Cocktails, gebrannte Wasser, Zigarrendunst -- die Gespräche an Orlandos Bar drehen sich um Medienkritik, Kultur, Philosophie, um Gesellschaftspolitik, Religion, Familie und Erziehung, um Mann und Frau -- und ums Kochen. Gejammer, Gelächter, Angeberei sowie gepflegte Beschimpfungen sind an der Tagesordnung.



Sonntag, 19. September 2010

Jackie O. Fehr - linke Millionäre wollen Bundesrat werden

Die offizielle SP-Bundesratskandidatin Jaqueline Fehr kannte bis vor dem Rücktritt von Moritz Leuenberger kaum einer, höchstens die KITA-Afficionados unter den linken Extremisten wussten, dass sie als Predigerin - ja, als im düsteren parlamentarischen Hintergrund, der Wandelhalle, wirkende Domina - hartnäckig für flächendeckende staatlich subventionierte Kinder-Abgabestationen waltet, die Schutzpatronin der
familienexternen Kinderbetreuungsfront in diesem Lande schlechthin ist. Sie verteidigte vehement auch die jetzt bachab geschickte Verordnung für einen sogenannten Kinder-Betreuungsausweis für Grosseltern und andere Verwandte.

Was die Fröntler nicht wissen: Jackie O. Pedergnana-F
ehr ist mit einem Verwaltungsratsmitglied der Zürcher Kantonalbank verheiratet (immerhin die drittgrösste Schweizer Bank!) oder eher: in Trennung lebend, seit etwa...nun, so ungefähr seit klar wurde, dass Moritz einen Abgang macht und Jaqueline rein kommen könnte. Das passt. Weil dieser Ehemann nun nicht so recht zum puristisch
linken Image passt.

Im Volk ist Jackie nicht beliebt, ihr Name verschwand während Wochen nach der Ankündigung von Leuenbergers Rücktritt, aus dem Medien. Niemand rief nach ihr! (nicht einmal ihr Winterthurer Genosse Giaccobo auf dem Club-Sofa). Dann hat aber die Bundeshausfraktion und das ZK der Sozialistischen Partei die "Projektarbeiterin" aus der Versenkung gezaubert und hob sie aufs offizielle Ticket. Weil sie eine solide Linksextremistin im sozialdemokratischen Schafspelz ist. Die Schafsklamotte passt sehr gut zu dieser nicht unsympathischen Frau.

So weit so gut. Dummerweise hat Jackie voller Elan und mit Hoffnung auf Imagegewinn ihre Vermögensverhältnisse als Ehepartnerin mit Pedergnana offengelegt (denn geschieden sind sie nicht). Und was kommt zutage? Des Ehepaares Vermögen hat sich wie von Zauberhand um eine halbe Million halbiert vom Steuerjahr 2008 auf das Jahr 2009! Gschpässig, nicht?
Aber es passt.

Denn die stramme Sozialistin sollte dann schon nicht a
ls Millionärin in den Wahlkampf ziehen, oder? Was würden bloss die Büezer denken, die sie ohnehin nicht wählen würden? -- wollen wir überhaupt eine solche linke Tante im Bundesrat? Welche Projekte à la 'der Staat kann es sowieso besser als ihr dummen Bürger' würde unsere geliebte "Projektarbeiterin" sonst noch so verfolgen in diesem höchsten Amt?

Ich meine, die SVP schlägt ja auch nicht den rechtsaussen-AUNS-Schlüer als Bundesrat vor...
Ein bisschen Anstand meine Damen und Herren!


Dafür habe ich von einem amerikanischen T-shirt abgeschaut und folgende 10 Wahlslogans für die Sozidemokratische Einheitspartei der Schweiz für das Wahljahr 2011 kreiert, gratis und freundschaftlich (ein Hobby-"Projekt" sozusagen; ich bin auch ein "Projektarbeiter"!):

10. Wir kämpfen verbittert für mehr Staat und weniger Bürger

9. Wir wollen die Unabhängigkeit der Schweiz nicht zerstören: wir möchten sie einfach gern nur noch im Landesmuseum als Ausstellungsobjekt sehen

8. Wenn Sie wollen, dass wir Sie ernst nehmen, ziehen Sie bitte nach Brüssel oder Berlin

7. Eines Tages wird all dies nicht mehr euch gehören!

6. Jede dritte Ehe wird geschieden, alle zwei Stunden wird ein Kind abgetrieben, jeden Tag kriegen 1200 Suchtkranke gratis Heroin vom Staat - das ist doch prima fortschrittlich so, nicht?

5. Bitte wählt uns! Keiner von uns kann in der wirklichen Jobwelt da draussen bestehen!

4. Worauf wollten die Gründer der modernen Schweiz 1848 hinaus? Jawohl, auf die Anti-Rassismus-Strafnorm. Nämlich!

3. Wir reduzieren den biologischen Fussabdruck der Schweizer, indem wir die Wirtschaft Job um Job schwächen...

2. Die Schweiz: wir wollen miterleben, wie sie zu Ende geht!

1. Wir wollen alles in dieser Schweiz verbessern, ausser für die Schweizer!

Was denken Sie liebe Barbesucher? Wer sollte Bundesrat werden? Und können wir das nicht besser entscheiden, als die 249 eitlen Elektoren im Parlament?

55 Kommentare:

  1. Ich mag Punkt 5.

    Wir Tessiner haben ja eh keine Chance, daran würde auch ein Bundesrat nichts ändern. Es wäre zwar ein Zeichen der netten Mitbürger enet der Bergen gewesen, wenn man wengstens so geatn hätte, als würde man in uns mehr als nur ein nettes Ferienidyll sehen. Ganz ehrlich, die Kandidaten, die wir Tessiner aufgestellt hätten, wären ja auch nicht so das Gelbe vom Ei gewesen, aber immer noch besser als eine Frau Fehr. Ich finde, es hat genug Frauen im Bundesrat, wir wollten doch nicht riskieren, dass daraus ein Kaffeekränzli wird, bei dem man zwar ein paar politische Dinge klärt, aber in erster Linie schaut, was Mailand auf der Modemesse grad macht und ob denn der Lippenstift auch zu den Schuhen passt.
    Also her mit den klugen Männern, die genügend Rückgrat haben Schweizer zu sein und Schweizer zu bleiben.

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  2. doch beachtlich nahe an der realität - eine gewisse distanz zur sache bringt meistens den kern zu tage...

    zur BR-wahl mit der brille der fähigkeit und der absicht eine person zu ersetzten:
    eher sommaruga denn fehr
    eher schneider denn keller

    zhur BR-wahl mit der brille der strategie und der absicht das land zu regieren:
    rime und schneider

    generell würde ich die keller-suter anstelle ALLER bisherigen damen im BR tauschen. nein, ich meine eine solch kompetente person, ist als RR (SG) bestens aufgehoben und kann als referenz für die nationale politik dienen.

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  3. ich mag keine Politiker, die als Referenz dienen (ausser natürlich der grosse, böse B.)

    Keller-Sutter oder ich trötzele heftig!

    Rime? Jagut. Ich hätte mehr Freude an einem knalligen Wahljahr 2011 mit Gehässigkeit, Propaganda und Drohungen.

    Die Ticinesi liegen mir sehr am Herzen. Filippo Lombardi würde ich sofort wollen. Der Kerl gefällt mir.Wieso kandidiert er nicht? Weil die Hosenscheisser- und Bleistiftschnäbifraktion in der CVP diese stolze katholische Partei gekidnappt hat und lieber Zahnbürstlipolitik macht statt in den grossen, relevanten Dimensionen denkt!
    Wenn ich den kravattenlosen, angesäuselt lallenden Eugen David (SG) in der Arena sehe, wird mir schlecht. Nicht nur wegen der gefärbten Haare. Wo sind die Erben eines Kurt Furgler?

    Des Weiteren bin ich dafür, dass Widmer-Schlumpf im Dezember 2011 auf dem Bundesplatz in einer Bühnenshow mit Feuertricks verbrennt wird oder sich zumindest im Schlammring gegen Christoph und Gerhard Blocher verteidigen muss. Einzige ihr erlaubte Waffe: ein Hämmerle.

    Und vor dem Bundeshaus sollten Ghüderkübel aufgestellt werden, in die der Bürger hineinkotzen kann. Wie die Bären-Kübel vor 5 Jahren in der Stadt Bern, sollten diese Kübel den Konterfeis von Ursula Wyss und Christophe Darbellay nachempfunden sein.

    Ahhhh, es tut gut, diese Zeilen zu schreiben!

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  4. oh morgerot, oh morgerot, d'frau widmer schlaat de chrigel z'tod
    sie nimmt e chliises hämmerli
    de chrigel brüelet jämmerli
    oh morgerot, oh morgerot, d'frau widmer schlaat de chrigel z'tod

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  5. bundesrat aus dem tessin? ja, klar, diese steuerausgleiche und subventionen fressenden faulsäcke auch noch mitreden lassen.
    die sollen die grosse klappe halten und froh sein, dass die restschweiz sie durchfüttert!

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  6. @Anonym
    Da spricht einer, der sich auskennt, genau so einer, wie wir Tausende ertragen müssen im Sommer, wenn die Oberproleten zu uns an die Sonne pilgern, ihre nackten Ärsche zur Schau stellen und Peinlichkeiten durch den Aldi Suisse schreien. Typen wie Sie haben weder eine Ahnung von unserem Leben noch von unseren Problemen. Faule Säcke sind hier die, die nach Jahren unsere Sprache nicht sprechen und immer noch denken, dass man in der Schweiz Deutsch redet, nur weil sie unfähig sind ihren Horizont so weit zu öffnen, dass sie auch eine andere Sprache lernen könnten.

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  7. tja, die ganzen immobilien an ausländer oder deutschschweizer verscherbeln, und dann jammern, typisch.
    mich treffen sie in ihrem drittwelt-kanton nicht an. von mir aus könnte man den wurmfortsatz tessin den italos schenken, das wäre eher ein gewinn als ein verlust für den rest der schweiz.

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  8. au ja, filippo lombardi, der gäbe ein hübsches symbol für's ganze tessin ab: besoffen auf der autobahn eingeschlafen.

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  9. und Sie, Dumpfbacke, geben ein hübsches Beispiel für doofe anonyme Kommentieridioten ab: lauwarme Luft und (...*) dahinter.

    * = Gaga

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  10. und sie, arschgesicht, sind ein selten doofes beispiel für einen inzüchtigen kuhschweizer.

    gugus

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  11. @Orlando

    Danke für die Vorstellung von Jaqueline Fehr. Ich wusste echt nichts über die Person.

    @alle

    Habe mir heute extra Mühe gegeben mit meinem Blogeintrag zu den Folgen rot-grüner Bildungspolitik und wie es an der Uni zugeht.

    Bitte also besucht mich bei "Ein max, ein Wort" -

    http://maxwort.wordpress.com/2010/09/22/welpen-nachwuchs-an-der-uni/

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  12. @Anonym (hach, wie originell der Name!): wenn sie wüssten, füdlebürger...

    @Max: werd ich machen. Im Moment bin ich böse, weil Keller-Sutter draussen ist...grrrrrrrrr! Und wenn ich böse bin, muss jemand blechen....grrrr.

    Fehr ist verhindert, wobei ich auch der Haltung etwas abgweinnen kann, dass jede Partei echte, einigermassen orthodoxe Vertreter im Bundesrat haben sollte. Sagen wir es so: Sommaruga zu hassen ist schwieriger als Fehr zu hassen.

    Eigentlich müssten die Nicht-Mitte-Parteien ein "Päckli" machen: keine Wischiwaschis zu wählen sondern wahre Sozis, radikale 68er oder eben SVPler von echtem Schrot und Korn.

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  13. @orlando

    bin entschieden dagegen, dass wir eine koalitionsregierung installieren. nein, wir sollten wieder das prinzip konkordanz korrekt anwenden.
    m.somm hat es im club gestern kurzweilig eingesträut; die taktik während legislaturperioden einen vorzeitigen rücktritt zur wahrung der machtverhältnisse zu initiieren, führte durch die cvp zum heutigen schlamassel - dass dieser mit den br-wahlen von mathys/dreyfuss, metzler/blocher und blocher/schlumpfine nicht bereinigt wurde, ist bekannt.
    im 2011 haben ALLE (wähler und gewählte) die möglichkeit ihre eigenen hehren vorsätze in taten umzumüntzen.

    übrigens: mit der frau sommaruga ist der svp ein meisterstück gelungen. in der harten alltagsarbeit wird diese feine konsumentenschützerin ihre stärken nicht mehr ausspielen können.

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  14. @zysi: "übrigens: mit der frau sommaruga ist der svp ein meisterstück gelungen."

    was erzählen sie denn da für einen blödsinn? die SVP hat durch festhalten an ihrem aussichtslosen kandidaten sich faktisch der wahl verweigert und den anderen parteien überlassen, wer denn nun tatsächlich gewählt wird. von wegen meisterstück...

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  15. @anonym

    da sie sich nun herunterlassen und mich ansprechen, will ich doch in anstand antworten.

    ich erzähle nicht, ich schreibe.
    wenn sie die politischen manöver ebenso deuten wie die zeichen am bildschrim, dann war dieser wahlverlauf in ihren augen eben eine verweigerung.
    sie meine also die aktive wahl einer vorgeschlagenen person sei pflicht? warum sollte sich die svp daran halten, wenn dies vorgängig die anderen fraktionen, namentlich die linken und grünen, ihnen vorgemacht haben, wie man sich eine deut um die wahlgepflogenheiten(konkordanz, vorgeschlagene kandidaten aus der fraktion) kümmert?

    ich bin gespannt auf ihre erneut stillvollen äusserungen.

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  16. ich sage bloss, dass die SVP mit den wahlresultaten nichts zu tun hatte. die fraktion hätte auch zu hause bleiben können und das resultat wäre dasselbe geblieben.

    insofern kann die wahl sommarugas kein "meisterstück" der SVP sein. das hat nichts mit politischer ausrichtung zu tun, sondern nur mit logik.

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  17. korrektur, ich sage natürlich nicht, ich schreibe... und wenn nicht stillvoll, so wenigstens stilvoll.
    und, unknown fact 212: eine erzählung kann auch in schriftlicher form vorliegen.

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  18. immerhin haben sie diesen stil(l) erkannt...manchmal wird es nämlich gar laut beim erzählen ;-)

    ich weiss schon was sie meinen mit dem verhalten der svp.
    mir können sie aber nicht schriftlich erzählen, dass die anderen parteien nicht interesse an der taktik der svp haben; dass die linken parteien hauptsächlich contra-svp gewickelt sind, ist fakt - lieber schaden als indirekt unterstützen heisst dessen motto. daher ist das beharren auf rime, eben ein taktischer zug....

    wie beim schach, nach dem zug erkennt der unterlegene nicht immer die angewandte taktik, nur das ergebnis: matt.

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  19. kommen sie, der zug "rime" hat die dahinterliegende strategie doch sehr klar offengelegt: die SVP wäre schön erschrocken, wenn ihr hinterbänkler tatsächlich gewählt worden wäre. dann hätte sie wieder einen halben bundesrat gehabt (und diesmal aus eigenem verschulden) und hätte ihren wahlkampfschlager "die classe politique lässt das volch schon wieder nicht an der regierung teilhaben" verloren gehabt.
    niemand in der SVP führung wollte doch ernsthaft den rime im bundesrat haben.

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  20. es gibt übrigens durchaus auch SVP stimmen (v.a. aus der ostschweiz, logischerweise) die enttäuscht sind von der fraktion, die's nämlich in der hand gehabt hätte keller-sutter (die einem SVPler sicher näher liegt als schneider-ammann) in den bundesrat zu hieven.

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  21. In der Ostschweiz herrscht heute gewiss Katzenjammer und verdutzt sehen die Leute Bilder vom Bundesplatz, wo doofe berner irgendwas von "schöhne Taag für Bääärn" in die kamera faseln----

    Ich schäme mich heute, dass ich ja eigentlich Berner bin, elendes verwöhntes Lumpenpack, das meint es sei der Nabel der Welt.
    Und voll weltoffen, weil man an der Sprachgrenze wohnt.
    Es gibt nicht eine wirtschaftliche, soziale, kulturelle oder sonstwie Statistik, die Bern als etwas anderes auszeichnete, denn als grosses, stures, arrogantes und den anderen Eidgenossen gegenüber freches Desaster. Ein Riesenbaby, das sich einbisschen viel auf sich einbildet.

    Bern zieht nicht mehr am Karren: es trohnt darauf. Und lässt die anderen schreissen.

    Passt zur rückständigen, de facto aus dem Feudalismus abstammenden Pose. Die krampfigen Ostschweizer und die zackigen Zürcher betrachtet man mit Angewidertheit, vermeintliche "noblesse oblige"...

    Ekelhaft.

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  22. Hallo Ihr lieben

    ich bin wieder da um nach dem Rechten zu sehen.

    Eni

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  23. @orlando: seien sie böse mit ihren freunden von der SVP, die hätten der keller-sutter mit grossem abstand den bundesrat-sitz verschaffen können, wenn sie gewollt hätten.

    aber der wahlkampfslogan für 2011 war halt wichtiger...

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  24. @Anonym: seien sie doch ein wenig anonymer anonym, etwa so anonym, wie zuvor nur Anonym, "der Anonyme". Auch der andere anonyme Anonym anonymisierte nicht schlecht in einem für Anonyme anonymen Rahmen.

    Seit wann muss die SVP den anderen die richtigen Bundesräte wählen, wenn sie selber einen valablen Kandidaten hat? Ihre braven "vernunftgeleiteten" Parteien haben Keller-Sutter und die Ostschweiz brüskiert. Schämt euch!

    Die SVP blieb konsequent bis zum Schluss, genauso wie sie es allen (auch den Wählern von 2007 und denjenigen von 2011) erstens angekündigt hat und zweitens schuldig ist. Ich weiss nicht, welche gäbigen Ränke Sie im Sinn haben...

    @Eni: ich freue mich. Zum rechten muss man hier ganz besonders schauen! Gruss und Kuss.

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  25. man kann sich natürlich auch blöd stellen...

    niemals wollte die SVP rime tatsächlich gewählt haben. oder meinen sie es war zufall, dass er genau im "falschen" moment noch sprüche von wegen "mit calmy rey und widmer schlumpf spreche ich nicht" von sich gab?

    die SVP wollte allweg rime ernsthaft im bundesrat, ein typ, von dem man noch nie etwas gehört hat. ja sicher scho.

    und nebenbei: sie können die tatsachen verdrehen, wie sie wollen: die SVP muss sich bis zu den gesamterneuerungswahlen gedulden, da sowieso erst dann die mathematische konkordanz wieder hergestellt werden kann (dann sollen sie halt widmer schlumpf wieder abwählen).

    und das weiss die SVP auch. nächstes jahr wird der kandidat nämlich nicht mehr rime heissen, sondern amstutz (obwohl, dann wären's dann 3 berner) oder sonst einer der platzhirsche.

    rime war ein klassisches bauernopfer. alles bloss wahlkampfstrategie.

    bei "profil auswählen" steht zu unterst "Anonym". das wähle ich jeweils.

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  26. @anonym

    mit ihrer weiteren aussage:
    die einem SVPler sicher näher liegt als schneider-ammann

    zeugen sie von ihrer GESICHERTEN kenntnis und vorallem der deutungsfähigkeit; jenu. schauen sie sich nochmals die grafiken an, wo zu sehen ist, wie die kandidaten auf dem links/rechts - liberal/konservativ feld zu positionieren sind. da ist der schneider-amman näher dem rime wie die keller-sutter.

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  27. Da gebe ich ihnen teilweise recht: die SVP muss froh sein, dass man einen gefunden hat, der das mitmacht. Aber besonders opferhaft hat der Rime nicht ausgesehen, der nahm das eher locker und sportlich und permanent schwatzend.
    Dass er nicht gewählt wurde ist ja nun wirklich nicht der SVP anzulasten, die ja stets geschlossen für ihn gestimmt hat.

    Wann soll er diesen Satz gesagt haben???

    Es liegt auch daran, dass er Unternehmer ist. Ich vergesse nie den Gesichtsausdruck vom Berufspolitiker Francis Matthey, der als Bundesrat gewählt wurde und sich freute, der arme Kerl. Bevor die Parteibonzen sich wie Hyänen auf ihn stürzten und ihm verboten, das Amt anzunehmen. Auch das Metzlerchen oder eben gestern Jackie O. Fehr haben sonst nicht so viel in ihrem Leben. Da spührt man dann den Schmerz.

    Was soll denn ein SVPler anderes über eine Frau sagen, die aktiv mitwirkte bei einem düster-geheimen Komplott zum Herausdrängen des eigenen Bundesrats und so den Interessen der Partei massivst geschadet hat und sie vor die schwerste Krise gestellt hat, die man sich vorstellen hat und die zur Spaltung geführt hat, als dass diese Frau eine "Verräterin" sei?

    Nein, nächstes Jahr kramt man dann wahrscheinlich Hannes Germann hervor um einen "Hardliner" zu verhindern. Die anderen scheissen auf die Konkordanz, wenn es um die SVP geht.

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  28. "opfer" meine ich natürlich in dem sinne, dass er aufgestellt wurde im vollen bewusstsein, dass er keine chance hat... was er natürlich auch selber wusste (er hat z.b. nicht die kleinste vorbereitung getroffen, die weiterführung seines unternehmens, im falle einer wahl, zu regeln...).

    auch wenn blocher jetzt behauptet, rime werde 2011 wieder aufgestellt, so glaube ich das erst, wenn ich es sehe.

    wenn rime selber das wirklich will, so hat er natürlich ein ziemlich gutes argument zur hand ("ich bin 2010 für die partei über die planke gegangen und habe einen anspruch auf diese kandidatur"). ich kann mir aber beim besten willen nicht vorstellen, dass da kein anderer SVPler mit mehr renommé auf diesen stuhl will.

    man sollte sich auch nicht vom scheinbar guten resultat täuschen lassen, da die nicht-svp stimmen von rime aus ganz verschiedenen gründen zustande kamen, z.b.
    - CVPler, die befürchten, dass der wacklige 2. FDP sitz mit der wahl eines FDPlers auf lange zeit zementiert wird.
    - räte aus den verschiedensten parteien, die die SVP strategie gleich einschätzten wie ich es tue und diese strategie mit der überraschenden wahl rimes ins leere laufen lassen wollten.
    - v.a. im letzten wahlgang: enttäuschte keller-sutter anhänger.

    den rime spruch über CR und WS finden sie z.b. hier: http://www.tagesanzeiger.ch/schweiz/standard/Rime-setzt-auf-Bundesrat-ohne-CalmyRey-und-WidmerSchlumpf/story/23861138

    was die SP damals mit matthey machte war natürlich ein ähnlich hässliches spiel, wie das, was die SVP mit WS trieb.

    meiner meinung nach bedeutet konkordanz halt wirklich nicht mehr, als eine wähleranteilsgerechte verteilung der sitze. wer das dann konkret ist, bestimmt die bundesversammlung.

    es gibt übrigens ein tagi-interview mit blocher, anlässlich den '99er wahlen (sie erinnern sich: im frühling ersatzwahlen für die strategischen frührücktritte von koller und cotti, dann im dezember der erste SVP angriff auf die konkordanz bei den gesamterneuerungswahlen: blocher kandidierte gegen die SP bundesräte... nicht gegen die CVP als wählerschwächste partei...):

    also, blocher sagte da sinngemäss, dass er niemandem einen vorwurf mache, der nicht die offiziellen kandidaten der SVP wähle, er mache das auch nicht. jeder sei frei in seiner wahl. als beispiel führte er an, bei den ersatzwahlen peter hess anstelle eines der beiden offiziellen CVP kandidaten gewählt zu haben. und vor allem sagte er damals, er sei absolut dagegen, dass sich die SVP so verhalte, wie die SP sich gegenüber matthey verhalten habe!

    und so, um diesen schon viel zu langen post zu beschliessen: die SVP hat ganz klar 2 sitze im bundesrat zu gute. wer diese sitze besetzt, ist nicht an der SVP zu bestimmen (was sinngemäss natürlich auch für alle anderen parteien gilt). schliesst die SVP (oder jede andere partei) also einen ihrer bundesräte aus, so ist das zwar ihr gutes recht, berechtigt sie allerdings nicht, sofort wieder einen sitz zu fordern. sondern dann muss sie halt warten und dafür sorgen, dass der ungeliebte bundesrat ersetzt wird.

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  29. sie haben sich zwar mühe gegeben, aber diese zwei sätze hätten gereicht:

    meiner meinung nach bedeutet konkordanz halt wirklich nicht mehr, als eine wähleranteilsgerechte verteilung der sitze. wer das dann konkret ist, bestimmt die bundesversammlung.

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  30. was sind denn sie für ein unangenehmer, offenbar ewig schlecht gelaunter zeitgenosse?

    ihr gott hat ja auch ein ganzes buch geschrieben, obwohl's die 10 gebote auch getan hätten.

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  31. Rime hat den Satz vor 2 Wochen gesagt, TagiNewsnetz hat ihn breitgewalzt obwohl ihn Rime schon im gleichen Interview mit der Mittellandzeitung relativiert hat...fallen Sie icht auf die Verzerrungen des TagiNewsnetzes herein, guter Mann!

    Ich würde auch nicht von einem Achtungserfolg für Rime sprechen angesichts der gestrigen Situation. Sie zeigt vielmehr, dass an der SVP kein Weg mehr vorbeiführt. Das war schon letztes Jahr so bei Burkhalter.

    Dieses Parlament hat sich absolut vorsätzlich im Dezember 2007 ein Problem geschaffen, das es nun ausbaden muss - nicht die SVP.

    Matthey:

    1) sass erstens im Parlament und war den ihn Wählenden bekannt
    2) es handelte sich um eine stinknormale BR-Ersatzwahl, wie 2009 die Story mit Maurer vs. Walther
    3) wurde nicht gewählt um einen amtierenden unliebsamen SP-Magistraten aus dem Amt zu hieven
    4) wurde Tage im Voraus als Lieblingskandidat der Bürgerlichen offen transparent gemacht
    5) ...die keinen Hehl daraus machten, dass sie Christian Brunner als zu linksextrem hielten
    6) MATTHEY SPIELTE DAS SPIEL DER BÜRGERLICHEN NICHT MIT
    7) die SP übte massiven Druck auf ihn aus (der blieb bei WS weg, sie verweigerte sich ja jeglichen Gesprächen, bevor sie die Wahl annahm)
    8) seine Partei war weder die mächtigste Fraktion noch hatte sie gerade die Wahlen gewonnen

    Sehen sie den Unterschied?

    "die SVP hat ganz klar 2 sitze im bundesrat zu gute. wer diese sitze besetzt, ist nicht an der SVP zu bestimmen"

    Unsinn! Das ist plumpe Verhöhnung des Wählerwillens und somit antidemokratisch.

    Die SVP hat die klare Ansage gemacht: wir treten bei jedem frei werdenden Sitz an, das ist konsequent und geradlinig und nicht nur dazu da, um die Wähler bei Laune zu halten.
    Dre Nachteil freilich ist, dass man dadurch böses Blut bei der FDP, dem natürlichen Verbündeten, verursacht hat und vermutlich auch Keller-Sutter verhindert hat.

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  32. also Zysi ist mir eigentlich noch nie als schlechtgelaunt aufgefallen. Messerscharf analysiert er und kommentiert zu laufenden Diskussionen
    Und er hat eine sehr dezidierte Meinung und kann sie auch sehr gut vertreten, finde das völlig okay.

    Sie, werter Namenlos sind hier hereingeplatzt und haben mit Beleidigungen losgelegt.

    Es ist schon erstaunlich, wie schon nur die Erwähnung seines (Gottes, oder Jesus Christus') Namens bei einigen sich wohl für besonders "aufgeklärt" haltenden Zeitgenossen Magenschmerzen bereitet.

    Also haben sie doch etwas Mitleid, Zysi, mit unseren schwachbemagten Mitmenschen :-)
    Sie erschüttern deren Gewissheiten und ihr Weltbild einfach zu sehr, das gibt dann unglückliche Jammeri. Da hilft kein Rennie mehr...

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  33. @orlando: wenn das so wäre, wie sie behaupten, dann wären bundesratswahlen absolut unnötig. die stärksten parteien könnten dann einfach anhand der wählerstärke 1 oder 2 bundesräte stellen. wofür überhaupt noch wählen? v.a. da die SVP ja noch nicht mal bereit ist, mehr als einen kandidaten aufzustellen...

    offizielle kandidaten wurden schon oft nicht gewählt, das war schon immer so. und wie sie meinem langen post entnehmen können, sah das blocher vor gut 10 jahren auch noch nicht als ein problem an.

    man kann ja darüber diskutieren, ob dieses system gut ist (z.b. mit dem argument, dass dadurch garantiert wird, dass nur mittelmass in den bundesrat kommt) und ob es geändert werden soll. aber im moment haben wir dieses system. und wenn die SVP jetzt so tut, als wäre das alles nicht wahr, so ist das einfach nicht ehrlich.

    die heutige SVP ist für mich eine klassische protestbewegung, die einen grossen teil ihrer wirkung und anziehung aus der polarisierung bezieht. das macht sie zweifelsohne sehr geschickt, sogar so gut, dass sie die SP dazu gebracht hat sich statt über positionen fast nur noch als anti-SVP zu positionieren.

    das problem von protestbewegungen ist allerdings immer das gleiche: sie haben mühe, ihre exponenten in exekutiv-ämter zu bringen, und wenn sie welche reinbringen, so scheitern sie, wenn sie weiter die polarisierungsschiene fahren (blocher) oder verlieren an schärfe, wenn sie merken, dass es plötzlich nicht mehr reicht extreme positionen zu vertreten, wenn man sich mit der realität herumschlagen muss (maurer).

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  34. @anonym

    wieso machen sie es sich selber so umständlich?
    dass sie sich auf eine eben mit gott stellen, lasse ich mal unkommentiert.

    der wert ihrer einschätung zu meiner person ist das eine. die dahinterliegende motivation sich mehr mit den anderen zu befassen, denn mit den eigenen unzulänglichkeiten, kenne ich doch irgendwie (steinbrück) und auch das passende wort dazu:
    Was kümmerst du dich um den Splitter im Auge deines Bruders, bemerkst aber den Balken in deinem eigenen Auge nicht? Wie kannst du zu deinem Bruder sagen: 'Halt still, ich will dir den Splitter aus dem Auge ziehen!' - und dabei ist der Balken doch in deinem Auge? Du Heuchler! Zieh zuerst den Balken aus deinem Auge! Dann wirst du klar sehen und den Splitter aus dem Auge deines Bruders ziehen können.
    Mt 7, 3-5


    wobei, anonyme brüder kenne ich eigentlich nicht...

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  35. passt ja hervorragend zum nachgeschaltenen post, werter anonym.

    ich schätze ihre sichtweise, dass sie bei sp keine protestierenden züge orten. schon gar nicht im lichte der zeit betrachtet....

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  36. @zysi: sie haben sich zwar mühe gegeben, aber dieser eine satz hätte gereicht:

    Was kümmerst du dich um den Splitter im Auge deines Bruders, bemerkst aber den Balken in deinem eigenen Auge nicht?

    ;-)

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  37. ooch, wir anonymen alkoholiker sind wie brüder... brüder im weingeist, sozusagen...

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  38. Anonymer Alkoholiker9/23/2010 2:32 PM

    und da sie sich am "anonym" so zu stören scheinen ("zysi" oder "orlando" gibt natürlich wesentlich mehr über die personen dahinter preis als "anonym") habe ich jetzt einen nick gewählt...

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  39. auch sirup kann die gleiche färbung wie wein aufweisen; kleine kinder sollten daher nicht in griffweite von alkohol frei rumlaufen können.

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  40. Anonymer Alkoholiker9/23/2010 2:59 PM

    da haben sie natürlich recht. der alkohol könnte sie nämlich gleich packen, wenn sie in seine griffweite gelangen! er hat zwar kurze, aber starke ärmchen!

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  41. Alkohol ist gut!

    Wir sind nunmal etwas "Anonym"-geschädigt. Besonders schwierig wirds wenn Anonyme im Rudel auftreten.

    Halten sie von der SVP was sie wollen, aber stellen sie nicht plötzlich Prinzipien und Regeln auf, die allein ihrem Urteil über sie genügen. Dass es sschlecht ist, einer Partei Kuckuckseier zu legen ist wahr und gültig. Es wird spannend, was nächstes Jahr passiert.

    Im Übrigen bin ich sehr für das Experiment einer Mitte-Links oder meinetwegen auch Mitte-Rechts-Regierung (ohne SVP oder ohne SP/Grüne). Ich denke kaum, dass es bei SP und SVP noch viel Material für onsens gibt. Vielleicht kämen in solchen Vernunftskoalitionen tatsächlich die schnelleren, besseren Entscheide zustande.

    Wieso das niemand will? Ganz einfach: die SVP erhielte NOCH mehr Wählerstimmen und würde zu 35-40% Wähleranteil anschwellen und die meisten Referenden und Initiativen gewinnen.
    Wäre sie aber in der Regierung (mit CVP und FDP als Juniorpartnerinnen) wären die Linken Opposition...das würde die Mittelständler, beamten, Lehrer, Akademiker, die diese Partei konstituieren grässlich anscheissen!

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  42. Was ich sagen wollte: an der SVP führt nichts mehr vorbei für die anderen Parteien.

    Besser anfangen diese Politik Ernst zu nehmen und aufhören, darüber zu schimpfen, zu verunglimpfen, zu ignorieren, ridikül zu machen.
    Und anfangen, die eigenen Gewissheiten und Weltanschauuungen...nun, halt einer Revision zu unterziehen und sich einzugestehen, dass die leute / das Volk vielleicht doch nicht so doof ist, wie man es hält.

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  43. Anonymer Alkoholiker9/23/2010 4:56 PM

    hö? wo stell ich denn prinzipien und regeln auf?
    eigentlich gibt's ja nur eine regel und die heisst: ein bundesrat wird von der bundesversammlung gewählt. dazu kommt noch, dass die stimmenden absolut frei sind in ihrer wahl (instruktionsverbot).

    dann wäre da die informelle abmachung der konkordanz, die auf dem kleinsten nenner ja nur bedeutet, dass die verschiedenen parteien zusammen die regierung stellen, anstelle eines regierungs/oppositionssystems.
    etwas enger formuliert und so, wie sie in der schweiz meist verstanden und als mathematische konkordanz bezeichnet wird, beschreibt sie dann die sache mit den wähleranteilen.

    aus all dem lässt sich aber meines erachtens nicht wirklich ableiten, dass eine partei anspruch darauf hat, dass bestimmte kandidaten gewählt werden.

    DAS wäre eine neue regel. und die würde logischerweise die wahl unnötig machen. was wiederum der verfassung widersprechen würde ("die bundesversammlung wählt den bundesrat").

    ich sehe nicht, wo ich einen denkfehler mache...

    naja, das mit der opposition hat die SVP ja nach der blocherabwahl versucht. als erfolg kann man diese zeit ja nicht wirklich bezeichnen, oder?

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  44. Anonymer Alkoholiker9/23/2010 5:01 PM

    orlando, die SVP ist nicht das volk! sie repräsentiert 30% der wähler. das ist zwar viel, aber dem gegenüber stehen 70% der wähler, die sich nicht von ihr repräsentiert sehen.

    und verstehen sie mich nicht falsch: ich will die SVP nicht ausschliessen oder übergehen. aber die demokratischen prozesse gelten auch für eine grosse partei.

    so, das hier ist zwar sehr interessant, aber ich sollte auch mal noch was tun. werd mich wieder melden...

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  45. In einem Land, das keine Mehrheitsregierungen und -Koalitionen kennt, sind 30% zu viel, werter Herr Anonym.
    Wir müssen umdenken. Mutiger werden.

    Ohne ihn gelesen zu haben: UPE schreibt in der heutigen Weltwoche sinngemäss, das mit gestern das Zeitalter des Oppositionssystems nun angebrochen sei, weil die SVP immer noch inadäquat repräsentiert ist in der Landesregierung.

    In jeder anderen vernünftigen Demokratie wird die wählerstärkste Partei mit der Regierungsbildung betreut.

    Die SVP hat fast soviel Wähleranteil wie CVP und FDP zusammen!

    Wenn keine Partei mehr als 25% erreicht und mehrere etwa gleich stark sind (Situation Nachkriegszeit), dann macht eine institutionalisierte Allparteienregierung Sinn - und aus Vorsicht und Weisheit wurde die Zauberformel weder als Prinzip noch als Modus Operandi (heute Konkordanz geheissen) irgendwo schriftlich festgeschrieben.

    Aber mittlerweile jeder Dritte Wähler hat sich seit 1992 entschieden, dass er ein ganz bestimmtes Gedankengut in der Politik haben will. Nicht einfach vage Prinzipien und wackeligen Opportunismus, sondern das Hinarbeiten auf gültige Prinzipien: Armee, Unabhängigkeit, sichere Sozialwerke, Freiheit in vielen Facetten, Föderalismus und Erhaltung des Wohlstands.

    Und wenn es mit der Regierungsbeteiligung aus inhaltlichen, eben weltanschaulichen Gründen eben nicht klappt, dann muss man anders zu denken beginnen.

    Try to think outside of the box.

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  46. Anonymer Alkoholiker9/23/2010 10:48 PM

    da bin ich jetzt etwas fassungslos. nirgends auf der welt gibt's eine demokratisch legitimierte regierung einer partei mit 30% wählern! wie können sie daraus einen regierungsanspruch ableiten??? wie soll sowas demokratisch gerechtfertigt sein? das ist zutiefst undemokratisches gedankengut!

    in die opposition können sie damit, das ist klar. aber das hat's ja auch nicht so gebracht.

    und, by the way, zauberformel ungleich konkordanz. die zauberformel ist tot, seit blocher für das ruthli gewählt wurde.

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  47. @anonym

    und die konkordanz ist seit dem widerwillen der svp(ruhtli) wie auch dem undemokratischen spiel bei blocher ebenso tot; weil das eine mit dem anderen zusammenhängt! also alle schuld?

    sie werfen der svp allüren für eine opposition vor; ja was machen den die anderen parteien dauernd aufgrund der kräfteverhältnisse? sie bauen eine konkurrenzdemokratie auf; wir gegen die svp und gängeln sie am eigens definierten stil-/mässigungs-anspruch! edle und bodennahe parteien...doch

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  48. natürlich der widerwillen der cvp (ruhtli) die konkordanz/zauberformel einzuhalten....

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  49. Es geht um das Primat der grössten (in diesem Fall: der mit Abstand grössten) Partei, die Regierung zu bilden, indem sie Partner dafür sucht, sie Leuchte.
    Wie schwierig das ist, ersehen Sie momentan in Holland oder Schweden.

    Das machen fast alle Demokratien so. Denkbar wäre ach, dass sich die Mitte (die eigentlich die stärkste politische Kraft im Land ist, siehe Kantone und Sitzverteilung im Ständerat) also FDP und CVP zusammen geeignete Partner suchen.

    In den Kantonen wählt direkt das Volk. Auch dort gibt es manchmal kurlige Konkordanzregierungen (2 SVP, 1 SP, 1 FDP, 1 Grüner oder so) die sich dann arrangieren müssen, ABER DIE SIND EBEN DIREKT VOM VOLK LEGITIMIERT.

    Und darauf will ich hinaus: solange dieses Parlament trotz arithmetisch klaren Verhältnissen mit der Konkordanz sein Kasperlitheater treibt, bleiben wir in dieser Kiste gefangen.
    Dann muss man die BR entweder direkt vom Volk wählen lassen oder ein anderes Parlament wählen - nächste Chance im 2011!

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  50. Uiuiui, da kochen die Gemüter über.

    Zum abkühlen bitte einen roten Wodka mit O-Saft. :-)

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  51. apropos kochen, liebe Eni: evtl. wäre mein heutiges Rezept was für ihre Racker?

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  52. Und zäck, do bini wieder :-) Hoi zäme......

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  53. @Rahel

    Worüber dürfte ich bei "Ein max, ein Wort" schreiben, damit Sie auch bei mir Gast werden?

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  54. @ max

    Vorneweg: mein Fernbleiben hat absolut nichts mit diesem noch mit Ihrem Blog zu tun! Im Gegenteil, ich hätte gerne mitdiskutiert aber mein PC hat längere Zeit gestreikt ( diä cheibe Vire :-), da ging ausser Mails empfangen und schicken gar nix mehr, hatte ich ja vor ein paar Monaten schon ). Aber jetzt bin ich aus der allerheikelsten Seite ausgestiegen und hoffe dass sich das Thema somit erledigt hat :-)!

    Sie sehen also dass ich mir ab sofort wieder meine Cocktails hier zu Gemüte führen werde und natürlich auch bei Ihnen vorbeischaue! Bin sehr gespannt auf Ihre nächsten Themen!

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  55. zysi, das waren noch zeiten, gell, als hier über richtige themen diskutiert wurde. von den bodenständigen leuten ist keiner mehr hier, lando parliert nur noch über höheres, und vergisst prompt, seinen keller nachzufüllen. wasser gefällig (ich glaub, es hat noch welches mit sprudel)? hoffen wir, dass er aus seinen höheren einsichten endlich positivere handlungsmaximen für sein leben destilliert. á propos destillieren, da kommt mir was in den sinn... hehe!

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