Cocktails, gebrannte Wasser, Zigarrendunst -- die Gespräche an Orlandos Bar drehen sich um Medienkritik, Kultur, Philosophie, um Gesellschaftspolitik, Religion, Familie und Erziehung, um Mann und Frau -- und ums Kochen. Gejammer, Gelächter, Angeberei sowie gepflegte Beschimpfungen sind an der Tagesordnung.



Sonntag, 27. März 2011

Orlando's Fettuccine all'Anatra e agl'Asparaghi


Auf vielfachen Wunsch von Mila und passend zur Spargelsaison hier mein liebstes Pastarezept - genossen erstmals in irgend einem herrlichen Restaurant an der 2nd Ave in New York City im Mai 2003. Es hiess dort "Chef's own" o.ä., ich taufe es jetzt halt nach meiner Bar.

Es ist wirklich sehr einfach und so ein typisches Rezept nach dem Motto "mixe zusammen, was du einzeln liebst und tue etwas Rahm dran und Teigwaren dazu". Basta.

Übrigens habe ich in obgenannter Stadt eine andere italo-amerikanische Pasta-Spezialität liebengelernt: Spaghetti alla Vodka. Aber dazu vielleicht ein andermal.








Für 2 Personen

  • Entenbrust ca. 400g
  • geschälter, blanchierter grüner Spargel
  • Steinpilze
  • getrocknete Tomaten in Öl
  • Zwiebeln
  • frisches Salbei
  • Marsala
  • hausgemachter Rinder- oder Wildfond
  • Double Crème

Die vorgegarte Entenbrust salzen, pfeffern und in etwas zerlassenem Gänsefett zusammen mit den Spargeln anbrutzeln, die weichen Steinpilze, die Zwiebeln und die getrockneten Tomaten dazugeben. Nach einer kurzen Weile mit Marsala (oder Weisswein) ablöschen. Salzen und Fond dazugeben. Glasdeckel darauf und ca. 5 Minuten bei niedriger Temperatur ziehen lassen. Die Double Crème unterrühren und fein geschnittene Salbeiblätter (wenig!) dazugeben. Warm halten.

Die Fettucine in Salzwasser gar kochen (ich empfehle sehr dünne, getrocknete, keine frischen) und in etwas Restkochwasser und Butter schwenken.

Auf Tellern anrichten und Enten-Spargel-Ragout mit der herrlichen, rahmigen Sauce darübergeben.

Salbei kann durch glatte Petersilie ersetzt werden. Meist geraten meine Saucen für den Durchschnittsgeschmack zu dünn. Mir macht das nichts aus, es erhöht aber die Verspritzgefahr beim Verzehr. Sonst halt Maisstärke unterrühren.

Dazu passt vorzüglich ein leichter Italiener (ich kenne mich mit italienischen Weinen sehr schlecht aus, daher kein Tipp heute).

Aber wieso nicht mal etwas anderes ausprobieren, zum Beispiel ein lieblicher Rotwein etwa aus dem Südbadischen, zum Beispiel ein feiner Trollinger-Lemberger? Oder natürlich - wie immer zu Pasta - ein simpler aber köstlicher Zinfandel aus Kalifornien.

En guete!

115 Kommentare:

  1. vielen dank, orlando, ich weiss jetzt, wie ich meinen nächsten unverplanten samstag verbringen werde: zuerst besorge ich mir in aller ruhe die zutaten (inklusive wildfond und fettucine) im italienischen feinkostladen meines vertrauens (markthalle trivisano in winterthur). dann mache für einen zinfandel ravenswood napa valley (oder zwei) einen abstecher in eine grössere coop-filiale. und anschliessend lege ich zu den klängen von mondo cane mit dem kochen los - italienische canzoni, grosses orchester und ein pathetischer mike patton, was könnte die situation schöner untermalen?

    anspieltipps:
    la cielo in una stanza: http://www.youtube.com/watch?v=KkhyyESYE5I
    quello che conta: http://www.youtube.com/watch?v=HlZ4Jh8O9N0

    mit einem glas portwein und einem zigarillo zum abschluss müsste der abend eigentlich perfekt enden.

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  2. Büchseraviolifrässer3/27/2011 4:28 PM

    Motto:
    "mixe zusammen, was du einzeln liebst"

    Tja, da muss ich doch wirklich und endlich mal mein Geheimrezept "Schpagetti mit Schoggigräm"
    kochen!

    En Guete allersiits!

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  3. @mila: Trivisano ist okay, ein schöner Laden. Ich rate aber vom Ravenswood ab, ich war einige Male sehr enttäuscht. Fetzer tuts auch. Francis Ford Coppola macht auch einen guten, konnte man früher bei Mövenpick Wein kaufen.
    Zur Musik: ach, diese Italiener!

    @Büchsenraviolifresser: en "guete"...
    wen ichs mir recht überlege: ich kenne da so einen kleinen Jungen, der das wohl sogar heiss lieben würde und mit schoggiverschmiertem Maul fröhlich-verschmitzt über dieser Fressorgie grinsen würde...

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  4. Hallo Orlando

    könnten Sie mein letztes Post, welches unter mystriösen Umständen unter dem Beitrag vom 14. Februar gelandet ist, nach Hier versetzen? Mag nicht noch mal neu schreiben.

    Eni

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  5. So bin wieder da!

    @ Katharina

    Dass Sie mich bei jeder Gelegenheit als blöde hinstellen müssen ist ja nichts Neues, das brauchen Sie, um mit Ihrem eigenem Unvermögen und sozialer Dummheit fertig zu werden.

    Stellen Sie sich vor: es gibt in Afrika nicht nur Ghettos und wenn Madonna und Co den Kindern tatsächlich etwas Gutes tun wollen würden, würden sie deren Familen unterstützen, damit die Kinder in ihren Familen bleiben könnten, wo sie hingehören und wo sie auch sein wollen, aber so ein "herziges Negerlein" ist halt das perfekte Accesoir neben den eigenen weissen Kindern und dem anderem Adoptivkind mit Schlitzaugen. Früher hat man Schlümpfe gesammelt und heute halt Kinder. Dass Sie das anderst sehen, ist mir klar, schliesslich ist die Menschenwürde unwichtig solange sie nicht die Würde von Katharina betrifft nicht wahr, meine Liebe? Auch Sie sind der Meinung, dass man mit Geld alles kaufen darf, das Kind ist völlig unwichtig.

    Übrigens: ich lese Glückspost und Co höchstens mal beim Coiffeur, aber in diesen Zeitschriften kann ich mir sicher sein, dass da nicht 1% soviel gelogen wird wie Sie das in Ihren Posts tun. So was Verlogenes wie Sie muss man weit suchen gehen. Sehr weit.

    Es gibt Menschen, die kotzen mich einfach an.

    Sorry, dass ich das so sagen muss, aber manche Menschen kann ich einfach nur als Terroristen bezeichnen. Wenn ich wählen muss zwischen solchen und Amöben, dann entscheide ich mich für die Einzeller. Zwar muss man da auch kotzen, aber schliesslich können diese nicht anders, im Gegensatz zu Menschen, die sehr wohl eine Wahl haben wie sie sich aufführen.

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  6. @ENI

    Voll wahr, was du über Madonna sagst, und das betrifft leider noch viele andere weniger bekannte Adoptiv-"Eltern"! und s'ist ebenso VOLL PERVERS!

    S' Problem ist bloss - wie ich schon anderso sagte - dass DAS leider häufig auch auf so called "natürliche" Eltern zutrifft!

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  7. Büchsenraviolifresser3/28/2011 10:45 AM

    S'spielt ja wohl keine grosse Rolle, obsich der kleine Gourmand mit Tomatensosse oder Schoggigräm bekleckert?

    Hauptsache: es schmeckt!

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  8. @Eni

    es haben einige (ich inklusive) am Wochenende über die Stränge geschlagen. Das ist im Prinzip unverzeihlich und wenn man am nächsten Tag nachliest und findet ein, zwei Posts hätte man wohl besser nicht geschrieben - wenn auch nicht unbedingt jene Posts, de wiederum andere auf die Palme trieben...

    Mila, die weise, hatte eben recht: wenn man eine Weile debei ist weiss man wie man Knöpfe bedienen muss und wie man provozieren kann bis an die Schmerzgrenze, trotzdem hätte ich den Ausraster von Zufferey nicht so erwartet.

    Was zeigt, das wir alle ein bisschen durchdrehen von Zeit zu Zeit. Manchmal wird man ja auch hineingesogen - so passiert im Wochenend-Thread: als es plötzlich hiess die intoleranten, stieren Mütter und Kinder in Parks sollen sich nicht so aufführen und sich gefälligst den netten Menschen am Rande der Gesellschaft anpassen....dann blinken bei mir natürlich sämtliche Warnlichter und der Alarm heult auf. Alle Mann an Deck, Gefechtsstation!

    Wenn man sich engagiert einbringt und glaubt, vielleicht andere von der Richtigkeit seiner Agumente zu überzeugen, oder wenigstens Verständnis dafür erwecken, ja dann ist die Haut dann halt schon sehr dünn, wenn irgendwelche Mitleser-Typen plötzlich aus dem nirgendwo einsteigen und einen als Nazi oder Abschaum (August, wer sonst?) bezeichnen.

    Mit Astrid gehe ich insofern einig, dass man immer wieder ein paar Tage Auszeit mehmen muss und sich auf Wesentlicheres im Leben konzentrieren sollte. Das mach ich jetzt.

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  9. Büchsenraviolifresser3/28/2011 1:37 PM

    Und wer als erster/erste erkennt, dass sich hinter dem "Büchsenraviolifresser" der liebe gute fufi versteckt, kriegt GRATIS eine FamilienRavioliDose vom Migro - fon der Region vür die Region und so!

    Adresse hier eingeben:
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    ................
    ................
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    Und schon GEWINNEN SIE eine BüchsenRavioliFamlienDose fom Migro!

    Hach, welche Freude!

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  10. Beim "S'bleibt" hätte ich es eigentloch ahnen müssen...ist so ein Tick von ihnen.

    Büchsenravioli habe ich schon seit Jahren nicht mehr gehabt. Wäre eigentlich was, wiedermal. Ich kann mich gut erinner, dass das das erste Essen war, das ich mir und meinen Schwestern zubereitet habe - die erste Essenszubereitung des Lebens. Und dennoch waren sie innen noch kalt, wie sie da auf den Tisch kamen. Ich glaube die Eltern waren am Abend irgendwo weg und ich musste das übernehmen.

    Eigentlich eine widerliche Vorstellung, Teigwaren vorgekocht in einer Blechbüchse...

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  11. Hey, Orlando
    Hast gewonnen!
    Würde mich freuen, Dir die
    Migro-BüchsenRavioliFamlienDose
    persönlich übergeben zu dürfen!
    *grins*
    Aber NICHT, dass Du Dich ob des wunderbaren Geschenkes vor Freude übergeben möchtest!
    Denn denk dran:
    Die Garde stirbt, aber sie übergibt sich nicht!

    Ach ja: Und Büchsenravioli kann man(n) auch kalt, heisst: direkt aus der Aludose konsumieren - so wie RedBull und so!

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  12. orlando, ich weiss nicht, was ich schlimmer finden soll - mila die weise (o-ton orlando) oder mila die vermittlerin/mediatorin (o-ton astrid). aber da ich weiss, dass das rad der fortuna stetig dreht, bin ich einigermassen beruhigt - der nächste fall kommt bestimmt.

    ich wollte übrigens auch abstinent sein, und sehen sie bloss, was ich schon wieder mache, hier wie drüben. konsequenz, dein name ist ganz sicher nicht mila.

    trivisano hat übrigens um- und ausgebaut, es ist die helle freude. die wenigen gelegenheiten, bei denen es bei uns ravenswood gab, waren bislang immer erfreulich. aber fetzer mag ich auch. und wer weiss, vielleicht ändere ich meine meinung noch komplett und entscheide mich für einen malbec oder zweigelt.

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  13. @ fufi

    Ja, es ist pervers. Diesem Kinderhandel muss ein Riegel vorgeschoben werden. Bemerkenswert, dass die Unicef seit vielen Jahren keine Adoptionen mehr vermittelt und diese aus ethischen Gründen ablehnt. Auch wenn das Kind noch so klein ist, das Kind hat einen Kulturschock den es oft ein Leben lang nicht überwinden kann, deswegen ist auch die Absturzrate bei adoptierten Kinder aus fremden Kulturen so gross. Es ist unmenschlich, diese hilflosen Geschöpfe ihren Eltern zu entreissen, anstatt die Eltern so zu unterstützen dass sie ihre Kinder behalten können. Arme Leute werden so als Gebärmaschinen für Reiche benutzt.

    @ Orlando

    Danke, für Ihre promte Bemühung. Bin etwas neb den Schuhen, glaub ich. Kann nicht erklären wie ich meinen Beitrag an so falscher Stelle plazieren konnte, vielleicht zu schnell gescrollt.

    Ich habe gestern sehr wohl gesehen, dass es wieder mal ausgeartet ist drüben. Komischerweise werden diese Leute trotzdem nicht gesperrt. Kann da die inkonsequenz der Redaktion nicht verstehen. Man könnte meinen, dass da Schmiergelder bezahlt werden.

    Was Katharina betrifft: ich kann nicht papp sagen, ohne dass diese sozialbehinderte Kreatur sich abfällig darüber äussert.

    Für mich ist es sowieso mühsam drüben, da meine Posts erst nach Stunden freigeschaltet werden.

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  14. @mila

    oder eben, probieren sie doch mal einen südbadischen. Zur Feier des Tages, dass diese naiven Grünen und schwäbisch-provinziellen Spät-Blumenkinder erstmals einen verdammten Ministerpräsidenten stellen dürfen. Widerlich! Ich habe auch Schröder nie verziehen, dass er sich mit plumpem Antiamerikanismus die Wiederwahl gekauft hat.
    Köppel nannte es den vorübergehenden Verlust der Vernunft. Unsere Damen und Herren Entscheider und Meinungsmacher sind wenigstens von diesem guten Geist verlassen momentan!

    Die badischen Wine sind sehr mineralisch und lieblich. Selten mit Eiche ausgebaut, daher munden sie (auf dem Gaumen) auch viel leichter und steigen scheibar nicht so wuchtog in den Kopf. Aber aufgepasst! Man denkt es sei Traubensaft mit Alkohol. Und schnell sitzt man neben dem lustigen Weingott höchstpersönlich und wohnt einem seiner nach ihm genannten Feste bei - wenigstens in der eigenen Wahrnehmung. Die sich nicht zwingend mit der Wahrnehmung der Leute um einen herum deckt...

    @Eni

    das Problem mit dem Weibsbild Katharina und dem Weibsbild Eni ist, dass es beide sanguinische Temperamente und fürchterlich schnell entflammbare Hitzköpfinnen handelt. Ein falsches Wort, ein gärender Verdacht, ein mit Verve herbeigespührtes Missverständnis - und schon fliegen bei den Frauenzimmern die Fetzen.

    Der Gschider git nah, der Esel bliibt stah! Das ist ihr Ding nicht, Eni, und Kats auch nicht (wie sie ja eindrücklich bewiesen hat am Sonntag gegen Globetotsch).

    Findet es eigentlich noch jemand anderes erstaunlich, dass Orlandos erbittertste Gegnerschaft immer männlich ist?

    Orlando bringt vor allem Männer gegen sich auf!

    Das ist mir gestern beim Zugfahren plötzlich klargeworden. Nicht so sehr die Frauen verlieren die Fassung wegen meinen Voten, es sind immer die Männer!

    Interessant ist auch, dass mich die meisten, die neu dazukamen, für einen alten Mann hielten. Sicher 60 oder so.

    Vor ziemlich genau einem Jahr wurden Max und ich ja auch hinausgeworfen (also gesperrt) im Mamablog von Philippe Zweifel, dem Newsnetz-Chef. Und nicht etwa von Althaus oder Binswanger, die davon gar nicht wussten (es ist Newsnetz der Betreiber des Mamablogs, nicht die Journalistinnen, die liefern nur die Texte).

    Was denken sie alle? Woran liegt dieser Hass, den O. vor allem bei Männern hervorruft?

    Welche Mechanismen sind da am Werk?

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  15. @Fufi das Foton

    Ich beziehe sonst die Büchs^einfach in den MM-Filiale meiner Wahl und sage der Frau Krsfstic an der Kasse, dass ich sie bei ihnen gewonnen hätte.

    Eine Übergabe in Winti liegt sonst bestimmt nach den National- und Ständeratswahlen mal drin. Hey, vielleicht treffen wir ja

    @Mila an, wie sie gerade aus dem umgebauten Trivisano kommt mit vollgestopften Einkaufstaschen....und einer überteuerten Flasche Ravenswood.

    Dann gehen wir aber ein Svetle Pivo trinken und rufen Eni an, sie soll auch kommen.

    Abgemacht? ;-)

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  16. ja, kostspielig ist das zeugs... aber mila mag schöne dinge, unter anderem schöne etiketten. so simpel gestrickt ist mein wesen, da bleibt die vernunft manchmal ganz aussen vor.

    sanguinische temperamente? ich bin so eins. gerade deswegen halte ich mich bei katharina-globetrotterin und katharina-eni raus (sie mögen es mir verzeihen). wobei es mir nicht in den kopf will, weshalb diese intelligenten frauen derart kurzsichtig aufeinander losgehen. sie hätten sich im grunde einiges zu sagen.

    keine vollen einkaufstaschen, aber doch ab und an ein stück testun al barolo. und pasta. ein paar sizilianische bio-orangen. und sehr, sehr selten die hoffnungslos überteuerte gianduja-crème. that's it. danach ein abstecher ins cappucino? dort gibt es dieses unheimlich leckere belgische starkbier... das nachmittags vielleicht doch nicht so ganz die richtige wahl ist. von wegen bacchus und so (dionysos, der elitäre, hat sicher etwas gegen bier einzuwenden).

    weshalb sie vor allem die männer gegen sich aufbringen? fragen sie uns das wirklich? :)

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  17. äh, cappuccino. den namen dieses netten cafés sollte man nicht verhunzen.

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  18. Ja, das frage ich euch wirklich!

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  19. Katharina reagiert stark auf Konfliktstimmung. Nicht Zufällig eskalierte es bei ihr und Globaltröte nachdem Zuffy seinen Nazi-Anfall hatte. Nazi "light", tschuldigung...

    Dionys ein griechischer Chauvi? Mit Sicherheit. Aber für ein feines Chimay, ein bombiges Duvel (ist übrigens Flämisch und bedeutet....ja genau) oder die Krone des ganzen: ein Leffe Radieuse - würde ich so manchen Wein auslassen.

    das gehört auch zu den Reisen, die einmal im Leben noch getan werden müssen: eine kulinarische in Belgien.

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  20. Ich frage mich schon, in welcher Welt ich da lebe, Ihr macht Euch Gedanken um den passenden Wein zum passenden Gericht zur passenden Musik zur passenden Literatur, zum passenden Tasche zur passenden Marke.
    Bei mir geht es gerade ums Überleben, nach dem Verkauf der Abteile eines Mitgründers der Firma kann ich wohl Entlassungen nicht verhindern, Existenzen sind bedroht, in meinem Haus kämpft eine junge Frau immer noch gegen ihren Krebs, die Kinder werden von der von uns ins Leben gerufenen Gemeinschaft betreut, damit sie nicht auch noch ihr zu Hause verlieren. Eine Nachbarin liegt nach einem Schlaganfall gelämt im Spital, ihr Mann sieht sich ausser Stande den Haushalt allein zu führen. Ein Junge aus der Nachbarschaft wurde von seiner Mutter missbraucht und hat in meiner Familie einen Platz gefunden, den er langsam einnimmt, mir nach und nach sein Vertrauen schenkt und sich wieder öffnet. In meiner Welt hat es kaum Zeit zum Atmen, kaum Zeit zum innehalten, kaum Zeit zu geniessen. Ich frage mich, ist meine Welt so verkehrt oder einfach nur überfüllt?

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  21. liebe laura, betrachten sie das, was zumindest ich hier betreibe, als eine form von eskapismus, als eine allzu flüchtige konzentration auf schönes. auch in meinem alltag geht es um ganz andere dinge, ich versuche nur, mich nicht gänzlich von ihnen vereinnahmen zu lassen. und während ich das versuche, sitze ich abends vielleicht im theater und ertappe mich plötzlich beim weinen. wobei es ziemlich blöd ist, das zu sagen, denn ihnen bleibt wahrscheinlich noch nicht einmal dafür die zeit - zum weinen.

    für die bewältigung der umstände, die sie beschrieben haben, wünsche ich ihnen viel kraft.

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  22. orlando, vorweg: das blaue chimay wäre dasjenige meiner wahl. und es gibt noch ein anderes, geschmacklich ganz ähnliches gebräu, dessen name mir entfallen ist - die etikette würde ich aber auf jeden fall wieder erkennen.

    zu dem, was zwischen männern so abgeht: sie haben sicher mitbekommen, dass der besagte herr zwischenzeitlich einen stellvertreter-krieg mit mir ausficht (vielen dank auch dafür...). hat es damit zu tun, dass man(n) gegenüber einer frau nicht das gleiche durchsetzungsbedürfnis um jeden preis hat (und umgekehrt)? dass selbst der virtuelle raum bisweilen nicht gross genug ist für zwei (männliche/weibliche) alphatiere? dass das viele testosteron (oder östrogen) manchmal eben doch den blick für die ablaufenden mechanismen vernebelt? sie wissen sicher eine präzisere antwort.

    übrigens, über ihre vorstellung von auszeit sollten wir uns vielleicht gelegentlich einmal unterhalten.

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  23. @Orlando am 3/28/2011 11:32 PM

    Super Idee, so ein Rudel-Outing sozusagen, und das erst noch in Winti, der Hauptstadt des "ECHTEN" (heisst: NICHT-monetären)Zürcher Liberalismus!
    Bringe gerne die Ravioli-Familiendose mit, lässt sich, wie bereits gesagt, nämlich auch kalt geniessen. (Anm. der Red.: geniessen?)

    Meinerseits: ABGEMACHT! :-)

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  24. Ja weinen, wieso sollte ich weinen? Weil ich sehe, wie meine liebe Nachbarin kämpft um zu leben? Weil ihr kleines Mädchen meine Tochter als Ersatzmami anschaut? Weil ich die Liebe sehe die meine Kinder diesem Baby entgegen bringen? Weil ich heute das erste Mal meine Hand auf die Schulter meines Pflegejungen legen konnte ohne dass er zusammen gezuckt ist? Weil mein Nachbar voller Stolz verkündet hat, dass er im Garten denGrill angeworfen hat, damit wir alle mal wieder zusammen sitzen können? Weil ich es geschafft habe, die Geschäftsleitung zu überzeugen, dass wir mit Kündigungen noch zuwarten können wegen der guten Auftragslage? Wieso sollte ich weinen? Wegen einem Theaterstück? Wegen einem Film? Ich denke, das würde mir viel leichter fallen, als über das wirkliche Leben zu weinen.

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  25. offensichtlich haben sie nicht verstanden, was ich sagen wollte. aber gut ist.

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  26. Liebe Laura TI:

    IhrPost lässt einen sehr ratlos zurück, ich habe einen Nachmittag und einen Abend lang überlegt, wie ich denn darauf antworten könnte. Es ist mir nichts besseres eingefallen, als das:

    Ich kann doch nichts dafür! Und auch nichts dagegen!

    Ihre recht spannende Lebens- und Wohnsituation, insbesondere einedenks Ihrer Siedlung, kenne ich aus früheren Schilderungen. Und ich habe immer gesagt - und sage auch jetzt: WOW!

    Von all diesen Koinzidenzen in ihrem Leben wusste ich ja nichts, und sie haben sich Wochen- ja monatelang nicht mehr hören lassen. Umsomehr ich mich freue (denn sie und Eni gehören seit einem Jahr zu meinem virtuell-emotionalen Inventar, sozusagen) umsomehr überrascht mich, was sie berichten.
    Zugegeben, ich kenne solcherart Probleme in meinem Leben momentan nicht.

    Und was machen wir alle denn anderes, als vor der (langweiligen/brutalen/traurigen/gemeinen/ungerechten/verlogenen/verblödeten/banalen/lächerlichen/vertrakten/uneleganten/stupiden/nervigen - Unzutreffendes bitte streichen) Realität ein wenig entfliehen unter falschen Namen und mit heimlifeissem Vergnügen?

    Welches ist ihr Lieblingsdrink, Laura?
    Hier können sie es rausfinen, ihn bestellen und darüber in Verzückung geraten, welchen Genuss sie gerade hier, in diesem gottvergessenen schummrigen Winkel der hell durchleuchteten Realität, weit ab von der Sonne des Tages und ihrer erbarmungslosen Röntgenstrahlen, weit ab von den klaffenden Wunden, die das echte Leben uns schlägt.

    Ich möchte mich mit ihnen, Laura, hier an meiner Bar reden. Und trinken. Denn dazu geht man doch in eine Bar: einen Drink bestellen und mit einem womöglich völlig fremden Menschen etwas trinken und reden. Oder umgekehrt. Man kann auch neben dem Laptop ein Glas Schaumwein oder ein Panasch hinstellen.

    Das ist es, was ich meinerseits zu bieten habe. Mehr hab ich nicht.

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  27. @Fufi: Jaja, Jonas Furrer und so...waren im Fall Erzkapitalisten und Militärgrinde.

    Ich weiss nach wie vor nicht recht, diese realen Zusammenkünfte...nach neuster Erkenntnis müsste Orlando wohl einen Antifa-Aufmarsch befürchten!

    Und solche Abendspaziergänge - ich kann es als langjähriger Stadtberner bestätigen - sind alles andere als lustig.

    Ich meine, sonst steht da plötzlich so ein ein August mit einem Waschlappen (nein, nicht nur in der Hose, sondern auch in der Hand) um den Abschaum wegzuputzen...:-)

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  28. Zurück - und gleich wieder weg.

    Laura, Sie führen ein spannungsreiches, lebendiges, kräftiges Leben, nehmen Verantwortung war, kämpfen. Wow! Eine virtuelle Parallelwelt als Fluchtort? Dazu fehlt die Zeit. - Halten Sie durch!

    Orlandino! Ich möchte bald auf deine männlichen Initiations-Fantasien, auf den Waldsee zu sprechen kommen. Poetisch. Hat mir sehr gefallen. Dazu hier nur dies: Geh auf die Jagd! Gemsen! Den Jagdhund als Freund. - Ein Pferd. Wilde Ritte.

    Mila: Hello Sugarplum! Sag 'mal: Wann arbeitest du eigentlich? - Pass auf dich auf, ja?

    Fufi, Büchsenravioli mit Ente und Spargeln?

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  29. ach lina, du brauchst dir doch keine sorgen machen. tatsächlich bin ich gerade die letzten zwei tage (zu) wenig zum arbeiten gekommen (das ist die crux, wenn man sich die arbeitszeiten selbst einteilen kann). ich hatte zu allem übel auch undefinierbare kopfschmerzen, und war nicht ganz ich selbst. aber da die diskussionen drüben im allgemeinen wenig fruchten und dieselben leute tagaus, tagein denselben mist verzapfen respektive wieder und wieder in dieselben fallen tappen (und es noch nicht einmal merken), ist das alles eigentlich wenig erfreulich. deswegen habe ich mir nun für eine weile einen strategischen rückzug vom ort des mamablog-geschehens verordnet - diesmal einen ernstgemeinten.

    sugarplum???

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  30. Orlando, ich habe Hemmungen, mich hier zu beteiligen - es ist mir klar, dass aus Ihrer Warte alles, was ich zu sagen habe, 'weichgespült' klingen muss. Aber ich wage es halt einfach mal.....
    Mein Kompliment für Ihre Antwort an Laura. Ich wünschte, ich könnte so schreiben!
    Und damit haben Sie auch meine Antwort auf Ihre Frage, warum Sie Männer scheinbar eher antagonisieren als Frauen: Ihre Beleidigungen treffen zumindestens mich nicht, es schimmert immer etwas von einem emotional und sozial intelligenten Mann durch - wenn auch manchmal gut verdeckt! Und das können natürlich viele Männer sehr schlecht ertragen - weil es sie unterschwellig auf ein eigenes Manko hinweist.

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  31. @Astrid: ganz und gar nicht, willkommen. Ich hielt sie stets für einen der helleren Weibsköpfe da drüben. Meine Güte, auf soviel Bauchpinselei war ich jetzt nicht gefasst! Weiss nicht einmal, ob sie recht haben. Aber an der Fragestellung muss ich weiter herumndenken.

    @Mila: wer ist "besagter Herr"? Nun, von einer Auszeit kann man eigentlich gar nicht reden. Das Scheidungsthema interessiert mich nicht wirklich und vor Donnerstag komme ich selten in den Mamablog. Dies weil ich aus Prinzip nicht vom Büro aus auf Mamablog kommentiere (Rückverfolgbarkeit der IP-Adresse, das kann im Fall gravierende Konsequenzen haben, wir wissen ja nicht welche psychotischen Aktivisten dort beim Newsnetz Zugriff auf die Daten haben). Donnerstag/Freitag arbeite ist hauptsächlich von zu Hause (wie privilegiert ich bin!).

    @Laura, Max, Eni: ich glaube es ist dieser Tage genau ein Jahr her, seit wir aus dem Mamablog in hohem Bogen hinausgeworfen wurden. Das wäre doch eigentlich ein Grund zum Feiern, nicht? Es war doch irgendwie ein glattes Jahr seither!
    Also, mir bringt die Diskutiererei viel. Man gewinnt Einblick in die verschiedensten Lebenslagen und auch Denkarten und es ist ein gegenseitiges sich befruchten, geistig.
    Im Alltag tut man es ja nicht mehr, man hat entweder keine Zeit oder keine Lust, sich auf die Leute einzulassen.

    Mir geht es immer mehr so, ich komme mit der Langsamkeit und der Langatmigkeit der Leute nicht mehr klar, wenn sie suchend ihre Gedanken nachspührend und sich langsam so etwas wie eine Aussage formt....laaaangsam, dafür und darwider abwägend und ohne auf einen Punkt zu kommen. Dabei bin ich nicht besonders zackig, aber das nervt mich.

    @Linettchen: Werde Mann, Mensch!...ist das Motto meiner ganz privaten Lesesaison. Und ich bin ein langsamer Leser. Es kommt, es kommt. Mythopoetische Ursümpfe müssen erschlossen werden, auf dem Grund liegt der wilde Mann verborgen. Und allzu konkret dürfte die Ausbeute der Expedition in den Wald unserer Erinnerung nicht ausfallen; ich bin schliesslich kein Lebenshilfe-Coach. Und ich will mich auch nicht stellvertretend für meine Geschlechtsgenossen bei Big Brother Dr. Freud auf die Couch legen und ein exemplarisches Kind mit dem Bade ausschütten.

    Aber ich gehe nicht mehr ohne Schwert aus dem Schneckenhaus, in das ich mich bisher zurückgezogen habe. Der fröhliche Eremit muss zum Ritter werden und in den Kampf ziehen.

    Cinis in caput meum!

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  32. Nachtrag: was ich meinte, was das schöne am Bloggen ist, jeder wählt sein eigenes Lese- und Denk-Tempo und kommt dann mit dem Konzentrat dessen zurück, was er im mündlichen Gespräch vielleicht gar nicht so erlangte.

    @mila: es müsste heissen: Das Scheidungsthema interessiert mich natürlich schon, aber ich finde es ein wenig beelendet, wie ich heute morgen in ein paar Dialoge wie den hier kurz reingelesen habe:


    wisi sagt:
    29. März 2011 um 21:09

    folgendes verstehe ich nicht:
    1. weshalb heiratet ihr überhaupt?
    2. und warum zum henker lässt man sich wieder scheiden?

    es gibt nicht ernsthaft so viele geschlagene ehefrauen. die ehe ist zum austauschbaren konsumgut geworden. schlimm!
    Antworten

    *
    Lea sagt:
    30. März 2011 um 00:28

    1. Weil einige (Behörden, Lehrer, Ärzte…) überfordert sind, wenn sich unverheiratete um ihre Partner oder Kinder kümmern wollen. Und wegen finanziellen Vorteilen, gesellschaftlichem Druck oder um zusammen leben zu dürfen.

    2. Um die/den richtigEn zu heiraten zu können.
    Antworten

    Ich meine, wie doof darf man eigentlich sein?

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  33. @laura
    Ich frage mich, ist meine Welt so verkehrt oder einfach nur überfüllt?

    ja so chas eim gah; dachte ich mir bei ihrer abschliessenden frage - wobei ich denke, dass sie die fragestellung bereits beantwortet haben. Ihre Schilderung ihres aktuellen "ich lebe im heute/jetzt" grenzt sich messerscharf vom aktuellen "ich möchte leben im heute/jetzt" ab.

    daher einmal mehr: derartige frauen sind nicht am weinen, sondern wissen sich stets getragen/geholfen also bereits getröstet bevor die träne kullern kann, wobei nicht eine praktische lösung erwartet wird; da diese nur empfangen werden kann: ich gönne ihnen den herzensdank des pflegejungen oder in anderen worten: gott vergeltets

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  34. Orlando, das mit der Bauchpinselei ist so eine Sache. An manchen Tagen gehen mir diese männlichen Entweder-Oder-Spiele (ich lasse jetzt mal die weiblichen Pendants ausser Acht)unglaublich auf den, ähem, Wecker. Manchmal deprimieren sie mich, aber oft, vor allem, wenn ich gerade durch den Wald getrabt bin, sehe ich sie auch als Herausforderung. Ich habe es gern schwierig, nur daran kann ich wachsen (mein Mann tendiert dazu, dieses als Helfersyndrom zu bezeichnen!). Allerdings gilt auch hier: be careful what you wish for...
    Und für einen 'knight in shining armour' halte ich Sie nach wie vor nicht....
    Merci für das Willkommen!

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  35. astrid, das problem entsteht dort, wo man in eine diskussion reingeht mit dem unbedingten willen, zu gewinnen. nur: was will man denn eigentlich 'gewinnen'? weil man das nicht so genau weiss, verliert man am ende, da man sich ausschliesslich in eben jener spirale weiterdreht, die man bereits in- und auswendig kennt. solchen 'diskussionen', die in wahrheit dauermonologe sind, werde ich in zukunft aus dem weg gehen - ich fange gleich bei ihnen an, jimmy muff. meine 'selbstbespiegelungen' dürfen sie ruhig weiter ignorieren.

    orlando, das thema beelendet insofern in der tat. und doofheit kennt scheinbar keine grenzen (mit intelligenz oder bildung hat das alles nur beschränkt etwas zu tun, wohlgemerkt).

    PS: astrid, in welcher richtung der paartherapie bist du beheimatet?

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  36. sorry, jimmy muff, ich meinte zysi. aber sie beide scheinen in ihren ansichten ohnehin ähnlich gestrickt - ein schelm, wer denkt, dass das allenfalls einen tieferen grund hat?

    wie gesagt: weiter ignorieren.

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  37. Hello again, Mila. Deine Frage geht m.E. direkt an den Kern der Dinge. Ich rede jetzt mal nur von mir, da Du selber so ehrlich warst: ich entdecke bei mir zunehmend ein Missionars- bzw. Rechthaber-Getue, das mich bei anderen extrem abstösst. Ich verlange von anderen Gelassenheit, rege mich aber über die Dummheit/Sturheit/eingeengte Wahrnehmung von anderen auf. Allerdings, und das ist auch ein Grund, warum ich z.B. Orlando Abbitte leiste, habe ich in der letzten Zeit für mich herausgefunden, dass ich an manchen Blogteilnehmern wachsen kann, im Sinne von: nachdenklich werden, vielleicht sogar Kritik annehmen. Das sind nicht die T's dieser Welt, sorry, da sage ich jetzt einfach ganz arrogant-zickig, ist mir viel zu doof. Es sind die, die mir einen Widerstand bieten, der auch meinem Stolz eine Tür offenhält. Ist das sehr wirr? (Ich bin keine gute Schreiberin, da neige ich sehr zum Labern, das gesprochene Wort ist mehr meins..). Jemanden, der von vorne herein Unterwerfung verlangt - und das, ohne mich überzeugt zu haben - kann ich nicht ernst nehmen. Aber jemanden, der (vielleicht sogar noch mit Humor und/oder Schlagfertigkeit) etwas in mir zum Schwingen bringt, das politische Korrektheit und den auch in mir vorhandenen Betroffenheitsreflex in mir überrollt und in Frage stellt, den finde ich interessant, auf den kann ich mich auch einlassen.
    Und ich lerne immer noch, dass es einfach Menschen gibt, da lohnt es sich nicht. Man kann seine Energie auch viel positiver verwenden.... (aber, Mist, es fällt mir schon oft sehr schwer, mich daran zu halten.....).

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  38. @Mila und Astrid

    NICHTS geht ehrlich in eine Diskussion, ohne dabei "gewinnen" zu wollen.
    Aber ALLES, das ehrlich in eine Diskussion geht, gesteht sich ein, dass "es" sich von "besseren" Argumenten überzeugen lassen täte! Auf eigene Gefahr, sozusagen!

    @Astrid:
    Freue mich übrigens auch, dich HIER zu treffen!

    @Astrid und Orlando und die bösen Männer:
    "schimmert immer etwas von einem emotional und sozial intelligenten Mann durch - wenn auch manchmal gut verdeckt!"
    Hab ich doch auch mal bemerkt, deshalb bin ich ja auch hier!
    (Bin ich deswegen kein richtiger Mann?)
    *grins*

    @Lina

    ok, ICH bringe die Büchsenravioli und DU die Ente und die Spargeln!

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  39. astrid, wirr ist das keineswegs, im gegenteil. hab nur acht, du bist womöglich die nächste, die in die nähe einer bestimmten shakespeareschen szenerie gerückt wird. was beim mann das ultimative totschlagargument bildet - die nazikeule -, ist bei der frau wohl der vorwurf der emotionalen voreingenommenheit. wenn wir schon von schubladen sprechen wollen, dann sind das mithin die perfidesten.

    lustig, ich ertappe mich immer wieder dabei, dass ich in völlig anders gelagerten kontexten aussagen auffinde, die einiges von dem widerspiegeln, worüber wir hier sprechen. das dilemma des ethnografen respektive historikers, lese ich soeben, sei es, "to render the foreign familiar and preserve its very foreignness at one and the same time". wie das gehen soll? "through a presentation that asserts the foreign and an interpretation that makes it all familiar."

    ob das aufgeht, weiss ich nicht. es hört sich auf jeden fall spannend an, denn eigentlich wollen wir ja weder unterwerferin noch unterworfene sein, oder? trotz dieser einsicht hat mich das böse t-wort über mittag doch tatsächlich fast dazu getrieben, meinen niederen instinkten nachzugeben... immerhin, kollege bronf hat tapfer (wenngleich vergeblich) stellung gehalten. es sei ihm gedankt - auch wenn er es hier nicht mitbekommt.

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  40. @Laura zum 1. Beitrag am 3/29/2011 3:16 PM

    Du fragst dich, in welcher Welt dass du denn lebst?
    Naja, in dieser, in der WIR ALLE leben! Und da wohnen Liebe und Leid, Leben und Tod, Freude und Trauer eben ganz, ganz nahe beieinander. Manchmal reichen sie sich sogar die Hand!

    Im ersten Stock rechts stirbt ein Mensch, und zur gleichen Zeit besiegeln im 3. Stock rechts 2 Menschen ihre Liebe, indem sie ein neues Leben in die Welt bringen. Und im 4. Stock feiert die Studi-WG das bestandene Examen!

    NEIN!
    Deine Welt ist nicht eigentlich "verkehrt" ...... sie zeigt dir offenbar zurzeit einfach ihre "dunkle" Seite, die sie leider auch hat.
    -----
    Ach glaub mir, ich kann's nachfühlen! Aber denk dran, du bist NICHT verantwortlich für die Welt! Alles was du an Gutem tun kannst und tust, macht diese, deine "verkehrte" Welt besser!


    @Laura zum 2. Beitrag am 3/29/2011 9:07 PM

    Wieso du denn weinen solltest? Wenn DU DAS so erzählst, vielleicht vor Freude?
    Würd's dir wünschen!

    Bhüet's eu Gott
    Liebe Grüssli von einem Theologen

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  41. lando, zitat "ich meine, wie doof darf man eigentlich sein?": erinnerst du dich noch an deine doofen und ausfälligen kommentare? spieglein, spieglein... hehe!

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  42. @mila
    Danke, ich glaube ich hab schon verstanden. Erinnerung an eine Begebenheit vor Jahren, damals die ersten Ferien als Geschiedene bei der Ex-Schweigermutter, der Anruf, dass sie nochmals Grossmutter geworden ist, genau am 5. Todestag meines Grossen. Sie sah meinen Schmerz und arrangierte für mich einen Besuch der Oper MacBeth, unter freiem Sternenhimmel, am Fusse der Akropolis. Die Töne berührten meine geschundene Seele in einer Art und Weise, liessen fliessen, was ich selber mir verboten hatte, öffneten mein Herz für das Wunderbare, Einmalige. Entfliehen in eine Welt des Gesangs, der Musik, der Leidenschaft auch wenn es nur für einen kurzen Moment war.

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  43. Ich frage mich, in welcher Welt ich lebe, weil ich so oft damit konfrontiert werde, dass Menschen sich nur noch mit Oberflächlichem beschäftigen. Die Tochter des Seniorchefs muss im Eden Roc logieren und diskutiert dann mit uns über Entlassungen, pervers, mir fällt kein anderes Wort ein. Ich frage mich, leben solche Menschen? Fühlen solche Menschen? Oder sitzen sie irgendwo in einer Blase aus Träumen und Wünschen? Wenn man sich Gedanken machen kann um die Marke der Dessous, ist das Leben dann nicht zu leer? Oder eben, nehme ich mein Leben zu wichtig? Erwarte ICH zu viel?

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  44. laura, die frage ist nicht, ob das leben leer oder voll ist. meines ist so, wie es ist. und momentan ist es vollgestopft mit büchern, gedanken, schreibarbeit. was in einem solchen alltag zu kurz kommt, das sind die sozialen kontakte; die kann man auch nicht einfach mal so auf die schnelle am wochenende kompensieren.

    geradezu sklavisch gefesselt an den computer, ist der sprung in die virtuelle welt kein allzu weiter. und siehe da, man findet doch tatsächlich gelegentlich jemanden zum reden. manchmal über unsinniges, manchmal über tiefgründiges. das, was sie wahrscheinlich als allzu belanglos empfinden, benötige ich - zum teil dringend - als ausgleich. und damit bin ich schon wieder zurück bei der arbeit, denn diese kennt bei mir keine feste feierabendstunde.

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  45. @Fufi: mein Vorschlag zur (kulinarisch vertretbaren) Güte: machen wir zwei Mahlzeiten daraus, die Ente und Spargeln nach Rezept zuerst. Und bei einer anderen Gelegenheit die Büchsenravioli. Zum Beispiel als Mitternachtsschmaus, wenn das halbe Dutzend Flaschen Ravenswood unsere Zungen schon gelähmt haben.

    @Laura: Diese Leute haben alles Mass und alle Anständigkeit verloren. Die sind nicht von unserer Welt. Denn der wahrhaftige Mensch kann zwar sehr wohl die Vorzüge luxuriösen Savoir-Virvres geniessen (und noch viel besser davon schwärmen, in absentia) aber er könnte dies nicht ohne den Alltag, seine Normalität, sein unspektakuläres täglich Brot, die das Spezielle zum Speziellen macht.
    Und doch ist dieser Ort hier so etwas wie ein Versuch, das Macbeth-Erlebnis am Fusse der Akropolis in einer denkwürdigen Stunde des Lebens, erinnerbar zu halten, als jenen Funken der in uns brennt zu erhalten. Jeden Tag, manchmal einfach dadurch, dass man darüber spricht (oder es bloss beiläufig erwähnt) und sich freut und schwärmt. Es dadurch am Leben zu halten und gleichzeitig die Dämonen für eine Weile zu verscheuchen.

    @Astrid: ich glaube, sie sind ein beautiful mind, aber ihre Schreibe leidet daran, dass sie das eine wie das andere und sowieso muss doch auch noch das Gegenteil wahr sein...denken sie zu Ende!
    Ringen sie sich zu einer Haltung durch. Dann kommt auch mal eine spitzige, prägnante Formulierung, wie von selbst. Denn schriftlich mitteilen können sie sich ja, da müssen sie niemandem mehr etwas beweisen.
    Dass sie Patrick Tigri, dieses wahrhaft traurig machende Abziehbild von einem Mann, erwähnen, macht mich nachdenklich. Offen gestanden kann ich mir unter keinem Titel vorstellen (es sei denn die schiere Goldkettchen-Italianità seines Namens hat irgendeinen Reiz auf le donne, der mir verschlossen bleibt), dass so einer nicht gerade auch den Frauen, die sich auf Mamablog tummeln, gehörig auf den Wecker geht!
    Wie sagte ein Fünfsternekoch (Anthony Bourdain) einmal über Jamie Oliver: "Das ist der Typ Lehrling, den ich pausenlos in sein Dummer-Junge-Gesicht ohrfeigen möchte".
    Die italienische Quasselmutti postet hier übrigens als "hehe".

    @mila: Nun verstehe ich endlich auch die Erwähnung des "Shakespeare in Love", sie hatten das schnell auf die hübsche, aber etwas duck-face-ige Paltrow bezogen, was mich verwirrte. In meiner protofaschistisch getrübten Wahrnehmung übersah ich, dass unser Walliser Fendant-Trinker - und ganz offensichtlich eifrige Orlandos-Bar-Mitleser - zwischen uns ein Quäntchen Verliebtheit zu entdecken glaubte.

    Nun das ist ja zwar etwas stark ins Kraut geschossen, aber den Balkon montieren wir deshalb doch nicht ab, oder, was meinen sie, Fräulein Capulet?

    Zu dieem Film schrieb ener übrigens eine echt starke Fimmusik, nichts für Unsentimentale. Aber wahrhaftig (schon das dritte Mal dieses Wort in diesem Post, Himmel!) und einfach schön, weshalb es auch

    @Laura gefallen dürfte:
    http://www.youtube.com/watch?v=r7NVH-lWZD4

    (unbedingt ganz durchhören! Und nur anhören, die komischen zweckentfremnden Kriegsbilder nicht ansehen, kine Ahnung was das soll in dem Clip!)

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  46. aaaaahhhhhh...die Neunziger!!!

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  47. @lando: reingefallen. hehe und ich sind die schatten deiner unseligen vergangenheit. die wirst du erst los, wenn du dich gebessert hast und mit deinen mitmenschen demütiger umgehst. hehe und tigri... uahaha!

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  48. ich und s'büsali... grins! ein tipp, lando, vielleicht bin ich nicht männlich - die erinnerung? hehe.

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  49. die katze mit den wechselnden fellfarben war nicht gemeint, orlando (sie wissen das natürlich). sondern ein t-wort von ganz anderer, renitenter 'qualität'. den balkon abmontieren? ja, sind sie denn von allen guten geistern verlassen? wohin, wenn nicht dorthin soll ich mich in den kommenden monaten vor dem schreibtisch flüchten, welcher mich bisweilen zu verschlingen droht? so ein powerbook ist schon eine feine sache; von einer sekunde auf die nächste ist es nach draussen getragen.

    die musik ist um meilen besser als der film. man könnte auch sagen: sie wurde an den film regelrecht verschwendet. und wenn ich dann noch an paltrows rosafarbenes ungetüm von einem oscar-siegerinnen-kleid denke... in iron man hat sie mir wesentlich besser gefallen.

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  50. fufi, übrigens, tendenziell geht es mir in einer diskussion tatsächlich nicht ums gewinnen, sondern ums weiterkommen - und das muss sich weder ausschliesslich in gestalt einer niederlage noch in form eines kompromisses vollziehen.

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  51. Die Löschpolizei ist in Aktion drüben, aber fett!

    Orlando, 09.45: "Meine Güte, hat man je belanglosere, beliebigere Allerwelts-Gemeinplätze auf die (richtigen) Fragen gelesen, als in diesem Interview?
    Trotz "ökologisch-systemischem" Therapiegütesiegel: Willi - 0 Points"

    Michèle Binswanger, 09:56: "Sehr geehrte Kommentatoren: Interviewpartner sind Gäste des mamablogs. Wir behandeln Gäste mit Respekt und wünschen das auch von den Kommentatoren. Wer sich daran nicht halten will, wird nicht frei geschaltet. Besten Dank."

    10.08: "Bei allem gebotenen Respekt vor Herrn Willis systemisch-ökologischen Erfahrungsschatz: ich finde die Antworten auf doch sehr gute Fragen z.T. recht belanglos, Allgemeinplätze, denen wohl jedeR geneigte LeserIn zustimmen dürfte. Ich habe wenig Neues erfahren über das interessante Feld der Paartherapie. Aber das ist meine eigene, private und persönliche Einschätzung und diese Wahrnehmung muss sich nicht mit jener der anderen geschätzten B0gteilnehmerInnen decken. Einen schönen Tag Ihnen allerseits!"

    Mal schauen was passiert.

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  52. willi hat das vorwort zur ersten deutschen ausgabe von schnarchs 'psychologie sexueller leidenschaft' geschrieben (und dabei auf das eigene werk 'psychologie der liebe' verwiesen). welches der beiden bücher würden sie - dem titel nach - vorziehen? ich habe ersteres übrigens als hochzeitsgeschenk von einer psychologisch beschlagenen freundin erhalten. im ersten moment wusste ich nicht, ob ich eventuell beleidigt sein sollte (sie hatte es noch nicht einmal selbst gelesen, obwohl sie auf dem gebiet der sexualitätsforschung tätig ist). zwischenzeitlich bin ich ihr durchaus nicht undankbar.

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  53. Also, schnarchen tut man ja bei beiden Büchern gewissermassen. Aber ich hätte auch das Buch ihrer Freundin gewählt.

    Sorry, aber dieses Interview fördert nun wirklich nichts als wiedergekäute Plattheiten zu Tage, UND dann zensuriert die Redaktion Leute, die das kritisieren - ist etwas peinlich, nicht?

    Dann habe ich die Referenz gründlich missverstanden, mila! Was ist das T-Wort?

    Und ein "field day" für August: er freut sich so sehr über die gepflegte Langeweile, dass er sogar Frau Binswanger seine Anti-Strasser-Leidenschaft kund tun muss. Oberdoppelpeinlich!

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  54. Wo Orlandino recht hat, hat er recht. Willi ist zum Abschnarchen, totlangweilig, oberkorrekt, leidenschaftslos.

    Die Reaktionen der (linken) Männer auf deine Positionen sind tatsächlich erstaunlich. Auguste schäumt regelrecht, seine Allergie auf "Strasser", nicht zu überlesen. Weshalb? Ich weiß es. Orlando hat Silberrückenqualitäten, was Neid und Abwehr fördert. Deutsche das gerne bald aus. Im Moment kann ich nur die kurzen Pausen ausquetschen, um mich zu melden. Unbefriedigend und mühsam mit dem iPhone (auf dem WC).

    Herzlichst!

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  55. orlando, sie werden es mir verzeihen, wenn ich den teufel (das böse t-wort) nicht heraufbeschwöre, indem ich es ausdeutsche. sonst folgt es mir noch bis in die bar, und das wäre dann doch des guten zuviel. soll es drüben gegen alles auch nur im entfernten weibliche weiter wüten, hier würde es mir definitiv den rest geben.

    lina, auf diese ausführungen bin ich ja gespannt. und wenn auch noch astrid ihr scherflein dazu beiträgt, dann wird sich o wünschen, er hätte die frage nie gestellt. zuviel psychogrammatik. für dich hoffe ich übrigens, dass du über ein gutes desinfektionsmittel für dein iphone verfügst.

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  56. Ein Bild, ohne das ich auch ausgekommen wäre (Lina, WC, iPhone)...aber easy.

    Jaha, bald kreuzt er wieder hier auf, sie werden sehen, um sich an seiner Nemesis abzureagieren. Der pfeift wirklich aus dem letzten Loch.

    @mila: wissen sie aus dem Stegreif (ohne nachzugoogeln) was "systemisch-ökologische Therapie" sein soll?

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  57. nee, ohne google kann auch ich ihnen nicht weiterhelfen. vor allem der zusatz 'ökologisch' verwirrt mich. systemische therapie wäre mir eher noch (dumpf) ein begriff.

    was heisst: er kreuzt bald wieder auf???

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  58. dacht ich's mir doch: systemisch verweist auf wurzeln in der systemtheorie. da kennen sie sich sicher aus.

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  59. @mila

    ahaaa, T. jetzt ist alles klar! Ich habe sein Zugs nicht gelesen, weiss aber, dass er auf grossen Widerstand stiess. Durch den Namen vermute ich Südosteuropa. Aber ich kenne wie gesagt die Schreibe zuwenig um da ein anderes Muster als das des machoistischen Provokateurs zu erkennen.

    "ökologisch" ist in der Tat verwirrend. Spokky stuff.

    Nein, die Erörterung dieser Frage interessiert mich weiter. Ich sehe ja alles aus einer eher mythopoetischen Perspektive momentan, etwas Psychokram kann da nicht schaden.

    Der peinlich-unlustige Bajazzo kreuzt auf, um mir mitzuteilen was für ein übler Bursche ich sei. Wussten sie, mila, dass er (und andere, die nirgendwo mehr sind) vor rund einem Jahr jeweils unter jedem meiner Posts "Na, Strasser, ist die Gummipuppe kaputt", "Na, wieder keinen Sex gehabt übers Wochenende" und "der hat sicher eine Thaisklavin zu Hause" etc. kommentierten. Dann wurden ich und Max hinausgeworfen und er terrorisierte Maxens neuen Blog dermassen, dass Max ihn stilllegen musste für eine Weile.

    Na ja, sei's drum. Er hat wirklich einen Narren gefressen an mir.

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  60. "spooky", nicht spokky!

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  61. systemisch soll wohl bedeuten, dass man das zu analysierende individuum in seiner umwelt betrachtet, statt es (sozusagen losgelöst davon) auf die potentiell neurotische couch von freud zu legen. aber eben, die kluge fachfrau wäre eigentlich astrid.

    wie kommen sie aufgrund des namens auf südosteuropäische wurzeln? ich hätte den nick eher in einem anglizistischen umfeld verortet.

    falls sie sich wirklich für mythen und archetypen interessieren, müssten sie einen blick auf das system des tarot werfen. dieses hat über jahrhunderte bestimmte archaische vorstellungen konserviert, und man muss kein esoteriker sein, um selbige zu verstehen. als ritter der schwerter sollten sie sich übrigens vor der königin derselben spielfarbe in acht nehmen, sie gilt als zerreisserin eigener wie fremder masken. (PS: denken sie jetzt bloss nicht, dass ich gerade kartenlegend in meiner stube sitze: das war eines von vielen hobbies in meiner jugendzeit, und ich war wohl auch nicht ganz so schlecht darin; jedenfalls standen mir hinreichend 'versuchskaninchen' aus familie und freundeskreis zur verfügung. inzwischen würde ich mich allerdings vor dem blick in diesen spiegel fürchten.)

    alte geschichten sehe ich in der regel als das an, was sie sind: eben alte geschichten. alles, was ich beurteilen kann, ist die gegenwart. erstaunlich übrigens, dass beim heutigen mamablog-thema vor allem männer diskutieren. bezeichnend auch der fast schon notorische abwehrreflex einiger.

    und damit muss ich mich für die nächsten stunden verabschieden, denn selbst ich muss gelegentlich konzentriert an einem stück arbeiten.

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  62. @mila hat gesagt…
    "fufi, übrigens, tendenziell geht es mir in einer diskussion tatsächlich nicht ums gewinnen, sondern ums weiterkommen"
    Da gebe ich dir eigentlich völlig recht. S'kommt auf den Zusammenhang der Diskussion an, und darauf, was ihr Ziel ist (z.B. ob am Ende eine Entscheidung getroffen werden muss oder nicht)
    In JEDEM Fall ist wichtig, das Gegenüber und dessen Argumente ernst zu nehmen und allenfalls zur (Teil-)Revisionn eigener Meinungen bereit zu sein!

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  63. Zwischenspeichern - no comment:

    Zappa, formerly known as The Symbol sagt:
    31. März 2011 um 15:31
    Nein, ich brauche keinen “richtigen” Kerl. Männer, die gemeinhin als Waschlappen bezeichnet werden sind fähig zu Diskussionen, zu gegenseitigem Respekt.
    Feinfühligkeit sollte eine Eigenschaft des Menschen überhaupt und nicht geschechterspezifisch sein. Es gibt nicht unerotischeres, als Männer, die auf der Leitung stehen.
    Andererseits gibt’s nichts Tolleres als intelligente, lustige und talentierte Waschlappen, das mein ich ganz im Ernst.

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    Orlando S. sagt:
    Ihr Kommentar wartet auf Freischaltung.
    31. März 2011 um 15:45
    Genau, danke Zappa: sie brauchen rezeptive, sanfte, freundliche und passive Männer. Im Brustton der Überzeugung tönt das schon fast wie eine Forderung. Tatsache ist: sie werden sich eine solche Männerschaft auch heranzüchten, respektive geschieht dies seit gut 40 Jahren. Aber das Pendel wird zurückschlagen, weil die Gebote der neuen Zeit einen Mann geboren hat, der damit nicht glücklich ist, verstehen sie?

    Der Mann, wie sie ihn fordern, ist aus dem Lot – und eben: sehr sehr unglücklich (auch wenn ihre “weichen” Freunde das nie zugeben würden): sein Frust spricht aus sehr vielen Voten hier.

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  64. Danke für das Lied Orlando, Erinnerungen aus dem Erdbebengebiet im Iran kamen hoch, vielleicht wegen der Bilder, die ich als visueller Mensch kaum ignorieren konnte. Wissen Sie, in all der Trauer und all dem Schrecken klammern sich alle an das Schöne, das Gute, einen Überlebenden, ein Kinderlachen.

    @fufi
    Nennt man das (Teil)- Revidieren der eigenen Meinung je mach Gegenüber nicht auch ein Fähnchen im Winde sein?

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  65. orlando, ich wüsste nicht, wie ich ihnen auf ihren mamablog-post von 15.45 h antworten sollte, wenn sie mir nicht wenigstens in grundzügen erklären, wie denn ihrer meinung nach ein mann im lot aussieht (respektive wie sie sich eine 'artgerechte' beziehung zwischen den geschlechtern vorstellen). ein 'dagegen' (rezeptiv, sanft, freundlich, passiv) ist für sich allein genommen wenig aussagekräftig.

    eins zeigt sich deutlich: die mamablog-männerwelt ist mehrheitlich verunsichert, fühlt sich von den frauen überrollt respektive überfordert. das sollte man ernstnehmen, aber mir ist ehrlich gesagt schleierhaft, wie eine lösung dieses problems aussehen sollte. vielleicht kommt das daher, dass mein mann mit sich im reinen ist und ich nun diese gelebte, gelassene männlichkeit auf ein nicht existentes umfeld projiziere. ich würde es wirklich gerne verstehen.

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  66. Habe eben mal schnell Eure Posts von heute überflogen. Leider habe ich mich heute wieder im Blog verfangen, daher keine Zeit mehr. Aber nur schnell, Orlando: meine Antworten sind im Blog nachzulesen. Und Mila, ich schulde Dir noch eine Antwort - kommt demnächst.
    Habe heute eine Arbeit fertigstellen können, für die ich viele Wochen gebraucht habe - mir kann nicht so schnell die Laune verderben. Aber Orlando - es ist einfach so: wie man in den Wald etc. etc. Sie sehen, die Schmeicheleien sind schon wieder Geschichte!
    Ich gehe jetzt feiern! Ciao und schönen Abend!
    PS: Darf ich übrigens 'Du' sagen - habe hier und nebenan ein ziemliches Durcheinander generiert - weiss nie, was jetzt richtig ist.

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  67. @Laura

    Wohl falsch Verstanden und ich vertrete auch nicht die FDP ;-)
    Sagte: Ob das ZIEL einer Diskussion das GEWINNEN sei, hänge vom ZUSAMMENHANG der Diskussion ab, NICHT vom Gegenüber!
    Sagte aber auch: Alles, was EHRLICH DISKUTIEREN will, muss sich darauf einstellen, halt auch mal die eigene Meinung (teil-)revidieren zu müssen.
    DESHALB soll das Gegenüber samt seinen Argumenten ernst genommen werden!
    Sonst wärs ja keine Diskussion, sondern ein gegenseitiges sich die eigene Meinung um die Ohren zu schlagen!
    Oder, wie der alte chinesische Weise Fu Fi sagte:
    "Wer sich selbst treu bleiben will, muss sich jeden Tag von sich selbst verabschieden!"

    Und - passend zum Thema verschiedene Meinungen - deine wiederholte, bzw. detaillirte Frage zur Welt in der du lebst. Auf vieles hat Orlando schon geantwortet, aber es bleibt deine Frage: "Erwarte ich zu viel?"
    Offen gesagt: Meiner Meinung nach JA

    Du DARFST NICHT ERWARTEN, dass andere Menschen ähnlich fühlen und (nicht-beruflich!) denken wie DU!
    Es ist leider so, dass für gewisse Menschen die Dessous-Marke wirklich wichtiger ist als das Schicksal von -ich weiss nicht wievielen - Angestellten, die entlassen werden. Ja, auch ich halte das für oberpervers, aber überhaupt nicht für erstaunlich. Sowas geschieht in der einen oder anderen Form täglich, stündlich irgendwo. Gefälschte Sicherheitsprotokolle in Fukushima 1?, zum Beispiel? Aber wirklich NUR dort?

    Nein, du solltest sowas besser nicht erwarten. Konzentrier deine Kraft auf DAS, was du in DEINEM begrenzten Umfeld zum Guten beeinflussen kannst (hast's ja schon beschrieben!), denn eine Welt, in der auch nur 1 Mensch etwas weniger leidet, ist eine bessere Welt.
    Oder, wie das vor Jahren mal wer sagte: Was immer ihr einem meiner Geschwister an Gutem getan hat, das habt ihr mir getan!
    (Ach, ich wünschte, ich wäre SO abgeklärt wie das tönt, was ich jetzt grad geschrieben habe!)
    Lass dich nicht irre machen und halt den Kopf hoch!
    :-)

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  68. @Astrid: feiern sie schön! Und wenn sie Lust auf einen "nightcap" haben: die Bar hat 24h geöffnet. Wenn niemand da ist, bedienen sie sich einfach selber.

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  69. es sind immer leute hier, lando... hehe.

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  70. @mila: schwach. wissen sie wie sie mir gerade vorkommen? Wie ein ignoranter Schnösel. Wie ein Herr im Gehrock und Schnurrbart mit Monokel, der am Strassenrand verwundert eine Kundgebung von Sufragetten anschaut und zum Herrn nebendran sagt: "Ich weiss nicht was das soll, was wollen die denn? Also meine Frau zuhause hat sowas nicht nötig. Sie hat ja alles, was sie braucht. Sie ist eine glückliche Frau."

    Sie denken gerade bis zum Nasenspitz und zurück. Das hätte ich von ihnen nicht erwartet. Sie sind erstmal blind auf allen beiden Augen, wenn es darum ginge, ein wichtiges Anliegen zu erkennen, das in ihrer weibchenzentrierten Lebensrealität offenbar nicht vorkommt und das sie sich deshalb nicht vorstellen mögen.

    Schon mal daran gedacht, Prinzessin, dass ihre Perspektive etliches ausser Acht lässt, das im normalen Leben normaler Menschen eine wichtige Rolle spielt? Sie kommen mir manchmal so vor, wie von der Welt in mehrfacher Weise abgeschieden, Wohnort, Beruf, private Lebenssituation, Herkunft, Interessen, Ausdrucksweise, Temperament...das alles ist ziemlich "aloof".

    Ich möchte diese Distanz nicht noch zusätzlich vergrössern und lade sie ein, an meinen Gedankengängen teil zu haben. So much for now: natürlich ist ein Umkehrschluss (oder vielmehr Ausschluss) ein Anhaltspunkt. Erst indem ich definiere was nicht stimmt, nimmt das Stimmende implizit Kontur an als eine Proposition.

    Aber der Gedanke "Mann" wird in den kommenden Wochen noch mehrfach in ihrem und in meinem und hoffentlich in den Hirnen einiger Leute hier und anderswo rumspuken. Dafür sorgt O.

    Und, liebe mila, ein erster wichtiger Angriffspunkt für uns beide, für uns alle, könnte der Begriff "Vater" sein.

    Also, sparen wir uns das Abgeholt-werden-wollen und gehen direkt in medias res.

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  71. --- Zwischenspeichern - comment: es nimmt Kontur an!
    ----------------------

    Marcel Zufferey sagt:
    31. März 2011 um 17:50
    Am besten ist es, wenn ein Mann sich selber bleibt- was natürlich voraussetzt, dass er wenigstens eine Idee davon hat, wer er ist, bzw. innerhalb welcher Bandbreite sich sein Charakter und sein Wesen im allgemeinen bewegen. Authentische Männer sind gefragt- das ist zumindest meine Erfahrung. Auch noch wichtig, sehr wichtig sogar: Er sollte sich nicht immer fragen, was Frauen gefällt. Trifft übrigens umgekehrt auch auf Frauen zu.

    Wir sind doch alle keine Schauspieler!


    Orlando S. sagt:
    31. März 2011 um 19:21

    Definieren sie mir bitte das “Mann” in “authentischer Mann”.

    Ihr und eure Bewegung weicht solchen grundsätzlichen Fragen nämlich dezidiert aus.

    Zufferey Marcel sagt:
    31. März 2011 um 20:44
    Ich kann den authentischen Mann leider nur aus charakterlicher Perspektive (vor allem im Umgang mit Frauen) beschreiben und die umfasst ziemlich genau die in meiner Antwort an Astrid enthaltenen Punkte. Was die kulturellen Aspekte anbelangt- und die meinen Sie wahrscheinlich- nun, da bräuchte ich länger. Umgekehrt trifft das natürlich auch auf Frauen zu: Wann ist eine Frau eine Frau?

    Orlando S. sagt:
    Ihr Kommentar wartet auf Freischaltung.
    1. April 2011 um 00:43
    Sie weichen aus, Zufferey!!!!

    Ist “Mann” für sie eine Charaktereigenschaft, oder ein Verhaltenskodex, oder sogar nur ein kulturelles Produkt?

    Das scheint mir etwas dürftig, mon cher!
    -------------------

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  72. sie missinterpretieren meine aussage, orlando: ich habe nie etwas davon gesagt, was mein mann 'nötig hat' oder nicht (woher soll ich denn das bitte schön auch wissen?). vielleicht war ich einfach zu jung, um ihren berühmten 'katalog' von ansprüchen zu haben, als ich ihn kennenlernte. wenn man keinen solchen 'katalog' hat, sieht man auch keine notwendigkeit, jemanden zu verbiegen, damit er in das zurechtgezimmerte bild hineinpasst. einen einsamen wolf kann man ohnehin nicht zähmen, wenn sie mich fragen. man kann höchstens selbst zur wölfin werden - wenn man es nicht schon ist.

    falls sie daran zweifel haben sollten: ich bin tatsächlich ein mensch aus fleisch und blut, samt innenleben. nur war ich nie der typ frau, der seine gefühle permanent der ganzen welt offenlegen muss. darin scheine ich eher eine männliche eigenschaft an den tag zu legen.

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  73. Zappa, formerly known as The Symbol4/01/2011 8:42 AM

    Oh, Sie führen hier einen Parallel-Blog. Und ich durfte mich - unfreiwillig - hier auch schon verewigen. Toll. Nett von Ihnen. Also, ich sackprimitive Hardcore-Feministin werde ihnen nun noch ihre gewünschte Checkliste liefern. Intelligenz, tüchtiger Portion Humor, Sarkasmus, Interesse für Musik, Theater, Literatur (Interesse, er muss sich nicht rund um die Uhr damit beschäftigen), muss kochen, putzen, waschen in gleichem Masse wie ich, muss bereit sein, Neues einzugehen, auch wenn das Risiko besteht, auf die Schnauze zu fallen, grosses Interesse an seinen Kindern.
    Geld ist unwichtig, das muss er nicht haben, ebensowenig ein Auto. Auf gar keinen Fall politisch rechtsorientiert, strenggläubig, Militärdienstleister, Alkoholabstinenzler, Fitnessclub-Gänger, Kurzhaarschnitt-Träger. Zufrieden?
    Übrigens, ich bezweifle, dass sie meiner Generation angehören. Ich fänd's umso schlimmer wenn dem so wäre, denn wie unglaublich resigniert und frustriert Sie in so jungen Jahren schon wären. Wie grausam.
    Ich diskutiere gerne, auch mit Menschen anderer Meinung, aber ihre Kommentare sind oft komplett sinnfrei und dienen nur dazu, anderen ans Bei zu Pissen. "Die Grenzen meiner Sprache bedeuten die Grenzen meiner Welt." Bei Ihnen lässt sich das Zitat vielleicht drehen...
    Schöne Grüsse
    Zappa

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  74. zappa, nehmen sie's nicht zu persönlich. lando führt oft krieg gegen irgend jemanden, manchmal um der reinen provokation willen. ihm sind die kollateralschäden egal, solange er seine "diskursiven fähigkeiten" verbessern kann. seinen krieg der sterne löst sich oft in elementarteilchen auf. nehmen sie noch ein bierchen und helfen sie uns, seine bar leerzutrinken... hehe!

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  75. Ihr solltet alle mehr vögeln!

    Schönen Tag!

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  76. @ Lina
    Lustig, welche verqueren Schlüsse Sie ziehen...

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  77. Zappa, mein Tipp gilt für dich ganz besonders. Wenn du sexuell befriedigt wärst, würdest du deine Energie nicht auf so idiotisch-unreife Auflistungen verwenden, nein, du wärst gerade voller Vorfreude daran, seinen Lieblingskuchen zu backen (oder bei Sprüngli zu kaufen), damit er heute Abend wieder gut gelaunt ist.

    Prosit!

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  78. na ja, den kuchen von sprüngli - oder vollenweider - kriege in der regel ich... er dafür seine kopfmassage. und schon sind wir beide gut gelaunt.

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  79. Mila, du solltest ihm deinen Tanga-String in den Mund stopfen und auch selbst schweigen.

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  80. lina, was für ein läuschen ist denn dir heute übers leberlein gelaufen?

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  81. @ Lina
    ?? Oh Gott, oh Gott. 1. Kommt mein Mann nicht "abends nach Hause". Oft komm auch ich nach Hause. 2. hat er keinen Lieblingskuchen 3. hätte ich keine Zeit, ihn zu backen. 4. ist seine Laune beim Nachhausekommen bereits schon gut. 5. Schreibe ich eine Arbeit über Nietsche, verlufte meinen Kopf dazwischen mit diesem Zeugs hier 6. Sind ihre Schlussfolgerungen tatsächlich völlig daneben? haben sie damit ein Gefühl von Macht? Finden Sie sich selbst geiler?
    Sie sind ja seltsam.

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  82. Nietzsche, natürlich.
    Frustriert, Lina? Klingt grad ziemlich so. Ist dein Macker eben doch scheisse?

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  83. erzähl doch etwas über deine nietzsche-arbeit, zappa. das würde mich eigentlich mehr interessieren als das (nicht-existente?) beziehungsleben von lina.

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  84. @Zappa: Manchmal speichere ich zwischen, weil recht unklar ist, ob es denn vom Zensor durchgelassen wird.
    Nein, es ist genau wie ich drüben sagte: ich halte sie für eine geradezu quintessentielle Vertreterin ihrer Frauengeneration mit einer ziemlich grossen Klappe (was mir natürlich gefällt).
    Im Moment kann ich ihrem Ansprüche-Katalog wenig entgegenhalten. Ich will ihnen ja auch nicht Vorhaltungen machen, wegen des Typs Mann den sie suchen, resp. eben in Vollendung gefunden haben.

    Ich finde einfach die Liste aufschlussreich, ergiebiger jedenfalls als das Gebrabble von Willi.

    Das ist im Moment alles.

    @mila: ich habe nie bezweifelt, dass sie ein Mensch aus Fleisch und Blut sind mit Innenleben - wie kommen sie darauf? Sogar ein netter.
    Lassen sie mich raten: die Zuger Kirsch?

    @Lina: i've got a crush on you!

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  85. da kennen sie mich aber schlecht: der sündige truffe-cake muss es natürlich sein. wobei ich auch einem sprüngli-minitörtli nicht abgeneigt wäre. und ich bin vieles, wenn sie so wollen: im richtigen leben wären sie erstaunt, wie unkompliziert, 'down-to-earth', ja sogar herzlich ich bin. nur eins bin ich ganz sicher nicht: nett. das haben sie jetzt aber geschickt aus mir rausgekitzelt; obwohl - sie wissen ja, wie sehr ich dieses nichtssagende wort verabscheue.

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  86. übrigens: mila, interessant die Lacan-Erwähnung gestern, da ich gestern in einem ganz anderen Zusammenhang auf ihn stiess. Den Begehren-Zusammenhang hab ich dann heute nachgeschlagen. Diese Synchronizität wieder!

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  87. Nom-du-Père, i see it coming. gut, ich werde mich jetzt etwas zurücklehnen und zuschauen, wohin sich der gedankengang entwickelt. lina dürfte ihnen hierfür die bessere sekundantin sein, schlaues mädchen, das sie ist. die lacan-lektüre hat mich, wie ich gestehen muss, immer etwas überfordert. oder eher: vor rätsel gestellt. enlighten me.

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  88. lacan? das ist doch der mit der spiegeltheorie? ja, da sind wir gespannt, was der lando so alles in seinem spiegel erkennt, vielleicht etwas selbsterkenntnis?. immerhin versucht er's. hehe.

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  89. gut gesehen, hehe. zuerst kommt ihm der furioso, dann der roland strasser, dann der h2pe entgegen und wer weiss, welche leichen im keller, und irgendwann wird er sein aha-erlebnis haben - helfen wir ihm dabei.

    uahaha!

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  90. @mila: weniger. Das ist für so grundlegende Diskussionen, zum gescheit tönen wenn es um theoretisch-methodische Herangehensweisen in der Psychologie geht. Weniger mein Ding. Wie sie wissen bin ich nicht innerhalb des Elfenbeinturms angesiedelt. Mich interessiert eher das, was man davon verwerten kann.

    Aber die Mon-Père-Geschichte war natürlich prägend auf Mitscherlich.

    Und die Jungschen Archetypen sind dieses Wochenende auch noch dran. Mal sehen was sich dort verwertbares findet.

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  91. dieser mix scheint spannend. überhaupt, ein interessantes paar, die mitscherlichs. allerdings muss ich gestehen, dass ich grundsätzlich eher auf der jung-seite bin, und sowohl lacan als auch die mitscherlichs sind bekanntlich freudianer. irgendwann werde ich mir dennoch zumindest das 'unbehagen der kultur' vornehmen müssen, es vegetiert seit jahren irgendwo in einer schublade vor sich hin.

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  92. Hat Jung oder einer seiner Follower eigentlich mal einen "Katalog" an Archetypen erstellt?

    Gestern machte ich mich bei Orell Füssli kundig, was für Männer-Literatur es in der Psycho-Lebenshilfe-Partnerschaft-Ecke so gibt. Die hatte ich bisher stets weiträumig umgangen, überhaupt nehme ich die Fülle an Ratgeber-Büchern eher angwidert zur Kentnis, ähnlich wie die stapelweise Diätbücher.

    Ich war etwas amused. Da schrieb ein Anselm Grün, schriftstellernder bayerischer Benediktinerbruder, ein Buch über die männlichen Archetypen in der Bibel, von Mose über die Propheten, Salomo bis zu Jesus.
    Lustige Idee! Ich bin wohl ein wenig Jeremia, aber der interessanteste ist natürlich Johannes der Täufer.

    Was hält die Jungianerin von dem ganzen Traumdeutungs-Plunder?

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  93. in der 11-teiligen dtv-ausgabe von jungs werk finden sie u.a. einen band mit gesammelten schriften zur archetypenlehre. ich hatte vor einigen jahren denjenigen zu traum und traumdeutung in der hand, habe mich aber nicht wirklich intensiv damit befasst. so etwas wie archetypische träume kenne ich aus eigener erfahrung kaum. würde ich mich näher mit dem unbewussten auseinandersetzen wollen, dann eher über die exoterische bedeutungsebene der tarotkarten.

    jung ist mir vor allem aus der alchemieforschung ein begriff. und da stehe ich seinem beitrag am ende doch ziemlich skeptisch gegenüber. die reduktion der alchemie auf ein psychologisch-spirituelles deutungssystem (stichwort: individuationsprozess) wird ihrem ganzheitlichen charakter nicht gerecht. trotzdem ist die von jung herausgearbeitete christus-lapis-parallele bemerkenswert.

    bei den archetypen könnte ich mir in ähnlicher weise vorstellen, dass jung dem material, das er in allen weltgegenden und -religionen gesammelt hat, eine bestimmte perspektive aufzwingt. dennoch kann ich mit seinen gedankengängen grundsätzlich mehr anfangen als mit der dogmatischen enge von freuds zutiefst pessimistischem menschen-(männer-?)bild. gerade als frau finde ich mich darin überhaupt nicht wieder.

    aber, orlando, was wollen sie eigentlich mit jung? was er zu animus und anima zu sagen hat, wird ihnen ganz sicher nicht gefallen, fiele doch damit die grundsätzliche, trennscharfe unterscheidung der geschlechter weg, auf der sie stetig pochen.

    damit ab ans kochen. mal sehen, ob ich ihr rezept einigermassen vernünftig hinkriege.

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  94. Ha! Sehr schön, en guete! Hoffentlich mit Ravenswood?

    Von arot und Alchemie weiss ich nichts (will auch nicht...). Der Rest ist noch zu googeln.

    Ein herrluch leichtes Rezept das ich ihnen für so einen milden Abend empfehlen kann ist unter einem früheren Monat hier im Blog abgespeichert. Pseudo-Koreanisch mit heiss-scharfem Rindfleisch, kühl-spicy Gurken und lauwarmem, buttrigem Reis - ein perfektes Diätgericht.

    p.s.: den Mamablog scheinen sie dichtgemacht zu haben! Es ist da jedenfalls gespenstig ruhig.

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  95. Orlando, während ich darauf warte, dass der Grill auf der Terrasse anfeuert, nur das (sehr verspätet): wo habe ich eigentlich Patrick Tigri erwähnt? Mal ganz davon abgesehen, dass er mich in keiner Weise stört, genauso wie die meisten Ihrer anderen Feinde... Und zum keine- Meinung-haben bzw. Wischi-Waschi schreiben werde ich Ihnen und Mila in einer ruhigen Stunde eine Entgegnung schicken. Bin noch am Ueberlegen, ob das nicht zu persönlich wird (oder zu langweilig!).
    Und, ja, drüben ist es sehr ruhig: habe noch eine Meinung, die Sie sich von mir gebildet haben, korrigiert - war dieses Mal meine 'Schuld', habe mich mal wieder nicht konzis ausgedrückt!
    Einen wunderbaren Abend, wenn möglich auf einer Terrasse, am See oder sonstwo wünsche ich....

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  96. danke, das ergebnis hat wunderbar gemundet, wenngleich leichte anpassungen vorgenommen werden mussten (ich habe keine frischen steinpilze gefunden, getrocknete hatte ich jedoch auf vorrat; der wildfond musste durch kalbsfond ersetzt werden - er harmonierte ausgezeichnet mit dem marsala, die kombination muss ich mir merken; die getrockneten tomaten habe ich ersatzlos gestrichen, dafür etwas zucker mit den spargeln karamelisiert, und ja, anstelle von gänsefett gab es lardo). dazu wurde ein viel zu schwerer waxed bat (shiraz/petit verdot/malbec) kredenzt, aber der nicht-kochende ehemann sollte sich auch irgendwie einbringen dürfen. und so genau nehme ich es am ende mit der abstimmung des weines nicht - wenigstens solange er für sich genommen herrlich schmeckt.

    denken sie daran, okkulte disziplinen wie die alchemie haben stets auch eine exoterische, wissenschaftlich erforschbare seite. aus kultur- wie wissensgeschichtlicher sicht vermögen sie uns dinge über das ausgeschlossene andere der modernen ratio zu erzählen. jung aber, und das kann man wohl so stehen lassen, hat sich der alchemie nicht ausschliesslich als wissenschaftler genähert. das lässt ihn im forschungsdiskurs durchaus problematisch erscheinen, und am ende des tages bin ich doch (auch) wissenschaftlerin.

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  97. ja, astrid, bin auch schon wieder auf dem weg zurück in richtung der letzten sonnenstrahlen...

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  98. @Asrid: meine "Feinde"? Sind sie weniger in meiner Wahrnehmung als vielmehr in ihrer eigenen. Tigri halte ich für das missglückteste Experiment eines "modern man", ein Irrlicht. Mehr so wie alte Italienerinnen, wie man sie bisweilen im Bus oder im Migros sieht, schwatzhaft. Reden und dann überlegen was man eigentlich sagenkönte.
    Ich halte ihn tief drin für einen sehr unglücklichen Kerl. Deshalb ignoriere ich ihn.

    @mila: Wieso denn die Tomaten weggelassen? Ich finde die munden eben sehr gut zu den Spargeln und zum Fleisch. Ich habe übrigens die letzten Male die gefrorene vorgewürzte Entenseite aus dem Migros benutzt, die schmeckt noch etwas "entiger" als das Brüstchen, ist aber Geschmackssache.
    Waxed Bat kannte ich nicht, aber 15 Volumenprozent Alkohol...? Üppig!

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  99. eigentlich ist es erstaunlich, dass ein wein mit 15 volumenprozent geradezu lieblich schmecken kann, nachdem er genug sauerstoff geatmet hat. es ist deshalb zu empfehlen, ihn nur mit einem fettreichen essen zu geniessen - er könnte einem sonst unerwartet schnell zu kopf steigen. wobei, meine evolutionär abgehärteten balkangene kennen so etwas wie eine katererscheinung nicht. ein vorteil wie nachteil, wenn sie mich fragen.

    zur ratgeberliteratur: ich mache ebenfalls seit jahren einen grossen bogen um die entsprechenden regale. diese profitablen heilsversprechen in buchformat liessen mich bei früherer lektüre immer etwas ratlos zurück. aber anselm grün sieht doch irgendwie sympathisch aus. es soll auch einen frauenband mit biblischen archetypen von ihm geben. blöd nur, dass ich flatterhaftes wesen mich nie auf einen festlegen könnte...

    die tomaten würden sicherlich gut in die kombination passen, mit frischen steinpilzen hätte ich sie wohl auch nicht verschmäht. ich kann ihnen aber nicht genau sagen, weshalb ich sie im endeffekt weggelassen habe. kochen ist für mich vor allem ein intuitiver prozess.

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  100. Ihren letzten Satz unterstreiche ich dick und doppelt. Habe mich soeben an einen New York Cheese Cake als Gastgeschenk für heute Nachmittag gemacht. Nach ein zwei Onlinerezepten, die widersprüchliche Angaben zur Verwendung und Behandlung der Eier (wie viele) machen, habe ich mich kurzum entschlossen, das gute alte Handgelenk mal Pi walten zu lassen.

    Die Archetypen sind sowieso nicht gedacht, dass man einem ganz genau entspricht, oder? Sowieso geht es dann um archetypische Verhaltensweisen, Zuordnungen in der Psychologie, meine alte Odysseus-hebt-das-Schwert-gegen-Circe-Geschichte etwa. Oder Siegfried erschlägt Mime und kämpft dann gegen den Drachen. Die ganze Akte Ödipus: Wenn durch das Fehlen eines deutlichen Vater(Nom-du-père)-Komplexes (Moral, Gesetz, Sitte etc. dazu eben ausführlich Mitscherlich) etwa bei Alleinerziehenden Müttern, oder seiner Verwässerung, Verballhornung, Travestie, Patchwork-Verwässerung, also des Wegbleibens einer Kastrationsangst die post-ödipale Entwicklung so gravierend schiefläuft, wie wir annehmen müssen (beweisen können wirs ja nicht!), dann müssen ernsthafte Bedenken für die Zukunft angemeldet werden. und dann ist eben die These vom Untergang des Abendlandes plötzlich gar nicht mehr so weit hergeholt.

    Ha, ich hatte eine irische Urgrossmutter. Ihr schiebe ich die ganze Sauflust in die Schuhe.

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  101. Ein Witz - während der heescke brätelt:

    Ein Schiff erleidet Schiffbruch. 2 Iren, 2 Schotten, 2 Walisern und 2 Engländer überleben und stranden auf einer einsamen Insel.

    Nach einem Jahr

    - hatten die Iren einen Fight Club am Strand gegründet
    - hatten die Schotten rausgefunden, wie man aus Palmenblättern Schnaps destilliert
    - hatten die Waliser mit den anderen einen Chor gegründet

    Nur die beiden Engländer warteten immer noch darauf, einander offiziell vorgestellt zu werden.

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  102. @Orlando und alle anderen Archetypen und weitere Oedipal-herausgeforderte!
    Wünsche euch erfolgreiche Selbstverwirklichung!

    Ein Trickster!

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  103. orlando, untergang des abendlandes? kennen sie die neueren umfrageergebnisse, wonach sich gerade die heutigen teenager wieder verbindliche beziehungen und stabile familienverhältnisse wünschen? was sich geändert hat, sind lediglich die vorzeichen: das alte hausväter-modell ist nicht mehr tragfähig (mitunter auch aus gründen der modernen ökonomie, aber das wissen sie), doch ist dieses tatsächlich das einzige, das ein männliches prinzip in die gesellschaft hineinzutragen vermag? ich wage es zu bezweifeln.

    ob auch frauen (gute) patriarchen sein können? ja. england hat elizabeth I mehr zu verdanken als ihrem unsäglichen vater, dem achten heinrich mit seinem stetig drehenden frauenkarussel.

    ach, die iren. mir scheint, sie hätten viel mit den serben gemeinsam, vornehmlich eine höchst seltsame mischung von exzessiver lebensfreude und hintergründiger melancholie.

    fies von ihnen, den cheese cake zu erwähnen...

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  104. @Orlando

    Du sagst: "Ha, ich hatte eine irische Urgrossmutter. Ihr schiebe ich die ganze Sauflust in die Schuhe."

    Tja, scheint's sind's ja immer die AusländerInnen, die an allem schuld sind.
    Bloss: wo ist da die vielbeschworene Eigenverantwortung geblieben?
    Etwa im Flaschen-Satz?
    *GRINS*

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  105. @fufi: die Macht der Gene...oder wieso haben Zigeuner nunmal einen Hang zum Stehlen? Das ist auch nicht immer eine freie Entscheidung...:-)

    @mila: dabei fällt mir ein, dass ich wieder mal den Oswald Spengler hervorsuchen muss. Nein, das Hausvätermodell ist bestimmt nicht alleinglückseligmachend. Wenn auch immer noch das mehrheitsfähigste. Ich bin überhaupt weniger an Modellen interessiert, sondern eher an den gesellschaftliche Strömungen etc. die in bestimmten Modellen gipfeln.

    Zum Beispiel sehe ich rot, wenn einseitig das Patchwork oder Alleinerzieher- in kompletter Verdrehung und Negierung alles anthropologische, kultureller und eben psychologischer Erkenntnisse propagiert wird.

    Der Cheesecake war excellent, aber das nächste ist eine Mischung von Magerquark, Crème fraiche und Frischkäse angesagt. Das Zeug ist sonst viel zu schwer. Und wir Heutigen haben nicht mehr die gleiche Konstitution und die Mägen von fetten, russischstämmigen Juden an der Lower East Side um die Jahrhundertwende.

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  106. eine auseinandersetzung mit toynbee, der spenglers ansatz aufgegriffen, jedoch in entscheidenden punkten modifiziert hat, schiene mir für ihre überlegungen ergiebiger.

    wissen sie, wo ich rot sehe? beim gedanken daran, dass jemand anders eine definitionsmacht (oder gar eine rechtliche verfügungsgewalt) über mich als frau ausüben könnte. interessanterweise geht es ihnen ja nicht anders, wenn sie angesichts der heutigen gesellschaftlichen verhältnisse auf das recht der männlichen selbstbestimmung pochen. das patriarchale pendel hat in die andere richtung ausgeschlagen, und das einzige, worauf man vernünftigerweise hoffen könnte ist, dass es sich irgendwann einmal auf stabiler basis einpendelt. ja, das hört sich ziemlich langweilig an, aber damit kann ich im zweifelsfall gut leben.

    ich habe auch schon von tiramisu auf hüttenkäse-basis gehört, aber nicht mit mir - ich lasse mir mein angestammtes recht auf mascarpone & co. nicht nehmen. à propos sünden: seit gestern tummeln sich die borgias im amerikanischen fernsehen. natürlich wird deren geschichte ebenso sensationslüstern entstellt werden wie diejenige der tudors, aber jeremy irons als rodrigo borgia möchte man dennoch nicht verpassen. ebenfalls neu im tv-programm: camelot (und demnächst game of thrones mit dem urgewaltigen sean bean).

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  107. Die Tudors fand ich ganz passabel, gute schauspielerei. Eher so BBCmässige Kammerstückchen, fast zuwenig Historienplunder mit Masseneszenen. Aber echt prachtvollen Kostümen! Aber schon die dritte Season ist ein Abklatsch. Sobald Anne Boleyn tot ist und England vom Papst abgespalten, wird es langweilig.

    Ich würde glauben, dass die Engländer dem Achten Heinrich sehr wohl dankbar sind, dass er sie sanft reformiert hat. Elisabeth die I hatte einfach Glück, da so in einer prospere Zeit des relativen Friedens zu leben. Wo auch noch gerade ein Shakespeare zufällig wirkte. Aber diese Geschichte kennen sie ja bestens aus "Shakespeare in Love", nicht wahr mila....;-)

    Sie haben da etwas gründlich missverstanden: "Das Recht der männlichen Selbstbestimmung" - so ein Quatsch. Ich fordere eine Rückkehr zu mehr Maskulinität, von den Männern, logischerweise. Ich wende mich gegen die Vermutterung und Verweiblichung aller Lebensbereiche und gegen das gegenwärtig grassierende enstellende (Selbst-)Bild vom modernen Mann.

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  108. ja ja, dass sie das lustig finden würden, war mir schon klar. männer. an den inhalt des films erinnere ich mich nicht, so nichtsagend fand ich ihn, aber bei dessen erwähnung muss ich immer an paltrows albtraumhaftes prinzessinenkleid denken - und schaudern. wollen sie mir das wirklich weiterhin antun?

    ja, nachdem der kopf der ausgezeichnet aufspielenden anne gerollt war ('I shall be dark and French and fashionable and difficult' in vollendung, wobei, das stammt eigentlich aus der vorlage zu the other boleyn girl) ging es mit der serie stetig bachab. und wer will schon jonathan rhys-meyers altern sehen? was sie unter 'sanften reformen' verstehen, ist mir allerdings nicht ganz klar. sie wissen schon, was u.a. mit den ganzen klöstern geschehen ist? vom allgegenwärtigen klima terrorinduzierter, intrigengespeister angst in den tagen von henry VIII zeichnet übrigens c.j. sansom in einer hervorragenden literarischen krimireihe ein ausgezeichnetes bild. den aufstieg englands zur seemacht unter gloriana in stetiger auseinandersetzung mit der spanischen armada haben sie ebenfalls ausgeblendet. unser bekannter john dee war übrigens einer ihrer berater in navigationsfragen. auch soll er den begriff british empire geprägt haben.

    und zum schluss picken sie einmal mehr rosinen. ich gebe ja zu: 'das recht der männlichen selbstbestimmung' hört sich etwas gar pompös an. doch was sie beschreiben, ist nichts anderes, gerade wenn sie vom (selbst-)bild des modernen mannes reden.

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  109. mir fällt gerade auf, dass ich das wörtchen übrigens etwas weniger häufig verwenden sollte...

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  110. Eigentlich wollte ich Euch eine kleine Astrid (oder wie immer sie richtig heisst)-Entstehungsgeschichte schicken. Aber gestern abend habe ich einen Anruf entgegengenommen, der mir gezeigt hat, dass man trotz Nicks sehr, sehr vorsichtig sein muss. Daher verzichte ich darauf!
    Aber, Orlando, ich wollte doch noch schnell (aus gegebenem Anlass) darauf hinweisen, dass das bewusste T die Zinsberechtigung eines Wertpapiers symbolisiert. Ich tippe auf Brandenburg, übrigens.
    Und, Orlando, bitte um Aufklärung, worauf weist eine englische Grossmutter hin? Ist kaum beantwortbar, weil sich noch diverse andere Nationalitäten in meiner DNA tummeln. Aber die übertriebene Höflichkeit bzw. Förmlichkeit - die kommt mir bekannt vor! Wenn ich allerdings mal beschlossen habe, das jemand 'würdig' ist, geht die Post ab.....
    Und Fufi: das Thema Verdingkind ist eines, mit dem ich mich stark befasse bzw. konfrontiert werde. Meinen grossen Respekt dafür, dass Du Deine Lebensfreude und Deinen Humor behalten (oder wiedererlangt?) hast.... Du scheinst überhaupt eine sehr interessante Mischung zu sein, vor allem der Theologe in Dir fasziniert mich.
    Ich mache Freiwilligenarbeit mit Sterbenden und lerne sozusagen wöchentlich dazu, wie unterschiedlich, widersprüchlich und individuell Menschen mit den Themen Religion und Glauben umgehen. Den Katholizismus habe ich in frühen Jahren aus meinem Leben exorziert (dachte ich!), dafür treibt mich heutzutage das Thema Spiritualität sehr um. Als ausgewiesene Skeptikerin und Ironie-Liebhaberin stosse ich da auf eine Resonanz in mir selbst, die mich doch überrascht.
    Habt alle einen wunderbaren Tag - es ist so schön da draussen. Heute morgen schon durchs Riet gejoggt, die Orchideen kommen raus. Freude herrscht :-)

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  111. diese entstehungsgeschichte, astrid, hätte ich gerne gehört. janu. ich gehe davon aus, dass mila viel zu spröde (oder eben 'aloof') ist, als dass sich der durchschnittsleser für die person hinter dem nick interessieren könnte. auch eine form von eingebautem schutzmechanismus, möchte man meinen.

    deine ausführung hinsichtlich englischer charaktereigenschaften könnte ich bestätigen. ein guter freund von mir ist von der insel, er funktioniert exakt nach dem beschriebenen prinzip. und trinkfest ist er auch.

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  112. Mila, fishing for compliments? Ich verfolge mit grossem Vergnügen, wie Du immer weniger 'aloof' wirst (spröde wäre etwas ganz anderes!). In letzter Zeit sagst Du viel öfter, was Du denkst - und das in für Dich eher ungewohnter Klarheit, aber immer noch mit Fairness und Intelligenz. Du weisst, was ich von Dir halte, daher werde ich Deinen Versuch, Dein Licht unter den Scheffel zu stellen, ignorieren.
    Aber ich muss Dir sagen, dieser Anruf gestern hat mich sehr beunruhigt. Zumal eines meiner Kinder wohl vor einiger Zeit einen ähnlichen hatte, damit aber nichts anzufangen wusste....
    Deshalb halte ich mich lieber zurück - und besonders interessant bin ich auch nicht!
    Ich hätte Orlando gern erklärt, wie ich zu der Erkenntnis gekommen bin, dass man, zumindestens im persönlichen Umfeld, mit Kompromissbereitschaft und der Fähigkeit, Menschen zuzuhören, ob es einem passt oder nicht, was sie sagen, mehr erreicht als mit Konfrontation und persönlichen Beleidigungen. Aber das ist letztlich meine Erfahrung, muss nicht seine sein.

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  113. Habe ich vergessen: nachdem ich übrigens Orlando's Bar kennengelernt habe, sieht das mit den Beleidigungen schon ganz anders aus. Habe ja schon gesagt, dass ich meine, da einen empathischen und weichen Kern entdeckt zu haben.

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  114. das hört sich gar nicht gut an, astrid. genau wegen solchen vorkommnissen ist es einem inzwischen nahezu unmöglich, mit dem eigenen namen in ein virtuelles forum zu treten. man hat noch nicht einmal die grundlegendsten rechtlichen mittel zur hand, um sich gegen derartige übergriffe zu wehren. einfach nur eklig - und feige.

    was die klarheit betrifft: manchmal habe ich schlicht keine lust, (all)zu präzise zu sein. das analytische denken bestimmt schon meinen beruflichen alltag, überdies lote ich gerne möglichkeiten aus. man sollte allerdings nicht ganz hinter solchen intellektuellen spielereien verschwinden, da gebe ich dir recht.

    den empathischen und weichen kern (wenn es ihn denn gibt) verdeckt mister o gut, wenn er jeweils zum peitschenhieb ausholt, um bei seinem publikum die gewünschten reaktionen hervorzulocken. davor macht er auch in der bar nicht halt, wenn ihm das gespräch allzu harmonisch gerät. aber das wirst du schon noch am eigenen leibe zu spüren bekommen.

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  115. Patrick Tigri4/09/2011 8:08 PM

    Hm, Leute, lasst mich etwas kommentieren, was hier über mich steht... "Tigri halte ich für das missglückteste Experiment eines "modern man" [...] schwatzhaft."

    Tja, was geglückt ist und was nicht, darüber gibt es keinen Konsens... Aber ich bin nicht Resultat eines Experiments, ich heisse ja nicht Peter Parker...

    "Reden und dann überlegen was man eigentlich sagenkönte. (sic!)"

    Das tue ich etwa so oft wie alle.

    "Ich halte ihn tief drin für einen sehr unglücklichen Kerl"

    Psychologisch gut erkannt. Ich halte Glücklichkeit für eine Chimäre eines hormonbeeinflussten Gehirns.

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