Cocktails, gebrannte Wasser, Zigarrendunst -- die Gespräche an Orlandos Bar drehen sich um Medienkritik, Kultur, Philosophie, um Gesellschaftspolitik, Religion, Familie und Erziehung, um Mann und Frau -- und ums Kochen. Gejammer, Gelächter, Angeberei sowie gepflegte Beschimpfungen sind an der Tagesordnung.



Freitag, 13. August 2010

Binsi-Wahrheiten

Kurz bevor Frau Althaus als neue Chefredakteuse bei einem Monatsmagazin den Lohn dafür kassiert, dass sie nun fast zwei mühsame Jahre lang wöchentlich etwa drei halbwegs schlaue Beiträge auf Mamablog veröffentlicht hat, kommt die andere Mamabloggerin und designierte Nachfolgerin der zwar feministisch angehauchten aber souveränen un letztlich Vollblutjournalistin bleibenden (also neutralen) Frau Althaus, Michele Binswanger, bereits ins Dribbeln.

Darauf aufmerksam gemacht, dass der gestrige Binsi-Blogeintrag von einem unlängst in einer anderen Publikation erschienenen Artikel abgekupfert ist, keift sie im Chor mit den

Scharfmachern um die Nonstop-Blogger/innen Pippi, Widerspenstige (alias Heidi Banz aus Basel) und dem alten Augie - aka der Kita-Fellini - gegen den Überbringer der Mitteilung. Das sind ja tolle Aussichten!

Höchste Zeit, sich mal mit Binswanger Michèle (Michelle war zu gewöhnlich, da musste ein Sonderzeichen hin) näher zu befassen. Wer dies tun will, dem sei geraten, ihren Auftritt in einer denkwürdigen SF-Club-Veranstaltung vom vergangenen Herbst zu studieren: dort diskutierten einige Künstler und freischaffende Schreiberlinge mit viel flexibler Tageszeit darüber, wieviel von den Eltern die Kinder denn so brauchen (es war damals gerade Kinder machen Fernsehen-Woche oder so ähnlich hiess das Ding).

Um es vorwegzunehmen: das Netzt gibt nicht viel über Binsi preis. Wer ist die Frau, die auf Mamablogs Seitenleiste im Trainerpulli schüchtern mit Rehaugen in die Kamera glotzt? Von der es noch weniger Bildmaterial gibt als von den Albrecht-Brüdern? Die an der Uni Basel Germanistik und Philosophie studiert hat (offenbar eine geeignete Vorbereitung zum Journalistendasein) und ihre ersten nachweisbaren Gehversuche in Basler Studentenmagazinen, Kunst- und Kulturpostillen und dann bei der BaZ machte? Und die seit einiger Zeit für Tagi/Newsnetz gelangweilt vom Opernball twittert oder sonst Mal ein Textchen schreibt.

In der Fernsehsendung begegnet uns eine extrem schlanke, seltsam gehemmt wirkende Frau. Die Diskussion verläuft ähnlich ziellos, wie manche Mamablog-Diskussion und Binsi profiliert sich auch dort eher unbeholfen und mit eher extremen Meinungen. Mit einem Augenaufschlag, der mal einen Mitdiskutanten tadelt, mal neckisch "wir verstehen uns" signalisiert. Eine Frau, die es sich gewohnt ist, dass Männer sie schön finden. Eine Frau, die eher Mühe hat, in ihrem baslerisch gefärbten Aargauerisch oder Zürcherisch klare Aussagen zu machen. Finde alles ich - aber machen Sie sich selbst ein Bild!

Sozialisierung ist wichtig und Basel ist ein linkes Nest. Eine rot-grüne Provinzstadt mit etwas Kunst und Kultur (wegen dem Chemiegeld) und einer altehrwürdigen Universität, an der sich komische Typen tummeln. Eine Stadt, die eine Anita Fetz hervorbringt, kann man nun wirklich nicht ernst nehmen.

Seien wir gespannt, was die neue Mamabloggerin vom Rheinknie mit ihrem Blog anstellt. Die Binswanger, die immer wieder unangenehm dadurch auffiel, dass sie in Diskussionen eingriff, vor allem wenn jemand niedergeschrien wurde (sie macht da gern mit und bezeichnet Blogger - wie mich - als nicht ganz hell), die Michèle also pflegt ja eher einen essayistisch-nabelschauigen Freestyle. So wissen wir von ihren Geburtswehen, ihrem Kletterhobby, ihren bald herzigen, bald zwangsoriginellen Überzeichnungen als wäre sie eine Comicfigur. Und so wissen wir seit kurzem auch, dass La Binswanger in ihrem Leben schon viele beschnittene Exemplare "begegnet" sind...- dies sagte sie zumindest in einem jener (vermutlich längst ausradierten) peinlichen Einwürfe zu einer unsäglichen Diskussion unter den Mamabloggistas zu Beschneidung. Danke Michèle, so genau wollten wir's nun auch nicht wissen.

Donnerstag, 12. August 2010

Haarsträubende Aussichten!

Ein (nicht übermässig ernst gemeinter) Beitrag von Bloggerin Eni.

Was waren das doch für Zeiten, als ich mit Inbrunst und Hingabe den Geschichten lauschte, in denen Gott die Welt erschaffen hat und sich Adam und Eva im Paradies tummelten.
Klar kamen mir relativ früh Zweifel wie das möglich sein kann, dass wir alle aus dem gleichen Guss sind, vor allem bei andersfarbigen Menschen, aber irgendwie habe ich die Einwände noch mehrere Jahre verdrängen können, bis ich mich dann mit der harten Realität abfinden musste.

Ich muss betonen: ich glaube nach wie vor an Gott (einfach nicht mehr in der althergebrachten Form), aber auch ich muss der Tatsache ins Auge blicken, dass wir mit grosser Wahrscheinlichkeit vom Affen abstammen. Meine Frage aber ist: muss man uns das denn unbedingt ansehen?

Klar, die Urmenschen brauchten das Fell um sich vor Sonne und Kälte zu schützten aber in den Zeiten von Sonnencreme, Zentralheizungen und C&A ist das doch wirklich nicht mehr notwendig. Bei Männern ist gegen Haare auf der Brust nichts einzuwenden, ebenso wenig wie unter den Armen, solange sie nicht zuviele oder zu lang sind, aber was um Himmelswillen soll den schön an Haaren auf dem Rücken
oder Schultern sein
? Was ist so toll daran, wenn im Zoo ein Gorilla ausbricht und die Männer in den Badis zu tausenden und abertausenden eingefangen werden und in Käfigwagen gesperrt werden, weil sie von Primaten nicht zu unterscheiden sind?

René Kuhn hat ja vor einiger Zeit eine Kolumne geschrieben, dass er aus Russland eine Frau imporieren musste, weil die Frauen in der Schweiz ungepflegt seinen. Droht uns Frauen bald das gleiche Schicksal? Müssen wir dann auch noch die Männer aus Russland importieren (keine Ahnung ob die weniger Körperhaare als Schweizer haben oder nicht) oder müssen wir uns an Asiaten halten?

Bei den Frauen ist es auch nicht anders: Unter den Achseln und aus den Bikinis lugen ausgewachsene Gryzzlibären hervor und an den Beinen sind die Haare so lang und dicht, dass man Zöfpe daraus flechten könnte. Wenn möglich haben sie auch noch einen Oberlippenbart auf den mancher Mann eifersüchtig sein könnte.

Ich finde solche Anblicke einfach nur unästhetisch und schmuddelig.

Was meinen Sie liebe Leser: sind meine Ansichten übertrieben oder finden auch Sie solche Aussichten zum Haareraufen?

Montag, 9. August 2010

Standby

Liebe Freunde, Kollegen, Feinde, Stalker und Idioten,

in Bälde verwöhnt Orlando's Bar das Publikum wieder mit harten Drinks, faulen Sprüchen, ätzender Polemik und guter Laune! Versprochen!

Haben Sie einige Zeit Geduld und die Faust des Kosmos haut wieder kräftig auf den Tisch und die brüllend laute Stimme der Wahrheit lässt wieder die Zauderer und kuscheligen Weicheier erschauern und zusammenzucken.

Im Moment habe ich echt allzuviel sonst um die Ohren. Bedient Euch selbst ihr Jünger und brechet vom Brot und leeret die Kühlschränke. Ich entschuldige mich für mein sieches Gastgebertum und gelobe, bald wieder mitzuzechen!

Bei Mäxu änen erholt sich das Sommerloch langsam von sich selbst und dort wechselt auch das Design ständig - von Herbstbrücke zu Nichts zu Zuchtblumen. Es ist also dort momentan garantiert spannender als bei mir hier. Ausserdem diskutieren dort interessante Menschen, die was zu sagen haben.

Dixi. Buona Notte!