"Ich werde nicht aufgeben - und wenn nur noch Laura und mein Hund Barney an mich glauben" (G. W. Bush zu Bob Woodward)
Als Bush nach Texas zog und Obama, dem Messias aller "fortschrittlich" denkenden Alteuropäer die Regierungsgeschäfte übergab - allein für sein Gewähltwerden erhielt der neue Präsident von der Osloer Nobelpreisakademie dann einen Oscar...pardon, einen Frie
densnobelpreis - sagte ein Korrespondent in "Echo der Zeit" auf Radio DRS2 (ich glaube es war Erich Gysling): "Jedenfalls hat Bush in seinen acht Jahren Spuren hinterlassen, wie kaum ein Präsident vor ihm."
Zwei Feldzüge (in Afghanistan und im Irak), eine Neuordnung der kompliziert gewordenen Welt der Neunziger Jahre mit der Bush-Doktrin ("Entweder ihr seid mit uns oder gegen uns") und daraus konsequenterweise abgeleitet, die "Axis of Evil", die Nichtunterzeichnung des KyotoProtoklls und die darauffolgende Krise der Klimaforschung...in entscheidenden Themen, die alle Menschlein am Anfang des 21. Jahrhunderts so beschäftigen, hat dieser Mann offenbar tiefe Spuren hinterlassen.
Mangelnden Gestaltungswillen kann man ihm gewiss nicht vorwerfen, ob man nun einverstanden ist mit dem Wie und Wo oder nicht. Selbst schärfste Kritiker werden dies anerkennen. Eine "lahme Ente" war dieser Präsident nicht.
Ist die Welt nach 8 Jahren George W. Bush eine schlechtere oder bessere als vorher? Welche Lehren müssen wir historisch ziehen aus 9/11 und der Art, wie dieser Präsident darauf reagiert hat? Und selbst bei den zahlreichen Fehlern, die dieser Präsident gemacht hat: wie gravierend sind diese auf lange Sicht? Hat man auch hier in Europa in den Nuller-Jahren nicht auch manchmal - wenn auch vielleicht aus der ptik des Augenblicks zu Recht - etwas überreagiert?
Darüber nachzudenken, kann heilsam sein, gerade auch jetzt, einige Jahre später. Die meisten von uns haben sehr bewusste Erinnerungen an das letzte Jahrzehnt. Und welches Fanal am Anfang stand: der 11. September 2001! Wie wir das miterlebt haben, fassungslos, elementar, mit seiner überwältigenden Bildwucht, hat uns geprägt und alles was damit zusammenhängt hängt mit Bush zusammen. Vielleicht sind wir deshalb so empfindlich. Wir sind noch in der Denial-Phase und sträuben uns, die Welt so zu sehen, wie sie tatsächlich ist.
Hier also eine vorsichtige Auflistung all der Dinge, die Bush vielleicht doch nicht so schlecht gemacht - oder wenigstens erfolgreich und konsequent zu Ende gebracht - hat:
1. Keine neuen Anschläge nach 9/11 auf amerikanischem Boden. Ein gutes Dutzend geplante wurde vereitelt.
2. Kein Land beherbergt und sponsert mehr Terroristen oder kommt in schwere Bedrängnis wenn es dies tut.
3. "The Surge". Aufgabe der Rumsfeld-Strategie und Aufstockung der Truppen im Irak, was dort erst den Frieden gebracht hat.
4. Kyoto: viele Schwindeleien und einseitige Panikmache der Klimaprediger wurden entlarvt. Diese müssen ihre Argumente besser beweisen, bevor man der Wirtschaft und den Arbeitsplätzen mutwillig Schaden zufügt.
5. Gleneagles-Gipfel: Milliardenpaket für Afrika und Kampf gegen AIDS in Südostafrika.
6. Steuersenkungen während ganzer Amtszeit (ca. 37 Milliarden Dollar, das die Leute mehr zur Verfügung hatten, vor allem der Mittelstand)
7. "No Child left behind": Grosse Offensive um Lese- und Schreibefähigkeiten an den Schulen zu fördern.
8. "Bailout": Banken gestützt und damit womöglich schlimmeres verhindert (kein Domino-Effekt beim Crash grosser Banken)
9. Stammzellenforschung: hat sie durch entsprechende Gesetze vorangebracht.
10. Bundesrichtererennungen: Abtreibung, Homo-Ehe und Drogenliberalisierung sind für die nächste Zeit vom Tisch.
Und was denken Sie? Ist die Welt eine schlechtere oder bessere geworden? Wie hätte man anders auf 9/11 reagieren sollen? Oder ist Bush der schlechteste Präsident seit je?