Cocktails, gebrannte Wasser, Zigarrendunst -- die Gespräche an Orlandos Bar drehen sich um Medienkritik, Kultur, Philosophie, um Gesellschaftspolitik, Religion, Familie und Erziehung, um Mann und Frau -- und ums Kochen. Gejammer, Gelächter, Angeberei sowie gepflegte Beschimpfungen sind an der Tagesordnung.



Samstag, 4. Dezember 2010

Lasst die Schafe nun friedlich grasen

Ich könnte jetzt hier an meiner Bar summarisch referieren, was ich in dem Monat seit dem letzten Eintrag alles hier einschreiben wollte (eine flammende Rede für mehr reiche Leute und Steuerwettbewerb - und wieso man keinesfalls die sozialistische Steuerinitiative der SP annehmen dürfe sowie eine detaillierte Auseinandersetzung, wieso der Gegenvorschlag zur Auschaffungsinitiative nichts taugt).

Aber eben: die Zeit vergeht im Flug und die Arbeit im echten Leben ist (gottseidank) nicht gerade zu wenig.

Das Intelligenteste, was ich in der vergangenen Woche nach der Abstimmung zur SVP-Auschaffungsinitiative gelesen habe, fand sich ausgerechnet, am letzten Mittwoch, im Tagi. Da macht sich zwar ein Linksliberaler Gedanken zur Sache, aber er kritisiert vor allem die kopf- und wirkungslos agieren Linksgrünen in der Schweiz, die lieber steinzeitkommunistische Parteiprogramme schreiben, als hier mit offenen Augen in der Gegenwart politisieren.

Auch der Mob der am Sonntag gegen das Plebiszit randalierte und frisch renovierte Zunfthäuser angriff und ein Grüner Polizeidirektor, der am liebsten selber mitdemonstriert hätte, wie er sagte, sind eher ressentimentgeladene Demokratiefeinde denn wirklich intelligente Diskurspartner.

Ich meine ja nur: wir brauchen doch auch einen Gegner, gegen Sozis, die wehr-, saft- und ideenlos am Boden liegen ist nicht so lustig zu kämpfen...


Hier der ganze Text (um Urheberrechte schere ich mich keinen Deut):

Der Schlaf der Gerechten von Oliver Zimmer

Die kritische Intelligenz der Schweiz lamentiert oft, die SVP habe das Land in eine Verdummung gestürzt. Scheinbare Beweise sind rasch zur Hand: Aufstieg der Partei zur stärksten politischen Kraft im Land; der Ausgang der Minarett-Initiative; schliesslich die Annahme der

Ausschaffungsinitiative am Sonntag. Es ist davon auszugehen, dass man sich künftig noch stärker an die Idee der angeblichen Volksverführer klammern wird. Beim Argument handelt es sich in Wirklichkeit um eine intellektuelle Leerformel.

Denn die Blocher-Partei befindet sich auch deshalb im Hoch, weil der fortschrittliche Liberalismus in der Schweiz versagt. Defizite bei der Deutung der Schweizer Geschichte und Gegenwart spielen dabei eine zentrale Rolle. Die Meinung etwa, dass sich Hunderttausende von Menschen von einer gut geschmierten Propagandawalze einfach so überrollen lassen, ist in der modernen Geschichtsforschung längst überholt. Ideologien lassen sich nur dann verkaufen, wenn sie die Leute irgendwo abholen.

Jedem sein Wutbürger?

Warum hat die SVP mit ihren Initiativen zu den Themen «Fremde» und «Ausländer» Erfolg? Manche Kommentatoren glauben, es liege an der Globalisierung; etwa daran, dass die Konkurrenz auf dem Wohnungs- und Stellenmarkt grösser geworden sei. Beliebt ist auch die Vorstellung, wonach sich die gesellschaftliche Entwicklung so sehr beschleunigt habe, dass die sozialen und kulturellen Verhältnisse unübersichtlich geworden seien. Mit der Folge, dass sich die Leute in ihrer Haut nicht mehr wohlfühlen würden und ihnen die einst vertraute Umgebung fremd geworden sei.

So ähnlich wurde kürzlich, in Anlehnung an philosophische Grossmeister, auch in dieser Zeitung räsoniert: Die Globalisierung habe den «Wutbürger» erzeugt, dessen Ressentiment sich vor allem gegen den «Weltbürger» richte, der sich den Blick aufs grosse Ganze bewahrt habe. Solches hat man, so oder ähnlich, schon oft gelesen. Der Sound klingt vertraut. Vor allem aber ist er merkwürdig geschichtslos.

Der grosse Assimilationsdruck

Ganz ohne historische Substanz geht es aber nicht. Sie zeigt zum Beispiel, dass alte Republiken einen grösseren Assimilationsdruck ausüben als nicht republikanische Staatswesen. Die Maxime von der einen und unteilbaren Nation gehört seit der Revolution zur Grundausstattung des nationalen Selbstverständnisses in Frankreich. So bezeichnete Nikolas Sarkozy die Burka als unvereinbar mit den Grundsätzen der Französischen Republik.

Es gibt aber wohl kaum eine Gesellschaft, die einen ähnlich grossen Assimilationsdruck erzeugt wie die kommunal verfasste Republik Schweiz. Anders als im benachbarten Ausland haben es die Schweizer Gemeinden bis heute geschafft, die Machtausdehnung des Staats in zentrale Bereiche des öffentlichen Lebens zu verhindern. So gibt es kein anderes Land, wo die Gemeindebürger über die Aufnahme ins Schweizer Bürgerrecht befinden.

Assimilationsmaschine stockt

Das hat Folgen: Anders als in andern Ländern agiert in der Schweiz nicht der Staat als Gralshüter der Nation, sondern die Bürgerin und der Bürger. Damit wird das Nationale zum festen Bestandteil der bürgerlichen Lebenswelt – und damit auch die Assimilation. Jeder Schweizer ist ein potenzieller Schweizermacher. Genau dort holt die SVP die Leute mit ihren Initiativen ab. Kriminalität von Ausländern bildet die Antithese zur Assimilation. Das mag mit erklären, warum es vielen Leuten anscheinend egal war, dass die SVP-Initiative nicht unterscheidet zwischen leichten und schweren Delikten. Jedes Delikt stellt die Integrationsbereitschaft infrage. Da schlägt offenbar der Schweizermacher in manchen Schweizern zu. Das pauschal als Fremdenfeindlichkeit zu taxieren, ist jedoch billig und erklärt wenig.

Dass die SVP die Geschichte und Gegenwart der Schweiz in einem zentralen Bereich offenbar besser verstanden hat als ihre Gegner, das ist mit das Bedenklichste der Abstimmungen der letzten Jahre. Dem Land fehlt ein intelligenter Linksliberalismus. Nötig wäre zum Beispiel, dass sich die selbst ernannten Weltbürger endlich kritisch mit dem Thema Integration auseinandersetzen. Das bedingt aber ein besseres Verständnis für die historischen Prägekräfte der Schweiz.

Wer glaubt, die Geschichte verliere mit der Globalisierung an Bedeutung, huldigt einem Mythos. Mit Appellen an die Willensnation ist es indessen nicht getan. Von zentraler Bedeutung ist die kommunale Prägung der schweizerischen politischen Kultur. Der Gemeinde-Republikanismus hat immer wieder starke ausschliessende wie integrierende Kräfte freigesetzt. Die Politik der SVP appelliert an Erstere. Fortschrittliche Liberale sollten beginnen, sich für sein integratives Potenzial zu interessieren.

Der Zürcher Historiker Oliver Zimmer lehrt Moderne Geschichte an der renommierten Universität Oxford. ---

Was denken Sie, liebe Leser? Hat Zimmer Recht? Sieht er vom Ausland aus etwas klarer als unsere Journalisten, Linkspolitiker und Chefintellektuellen im Land?

Wieso haben die Linken zum Beispiel Sie nicht erreicht mit ihren Anliegen? Sind auch Sie von der "millionenschweren Propagandamaschine" des Economiesuisse überrollt worden und stimmten danach wie unter innerem Zwang gegen die Steuer"gerechtigkeits"initiative?

Ist es nicht eine schallende Ohrfegie für Parlament und Bundesrat, dass in keinem einzigen Kanton der Gegenvorschlag eine Mehrheit findet? Eine Ohrfeige wofür?

Übrigens ist am Wochenende etwas passiert, was bisher niemand für erwähnenswert befand: Die SVP ist mit einem ihrer ureigensten Anliegen bis weit über ihre Wählerschaft hinaus in die Mitte der Gesellschaft marschiert. Und dies bei einer unüblich hohen Stimmbeteiligung: die Linken gingen für die Steuerinitiative stimmen und legten dann gleich noch ein Doppelnein gegen die Schäfchenplakate in die Urne. CVP, FDP und die anderen "anständigen" Parteien der schwammigen Mitte haben brutal Schiffbruch erlitten.

Lassen Sie mich mit dem persönlichen, ehrlichen Wunsch schliessen, dass wir nun eine Weile Ruhe haben mögen vor dem Ausländerthema und uns wichtigeren Themen zuwenden. Immerhin sind nächstes Jahr Wahlen und da möchten wir schon gern wissen, welche Ideen vorhanden sind, um die Schweiz in eine erfolgreiche, sichere und unabhängige Zukunft zu führen (darunter gibts für mich nichts), und nicht nur darum, ob man jetzt einen oder zwei Bundesräte beanspruchen kann oder nicht.

Heute schliessen wir mit J.S. Bach das Kapitel "Schäfchenplakate" ab, das die Schweiz seit drei Jahren in Atem gehalten hat. In Bachs Kantate BWV 208 heisst es:

Schafe können sicher weiden,
Wo ein guter Hirte wacht.
Wo Regenten wohl regieren,
Kann man Ruh und Friede spüren
Und was Länder glücklich macht.

Regenten wollen wir zwar keine und die Hirten sind in unserer Demokratie wir selber - oder allenfalls der Herr ganz oben. Und anhören kann man sich das herrliche Stück Musik hier: http://www.youtube.com/watch?v=TYjqnlc7MRw

Schönen zweiten Advent Ihnen allen und ihren Familien!

22 Kommentare:

  1. Vom Ausländerthema haben wir dann Ruhe, wenn a) die Schwerkriminellen endlich weggeschafft werden und b) die Zuwanderung aus der EU kontrolliert und in Bahnen gelenkt wird, sowie c) die Schweizer Bürger wieder selber entscheiden, wer Schweizerbürger wird und nicht die Gerichte.

    Bis dahin bleibt das Ausländerthema im Gespräch.

    Also Orlando, wir werden verschont vom Problem, sobald das Problem gelöst ist.

    Leider leben die linken und die Ökofaschisten nicht von gelösten Problemen. Sie müssen die Probleme bewirtschaften, immer schön am Köcheln halten, dann muss man palavern, differenzieren, und immer neue Budgets vorschlagen für die Weiterpflege der Problemfälle.

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  2. Erwin Zuberbühler12/05/2010 6:44 PM

    Ruhe vor dem Ausländerthema? Nein, denn die SVP wird dieses fruchtbare Feld weiter beackern: Zuerst in der Ausgestaltung des Gesetzes zur Ausschaffungsinitative, die sich wohl an realen Rahmenbedingungen orientieren wird (und damit der utopischen SVP-Initiative wohl nie genügen können wird), dann die diversen Vorstösse, die die SVP in der Pipeline hat. Nein, die Partei lässt uns wohl nie in Ruhe. Sie lebt vom dauernden Kriegszustand.

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  3. Friedlich grasen? Die SVP wird auch weiterhin zu keinen Kompromissen bereit sein und das Klima weiter vergiften.

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  4. Toni Brunner hat es bereits angekündigt: Kautionshinterlegung für JEDEN Einwanderer, konsequente Ausschaffung der Sans-Papiers (wer seine Papiere vernichtet wird ja wohl kaum ein sauberes Gewissen haben) und Einbürgerung auf Probe. Und wenn das Parlament nicht spurt, dann gibt's halt wieder eine Initiative! Das Volk lässt sich nicht mehr länger auf der Nase herumtanzen!

    Es ist an der Zeit, dass in diesem Land wieder Sitte und Ordnung herrscht und der importierten Verluderung endlich Einhalt geboten wird!

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  5. Ich bin mir noch nicht ganz schlüssig, wieweit Ruhe herrschen sollte. Zum einen sind wir abstimmenden Politiker/Bürger im Gegensatz zu den Parlamentspolitiker (nat.-kant.-komun.) nicht alle an die Kadenz der politischen Themensetzung gewöhnt und so muss auch eine Ermüdungserscheinung, insbesondere fürs Wahljahr, berücksichtigt werden. Andererseits ist dies gerade das vermittelte Bild der unterlegenen Politseite, welches nicht die Leitrichtung in unserer einmaligen Demokratie sein kann. Denn gerade darin, dass wir uns mit der Politik derart auseinander setzen können/dürfen/müssen, liegt ja die Genialität der CH - Gott sei Dank.

    Also, Ihrem Fazit Orlando kann ich mich anschliessen mit dem Hinweis auf andere Themen. Jedoch: Aus den Augen aus dem Sinn, kann eben Einzug halten und so müssen wir die Ursachenerkennung der SVP, gutmenschliche Sozialisten gepaart mit pol. Korrektheit können das Fundament der CH unterspülen (mittlere Erosionserscheinungen konnten bis dato noch geflickt werden) und darum heisst es: nid nache lah u dranne blibe!

    Ja so ist es nun mal, wer einen Denkvorsprng hat, kann die Kinder leichter erziehen. Wer will darf das 2-deutig verstehen.

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  6. @Zysi: oder eben, die Schafe können sicher weiden!

    Angesichts der 21% ausländischer Mitbürger im Land sollte man, finde ich, manchmal auch etwas Demut (ja, das Wort ist bewusst gewählt) walten lassen,. Ich mag jetzt hier gar nicht aufzählen warum.

    Aber die Pflöcke sind eingeschlagen: die SP wird das Volk nicht so schnell mehr von ihrer Kompetenz in Sachen Ausländerpolitik überzeugen können.

    "Nid lugg lah": einverstanden. Aber das kann man dann eben nur mit einer angemessenen Vertretung im Staat und in den Medien.

    Heute jammerte der Paul Imhof über mangelnde Diversität in den Medien. So ein Unsinn: wir brauchen jetzt nur noch eine rechtsliberale Tageszeitung mit Landesausstrahlung, dann ist das Ensemble perfekt.

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  7. @Damokles: ob die "Verluderung" nur importiert ist? Ich könnte Ihnen Dutzende einheimische Exemplare aufzählen, die die von Ihnen angeklagte "Sittenlosigkeit" geradezu begrüssen: wenn man das Bestehende schwächt, bereitet man den Weg für Neues...für eine neue, bessere Schweiz im Schoss der EU und mit einem Staat, der den Bürgern das Meiste im Leben abnimmt.

    Konsequente Ausschaffung der Sans-Papiers: Ja (das ergibt sich aus dem Gesetz). Kaution: meinetwegen. Staatsbürgerschaft auf Probe: da sträuben sich mir die Haare! Da müssen die Mechanismen vorher greifen, sowenig wie man auf Probe schwanger sein kann oder verheiratet, so wenig kann man einen doch beträchtlichen Teil seiner erwachsenen Identität "auf Proe" haben.
    Genau dies würde den Wert der Staatsbürgerschaft ernsthaft aufs Spiel setzen.

    Im GeGenteil: hier geborene und aufgewachsene Kinder mit ausländischen Papieren sollten sich zwingend (nach Erreichen sagen wir des 21. Lebensjahres) einbürgern lassen MÜSSEN. Das wäre dann gelebte und erfolgreiche Integration, die Wiligen ins Recht und in die Pflicht für die Willensnation nehmen.
    Und sollten die sich weigern oder nicht tauglich sein (Vorstrafen, Betreibungsregister, Leumund, Referenzen, Sprachkenntnisse, Staats- und Geschichtswissen), müsste man ihre Aufenthaltsgenehmigung überdenken.

    DAS wäre eine SVP-Ausländerpolitische Novität, die ich toll fände.

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  8. @Erwin: Kriegszustand? Wenn sie das Wahljahr 2007 miterlebt haben, müssten Sie wissen, dass im Grunde sowohl die anderen Parteien, als auch die überwiegende Mehrheit der Medien und ein erdrückender Teil der "70% SVP-Gegner" der SVP den Kriegszustand erklärt hatten. Dieser Zustand gipfelte - sie wissen das - in der Abwahl von Christoph Blocher aus dem Bundesrat am 12 Dezember 2007.

    An Sie die Frage: Sie sagen, das "Ausländerthema" sei ein fruchtbares Feld. Wieso ist das so?

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  9. @ Erwin

    Was bitte spricht gegen eine härtere Gangart gegen kriminelle Ausländer (und Kriminelle überahupt)?

    Im Frühling 2007 wurde ein guter Freund von mir von Ausländern totgeschlagen. Da die Zeugenzu feige waren auszusgen und sich dieses Pack viel Zeit hatt um sich abzusprechen laufen sie als freie Männer herum. Am Tatort wurden viele Blumen, Kerzen und Briefe hinterlegt, auch solche von Landsleuten der Täter. Die Forderungen dieser waren eindeutig. Sie wollten, dass die Täter nicht mehr in der Schweiz verleliben dürfen, da sie das Recht darauf verwirkt haben. Sie schämten sich für ihre Landsleute und sind sich auch bewusst, dass rechtschaffene Ausländer viel freidlicher leben könnten, wenn man die störenden Elemete entfernen würde und viele Menschen alle Menschen einer bestimmten Herkunft in einen Topf schmeissen. Auch ich hatte schon schlechte Erfahrungen gemacht mit Menschen aus bestimmmten Ländern, aber ich muss mir auch immer wieder die positiven Beispiele vor Augen halten von Menschen aus dieser Kultur wo sich eben korrekt verhalten.

    @ Orlando

    Sehr guter Beitrag, danke vielmal.

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  10. Guten Abend Ihr Lieben

    was habt Ihr an diesem trüben Tag so getrieben?

    Ich habe Nidletäfeli gemacht und jetzt ist mir schlecht von diesem süssen Geruch in der ganzen Wohnung :-(

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  11. Erwin Zuberbühler12/12/2010 9:11 PM

    @Eni: Nichts.

    Dieser Partei geht es gar nicht darum, ein Problem zu lösen (sonst wären sie sofort auf den praktikableren Gegenentwurf eingeschwenkt), sondern die Feindbilder am Köcheln zu halten. Um diese Themen beim Stimmvieh auszubeuten. Das war mein Punkt. Und nebenbei, stecken Sie Ihre Erwartungen nicht zu hoch: Kriminelle sollen ausgeschafft werden, ja, aber sie werden immer wieder zurückkommen, solange es in der Schweiz etwas zu holen gibt.

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  12. Nachtrag zur A.initiative:
    Bei der Ausschaffungsinitiative waren die Resultate wie folgt:

    JA Ausschaffungsinitiative: 53%
    JA Gegenvorschlag: 46%
    Doppel-JA: 4%
    Doppel-NEIN: 6%

    Was meinen die Leser; warum hört man sowenig von den "heimlichen" 94% JA-Stimmen?
    Weil es was mit dem Stimmvieh zu tun haben könnte? Interessant scheint mir vorallem, dass nach fast 60% vor einem Jahr, dieses Jahr nun schon bereits 90% geistig umnebelt sein sollen - okay, wenns dann immerhin gesunder Nebel ist....

    @Erwin

    sie haben den glasklaren blick; daher erstaunt mich, dass sie den nächsten, bereits angekündigten, schritt nicht thematisieren:
    - austritt aus dem schengenraum.
    dies wäre eine möglichkeit, um die von ihnen erwähnte rückkehrmöglichkeit zu verunmöglichen, rechtlich. was halten sie davon oder welche alternativen erachten sie als zielführend?

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  13. Der Kompromiss entsteht eben nicht an der Urne, sei es die Wahl- oder die Stimmurne.
    Die Volkdsabstimmung ist eben das Korrektiv der politischen Prozesse, wo es einen Kompromiss geben könnte, gibt es kaum Volksabstimmungen.

    Die Voraussetzungen für das Allparteien-Experiment sind nicht mehr gegeben, ja länger je mehr: es entscheidet sich alles Links gegen Rechts (oder umgekehrt). Die Schweiz ist in der demokratischen Normalität angekommen.

    Die Rolle und das Verhalten der Mitteparteien wird darüber entscheiden, inwiefern einfach so getan werden kann, als ob nichts wäre. Inwiefern diese Parteien, resp. ihr Verhalten überhaupt vom Wahlvolk gewollt ist, werden die nächsten Wahlen zeigen.

    SVP auf der einen und SP/Grüne au8f der anderen Seite sind nicht einfach Pole, sie verkörpern in den wichtigsten Fragen grundlegend unterschiedliche ideologische Modelle, wie dieses Land in Zeiten in die Zukunft gehen soll, in denen es kaum mehr grosse Gewissheiten gibt (was notabene vor 1945 der Normalzustand jeder Generation in der Geschichte war, deshalb finde ich ja, dass wir in unglaublich spannenden Zeiten leben).

    Interessant ist, dass im medialen Sektor drei Rogers, oder vielmehr die Konzeptionen, Haltungen und Ideen, für die sie (im folgenden quasi stellvertretend) stehen, entscheidend sein werden:

    1) Roger de Weck und der "Club Helvetique": radikale SVP-Opposition aus etatistischer linksliberaler Mitte heraus - die Wächterrat-Partei

    2) Roger Köppel und die rechtsliberale FDP/SVP: radikal anti-linke Polemik in zwanghafter Opposition zum linken Medienmainstream (SF, Ringier, Tamedia) - die Outlaw-Partei

    3) Roger Schawinski und die "Weltbürger"-Fraktion der urbanen, politisch korrekten Lifestyle-Elite, die vor allem über die fehlende Sexyness der SVP empört sind, v.a. weil sie sonst vorbehaltslos ihr zustimmen könnten - die Wellness-Partei

    Es wird sich zeigen welcher Roger die unaufgeregten, pragmatischen und vernünftigen Leute besser überzeugen kann, wie mit dem Phänomen Volkspartei umgegangen werden soll. Anders gesagt: wem werden die Leute zuhören und Vertrauen schenken:
    Dem Gutmenschen-Wächterrat, den Outlaw-Provokateuren oder den Urban-Wellnessern.

    Ich freue mich saumässig auf nächstes Jahr und die Wahlen.

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  14. Ich habe für die Ausschaffungsinitiative gestimmt und ärgere mich jetzt trotzdem über die SVP. Zuerst macht sie Druck, dass man möglichst viel IV Bezüger wieder in das Arbeitsleben einführt, aber sind dannn dagegen, dass Betriebe ab 250 Mitarbeitern eine Behindertenquote von 1% erfüllen sollen. Sowas macht mich rasend!

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  15. Mit Verlaub: Wenn über all die Jahre zuverlässig beobachtet werden kann, wie das geistige und das physische Rückgrat sprichwörtlich den Bach ab saust, ist dies von den Folgend der Roten Stadtregierungen, wie deren extremistisch ausgebildeten Schwarzen Blöcken, nicht mehr zu trennen.

    Verständlich, dass da Späterwacher als penetrant auftretender Anti-Rot-Block die Schwarzen Blöcke als Schwarze Böcke auf rotem Hintergrund als das festnageln was sie sind: "Schwarze Schafe welche unsere grünen Auen verhunzen und erst zufrieden sind, wenn unsere "Grünen Auen" von ihrem Hass und Neid sprichwörtlich verschissen sind.

    Wer die militanten Linken mit ihrer liederlichen, nideren, zerstörerischen, lebensfeinlichen, weltfremden, menschenfernenen, ähem, entmenschlichten! Gesinnung erlebt, der verzeiht jedem hirnamputiert wirkenden SVP-ler wenn er den Anschein erwecken mag, er köchle da eben grad gäbig sein Kriegsgesöff, welches er als Zaubertrank braucht wie einst bei Asterix und Obelix.

    Im Gewirr der geistig umnachteten EU-Irren, ist jedes derartige Tränklein von Nöten. Auch wenn ich halt auch ein gewisses Verständnis habe dafür, wenn - ohne die "Linke" das Geld den Ehrbaren markiert, die Welt regiert und jeden Deppen ebenso entmenschlicht, der ihm ohne andere Werte verfällt.

    Auch so gesehen: Es braucht weder Linke noch Rechte. Es bräuchte einfach nur Menschen mit dem Herzen auf dem richtigen Fleck und gesundem Menschenverstand.

    Ich habe - wie immer - nicht abgestimmt. Ich kann nämlich beim besten Willen nicht wissen, ob nun das stimmt, was die Initiativ-Gegner, oder die Initianten behaupten.

    Ich behaupte: keiner weiss es wirklich. Es sind beides ausgewachsene Arschlochparteien. Und die Schlimmsten sitzen in den Parteien dazwischen.

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  16. Selbstgespräche der Focker hier, oder was? :-)

    @Eni: ihren Frust kann ich verstehen, aber sehen sie es mal so, dass es natürlich auch bequem ist, bei der IV zu sparen und die Kosten und vor allem den Aufwand einfach auf "die Wirtschaft" überwälzt. Ich denke, da tun die grossen Betriebe schon einiges und kann verstehen, dass sie reflexartig dagegen sind, Quoten aufgezwungen zu bekommen. So ein Zwang ist nie der richtige Weg. Die Linken wollen immer alles "erzwingen".
    Sowieso sollte man sich Gedanken machen am anderen "Ende" der IV-Systems: bei den Vergabe von IV-Renten und welchen Katalog an Behinderungen und vor allem "Erkrankungen" (und dort vor allem psychischen) man als rentenwürdig erachtet.

    Und wenn sie sich wieder nerven, nehmen Sie einfach noch ein Rahmtäfeli!

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  17. @ Orlando

    Mir geht es einfach um die Doppelmoral welche der SVP öfters mal zu eigen ist. Sie möchte dass möglichst wenig Menschen eine IV Rente haben, aber andererseits wollen sie für eben diese Menschen keine Arbeitsplätze anbieten, was denn jetzt?

    Soviel ich weiss, bezahlt ja die IV den Arbeitgebern die speziellen Einrichtungen wenn sie behinderte einstellen, jedenfall war das früher so. Meine Cousine ist aufgrund des grünen Star's stark sehbehindert (restsehfähigkeit ca 10% auf einem Auge, auf dem Anderen ist sie vollständig blind von Geburt) und da wurde auch von der IV die Spezialcomputer bezahlt.

    Wütend macht mich einfach, dass die SVP wieder mal auf Kosten der Schwächsten sparen will, aber nichts beitragen will zur Lösung des Problems. 1% auf 250 Mitarbeiter wären 2,5, dass muss doch machbar sein:

    Ich esse meine Nidletäfeli nicht selber sondern verschenke sie. Nachdem ich sie gemacht habe, habe ich nur alleine schon vom Geruch genug, aber man sagt, es sind die Besten :-)

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  18. Hier schon mal zum Auswendiglernen:

    Freude, schöner Götterfunken,
    Tochter aus Elysium,
    Wir betreten feuertrunken,
    Himmlische, dein Heiligthum!
    Deine Zauber binden wieder
    Was die Mode streng geteilt;
    Alle Menschen werden Brüder,
    Wo dein sanfter Flügel weilt.

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  19. @ Beethofen

    Aah, dann gibt es im Elysium noch eine Geschlechtsumwandlung ;-)Nichts gewesen mit ewiger Ruhe.

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  20. Hallo Ihr Lieben

    ich wünsche Euch allen frohe Festtage.

    Eni

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  21. Was halten Sie von der Martullo?

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