Darauf aufmerksam gemacht, dass der gestrige Binsi-Blogeintrag von einem unlängst in einer anderen Publikation erschienenen Artikel abgekupfert ist, keift sie im Chor mit den

Höchste Zeit, sich mal mit Binswanger Michèle (Michelle war zu gewöhnlich, da musste ein Sonderzeichen hin) näher zu befassen. Wer dies tun will, dem sei geraten, ihren Auftritt in einer denkwürdigen SF-Club-Veranstaltung vom vergangenen Herbst zu studieren: dort diskutierten einige Künstler und freischaffende Schreiberlinge mit viel flexibler Tageszeit darüber, wieviel von den Eltern die Kinder denn so brauchen (es war damals gerade Kinder machen Fernsehen-Woche oder so ähnlich hiess das Ding).
Um es vorwegzunehmen: das Netzt gibt nicht viel über Binsi preis. Wer ist die Frau, die auf Mamablogs Seitenleiste im Trainerpulli schüchtern mit Rehaugen in die Kamera glotzt? Von der es noch weniger Bildmaterial gibt als von den Albrecht-Brüdern? Die an der Uni Basel Germanistik und Philosophie studiert hat (offenbar eine geeignete Vorbereitung zum Journalistendasein) und ihre ersten nachweisbaren Gehversuche in Basler Studentenmagazinen, Kunst- und Kulturpostillen und dann bei der BaZ machte? Und die seit einiger Zeit für Tagi/Newsnetz gelangweilt vom Opernball twittert oder sonst Mal ein Textchen schreibt.
In der Fernsehsendung begegnet uns eine extrem schlanke, seltsam gehemmt wirkende Frau. Die Diskussion verläuft ähnlich ziellos, wie manche Mamablog-Diskussion und Binsi profiliert sich auch dort eher unbeholfen und mit eher extremen Meinungen. Mit einem Augenaufschlag, der mal einen Mitdiskutanten tadelt, mal neckisch "wir verstehen uns" signalisiert. Eine Frau, die es sich gewohnt ist, dass Männer sie schön finden. Eine Frau, die eher Mühe hat, in ihrem baslerisch gefärbten Aargauerisch oder Zürcherisch klare Aussagen zu machen. Finde alles ich - aber machen Sie sich selbst ein Bild!
Sozialisierung ist wichtig und Basel ist ein linkes Nest. Eine rot-grüne Provinzstadt mit etwas Kunst und Kultur (wegen dem Chemiegeld) und einer altehrwürdigen Universität, an der sich komische Typen tummeln. Eine Stadt, die eine Anita Fetz hervorbringt, kann man nun wirklich nicht ernst nehmen.
Seien wir gespannt, was die neue Mamabloggerin vom Rheinknie mit ihrem Blog anstellt. Die Binswanger, die immer wieder unangenehm dadurch auffiel, dass sie in Diskussionen eingriff, vor allem wenn jemand niedergeschrien wurde (sie macht da gern mit und bezeichnet Blogger - wie mich - als nicht ganz hell), die Michèle also pflegt ja eher einen essayistisch-nabelschauigen Freestyle. So wissen wir von ihren Geburtswehen, ihrem Kletterhobby, ihren bald herzigen, bald zwangsoriginellen Überzeichnungen als wäre sie eine Comicfigur. Und so wissen wir seit kurzem auch, dass La Binswanger in ihrem Leben schon viele beschnittene Exemplare "begegnet" sind...- dies sagte sie zumindest in einem jener (vermutlich längst ausradierten) peinlichen Einwürfe zu einer unsäglichen Diskussion unter den Mamabloggistas zu Beschneidung. Danke Michèle, so genau wollten wir's nun auch nicht wissen.