allen sieht überhaupt kein moralisches Problem – und Soon Yi zeigt sich an seiner Seite triumphierend der Presse. Da ist kein Zögern, kein Wort des Bedauerns, kein Mitleid und auch keine Scham. Wie skrupellos ist der 56-jährige Allen? Und wie kaputt ist die 20-jährige Soon Yi?“

Seelisch kaputt ist auch die Mutter von Soon Yi, die mit Woody Allen ohne Trau-schein zusammenlebte – auch dazu äußert sich Schwarzer recht skeptisch: „Allen und Farrow konnten es sich moralisch wie materiell leisten, unverheiratet zu sein und in zwei Wohnungen zu leben, diesseits und jenseits des Central Parks. Ihr Lebensmodell war zum Vorbild für das fortschrittliche Amerika geworden. Ihr Scheitern muss eine Warnung für alle sein.“

Am Schluß stellt Alice Schwarzer klar die Frage: „Müssen Mütter aus dem Fall Allen den Schluss ziehen, dass soziale Väter gefährlich sind? In der Tat zeigen neue Statistiken: der sexuelle Missbrauch kommt in Pflege-familien noch häufiger vor als in “Bluts”-Familien. Sicher, auch biologische und verheiratete Väter vergreifen sich an ihren Kindern, aber sie tun es wenigstens nicht triumphierend und im Licht der Öffentlichkeit.“

Wenn jemand etwas dazulernt, ist das immer gut – wenn er dies sogar öffentlich zugibt, noch besser. Danke, Alice Schwarzer!

(Nachweise, Quellen und Links auf Anfrage)

Dienstag, 27. Juli 2010

Am Nachmittag Aufhellungen...

Eilmeldung! -- Eilmeldung! -- Eilmeldung! -- Eilmeldung! --

UBS: unsere liebste pöhse pöhse Bank ist auf Erfolgskurs und hat ihre Schulden zurückbezahlt! Bund und Nationalbank haben kräftig profitiert. Viel Lärm um nichts?

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Max hat heute etwas zur Tragödie in Duisburg.

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Wenn man eine Lüge nur oft genug wiederholt, glaubt sie vielleicht allmählich jemand...nach diesem Prinzip verfährt die Tagesanzeiger/Newsnetz-Journalistin Olivia Kühni. In ihrem Schmierenstück über die Autorin Eva Herman rollt sie die alte Geschichte nochenmal auf und käut Falschheiten wieder, die mittlerweile gerichtlich widerlegt sind: Die Herman hat nachweislich nie die Familienpolitik der Nazis gelobt noch hatte ihr Rauswurf bei Kerners Talkshow etwas mit ihren Aussagen zu tun (er war geplant und inszeniert)!
Fairness, Objektivität, saubere Recherche - wo seid ihr geblieben?
Kühni beweist damit, dass einigen grenzdebilen Schreiberlingen beim SP-Kampfblatt "Tagesanzeiger" jedes Mittel recht ist, ihre Agenda zu pushen.

Lesen Sie im Beitrag auch die Kommentare: auffallend viele Leser sind mit Eva Herman einig.

Freitag, 23. Juli 2010

Grüezi im Kanton Württemberg - und ein Buchtipp

Adolf wollte die Schweiz zum Schluss mit der Berliner Feuerwehr einnehmen - es kam anders! Aus Tausend Jahren wurden nur Zwölf und die Schweiz lebt weiter fröhlich vor sich her als der Welt liebstes Stachelschweinchen. Und nicht mal schlecht.
So unschlecht, dass viele in den Nachbarländern entweder hierherziehen oder sich vom sozialistischen Joch ihrer Zentralregierungen und dem bürokratischen Monster EU zu befreien vorstellen können, indem sie sich der Schweiz anschliessen. Jetzt hat bekanntlich ein Schweizer Politiker eine Idee lanciert, wie das Erolgsmodell ausgeweitet könnte (Verteilung und Mehrung des Reichtums und der Demokratie).
Welchen üerraschenden Widerhall das in der deutschen Presse auslöste ist in der "Welt" nachzulesen.

(p.s.: vor allem die Kommentare empfehle ich wärmstens zur Lektüre, man lernt dabei mehr als wenn man den manipulativen Stimmungsmacher-Kritzeleien der linksradikalen Auslandskorrespondenten im Tagi oder am Schweizer Fernsehen liest/anhört. )

Können Sie sich einen Cantone d'Aosta vorstellen? Le Canton d'Alsace oder einen Kanton Schwarzwald? Und wollen wir das überhaupt? Wie sieht die Zukunft eines "Europas der Regionen" aus?

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Soeben am Radio aufgeschnappt: die moderne Frau im Stress zwischen im Beruf erfolgreich sein müssen und eine glückliche Familie aufziehen müssen. Was vor einem halben Jahrhundert in vielen Fällen selbstverständlich war - die modernen, emanzipierten, gleichberechtigten Frauen mit Nehmer-Qualitäten überfordert es zusehends!

"Gleich, Schätzchen" Erzählungen von der britischen Autorin Jane Simpson, 239 S., aus dem Englischen von Thomas Bodmer, KEIN & ABER Verlag

Donnerstag, 22. Juli 2010

Orlando's Iced "Vichissoise"

Statt aufgewärmter Suppen, wie im Mütter-Weblog, gibts bei Orlando eines der leckersten Sommerrezepte, die man sich denken kann. Man sollte bekanntlich die Dinge nicht so heiss essen, wie sie gekocht werden. Daher hier ein grossartiges Rezept aus dem Lyonnais für eine kalte Sommersuppe, leicht und doch nahrhaft, für Leute, die nicht immer nur katalanische Gazpacho schlürfen wollen - herzhaft und doch geschmeidig und elegant!


Für (mind.) 4 Portionen nehme man:

800 g mehligkochende Kartoffeln
3-4 grosse Stangen Lauch (nur das weisse)
2-3 Liter Hühnerbrühe*
1 Bund glatte Petersilie
3-4 dl Saucen- oder Kaffeerahm
(beachte: Vollrahm ist zu fett; und ja nichts Saures, also kein Quark oder Crème fraiche aus der Migros!)
Olivenöl
2 Zitronen

Kartoffeln schälen und klein würfeln. Gut abwaschen (es sollte möglichst wenig Stärke mitgehen). Vom Lauch nur das Weisse nehmen und fein schneiden. Lauch kurz in etwas Butter in einem grossen Topf anziehen lassen, Kartoffeln dazugeben – bitte keine Zwiebeln zugeben (obwohl viele Rezepte dies vorsehen). Kalte Hühnerbrühe dazugiessen, bis Gemüse bedeckt ist. Unter dem Deckel leise köcheln lassen, ca. 20 Minuten. Zwischendurch Brühe nachschütten, falls nötig (Gemüse sollte immer knapp bedeckt sein). Gut abschmecken.
Suppe etwas erkalten lassen und anschliessend im Mixer stark pürieren. Wichtig: es sollte nicht zuviel Flüssigkeit haben, Die Suppe sollte sämig sein aber flüssiger als ein Porridge. Notfalls Brühe dazugeben.
Zur Suppe den Rahm geben und sanft unterrühren. Wenn noch Flüssigkeit benötigt wird, etwas Milch dazugeben.

Die Suppe kaltstellen. Sie sollte wirklich sehr kalt auf den Tisch kommen. In Tellern anrichten und von Hand Zitronensaft darüberträufeln. Das gleiche mit bestem Olivenöl tun und zum Garnieren kleingehackte Petersilie und Schnittlauch zugeben.

Mit gutem Weissbrot oder Toast und Butter servieren. Begleitet mit Charcuterie (geräuchte Wurst!) und Antipasti, kann die Vichissoise die Hauptrolle in einem einfachen Sommerznacht spielen. Im Winter isst man die genau gleiche Suppe natürlich heiss.

Dazu passt ein gehaltvoller Weisswein. Nichts allzu Sonnenverwöhntes mit üppiger Frucht aber einen Chablis oder einen guten Fendant, warum auch nicht wieder einmal ein Gewürztraminer!

Tipp: Ich servierte sie zur grossen Freude meiner Gäste einmal als Teil eines Kalte-Suppentrios als ersten Gang eines Gourmet-BBQs (mit Gazpacho und kalter Gurken-Dill-Suppe) – mit je einer Zugabe in den kleinen Suppenschüsselchen: einen grossen, in Campari marinierten Shrimp zur Gazpacho, Räucherfisch zur Gurkensuppe und zwei Scheiben grillierter Saucisson Vaudoise zur Vichissoise. Lecker!

Dienstag, 20. Juli 2010

Fürze aus dem Sommerloch und Seine Exzellenz, der Botschafter

Eine Art vorgezogene 1.-August-Rede aus aktuellem Anlass.

Es ist heiss, ausser den sonderbaren Herren mit sonderbaren Hobbys (Kachelmann, Roderer und Polanski) ist nichts los, der Mamablog bietet seinen Fans nichts als "aufgewärmte Suppen" (Cara Mia), die keiner essen will und in Südafrika hat es sich ausgetschuttet.
Letztes Jahr hatten wir immerhin Piraten am Horn von Afrika und die beste Armee der Welt, die als Marine hätte hingeschickte werden sollen. Dann gab es da ein Bundesratsgesicht, das in Tripolis verlustig ging. Im Jahr davor trieb ein durchgeknallter Armeechef sein Unwesen im Blätterwald und brachte einen überfälligen Landesvater zur Entgleisung. Oder wenigstens gab es einen richtigen Krieg in Nahost. Im Jahr 2007 machten die CVP und die SP einen etwas vermurksten Wahlkampf mit den seltsamen Themen Roschacher und GPK. Und dieses Jahr?

Nicht einmal der Rücktritt zweier Bundesräte entlockt dem Publikum mehr als ein müdes Gähnen. Ein idealer Zeitpunkt also für die Vierte Macht im Staate ahnlich wie die Mamabloggerinnen ein altes Thema aufzupäppeln, so quasi als Trockenübung, nur um zu sehen, ob die Eidgenossen immer noch so ein störrisch Volk von Eseln sind, für die man es hält in der linksliberalen Presse dieses Landes. Wahrscheinlich hoffte man, während der vergangenen zwei Krisenjahre mit UBS-Debakel, Finanzkrise, Bundesrats-Zoff und Libyen-Krise seien Herr und Frau Schweizer etwas mürbe geworden und ihr Irrglaube an den Sonderfall habe nun endlich, endlich Schrammen abbekommen.

Die Übungsanlage geht wie folgt: irgend ein nützlicher Idiot macht eine Bestandesaufnahme und analysiert scharf, der EU-Beitritt muss wieder aufs Tapet. So wie immer, wenn aus der EU etwas Druck auf die Schweiz ausgeübt wird, werfen sich die Zürcher Journalisten als erstes in die Schlacht und fordern die bedingungslose Kapitulation der Schweiz, "es musste ja so kommen", "wir haben es ja schon immer gesagt", "die Aussichten sind düster". Das beliebteste Argument aber ist: man nachvollziehe ja schon heute, dann könne man ja geradesogut der EU beitreten! Das ist dann, wie wenn ein Arzt dem leicht verschnupften Patienten rät, er solle doch gleich die Lungenentzündung kriegen...wozu eigentlich?
Die Linken haben übrigens ein Talent, bei Volksentscheiden zu trötzeln und es ein paar Jahre später einfach nocheinmal zu probieren: Armeeabschaffung, Atomenergie, EU-Beitritt, mehr Drogen, mehr Sozialismus statt solide Sozialwerke. Aber Herr und Frau Schweizer bleiben selbst beim Sünnelen in der Badi cool. Supercool. Es geht uns so gut, wie noch niemals zuvor, wir lassen es uns so gut gehen wie nie zuvor und wir wollen, dass es unseren Kindern noch besser geht.

Da kann dieser Geck von EU-Botschafter wiedermal als arroganter Mini-Metternich auftreten und dieser anämische Belgier Rompuy den Frust über den Zerfall seiner Heimat an der kleinen Schweiz auslassen - uns ist es sowas von gleich.
Ich erfreue mich wirklich an der Coolness der Schweizer und Schweizerinnen!

Ahh, ist es nicht schön, in einem Land zu leben, wo die (leider allzu häufig dem lieben Frieden zuliebe schweigende) Mehrheit pragmatisch und nicht ideologisch denkt und handelt?
Was denken Sie? Sehen Sie auch Wolken am Horizont aufziehen? Sollten wir nicht besser der EU beitreten, wie das die scheinbar intelligenteren 25% des Bevölkerung fordern? Sollten wir unseren Kindern zuliebe dort mitmachen?
Ach ja, da dies ja eine patriotische Rede ist, zum Schluss noch dies: ich bin stolz auf dieses Land und auf seine Bewohner!

p.s.: ich bin dem Arsch von EU-Botschafter Reiterer übrigens fast mal an die Gurgel. Vor etwa drei Jahren brachte ich meinen Göttibub zum Haareschneiden zu Coiffeur Gidor an der Bundesgasse in Bern. Der kinderfreundliche Coiffeur hat seine Eingangstüre gleich neben jener der Botschaft der Europäischen Union in Bern. Um zum Coiffeur zu kommen muss man drei Stufen von der Strasse hoch und auf ein Bödeli in einem Eingangsbereich. Der Kleine war damals noch mit Kinderwagen unterwegs, so murkste ich den also da hinauf und stellte ihn in besagtem Eingangsbereich hin, da im Coiffeurgeschäft kein Platz dafür ist.
Auftritt Martin Reiterer, seine österreichische Eminenz, der Botschafter der Europäischen Union in der Schweiz. Der Mann, der bei jedem Casting zu Tell-Freilichtspielen vom Fleck weg als Gessler verpflichtet würde, ohne dass man sich weitere Bewerbungen für die Rolle anschaut. Wohl angesäuselt von irgendeinem Apéro mit gleichgesinnten Parlamentariern, schreitet er forsch, fast wie als ritte er auf einem hohen, sehr hohen Ross, die Stufen herauf und bleibt fassungslos stehen: ein Kinderwagen mitsamt pausbäckigem Helveterkind und einem impertinenten, primitiven Eidgenossen - der sich, trotzdem er den Hühnen aus dem Augenwikel bemerkt und identifiziert hat, alle Zeit lässt den Knirps gemütlich aus dem Wagen herauskrabbeln und ins Innere des Ladens gehen zu lassen. Solche rückständigen Bergbauern versperren ihm, dem Abgesandten des hlg. röm'schen Reichs Karls des Grossen, seiner Magnifizenz, dem hohen Botschafter Gross-Europas den Weg zu seiner Residenz! Ungeheuerlich sowas, das sagte Herrn Reiterers bös funkelnder Blick.
Als das Kind im Laden ist und der komische Schweizer den Wagen von der Türe gemächlich weggeschoben hat (gemächlicher als er könnte), bedeutet er der Magnifizenz mit einem freundlichen Lächeln, dass der Weg nun frei ist. Des Angelächelten Nüstern heben sich, er schüttelt demonstrativ den Kopf, scheint etwas in sich hineinzumurmeln und macht sich an seinem Schlüsselbund zu schaffen. Er findet den Schlüssel nicht sofort und während er da immer noch klimpert, wird der Botschafter des frechen Kuhschweizers Gewahr, wie dieser süffisant lächelnd ihn immer noch anstarrt. Da wirft der Botschafter dem niedern Bergbauern einen Blick zu, der diesen wohl vor Ehrfurcht in sich zusammensacken lassen sollte, leider ohne Erfolg. Also taxieren seine Hoheit zuerst mit wütend verkniffeen Stirnfalten den Mann, dann den Kinderwagen und dann verächtlich nochmals den Mann.
Da auch dies das nunmehr höhnische Lächeln von den Lippen des Schweizers nicht wegbringt, öffnet der Botschafter endlich energisch die Tür und verschwindet rasch im Inneren des Treppenhauses.
Der primitive Schweizer denkt heute, falls seine Exzellenz auch nur ein Wörtchen gesagt hätte, wäre die Replik inetwa gewesen: "Willkommen in der Schweiz du Arschloch!". Oder irgendetwas noch Dooferes wie: "In der republikanischen Schweiz haben Kinder und Kinderwagen Vortritt vor aufgeblasenen Diplomaten!"
Oder - wenn auch weniger wahrscheinlich - hätte der "Blick" am nächsten Tag titeln können: "Handgemenge - EU-Botschafter Reiterer von Kinderwagen am Kopf getroffen. Täter (39) geständig, er handelte aus patriotischen Motiven".

Sonntag, 18. Juli 2010

Rückkehr zur Verbotsgesellschaft

Leben in Freiheit heisst mit Verantwortung weise und ökonomisch umgehen. Die Feinde der Freiheit möchten die Bürger seit je lieber wie Kinder behandeln, denen zuviel Freiheit nicht zuzutrauen ist. Diese neuen Totalitaristen sind heute auf der linken Seite des politischen Spektrums zu verorten.

In der offenen, pluralistischen, lebendigen Stadt, in der ich lebe, in dieser Stadt, wo der Bänker und der Sozialhilfeempfänger, die Putzfrau "mit Migrationshintergrund" und die Versicherungskauffrau im gleichen Tram zur Arbeit fahren und dabei eine gewisse Lockerheit, Eleganz und auch Toleranz an den Tag legen, in dieser grössten Stadt eines kleinen Landes, wo Erfolg möglich ist und auch gefeiert wird, lässt sich gut leben. Hier atmet eine Weltoffenheit, wie man sie in den meisten anderen Städten der Schweiz vermisst!

Der sehr fähige Journalist Jean-Martin Büttner rieb sich - anlässlich seiner Rükkehr an die Limmat nach Jahren in Genf und Bern - in einer Tagesanzeiger-Kolumne (hier leider ohne Link) vor ein paar Tagen verwundert die Augen: die Stadt, die er von seiner Zeit als Jugendunruhiger in den Achtzigern als Hort asozialer Finanzgnome und verstockter Füdlibürger kannte, diese kalte Wirtschaftsstadt hat sich zum lebenswerten, genussvollen und kreativen Wunder gewandelt, das die halbe Schweiz wie ein Magnet anzieht und über die Landesgrenzen hinaus strahlt.

Am Anfang der Neunziger Jahre stand die faktische Aufhebung der Polizeistunde mit einer liberalen Bewilligungspraxis für Beizen, Clubs und Veranstalter jeglicher Art. Der Sektor boomte, Zürich wurde zur Party-Metropole. Der sozialdemokratische Stapi Elmar Ledergerber vermarktete die Stadt geschickt und holte einige Megaevents an die Limmat und dem Kulturzirkus wurde jenen Stellenwert zuteil, den er in einer solchen Stadt innehaben muss.

Aber die griesgrämigen Gnomen sind nicht verschwunden. Sie ziehen sich heute einfach ein linkes Gewändchen an, ihnen ist die ach so kommerzialisierte Gegenwart ein Dorn im Auge. Freude ist des Teufels! Jeder Franken, den jemand an jungen Leuten verdient, die sich doch einfach nur amüsieren wollen, wird mit Argwohn betrachtet, das sündige Treiben veursacht nur Probleme und wer daran noch verdient, ist gewiss ein besonders niederträchiger Geselle - die genüssliche öffentliche Hinrichtung des Carl Hirschmann (Jude und Sohn neureicher Eltern) war ein Lehrstück, wie dieser alte neue Konservatismus funktioniert.

Ja, es gab bei Messerstechereien Verletzte, es gab Schlägereien im ehemaligen Industriequartier hinter den sieben Gleisen, in dem sich Club an Club reiht. Es gab eines Samstagnachts unlängst sogar einen nach einer Messerstecherei unter Jugendlichen tödlich Verletzten.

Aber im Grossen und Ganzen ist Zürich eine sehr sichere Stadt mit viel Lebensqualität und dies dank des kulturellen und des Freizeitangebots, weswegen sie auch in internationalen Rankings immer wieder in den ersten Rängen landet.

Das interessiert die Gnomen beim Tagesanzeiger natürlich nicht. Lieber bauschen sie rechtzeitig zum Sommerloch die Probleme auf und fordern wieder mehr Ordnung und Ruhe. Und als nützlichen Idioten treibt der Tagesanzeiger den Strafrechtsprofessor Martin Killias auf, der die "Wiedereinführung der Polizeistunde empfiehlt.

Weil in der S-Bahn die Leute zuviel Abfall in den Ghüderkübel werfen, montiert man diese

kurzerhand ab. Wenn drei Tage lang das grösste Volksfest des Landes mit zwei Millionen Besuchern tobt, dann bringt es der Tagi fertig, danach drei Tage lang über die Abfallmengen zu jammern, die beim letzten Züri-Fäscht vor drei Jahren leicht geringer ausgefallen waren.

Überhaupt scheinen beim Wort "Abfall" zwinglianische Urängste bei einigen Zürchern aufzubrechen. Leben produziert Abfall, und intensiv leben noch viel mehr - get over it!

Und von links bis rechts stürzen sich die Biedermänner und -frauen auf einen Wirt, der auf dem Hausberg ein paar Quadratmeter halt gegen das restriktive Baureglement überbaut, damit die Touristen und Familienausflügler dort oben auch eine Portion Pommes Frites oder eine Bratwurst essen können und nicht im teuren Restaurant mit weissen Tischtüchern viel Geld ausgeben müssen. Grüne Konservative, die am Zürichberg Eigentum haben, treten auf den Plan, um auf dem Üetliberg ein drohendes "Disneyland" zu verhindern.

Beim "Bottelon" vor zwei Jahren waren die linken Lustfeinde und bürgerlichen Kontrollfreaks wochenlang im publizistischen Ausnahmezustand wegen ein paar Tausend Jugendlichen, die sich zum sinnlosen Saufen verabredeten. Die oberste Polizistin der Stadt nannte die Teilnehmer damals sogar "krank im Hirn".

Und weil Zürich mittlerweile die Partystadt der ganzen Deutschschweiz ist, zieht das halt Jugendliche an, die lieber ein Bisschen am "HB" rumhängen und Bier aus Blechdosen konsumieren (statt dafür ein kleines Vermögen auszugeben in einem der Clubs).

Was mich stört, ist weniger die Haltung, Missstände - die es zweifellos gibt - zu bekämpfen. Mich stört, dass man vor lauter Gutmenschheit nicht mehr klare Regeln im Alltag aufstellt und nötigenfalls konsequent durchsetzt - ja auch mit Polizeigewalt - sondern gleich damit droht, das ganze liberale Konzept aufzuheben, weil sich einige daneben benehmen. Die grosse Mehrheit soll wegen der Wenigen auf ihre Freiheit vezichten.

Auf der anderen Seite werden der Polizei seit Jahren die Hände gefesselt. Stattdessen schickt man ein lächerliches Gschpürschmi-Trüppchen los, das am Samstagabend den Jugendlichen gut zuredet und ihnen sagt, sie sollen doch bittesehr die Bierbüchsli in den Abfallkübel werfen.

Am besten fand ich vor Jahren den Anschlag in meiner Uni-Bibliothek: "Die Bibliotheksbenutzer werden aufgefordert, draussen zu rauchen. Wenn bis zum 31. des Monats noch drinnen geraucht werden sollte, wird seitens der Bibliotheksleitung ein Rauchverbot für das ganze Gebäude erlassen!"

Wir verbieten mal und wenn das nicht zieht, machen wir ein Verbot. Alles klar?

Freitag, 16. Juli 2010

Zysi's Wort - Peace!

Frieden.
Dieses Wort allein führt zu beruhigenden und erfreulichen Gedanken! Unser Herz sehnt sich nach Frieden.

In vielen Sprachen begrüßen sich die Menschen mit dem Wunsch nach Frieden, wie z. B. schalom (Hebräisch) oder aloha (Hawaiianisch).
Selbst Jesus Christus benutzte diese Grußformel (Joh 20,19. 21. 26).

Wie steht es mit Ihnen? Sind Sie vom Druck des Lebens gestresst? Sehnen Sie sich nach mehr Frieden? Die meisten Menschen würden Ja sagen!

Die Bibel konzentriert sich auf drei Bereiche des Friedens: der persönliche innere Frieden, friedliche Beziehungen zu anderen und der Frieden zwischen allen Nationen.

Wahrer innerer Frieden ist eine innere Ruhe, Zufriedenheit und Zuversicht, ganz gleich wie die äußeren Umstände sind. Das scheint auf ersten Blick unmöglich zu sein, doch bei Gott „sind alle Dinge möglich“ (Markus 10,27).

I däm Sinn, es friedlechs Wucheänd!

Sommerzeit - Männerzeit

Allen Ihnen danke ich für die recht anregende Diskussion gestern. Das Thema wird uns gewiss weiter beschäftigen. Ich verabschiede mich derweil für drei Tage in das Sommerwochenende...



Ich habe nämlich zwei lustige Knirpse zu Besuch, die ihren Götti in der grossen Stadt besuchen! Die zwei Kurzen und der Dicke geben sich also abwechslungsweise dem Pedalobootfahren, dem Entenfüttern am Bellevue, dem Herumalbern in der Badi Mythenquai und voraussichtlich dem Angaffen von Tieren im Zürcher Zoo hin. Znacht gibts von McDonalds (oder Pizza) und selbst-ver-ständ-lich darf am Abend Video geschaut werden. Man gönnt sich ja sonst nichts...ein echtes Männerwochenende, Summer in the City!

Wie sieht für Sie ein ideales, fröhliches Sommerwochenende mit den Kindern aus?

Heute wird Zysi noch sein wie immer gehaltvolles Wort an Sie richten und ich lade Sie herzlich dazu ein, zu den spannenden Themen dieser Woche ihren Senf zu geben.

Donnerstag, 15. Juli 2010

Die verbotenen "Cartes Blanches" - was Sie bei Mamablog nicht lesen dürfen

Heute kommt in meiner Bar Raphi zu Wort. Der Blogger hatte jüngst den nachfolgenden Text als Carte Blanche für den Mamablog verfasst, war aber von Nicole Althaus mit wirren Begründungen abgewimmelt worden. Weil er ein Mann ist? Weil er ein Christ ist? Weil der Inhalt nicht zu Mamablogs allzuoft ätzenden Emanzen-Spin und belangloser Befindlichkeitsprosa passt? Lesen Sie selbst:

Ich bin schon seit dem Anfang des Mamablogs dabei und lese gespannt jeden neuen Artikel und verfolge aktiv die Diskussionen. Dabei hätte ich gar keinen Grund. Weder bin ich Mama, noch Vater, weshalb lese ich also mit? Vielleicht weil ich mich schon wahnsinnig darauf freue, Vater zu werden und das Geschenk des Lebens weiterzugeben und ein Teil dieses Wunders zu sein und da will man ja vorbereitet sein!

Aber ehrlich gesagt bin ich in dem Jahr Mamablog nicht viel schlauer geworden… No offence! Aber ein Kind, eine Geburt, die ersten Zähne, laufen, sprechen, trotzen… das sind alles so individuelle Phänomene und Erlebnisse, man kann das alles gar nicht verallgemeinern und vorschreiben wie die Familie sich zu verhalten hat. Und die Meinungen gehen so weit auseinander! All die Kommentare und Erlebnisberichte, jedes Für und Dagegen, Links oder Rechts, Brust oder Flasche… das war sehr spannend zu sehen! Die liessen mich aber jeweils auch ziemlich verwirrt zurück.

Es brachte mich ins Grübeln: Was will ich meinem Kind vermitteln? Wie will ich es ihm vermitteln? Bin ich ein Vorbild? Ein Gutes? Da ich Christ bin, stöberte ich auch in christlichen Foren und musste feststellen, dass es - wie überall wo Menschen sind - auch hier verschiedenste Interpretationen und Auslegungen zu allem Möglichen gibt.

Zur Zeit lese ich ein sehr schönes Buch, "Die Hütte" von William Paul Young und da fand ich eine schöne Beschreibung von dem was ich glaube und was ich auch meinen Kindern weitergeben will. Es hat mich persönlich berührt und deshalb will ich es weitergeben, weil es etwas über mich verrät und vielleicht auch über den Gott, den ich kenne:

„‚Böse’ ist ein Wort, das wir verwenden, um die Abwesenheit des Guten zu beschreiben, so wie wir das Wort ‚Dunkelheit’ benutzen um die Abwesenheit des Lichtes zu beschreiben, oder ‚Tod’, um die Abwesenheit des Lebens zu beschreiben. Sowohl das Böse wie auch die Dunkelheit kann man nur in Relation zu dem Licht und dem Guten begreifen. Sie besitzen keine wirkliche Existenz. Ich bin Licht, und ich bin gut. Ich bin Liebe, und in mir gibt es keine Dunkelheit. Das Licht und das Gute existieren wirklich. Wenn du dich also vor mir verschliesst, stürzt du dich damit selbst in die Dunkelheit. Wenn du dich für unabhängig erklärst, wird dadurch zwangsläufig Böses entstehen, denn getrennt von mir kannst du dich nur auf dich selbst stützen. Das ist der Tod, denn du hast dich von mir getrennt: dem Leben.“ (s.155, Zeile 28 ff)

Harte Worte, aber ich erlebe es tagtäglich um mich herum. Deshalb wird mir das auch wichtig sein in der Erziehung meiner Kinder. Schlussendlich will ich ihnen vermitteln, dass schlimme Dinge passieren und es selten so läuft wie man es wirklich will. Aber dass wir die Schuld nicht bei Gott suchen sollen, sondern bei ihm die Kraft holen um Gutes zu tun.

In dem Sinne wünsche ich mir und den Eltern von heute, dass wir unseren Kindern Liebe geben und Gutes tun, damit sie später hoffentlich ebenfalls Liebe verschenken und Gutes tun und so einen Beitrag gegen all das „Böse“ da draussen leisten können. Nötig hätten wir‘s alleweil…


Wie halten Sie's mit dem Glauben in der Erziehung? Sollte man Kindern nicht wenigstens einen rudimentären Begriff unseres Christentums mitgeben? Was ist falsch am Beten vor dem Ins-Bett-Gehen?

Haben Sie auch eine Carte Blanche, die bei Mamablog nicht veröffentlicht wurde? Oder möchten Sie mal Dampf ablassen oder ein Thema, einen Aspekt in aller Tiefe behandeln oder eine verrückte Idee entwerfen? Melden Sie sich: ha2pe@yahoo.com

Mittwoch, 14. Juli 2010

"Romeo and Julian" - Eltern weltweit wehren sich

Unsere Bloggerin Laura berichtete gestern, wie unstatthaft es im Tessin wäre, wenn Schwule und Lesben im Klassenzimmer "Aufklärung" bereiben wollten.

Natürlich wehren sich Eltern weltweit gegen solche Zwangsaufklärung und versteckte Bekehrungsversuche. In Grossbritannien wurden Eltern angeklagt, die ihre Kinder blaumachen liessen, als aus Anlass des Aufklärungsunterrichts eine schwule Adaption von Shakespeares Klassiker gegeben wurde: ähnlich wie im Gay-Theaterstück "Romeo and Julian" handelte eine im Sex-Unterricht behandelte pädagogische Geschichte von einem Prinzen, der mehrere Prinzessinen abweist und entscheidet sich stattdessen für einen Bruder der einen Verehrerin.

In den USA wurde ein Vater in Haft genommen, weil er sich dagegen wehrte, dass seinem Sohn im Kindergarten (sic!) ein Lehrbuch in "Diversität" auferzwungen wurde, in dem für gleichgeschlechtliche Elternschaft geworben wird.

Durch Berlin ging eine Welle der Empörung, als Schüler zu Aufklärungs- und Vorurteilsabbauzwecken im Rollenspiel als schwule Barkeeper und Gäste flirten solten. Sowas macht mich ganz besonders betroffen ;-)

Das alles im regulären, steuerfinanzierten Volksschulunterricht mit Anwesenheitspflicht. So sieht politisch korrekte Indoktrination aus.

In den USA, muss man wissen, haben Schwule, Lesben, Bi- und Transsexuelle (GLBT ist die offiziöse Bezeichnung dafür) einen eigenen Tag, den "Day of Silence", der an Schulen begangen werden soll um gegen faule Sprüche, gemeine Bemerkungen und Tunten-Witze zu protestieren.
Das ist natürlich typisch: eine gesellschaftliche Minderheit, die GLBTs, inszeniert sich als Opfer der Gesellschaft und Dialog kommt schon mal gar nicht in Frage, es soll gefälligst solidarisch geschwiegen werden.

Das provozierte Widerstand, der in Form des Day of Truth im Gegenteil nicht schweigen will wie Zisterziensermönche, sondern in einen Dialog mit den Homosexuellen treten. Die Organisatoren gehen nämlich davon aus, dass GLBT nur in seltenen Fällen eine Geschichte der Hormone oder von "angeborenen Neigungen" ist, sondern eine meist bewusste und freie, oft aber auch durch unglückliche Umstände zustandegekommene Entscheidung für einen Lebensstil.

Hier ein ausführliches Papier in deutscher Sprache zu dieser Thematik. Und hier ein Beispiel, wie "Schwule und lesbische Lebenswelten" Schülern in zwei deutschen Bundesländern nähergebracht werden und "Coming-outs" erkämpft werden sollen.

Was halten Sie davon? Sollte man Sexualkundeunterricht gänzlich streichen oder freiwillig machen oder anders gestalten? Und sollen Eltern dabei ein Wörtchen mitreden? Oder fluten wir in Zukunft die Klassenzimmer mit Vertretern jeder erdenklichen gesellschaftlichen Minderheit, die den Schülern einimpfen, gefälligst im Namen der "Diversität" Respekt zu haben und den Mund zu halten?

Dienstag, 13. Juli 2010

Sex im Schulzimmer

Mit dem Lehrplan 21, der seit Anfang Juni vorliegt, und dem HarmoS Konkordat wird der Sexualunterricht Schweizweit zum Pflichtfach.
Was heisst das nun?

Wie viele fälschlicherweise glauben, geht es nur um Aufklärungsunterricht. Dem ist leider nicht so. Aus dem Grundlagenpapier zur Sexualpädagogik ist ganz etwas anderes zu entnehmen.

Einige Leckerbissen, für Sie zusammengestellt:

"Sexuelle Gesundheit setzt ein positives "Grundlagenkonzept Sexualpädagogik und Schule" und respektvolle Annäherung an Sexualität und sexuellen Beziehungen voraus, wie auch die Möglichkeit zu lustvollen und sicheren sexuellen Erfahrungen" (Seite 8 - 9)

Den Kindern sollen bereits ab 4 Jahren die "Sexualorgane als Quelle neuer Lustgefühle" näher gebracht werden. (Seite 35)



Durch Rollenspiele (Vater-Mutter-Spiele, Familien mit zwei Müttern/ Vätern, einem Elternteil, Verliebt sein, Geschlechtsverkehr) soll Kindern ab 5 Jahren die Homosexualität und mit Doktorspielen die eigene sexuelle Befriedigung näher gebracht werden (Seite 35)

Ab 9 Jahren sollen Kinder über den Geschlechtsverkehr aufgeklärt werden (Seite 37).

"Eine bedeutende Aufgabe der Schule besteht darin, allen Kindern und Jugendlichen hinsichtlich Sexualität, Geschlechterrollen und Geschlechterbeziehungen diese Möglichkeiten zu eröffnen" (Seite 14)

Der Staat will mit unseren Kindern Doktorspiele machen!

Das freut natürlich Schwule und Lesben, die ab sofort Werbung für ihren Lifestyle machen an der Schule und jenen statistischen Teenager aus 25 zum "Coming-Out" zu ermuntern, der sich im Rahmen seiner Adoleszenz vielleicht wundert, dass er/sie manchmal gleichgeschlechtliche Fantasien und Tagträume hat. Erlebnispädagogik mit Bauchnabelschau und Unterweisung in Promiskuität, oder was?

Eine permissive "Anything-Goes"-Haltung, die nicht nur geradezu dazu aufruft, möglichst viele "Erfahrungen" zu machen, sondern Druck ausübt, dass die jungen Leute Stellung beziehen müssen und artikulieren, was sie tief in sich drin empfinden.

Der Sozialpädagogen- und zunehmend indoktrinäre Fürsorgestaat dringt in das Intimste unserer Kinder und Jugendlichen ein! Dass Sexualität eine Ressource ist, mit der man verantwortungsvoll und nicht unbedingt verschwenderisch umgehen sollte, kommt diesen Leuten gar nicht in den Sinn.

Was finden Sie dazu? Sollte man die Jungs und Mädels nicht einfach in Ruhe ihre Pubertät durchmachen lassen? Ohne alles und jedes ans Licht zu zerren, in ein Schublädli zu stecken und darüber quatschen zu müssen? Verletzt das nicht auch ein natürliches Schamgefühl, das in diesem Alter wie ein Schutzmäntelchen wirkt?
Ich meine, wir Jungs haben das früher unter uns besprochen. Während wir bei Tommy, dessen Eltern beide ganztags arbeiteten, im abgedunkelten Wohnzimmer Eis am Stiel schauten.

Sonntag, 11. Juli 2010

Das Skandinavien-Syndrom

Nach zwei, drei Tagen im Reich der strammen Emma-Emanzen, unbedarften Gender-QuasslerInnen und linken Spinner habe ich Preise zu vergeben:

Orlando's Preis für die doofste Bloggerin des Tages geht an...Frau "Widerspenstige": Sie schafft es immer wieder auf peinlich-schusselige Weise, die Abfolge Lesen/Verstehen - Nachdenken - Mitschreiben durcheinander zu bringen, wobei sie den zweiten Schritt meist ganz weglässt und ihre Mitblogger dafür am reichen Fundus ihres Halbwissens teilhaben lässt, das freiassoziativ aus ihr herauspurzelt. Hier ein Beispiel, das auch grad das Thema meines heutigen Posts einführt:

Blogger Andy argumentiert: "Der Mensch ist egoistisch veranlagt, muss gefordert und belohnt werden, sonst strengt er sich nicht an. Das Resultat dieses Systems (des Kommunismus) ist, dass der Lebenstandard sinkt und es allen schlechter geht (auch dem Nachwuchs)."

Darauf antwortet "Widerspenstige": "Das sehe ich ein wenig anders, denn zu Egoismus verleitet der Kapitalismus und nicht der Sozialismus – das ist ein Widerspruch in sich. Sehen Sie den Unterschied? Es kann sehr schön in Ländern gesehen werden, wo die Gleichwertigkeit zwischen Mann und Frau gelebt wird. Oder wie können Sie sich erklären, dass ausgerechnet in Sozialistischen Ländern wie Dänemark, Norwegen, Schweden, Finnland etc. die Menschen glücklicher mit ihrem Leben sind?"
Und weiter erklärt uns "Widerspenstige" das "Erfolgs-Modell Schweden. "Die kennen keine Wirtschaftskrise und das duale Steuersystem macht glückliche Menschen – ob Väter, Mütter, Kinder oder Kinderfreie – alle profitieren vom fürsorglichen Sozialstaat (nein, kein Kommunismus und nicht nur das Öl ist Schuld daran!)."

Alles klar? Gückliche "Kinderfreie" im Zuckerwatten-Land, wo die Gleichwertigkeit zwischen den Geschlechtern gelebt wird? Also ist gar nichts faul im "sozialistischen" Staate Dänemark? Alles besser im Ikea-Sozialwunderland?

Im Gegensatz zu uns rückständigen Schweizern, die hier im Raubtierkapitalismus schmoren, scheinen die blonden, hochgewachsenen Skandinavier tatsächlich mit Überzeugung ihre Gravad Lax-Smörebröds am Fjord in der Mitternachtssonne zu geniessen (im Radio läuft natürlich A.B.B.A.) und die Segnungen des umsorgenden Sozialstaates hochzuhalten. Das sei ihnen gegönnt. Jedem das Seine.

Aber trifft es zu, dass die skandinavischen Länder so viel "fortschrittlicher" und "ein Vorbild" sind, wie es schweizer Sozitanten und linke Täumer immer wieder behaupten? Und fordern, wir sollten ein Bisschen mehr wie die Skandinavier werden.

1. Sind die Skandinavier glücklicher als die Schweizer? Die Dänen sind gemäss Untersuchungen tatsächlich die glücklichsten Menschen der Erde, stimmt. Und wer folgt gemäss den genau gleichen Untersuchungen auf dem zweiten Platz? die sozial kalte Schweiz - bingooo! Schweden folgt weit abgeschlagen auf dem siebten, Norwegen auf dem 19. Platz...und das trotz zwei Jahre voll vom Staat bezahltem Mutterschaftsurlaub! Das vielgelobte Frankreich - das fast gleichviel für Soziales ausgibt pro Kopf wie Schweden - landet auf dem schäbigen 62. Platz, weit hinter den USA auf dem 35. Rang (die ja gar nichts fürs Soziale ausgeben, nicht wahr!).

Merke für später: die Höhe der Sozialausgaben eines Landes hat nichts mit dem Glücksbefinden seiner Bürger zu tun.

2. Wenn das "Skandinavische Modell" dem Rest der Welt tatsächlich so überlegen wäre, müsste sich dies doch eigentlich auch in den gesellschaftlichen Realitäten niederschlagen, nicht? Ein perfektes Sozialwesen müsste logischerweise auch eine perfekte(re) Gesellschaft generieren, oder?
Auch hier: Fehlanzeige! Das Land ist bestenfalls Durchschnitt, wie mein kleiner Streifzug im Netz zeigt. Weder angesichts von Kriminalitätsraten, Wirtschaftsdaten (siehe Abb.), schlechter Moral, Sexualstraftaten, tiefen Heirats- und extrem hohen Scheidungsraten (64%!), Alkoholismus, Drogenproblemen, eines miesen Gesundheitswesens (beispielsweise ein Mammograf auf 200'000 Einwohner...) noch Fremdenfeindlichkeit könnte irgendein Lob für Schweden gesungen werden.




Merke: Mehr und höhere Sozialausgaben führen keineswegs zur Beseitigung oder Minderung gesellschaftlicher Missstände.

Die Schweden haben sich - wie die anderen nordischen Länder Dänemark, Norwegen, Island und bedingt auch Finnland - in drei Generationen das in der westlichen Welt grösste Bürokratenmonster geschaffen, das ihr Leben durchorganisiert und kontrolliert. Drei Generationen - genug Zeit dieses Modell als das beste der Welt in den Köpfen der Schulkinder zu implementieren, die im Alter von 12 Monaten bis 14 Jahre Vollzeit vom Staat betreut werden. Für diesen Rudumservice liefern die praktisch gläsernen Bürger mehr als die Hälfte ihres Einkommens (in Schweden 51%) als Steuern ab, wie eine All-Inclusive-Hoteltaxe.

Fazit: Sozialpolitik à la "Modell Schweden" macht nicht glücklicher, die Sozialwunderländer Skandinaviens stehen keineswegs irgend besser oder schlechter als im Mittelfeld da und die nordischen Länder haben exakt genau die gleichen gesellschaftlichen Probleme, wie wir hier auch! Und es ist ja klar, dass mehr Sozialstaat zu sinkendem GDP führt und eine ganz und gar ungesunde Haltung heranzüchtet: wie bekomm ich mit möglichst wenig Aufwand eine Staatsrente ("Rent-Seeking"). Darunter leiden dann Unternehmergeist, Innovation und Standortattraktivität.

Fairerweise sei noch darauf hingewiesen - wie der Tagesanzeiger sehnsüchtig in einer Lobeshymne schwärmt - dass die Schwedens Wirtschaft momentan gar nicht so übel dasteht. Und zwar genau, weil die Politiker auf Wachstum setzen und die Unternehmen weder melken noch ihnen Fesseln und Auflagen auferlegen - was die linken Idioten auch im Mamablog laufend fordern.

Der zweite Preis, der Preis für den träfsten Kommentar, geht übrigens an Blogger Giorgio Girardet, der die jungste Diskussion auf Mamablog sehr treffend zusammengefasst hat:

"Es handelt sich um einige IKEA-Denkstücke, die in den 70er, frühen 80er Jahren zusammenmontiert wurden und jetzt hin und her geschoben werden im Kopf von Pippi Langstrumpf. Kommt nun “Björk” neben “Billi” oder "Lars" unter "Smökö"?
Kommt "Rückenfreihalten” vor “Karriereleiter erklimmen” und hindert da die “gläserne Decke” oder muss man als Mann “seine weiblichen Seiten entdecken” oder ist mann als “Sitzpinkler” auch ein “Schlappschwanz” oder steigert die Klobürste in der Hand des Mannes den Sexappeal? Ein Wust von Diskurspatterns, und immer ein männlicher Imbusschlüssel der nicht in die weiblichen Schraubenköpfe passt, weil diese einen Kreuzschraubenzieher bräuchten.

In der Muppets-Show gab es den Koch Smörebröd: Heute kochen wir einen interesannten Diskussionsabend mit Gender und Emanzipations-Sosse. Smörebröd, Smörebröd rümpümpöö - wir nehmen eine EMMA und rösten sie mit Alice ganz Schwarzer auf kleiner Flamme, dann noch einen Schuss abgetriebenen Fötensaft (Mein Bauch gehört mir!), geben noch ein bisschen antipatriarchale Hexenromantik bei. Das ganze in Latzhosen aufkochen und mit verbrannten BHs abschmecken und mit ein bisschen “Sex and the City” unterschäumen und ein Hauch “Desperate Houswifes” drüber sprühen."

Wir haben sehr gelacht! Preise sind nur in Form von Alkoholika an Orlando's Bar einlösbar. Es sind schliesslich keine Nobelpreise!

Freitag, 9. Juli 2010

Zysi's Wort - "dominus providebit"

Die Protagonistin im Mamapuff fragte heute: "Was will das Weib?"

Identisch zur heutigen Religion: ich (Mensch) will!
Da kommen mir doch die eigenen Kinder in den Sinn und meine eigene Kindheit: Die anderen haben zu dienen für mein Wohl.

Es gibt aber auch eine andere Sichtweise. Die Eltern wissen aus eigener Erfahrung wie auch aus der elterlichen Verantwortung, dass nicht alles was man wollen möchte auch gut ist. Wird eigentlich auch verständlich mit dem Begriff "Mündigkeit".

Ein Beispiel: schaut euch alle bei der nächsten Gelegenheit den Fünfliber an der Umrandung ganz genau an. Dort steht:

"Dominus providebit" - Gott versorgt

Da bin ich gerne ein Kind Gottes, wenn der Vater solche Zusagen macht und uns damit dienen will. Dass er an solche Zusagen auch Bedingungen wie Gehorsam knüpft, kann ich nur begrüssen. Wenn ich ungeschaut - also ohne Bedingungen - meine Pfründe verteile, bin ich ein kurzzeitiger Verwalter meiner Güter.

Gelingen tut es mir auch nicht immer gleich gut, das mit dem Gehorsam.

Ohne starke Familien gibt's keine Demokratie!

Was läuft falsch in unserer Erziehungs- und Bildungspolitik? Der angesehene Kanadische Entwicklungspsychologe Gordon Neufeld identifiziert und widerlegte jüngst in einem Vortrag mit dem Titel >"Die Sozialisationsfrage - Die entwicklungspsychologischen Grundlagen für echte Reifeentwicklung als Bedingung für Demokratiefähigkeit" Mythen, die sich in unseren Köpfen festgesetzt haben und zeigte Wege zum besseren verständnis der Problematik auf.

Viele von uns, besonders linke Gesellschaftsverbesserer, glauben hartnäckig, Sozialisierung sei ein Vorgang, der uns dazu befähigt, in unserer Gesellschaft klar zu kommen und uns erfolgreich einzubringen, und dieser Vorgang stehe im Gegensatz zur Individualisierung, der Herausbildung der eigenen Persönlichkeit. In Wirklichkeit, so Neufeld, ist eine erfolgreiche Sozialisierung das Ergebnis der vorher abgelaufenen Individualisierung plus der Bindungen eines Menschen.

Gemeinsamkeit ohne Verlust von Eigenständigkeit
Entwicklungspsychologisch gesehen ist die Grundlage echter Demokratiefähigkeit: Die als Potenzial angelegte Fähigkeit von Menschen, verschiedene Emotionen gleichzeitig zu fühlen und so zu einem ausgeglichenen Gefühlsleben zu finden. Erst wenn ich in der Lage bin, verschiedene Aspekte eines Problems in mir selbst perspektivisch zu betrachten, das Einerseits-Andererseits abzuwägen und „geteilter Meinung“ zu sein, kann ich auch auf der gesellschaftlichen Ebene übergeordnete Aspekte berücksichtigen.

Dem universal gültigen orthogenetischen (entwicklungstheoretischen) Prinzip folgend besteht jede Entwicklung aus drei Phasen: Erstens Fusion oder Verschmelzung, z.B. von Eizelle und Sperma, zweitens Differenzierung, bei der z.B. verschiedene Zelltypen unabhängig voneinander ihre Unterschiedlichkeit ausformen, sowie drittens die Integration: Gemeinsamkeit ohne Verlust der Eigenständigkeit, z.B. die Kooperation verschiedener Organe und Gehirnhälften.

Dasselbe Prinzip gilt auch für die Entwicklungspsychologie des Kindes: Es ist zunächst innerlich ganz verschmolzen mit seinen Eltern und sollte dann auf dem Boden dieser Geborgenheit seine individuelle Eigenständigkeit entwickeln.
Erst die erfolgreiche Individualisierung befähigt ein Kind dazu, mit Gleichaltrigen zusammen zu sein, ohne seine Individualität zu verlieren. Die Sozialisation ist also das Ergebnis zuvor ablaufender Prozesse.

Heute jedoch wird dieser natürliche Ablauf ignoriert, und man erwartet schon von Zweijährigen im Kindergarten , dass sie sich im Sinne einer erfolgreichen Sozialisierung gesellschaftskonform verhalten. Das frühe Miteinander in großen Gruppen noch unreifer Gleichaltriger wird als unerlässlich für Sozialisierung angesehen, obwohl es in Wirklichkeit nachweislich den Prozess der Individualisierung behindert und zu der Konformität führt, die heute bei Jugendlichen so vorherrscht: alle dieselbe Kleidung, dieselbe Musik, dieselbe Sprache – bloß nicht auffallen mit eigenen, eventuell abweichenden Gedanken, Fähigkeiten, Hobbys, Gefühlen.

Individuelle Reifeprozesse werden abgewürgt
Die Chance, im Schonraum häuslicher Geborgenheit sich selbst, die eigenen Gedanken, Begabungen und Vorlieben kennen zu lernen, um sich dann – nach erfolgter Differenzierung - bereichernd in die Gesellschaft einzubringen, wird verpasst zugunsten einer verfrühten Gesellschaftskonformität, die individuelle Reifungsprozesse erschwert.

Demokratische Rituale und Abläufe wie Wahlen und parlamentarische Debatten ohne die aktive Beteiligung eigenständig denkender, individuell differenzierter Persönlichkeiten verarmen zu bloßen Äußerlichkeiten ohne echte geistige Vielfalt dahinter, die für eine Demokratie wesentlich ist. Wenn jedoch diese Unausgereiftheit, wie es heute oftmals der Fall ist, bei 14jährigen und sogar bei Erwachsenen fortbestehen, sei die Demokratie in Gefahr, sagt Professor Neufeld. Solcher Mangel an Integrationsfähigkeit (und dem Selbstbewusstsein, sie in der gesellschaftlichen Sphäre weitergeben zu können und zu wollen) führt dazu, dass sich breite Bevölkerungsschichten aus dem politischen Diskurs verabschieden und somit manipulierbar werden.

Emotionale Geborgenheit und Bindung
Voraussetzung hierfür, so Neufeld, ist emotionale Geborgenheit, die Kindern ein offenes Herz ermöglicht. Denn Gefühle, die ich nicht empfinde, weil ich mich vor ihrer überwältigenden Wucht abschotten muss und zum Beispiel niemanden habe, bei dem ich mich ausweinen kann, die kann ich auch nicht zu integrieren lernen. Ausweinen jedoch können wir uns nur bei jemandem, zu dem wir eine Bindung haben – das Streben nach der Geborgenheit fester, stabiler Bindungen ist ein mächtiger Instinkt aller Menschen, sogar wichtiger als Nahrung und Wärme. Dies werde, so Neufeld, derzeit familien- und bildungspolitisch noch nicht berücksichtigt, obwohl die Wissenschaft sich einig sei: Erst wenn die Bindungsbedürfnisse erfüllt sind, ist Raum für Neugierde, Lernen und Persönlichkeitsentwicklung.

Jean-Jacques Rousseau hat dies bereits vor 250 Jahren erkannt und war der Meinung, dass Kinder erst mit Eintritt in die Pubertät den Schoß der Familie verlassen sollten, um zu echten Demokraten heranzureifen. Deutlich wurde, dass die Familie der natürliche Ort für diese starken primären Bindungen ist. Wenn die Eltern zu schwach sind, um ihre vorgesehene Rolle als Vermittler erfolgreicher Sozialisation zu spielen, liegt die Lösung in stärkender, begleitender Unterstützung durch andere verantwortungsvolle Erwachsene. Das zunehmend übliche Herausreißen des Kindes aus seiner sozial schwachen Familie sei jedoch nur in ganz extremen Ausnahmefällen der richtige Weg.

Zwang und Verwahrlosung in staatlichen Erziehungskasernen
Das sozialistische Wohlfahrtswunderland Schweden galt lange weltweit als Vorzeigemodell: Mütter wurden ermutigt, früh wieder voll berufstätig zu sein, was durch ein flächendeckendes System von Kinderkrippen ermöglicht wurde – ein durchschnittlicher Dreijähriger in Schweden ist über 10 Stunden täglich außer Haus und von seinen Eltern getrennt. Heute werden die Folgen dieser gutgemeinten Politik deutlich: Die Selbstmordrate schwedischer Jugendlicher ist in den letzten dreißig Jahren geradezu explodiert, die Zahl der psychisch gestörten Kinder und Jugendlichen hat ebenfalls überaus stark zugenommen. Da ist der Rat von Experten wie Gordon Neufeld gefragt...

Donnerstag, 8. Juli 2010

Schweiz: pro Stunde eine Abtreibung!

Die Zahlen für das letze Jahr sind frisch erhoben:

10'629 Schwangerschaftsabbrüche wurden in der Schweiz im letzten Jahr vorgenommen.

Gemäss Bundeamt für Statistik sind das 129 Abtreibungen auf 1000 Geburten. Oder eben 29 Aborte täglich in unserem Land, davon mindestens eine Abtreibung pro Tag nach der 12 Schwangerschaftswoche.

Deutlich hervor geht aus den Zahlen weiter, dass

  • Ausländerinnen häufiger abtreiben als Schweizerinnen
  • nur jede Zehnte Abtreibung von Teenagern vorgenommen wird (=Nichtzunahme), also über 90% der Abtreibungen von erwachsenen, reiferen Frauen gemacht werden
  • in der Westschweiz viel mehr Aborte vorgenommen werden als in der Deutschschweiz
  • die Raten im internationalen Vergleich eher gering sind
  • die so toleranten und offenen Holländerinnen am meisten, die Bürgerinnen im sozialistischen Wohlfahrtsparadies Schweden am zweithäufigsten abtreiben in Europa
  • nur 0.4% Abtreibungen nach Vergewaltigungen vorgenommen werden
  • bei den Gründen in 95.1% der Fälle "psychosoziale Umstände" angegeben wurden

"Psychosozial" ist das Zauberwort! Kosten für die Abtreibung (zwischen 600 und 1500 Franken) übernimmt natürlich die Krankenkasse.

Und das dies gefälligst weiter so bleibt, dafür sorgen die Einpeitscherinnen vom linken Frauenrechtler-Rand, wie etwa eine Anne-Marie Rey. Ihr fallen dazu lustige Sachen ein: Viele Abtreibungen seien auf "ein Versagen der Verhütung" zurückzuführen (wer hat da versagt? Kondom geplatzt? Pille "vergessen"? - wessen Ursprungs ist das Versagen?).

Und weiter: "Eine Frau, die verhütet hat, will ihr Recht auf Selbstbestimmung nicht einfach wegen eines geplatzten Kondoms aufgeben".

Rezepte I - Orlando's Summer Ceasar Salad

Für 2 Personen nehme man

  • 4 Köpfe Romana (Babylattich) oder auch 1 Eisbergsalat

  • 200 g Pouletbrust*

  • 100g Sbrinz

  • 4 Speckscheiben*

  • Brotcroutons

  • Schnittlauch

Für das Dressing

  • 2 Knoblauchzehen

  • 3 Anchovisfilet (oder Sardellenpaste)

  • 2 Eigelb

  • 5 EL Olivenöl (nach Vorteil mit Zitronenaroma)

  • 1 TL Kräuteressig

  • 1 dl Milch

  • Worchestershire Sauce

  • Salz

Zubereitung: Sauce vorbereiten - Knoblauch klein schneiden (nicht pressen, das machen nur Dilettanten), zusammen mit Anchovis/Sardellen, dem Eigelb, Worchestershire Sauce, dem Essig und Salz in eine grosse Tasse geben. Mit dem Stabmixer Zutaten vermixen und nach und nach Olivenöl dazu giessen, damit es eine schöne Paste gibt. Frischen Zitronensaft dazu und Milch dazuschütten. Evtl. etwas Mayonnaise aus der Tube und zusätzliches Olivenöl dazutun und zu einem feinen Dressing verrühren.


Salat waschen und schneiden. Pouletfleisch in mundgerechte Stücke schneiden, in einer Bratpfanne in wenig Sonnenblumenöl anbraten. Mit Salz, Pfeffer und etwas frischer Petersilie würzen. Zum Schluss noch etwas Saft einer frischen Zitrone darüber auspressen. Speckscheiben dazugeben und wenig anbraten lassen.


Käse in kleine Scheibchen schneiden (wahlweise grob raffeln). Schnittlauch kleinschneiden. Beides zusammen mit dem Fleisch über den Salat geben (Speckscheiben obendrauf legen), der auf grossen Tellern hübsch angerichtet wurde. Dressing darübergiessen (sparsam) und nach Belieben mit frischen Cherrytomaten, grünen Oliven oder Brotcroutons garnieren.

Dazu passt entweder ein sehr herber Sauvignon Blanc oder dann ein eher sanfter Gewürztraminer oder ein mineralisch-leichter Riesling. Der Knoblauch im Dressing lähmt leicht die Zunge, also keine allzu komplexen Weine servieren. Auch passen fruchtige Weine eher schlecht, da sie im Teller keine Entsprechung oder Ergänzung finden.


*wahlweise kann Poulet und Speck durch Räucherlachs oder Krevetten ersetzt werden

Mittwoch, 7. Juli 2010

Die verbotenen Texte - heute: Enis Reportage zu Abtreibung

Heute veröffentlicht hier unsere Bloggerin Eni einen Text, den sie als "Carte Blanche" bei Mamablog eingereicht hatte und der von der Redaktion mit der fadenscheinigen Begründung abgeleht wurde, man "möchte nicht als Anti-Abtreibungsblog dastehen". Soviel zum sonderbaren Verständnis von Meinungsfreiheit, das diese Leute haben. Urteilen sie selbst!

Gedanken über unerwünschtes Leben

„Passt mir nicht. Weg damit!“ - Zugegeben, bisher ging ich ziemlich naiv durchs Leben; war ich doch der Meinung dass eine Frau die eine Abtreibung vornehmen lässt, dies in der Regel schweren Herzens tut. Die für die kleine Schweiz doch relativ hohe Anzahl (über 10'000) glaubte ich in den vielfältigen Gründen zu sehen, die einen solchen Eingriff nach sich ziehen können:

- ungünstige Diagnose nach vorgeburtlichen Untersuchungen - die Angst der werdenden Mutter "es" nicht zu schaffen, insbesondere wenn vom (möglichen) Kindsvater keine Unterstützung zu erwarten ist

- wenn die Frau körperllich nicht dazu in der Lage ist ein Kind auszutragen

- Erkrankungen der Schwangeren, deren Behandlung das Kind schädigen würden (Krebs, MS, schwere psychische Erkrankungen usw.)

Vergewaltigung habe ich bewusst in dieser Aufzählung aussen vor gelassen, weil die Anzahl der daraus resultierenden Schwangerschaften zum Glück sehr klein ist (meines Wissens im Nullkomma-Bereich).

Als ich im Februar im Mamablog beim Thema "Wunschgeschlecht Mädchen" gestöbert habe, bin ich auf einen Kommentar gestossen, der meine Ansicht schon ziemllich ins Wanken gebracht hat: Ein Leser berichtete, dass er und seine Frau sich nach mehreren Buben ein Mädchen gewünscht haben und dass ihnen mittels einem "Abtreibungsabo" in einer Utrechter Klinik zu diesem "Recht“ verholfen wurde.

Dieses "Abo" wurde als eine gewöhnliche Dienstleistung angesehen so wie Haare schneiden oder so. Diese Gleichgültigkeit werdendem Leben gegenüber hat mir keine Ruhe gelassen und so klickte ich im Internet vor ein paar Wochen eine Seite an und was ich da zu lesen bekam übertraf meine schlimmsten Vorstellungen:

- ein Werbeslogan im O-Ton: "Abtreibungen zum Schnäppchenpreis und andere Angebote"

- oder eine Frau die erzählte dass sie eben aus der Abtreibungsklinik zurück gekommen sei und das "es" überhaupt nicht schlimm war (lachender Smiley mit Sonnenbrille), das Personal sei nett und sie habe sogar noch etwas zu essen bekommen

- eine "Abtreibungserfahrene" gab einer Abtreibungswilligen die Adresse einer Klinik die ihr helfen würden dass "Ding" in ihrem Bauch loszuwerden

- und da war dann noch eine mehrfache Mutter die mit ihrem On/Off- Freund beschlossen hatte, ein Kind zu bekommen. Als der Freund aber wieder mal Schluss gemacht hatte war nun das Kind doch nicht mehr erwünscht. Die Schwangerschaft hatte schon etwa 14 Wochen erreicht, also bitte express und möglichst günstig.

Bei diesen Frauen handelte es sich bei weitem nicht um Teenager in einer Notlage.

Bei solchen Kommentaren musste ich schon schlucken. Ist man denn heute schon soweit, dass man Abtreibung gleichsetzt mit Nase schneuzen? Immer redet man von Humanität, wo ist sie in dieser Frage?

Natürlich fand ich auch verschiedene Kommentare von Abtreibungsgegnern: Kindsmörderin, Schlampe und
Hure waren in etwa die meist genannten Beschimpfungen aber ein Spruch ist mir
geblieben:

"Lieber ein Kind auf dem Kissen als ein Kind auf dem Gewissen"!

Der Bauch mag ja der Frau gehören, aber trifft das auch auf das Leben zu, welches in ihm heranwächst?

Geschätzte Leser, was meinen Sie: Ist Abtreibung einfach ein probates Mittel, dessen man sich bedienen kann ohne Federlesens?
Oder wäre es angebracht zu fordern, dass Frauen wieder mehr Verantwortung in der Sexualität übernehmen?

Dienstag, 6. Juli 2010

Ein Max, ein Wort - Bubis unter Generalverdacht

Unser Max veröffentlicht neu seine Betrachtungen und Gedanken gelegentlich bei Orlando's Bar.

Heute in Mamablog lesen wir die Geschichte von einer Hochschwangeren, die sich im Flugzeug ans Fenster setzt und den Platz mit ihrem Mann tauscht. Sie will es sich ungestört bequem
machen. Per Zufall kommt dieser Passagier nun neben ein unbegleitetes
Kind zu sitzen.

Daraufhin stürzt sich das Kabinenpersonal auf den Passagier und
fordert ihn drohend auf, sich subito wieder auf seinen Platz weg vom
Kind zu setzen.
Das Getuschel der übrigen Passgiere interpretiert der Angegriffene
so, als würde man ihn nun allerseits als Kinderschänder empfinden.

Wie verhält sich ein richtiger Mann in einer solchen Situation? Es
gibt eine Reihe von Eskalationsstufen, die Airline British Airways zur
Räson zu zwingen.

1) Galanterweise nimmt er seine Frau bei der Hand und führt sie aus
dem Flugzeug. Das ist nach dem Start des Fliegers natürlich ein wenig
waghalsig.

2) Er velangt lautstark und unmissverständlich nach dem Kabinenchef
und erklärt diesem seine Forderung. Die Argumente der Crew hat der
Passagier schon zur Kenntnis genommen. Er hat jetzt keinen Grund
länger höflich zu sein und das Gegenüber argumentieren zu lassen. Ein
richtiger Mann kann jetzt aus vollem Rohr loslegen, repetitiv die
eigene Forderung vortragen und dem anderen konsequent das Wort
abschneiden. In diesem Fall kann er auch sehr demonstrativ und für
alle anderen Passagiere gut hörbar auf die anderen Umstände
der Ehefrau hinweisen.

3) Die dritte Eskalationsstufe wäre dann, einen solchen Radau zu
machen, dass der Flieger zwischenlandet aus Sicherheitsgründen und am
Boden vom Alarmdetachement der Antiterroeinheit in Empfang genommen
wird. Diese Eskalation garantiert die Meldung in der Yellow Press und
die British Airways muss ihr Fliegerordnung anpassen.

Bei staatlich subventionierten Airlines wie Air France funktioniert
die dritte Eskalationsstufe möglicherweise nicht. British Airways ist
eine der ganz wenigen europäischen Airlines, die bisher sämtliche
Krisen ohne staatliche Unterstützung gemeistert haben und tatsächlich
die Kunden zufriedenstellen müssen, um zu ihrem Geld zu kommen.

Ein richtiger Mann ist noch lange nicht unter Verdacht, nur weil ein
paar fliegende Kabinenservierdüsen sich wichtig machen.

Unterdrückte "Cartes Blanches" bei Orlando

NEU - NEU - NEU - NEU - Orlando's Bar bringt die Texte, die Sie im Mamablog nicht lesen dürfen!!

Vorankündigung - morgen erscheint an dieser Stelle ein brisanter Text unserer Bloggerin Eni, den sie als "Carte Blanche" bei Mamblog eingereicht hatte.

Dieser Text wurde aus fadenscheinigen Gründen durch das Mamablog-Autorinnen-Duo Althaus/Binswanger abgelehnt.

Wurde Druck seitens des Tagi/Newsnetztes ausgeübt? Gibt es heisse Eisen, die man aus Feigheit nicht anfasst? So funktioniert die linke Selbstzensur, die Leuten Maulkörbe verpasst um sich den schönen Schein ideologischer Eintracht zu bewahren.

Zum Glück bleibt solches Verhalten nicht mehr unentdeckt!

Haben Sie auch Texte, die im Gender-Patchworkfamilien-Kinderkrippen-Weltanschauungsgärtchen als Unkraut ausgemerzt werden? Schicken Sie sie mir!

ha2pe@yahoo.com

Montag, 5. Juli 2010

Leas langer Weg

Bloggerin Lea, aka Katharina B., schreibt bei Max ihre Geschichte auf. Ein verstörendes Zeugnis eines langen Leidensweges. Eine Story jahrelangen abscheulichen Missbrauchs und entsetzlicher Vorgänge, um ihn zu vertuschen. Der Frau, die seit Mamablog und Maxwort uns allen als etwas verschrobene, unkonventionelle aber brillante Denkerin Lea ans Herz gewachsen ist, gebührt Respekt für ihre erschütternden, klaren Worte.

Und endlich wird der angebliche oder simulierte und heftig kritisierte "Suizid" von Katharina B. im Mamablog aufgeklärt.

Sonntag, 4. Juli 2010

Harmos für Babyklappen

Nachdem jüngst in Aarburg in einer Kinderkrippe Abu Ghraib-Zustände herrschten und letze Woche ein Baby in einer Krippe fast zu Tode kam, machen die Befürworter der staatlichen Kinderaufzucht mobil.

Unser geliebter Tamedia-Plauderkasten regt sich fürchterlich über eine Aussage im "Blick" auf und das erst noch am Sonntag (ist das gewerkschaftlich überhaupt erlaubt?)

Eine Frage, die dort noch niemand gestellt hat: "Gehören Zwölfmonatige überhaupt in eine Krippe?"

Die Kinderkrippen-Lobby gibt indes in der "NZZ am Sonntag" Gas. Aussagen, wie sie DDR-Pädagogen gemacht haben könnten, rufen bei Max Ekel und Empörung hervor. Max hat davor schon seit langem gewarnt. Und bekommt jetzt recht.

Freitag, 2. Juli 2010

Zysi's Wort

Denn einen anderen Grund kann niemand legen als den, der gelegt ist: Jesus Christus. (1. Kor 3,11)


Das Fundament ist schon gelegt, es ist Jesus Christus. Niemand kann ein anderes legen.

Ist Jesus Christus das gelegte Fundament, heisst dies auch, dass wir gemäss seinem eigenen Wort - der guten Nachricht, dem Evangelium - die Feinde mit Frieden segnen sollen, den Nächsten lieben sollen wie uns selbst.

Da bezeichne ich mich gerne als christlichen Fundament-alisten

Schönes Wochenende, Zysi

Emanzipations-Zwang

Ein Ralf Martin sinniert leicht herablassend im Feministinnen-Forum über die Kontrollfreaks unter den Müttern und wie Frauen, wenn's hart auf hart geht, dann doch lieber das traute Heim vorziehen und den Mann das Geld nachhause scheffeln lassen. Das meint der Autor durchaus als Vorwurf.

Ein lauer Beitrag, der Allgemeinplätze zum besten gibt und Phänomene beschreibt, die ich so in meinem Umfeld eigentlich nicht kenne.

Die Punchline aber - und der Autor, der mit seiner Carte Blance Werbung für ein Buch macht, unterschlägt sie - wäre (einmal mehr):

Vierzig Jahre Emanzipationsbewegung und die Frauen sind sich ihrer Rolle unsicherer als je! Vierzig Jahre lang wurde den Frauen zugeschrien. nehmt euch alles! Ihr habt Anrecht auf alles! Was folgt ist Verwirrung, in vielen Fällen auch Überforderung.

Man nennt das Emanzipationsdruck, oder -zwang. Warum dürfen moderne Frauen eigentlich nicht mehr einfach mit Hingabe Mütter sein?

Donnerstag, 1. Juli 2010

Die Party kann beginnen

Willkommen!

Heute hat Max, der vielgeschmähte "richtige Mann", seinen erfolgreichen Maxwort-Blog zugemacht. Wie es dazu kam, lesen sie dort nach.
http://www.maxwort.blogspot.com

R.I.P.

Dieses Ding hier ist der Nachfolger, unterscheidet sich aber dadurch, dass keine oder kaum grösere eigene Einträge veröffentlicht werden. Dafür soll es ein richtiger Parallelblog zum Mamablog werden, wo aber niemand ausgeschlossen oder zensuriert wird.

Meine Freunde Eni, LauraTI, Lea, Max, Zysi, Giorgio Girardet, Anastasia, Dschungelmörder, Monato, Hotel Papa, Henri, Georg, Heidi Reiff lade ich herzlich ein, hier ab und zu etwas zu schreiben.

Und an die vom Mamablog protegierten Kampfemanzen des Ultrafemidoms namens MAMABLOG, Pippi Langstrumpf, Cara Mia, Widerspenstige, Stef, Rahel, Studimutter et al.: traut euch ruhig!

Wer das freie Wort nicht schmäht und seiner würdig ist sei willkommen hier und zeige, was er/sie zu sagen hat!



Viel Spass