Cocktails, gebrannte Wasser, Zigarrendunst -- die Gespräche an Orlandos Bar drehen sich um Medienkritik, Kultur, Philosophie, um Gesellschaftspolitik, Religion, Familie und Erziehung, um Mann und Frau -- und ums Kochen. Gejammer, Gelächter, Angeberei sowie gepflegte Beschimpfungen sind an der Tagesordnung.



Sonntag, 1. Mai 2011

Heraus zum ersten Mai!

Wir erleben bewegte Tage, fürwahr!

Erstens: Am Freitag The Royal Wedding© - Orlando konnte es natürlich dann doch nicht lassen und stellte, zusammen mit zwei Milliarden anderen Menschen, seinen Televisor an. Zwar bin ich Republikaner bis auf die Knochen aber plötzlich entsann ich mich, das 50% meiner Vorfahren ja auch lange Zeit, wenigstens formell, "unter" der Krone des Albion, im wohligen Schutz des Commonwealth, gelebt hatten und nicht mal schlecht im Vergleich zu Ländern mit anderen Souveränen. (Mein Grossvater hatte sogar noch im letzten grossen Krieg mitgetan auf der Seite Churchills - nie werde ich seine Ergriffenheit vergessen, als ich ihm mit 83 Jahren, er war schon fast blind aber er fühlte die Stadt, noch London zeigte, sein erstes Mal in der Metropole!)

Die Hochzeit, kurzum - Orlando war begeistert, hingerissen! Herzig die beiden. Eine Feier von allem was schön und gut ist! Liebe, Ehe, Familie, Kirche: echte und gute Werte. Diese Royals leben ja stellvertretend für uns anderen und nach den neurotischen Verwüstungen der letzten Generation können sie das nun ja vielleicht wieder als Vorbilder tun. Und das Prinzip Monarchie: diese Ausgerichtetheit auf den Thron gibt der Gesellschaft Richtung, Ordnung, Geordnetheit. Im Chaos gibt es keine Freiheit, aber das ist ein anderes Thema. Jedenfalls, der Premierminister ist zum Statisten degradiert, hinterste Reihe. Rührend wie die ganze Kirche "God save the Queen" singt ausser die alte
Dame selbst. Sie lässt sich vieltausendfach ansingen. Was muss ein Mensch in dem Moment fühlen?


Zweitens: Karol Wojtyła, alias Papst Johannes Paul II - der Papst meiner Generation - wird heute auf dem Patarsplatz in Rom von seinem Nnachfolger seliggesprochen. Santo subito! Hallelujah! Gratias agimus tibi propter magnam gloriam tuam!

Drittens: war da noch was...? Nun, wir wollen nicht so sein: Heute ist der erste Mai, Tag der Arbeit. Proletarier aller Länder vereinigt euch und hört die Signale. Nein, wir wollen wirklich nicht so sein und diesen Tag hier an der Bar auch irgendwie begehen. Ich könnte zum Beispiel eine Rotweinbowle mit Erd- und Himbeeren servieren, die ist schön rot. Die Internationale singt für uns heute mit gereckter Faust nicht Gregor Gysi (der redet am Bürkliplatz) sondern ein berufener Sozialist, unser geschätzter Fufi. Orlando dankt für seinen Beitrag.

DER ERSTE MAI - Drama in 4 Akten mit ungewissen Aussichten

von Fufi
1. DER SOZIALFEIERTAG?

Landauf landab treten sie ans Rednerpult - im Anzug mit Krawatte?!?
Sie labern was von Löhnen und Arbeitsbedingungen und so, jaja, sogar von Bildung!
Und vor allem von Integration von Integration von Integration von Integration von Integration.

Und danach wird gefeiert - Klartext: gefressen und gesoffen! Kebab und San Miguel.

Erstaunlich dabei: auch die Nicht-Links Wählenden machen mit und möchten den 1. Mai als arbeitsfreien Tag beibehalten, vor allem, wenn selbiger auf einen Arbeitstag fällt!
Ach ja, zur Erinnerung: Es gab Zeiten, da sie im Übergwändli am Pult standen, übernächtigt von der Nachtschicht, und die ArbeiterInnen auch im Übergwändli, wenn sie denn noch zur Arbeit mussten. Und dann gab's noch die, die STOLZ in ihren Uniformen sich mit den "Arbeitern"solidarisch zeigten. Und dann gab's noch die Arbeitslosen, die Alten und die Krüppel ... und noch keine ALV und noch keine IV und auch noch keine AHV!

Tja, die guten alten Zeiten!



2. DER TAG DER ARBEITERINNEN!

Lasst mich zunächst aus dem Nähkästchen plaudern:

Mein einer Urgrossvater wurde verkauft. Als Verdingbub. In das Dorf, wo ich heute lebe, und zwar gerade deswegen! - S'ist nämlich meine Heimat!
http://www.youtube.com/watch?v=K0aMfjHQyOw

Ein anderer meiner Urgrossväter war Fabrikarbeiter, ungelernt, 7 Tage à 10 Stunden.

Und er hatte eine Tochter - meine Grossmutter - sie war die älteste und sehr schön, schöner jedenfalls als seine Frau, die - inklusive Toten - 15 Kinder aus sich herausgepresst hatte. PUNKT! Und da gab's eine Katze. Und die hat mal den Sonntagsbraten geklaut. Ist ihr nicht gut bekommen: Mein Urgrossvater hat ihr mit dem Beil den Kopf abgehauen! Weiss allerdings nicht, ob's dann Katze zum Zmittag gegeben hat ... !

Könnt ihr euch vorstellen, was ein Sonntagsbraten damals gekostet hat? 1 Wochenlohn, oder so!

Jaja, SO ist's DAMALS zu und her gegangen, in den guten alten Zeiten!

Und WER hats geändert?

RICHTIG! Die GEWERKSCHAFTEN, in Zusammenarbeit mit den SOZIALDEMOKRATEN, oder auch umgekehrt! Jedenfalls waren's die, die, wenn's auch wenig war, dennoch VIEL zu verlieren hatten, und DOCH haben sie das, was sie verlieren konnten, auf's Spiel gesetzt!

Einige sogar ihr Leben. In Genf. 1918.
Und weshalb sie das taten?
http://www.youtube.com/watch?v=2bEU2AL_VRg&feature=related

Aber die GewerkschafterInnen haben sich nicht nur für bessere Arbeits- und Lebensbedingungen eingesetzt. Ebenso wichtig war, dass sie in den "ArbeiterInnen" das Bewusstsein weckten, ebenfalls MENSCHEN zu sein! Sie haben ihnen Bildung ermöglicht, Sport, Kultur und Freizeitgestaltung angeboten und ihnen gerade damit den Weg zur sozialen Integration ermöglicht. Und dadurch auch das Bewusstsein, sich politisch für ihre eigenen Rechte engagieren zu dürfen!

Und zugleich haben sie damit viel, viel, sehr viel Elend in den "Arbeiterfamilien" gelindert!


3. WO SIND SIE GEBLIEBEN?


Und so haben die ArbeiterInnen schliesslich... - NEIN! Nicht gewonnen!

Ihr Sieg war ein Pyrrhussieg! Denn sobald es ihnen besser ging, haben sie den süssen Duft des Geldes gerochen! Sie konnten jetzt Ferien machen, leisteten sich zunächst ein "Kreidler Florett", und bald darauf sogar ein Auto. Und der Sonntagsbraten kostete auch keinen Wochenlohn mehr.

Einige konnten sich sogar ein Häusle leisten! Oder ihre Kinder studieren lassen, damit diese denn Geld, viel, VIEL GELD verdienen würden! Und dann haben sie vergessen, woher sie kamen und wer ihnen geholfen hat! Sie schauten vorwärts, sagten sie, aber sie dachten in "Money-Fiction"!

Unsere Kinder sollen es besser haben, sagten sie, und folgerichtig handelten sie politisch NICHT in ihrem aktuellen eigenen Interesse, sondern orientierten sich an ihren und ihrer Kinder und Kindeskinder EVENTUELLEN KÜNFTIGEN INTERESSEN! Tja, DIE sollen doch ernten, was WIR - hörte ich wirklich WIR? - für sie gesät haben - sagten sie!


4. KANNIXVERSTAN - HIGHWAY TO HELL?


Und darum haben wir heute nämlich keine ArbeiterInnen mehr, die für ihre Rechte kämpfen müssen. Sondern nur noch Angestellte, und DENEN geht's ja scheint's gut. Zum Beispiel im Gastrogewerbe. Und den autofahrenden Sklaven des Herrn NR Giezendanner. Tja, und Mallorca-Ferien werden ja auch immer billiger!

So ganz nach dem Motto:
http://www.youtube.com/watch?v=d-diB65scQU

Bloss: wenn denn halt der Lohn nicht reicht, um eine 4mäulige Familie zu ernähren, besonders bei einer Marktpreis-Miete, was dann ... ?

Tja, ehrlich gesagt, ICH versteh's nicht! Lieber GEGEN andere, als FÜR mich? Lieber FÜR andere, wenn auch GEGEN mich?

Tja, vielleicht ist's ja auch nur ein Spiel:

Zum Beispiel ALLE GEGEN ALLE? Oder gar VÖLKERBALL?


5. FUFI MEINT:


Wer sich HEUTE nicht wehrt, hat MORGEN verloren!
www.youtube.com/watch?v=w5_oxCQun_

21 Kommentare:

  1. Tja, da hat der gute Orlando doch gerade den letzten und wichtigsten Link verunvollständigst veröffentlicht!

    Ein Schelm, wer schlechtes denkt! ;-)
    Lautet die Schlüsselzeile doch:
    Stand up and fight, Or you'll lose your right

    Musikalisch gibt's das Ganze auf:
    www.youtube.com/watch?v=w5_oxCQun_I

    AntwortenLöschen
  2. Patrick Tigri5/01/2011 1:43 PM

    fufi, musikalisch hast Du einen Supergeschmack. Sonst auch, aber musikalisch sowieso.

    Blues will never die. (Und die davon abgeleiteten Sachen, Rock'n'Roll, Rock und so weiter eh nicht)

    http://www.youtube.com/watch?v=qD2jXjV9Z8A

    oder für die leicht Moderneren:

    http://www.youtube.com/watch?v=pX6J5-13c-0

    Nichts, Freunde, bringt mich leichter zum Weinen.

    --

    http://www.youtube.com/watch?v=gGcgcOEvqE4
    http://www.youtube.com/watch?v=4kaW-SrSNfM
    http://www.youtube.com/watch?v=KIHiEET3GH8
    http://www.youtube.com/watch?v=Oei5PTADpPM
    http://www.youtube.com/watch?v=MzvNAEW_DxA

    Hello Old Friend
    -- Eric Clapton

    As I am strolling down the garden path,
    I saw a flower glowing in the dark.
    It looked so pretty and it was unique;
    I had to bend down just to have a peek.

    Hello old friend,
    It's really good to see you once again.
    Hello old friend,
    It's really good to see you once again.

    I saw you walking underneath the stars;
    I couldn't stop 'cause I was in a car.
    I'm sure the distance wouldn't be too far
    If I got out and walked to where you are.

    An old man passed me on the street today;
    I thought I knew him but I couldn't say.
    I stopped to think if I could place his frame.
    When he tipped his hat I knew his name.

    --

    Doch, etwas gibt es, fast. Wenn ich die letzte Zeile dieses Songs höre.

    --

    http://www.youtube.com/watch?v=NndyDGVnpTw

    Zwei der besten der Welt. Und man muss nur einen Ton aus ihrer Fender hören, um zu wissen, wer von den beiden ihn gespielt hat.

    Musste doch noch schnell mein Image bedienen.

    AntwortenLöschen
  3. Patrick Tigri5/01/2011 1:51 PM

    http://www.youtube.com/watch?v=-mBjG9chIFw

    und wer bei der Basslinie dieses Stücks nicht flach liegt, hat ein ernstes Bluesproblem.

    AntwortenLöschen
  4. So viel musikalische Hausaufgaben. Wozu in die Ferne schweifen? Das da ist nur unvollständig (oder aber recht brav, was Matter nicht war) auf Youtube; der Autor selber hats glaubich nie aufgenommen. http://www.youtube.com/watch?v=2FzZ4ccGaf4

    Nei säget, söue mir vo nüt meh anderm tröime,
    mir, wo müesse läbe i de gottvergässne Schtedt?
    Wo me uf em Trottoir louft, u we men über d Schtrass wott,
    mues warte, bis me vomne grüene Liecht d Erloubnis het.
    U we mes nid so macht, de wird men überfahre -
    isch das der Ändpunkt vor Entwicklig vo füftuusig Jahr?

    Nei säget, söue mir vo nüt meh anderm tröime,
    mir, wo müesse schaffe are gottvergässne Schteu,
    wo me wienes Redli louft ire Maschine,
    wo niemer überluegt u wo eim gseit wird, was me söu.
    U we me nid gäng ufpasst, de wird men überfahre -
    isch das der Ändpunkt vor Entwicklig vo füftuusig Jahr?

    Nei säget, söue mir vo nüt meh anderm tröime,
    aus beschtefaus mau Ferie vierzäh Tag lang amne Meer,
    wo me Kriminauromän list unger de Paume
    für z gseh, wies wär, wenn ds Läbe intressanter wär,
    bis dass me schliesslech froh isch, wider hei zue z fahre -
    isch das der Ändpunkt vor Entwicklig vo füftuusig Jahr?

    Nei säget, söue mir vo nüt meh anderm tröime,
    als säuber einisch z wärde wie die bessere Herre, wo
    e Swimming-Pool im Garte hei und uf Safari göh,
    solang si no kei Härzinfarkt hei übercho,
    solang si mit em Merzli no i kei Boum si gfahre -
    isch das der Ändpunkt vor Entwicklig vo füftuusig Jahr?

    Guet Nacht.

    AntwortenLöschen
  5. Patrick Tigri5/01/2011 10:51 PM

    it's too early, right, but anyway

    http://www.youtube.com/watch?v=zbOezNa63aQ&feature=related

    --

    Further on up the road/someone's gonna hurt you like you hurt me

    http://www.youtube.com/watch?v=A6IGH53PZ6Y

    AntwortenLöschen
  6. Ja Fufi,

    was soll man zu Ihrem Beitrag sagen?

    Wie man sieht, können manche Leute heutzutage sogar den Tag der Arbeit nur noch virtuell, via Youtube, begehen und würdigen. Vermutlich, weil sie selbst Arbeit nur noch virtuell kennen.
    Beschämend?
    Nein. Tatsache.


    Als ehemaliger Gewerkschafter, ich war bis 28 Jahre Mitglied der Gewerkschaft Bau und Holz, und als jemand, der als Kind mit seinem Vater noch am 1. Mai im Umzug mitlief, mit dem roten Abzeichen angesteckt, kann ich Ihnen in weiten Teilen Ihres Klageliedes zwar zustimmen.

    Aber die Dinge haben sich geändert, und es gibt kein Weg zurück.

    Heute wollen alle einen Audi fahren, und das ist nun mal nicht gratis - da muss man woanders sparen.
    Bei den Bauern, beispielsweise, weil die haben ja ein so bequemes Leben.
    Oder bei den Handwerkern - das bekommt man doch alles viel billiger, wenn man Leute aus der EU holt.
    Oder bei den Putzfrauen - die verdienen ja sowieso zuviel.

    Wenn ein Serge Gaillard, ein gleichermassen eleganter und intelligenter Mann, ehemaliger Gewerksschafts-Sekretär, heute im Seco, unwidersprochen behaupten kann, dass wir die Einwanderung brauchen, um Wirtschaftswachstum zu generieren (welches aber nicht dem Einzelnen zugute kommt, sondern nur den Firmen),
    wenn die SP entgegen aller Fakten an ihrem Kurs festhält, weiterhin auf Teufel komm raus in die EU will, weiterhin von irgendwelchen "gleichen Dingen für gleiche Dinge" faselt und dabei letztlich nur dafür sorgt, dass kein Arbeiter mehr allein seine Familie ernähren kann,
    zeigt das ganz klar: es läuft etwas falsch, wir sind auf dem falschen Weg.

    Bloss: es führt kein Weg zurück, und Container anzünden hilft da auch nichts.
    Helfen würde vielleicht eine wirklich ganz ganz grosse Wirtschaftskrise, eine, welche so gross ist, dass die Karten neu verteilt werden, eine, an welcher die Aktienbesitzer sich zu tauesenden aus dem Fenster werfen, eine, wo der gesegnet ist, welcher ein kleines Gemüsegärtchen hat, eine, wo youtube und der ganze Mist seine Bedeutung verlieren würde.

    Aber solch eine Krise würde ich weder mir noch meinen Mitbewohnern in diesem Land wünschen.

    Und doch denke ich manchmal: wäre es nicht gut, so eine apokalyptische Krise, eine, welche uns zurückbrächte auf das, was wesentlich ist?

    Nur so ein Gedanke.

    AntwortenLöschen
  7. Weltuntergangsfantasien, Henri. Ich habe sie des öfteren. Beznau, puff, was machst du in den 50 Tagen in der Trümerlandschaft, bis dir die Haare ausfallen? Aber - und das ist das schöne daran - es gibt keine deutlichen Zäsuren, keinen Stillstand, keine Neubeginne. Das Weltkarussell dreht einfach weiter und wir drehen mit.

    Und es hält erst an, wenn der Jüngste Tag gekommen ist. Dann wird es für uns unangenehm werden. Das Himmelreich auf Erden kommt mit dem Schwert, dem Feuer und unheimlichen Qualen. Ein Gericht wird sein. Darauf dürfen wir uns schwerlich freuen!

    Und in diesem Drehen bei lauter Musikdröhnung sollten wir noch versuchen, etwas Liebe zu finden und Kinderlachen zu hören und vielleicht etwas Gescheites zu lesen oder zu schreiben. Wesentliches halt.

    Habe heute in Bern die rotschwarze Idiotenbrut auf der Strasse gesehen: einer alternierte am Megafon bewusst mit "Hoch die internationale Solidarität" und Hoch die ANTI-NATIONALE Solidarität". Darum gehts, ihnen ist jeder Erfolg dieser Schweiz ein Dorn im Auge, Sie möchten lieber so sein, wie das imaginierte Ausland.
    Ich kapier's nicht: neu sind die Grenzen doch offen und für alle Menschen passierbar. Auf BEIDE Seiten. Es gibt doch sicher Länder, wo diese Leute sich wohler fühlen würden (Kuba, Nordkorea, Venezuela). Aber vielleicht schlägt in Andrea Stauffachers Brust halt doch ein NATIONALES Herz???

    (oder ein sozial-nationalistisches)

    AntwortenLöschen
  8. Orlando,

    mit dem jüngsten Gericht habe ich nix am Hut - ich werde dann längst tot sein.
    Und ich gehe davon aus, dass dies hier mein einziges Leben ist, und dass wenn es fertig ist, es fertig ist für mich.

    Also keine weitere Spielzeit, kein Nachspielen, kein nix - am Ende finito, Licht aus, basta.

    AntwortenLöschen
  9. Echt zum Kotzen dann das Lesbo-Päärchen wieder in Zürich, kommend wahrscheinlich vom Fäscht auf dem Kasernenareal (Kebab und San Miguel - dank Fufi).
    Galant, wie der Orlando nun einmal ist fragt er die kurzhaarige Frau, ob er ihr mit dem Kinderwagen helfen kann in den Bus einzusteigen. Sie schaut bös-zerknifft und stammelt "Gern" (uh, eine Kälte in dem Blick) und Orlando sieht nicht, dass aus dem Hintergrund, vom Aschenbecher her die krausehaarige "Freundin" (pardon: gleichgeschlechtliche Partnerin) der ersten herangeeilt kommt und sich praktisch dazwischenstellt.
    Da ist es aber schon zu spät, Orlando hält den Wagen unten und hilft der verdutzen anderen beim Einsteigen. Als dies vollbracht und er geschnallt hat, worum es hier geht, kann er es nicht lassen und wirft der säumigen Kraushaarigen einen hämischen Blick zu. Kalte, böse Blicke werden auf den O. geworfen, fast friert der ganze Bus.
    *hehehe*

    AntwortenLöschen
  10. Alle Toten werden auferstehen, auch die wurmstichigen. Sie haben da keine Wahl. Also, Henri, bis dann :-)

    AntwortenLöschen
  11. Patrick Tigri5/02/2011 9:45 AM

    Ja, O, so ist es. Definitiv.

    AntwortenLöschen
  12. Patrick Tigri5/02/2011 12:44 PM

    http://www.youtube.com/watch?v=x8LYhS8N_II
    oder
    http://www.youtube.com/watch?v=yQLawokNY-w

    Für unseren alten Freund Auguste. Knopflers Countrywurzeln sind klar hörbar, und der Countrysong, von Clapton, ist der ideale Boden dafür. Er hatte gerade seine Heroinsucht überwunden, Clapton, und stieg in den Olymp auf. Mitte der 70er war das, "Slowhand".

    Halluzinierend:
    http://www.youtube.com/watch?v=JvWn7rEXR6Q

    Was nach 6:22 kommt, ersetzt JEDEN Trip.

    Slowhand is god.

    Und jetzt seid ihr reif für das Stück aller Stücke...

    http://www.youtube.com/watch?v=fX5USg8_1gA

    Geschrieben für die Frau von George Harrison (der in einem Interview über Clapton scherzte "We shared the same wife").

    (Clapton hat den Ruhm von MTV unplugged begründet damit:
    See if you can spot this one. Ich erkannte es nach 0.021 Sekunden.

    http://www.youtube.com/watch?v=9_jpWumPnxc)

    AntwortenLöschen
  13. Henri

    Ich weiss sehr wohl, dass sich die Dinge gechanged haben!
    Und möchte auch nicht zurück in gewisse Zeiten als Grippen und Lungenentzündungen noch mehrheitlich tödlich verliefen. Und oberirdische Atombombentests durchgeführt wurden und Gurten in Autos als unnötiger Luxus galten. Und GC noch Meister wurde!
    Keine weiteren Details .... !

    Und dass heute alle sich alles leisten wollen, auch wenn sie es nicht können, das freut ja viele! Von den Banken über Konsumgüteranbieter bis zu den Inkasso-Firmen.
    Tja, sogar die Betreibungsämter verdienen daran ... !

    Versteh's einfach und definitiv NICHT, dass sie GEGEN ihre Interessen abstimmen, bei AHV, IV, ALV, Sozialhilfe und so. Denn wenns ihnen mal dreckig gehen mag .... !
    Aber ja doch, s'geht um einige Lohnpromille - und das ist doch glatt eine Trankfüllung (*grins*) wert?


    Und was du vom "Sparen" sagts, bei den Bauern, den Handwerkern und wo auch immer -
    mag schon gar nicht darauf eingehen, weil mir sonst MEHR als die Galle hochkäme!
    Für InsiderInnen: Wisst ihr, weshalb mit SAP so viel gespart werden kann?
    Schwarzarbeiter Aus Polen!

    Henri, du bist erst kürzlich in die Bar eingetreten.
    Weiss nicht, ob du mein "parteipolitisches Manifest" noch mitgekriegt hast:

    http://orlandos-bar.blogspot.com/2011/03/die-wischiwaschi-multikulti.html

    Tja, jetzt kann ich's ja sagen:
    Ging an einen Gymi-Banknachbarn, der infolge einer nachmittäglich-öden Lateinstunde noch immer eine Narbe am .... trägt, als Folge einer Zirkelschlacht -> Mario F.
    An die andere politische Seite: mein VORHERIGER Banknachbar war U. Lauffer!
    ;;--))

    AntwortenLöschen
  14. Henri

    Nachtrag:
    "GEGEN ihre Interessen abstimmen, bei AHV, IV, ALV, Sozialhilfe und so" - aber Versicherungen für und gegen alles und jedes abschliessen???

    AntwortenLöschen
  15. Yo, fufi, wer ist für Sie denn überhaupt noch wählbar, wenn sogar die SP gegen die Interessen der Arbeitnehmer ist? Natürlich zieht die Politik Machtbewusste an (vgl. Jürgen Leinemanns Buch "Höhenrausch"), und natürlich verirren sich die ebenso oft wie wir alle, aber es gibt Schattierungen. Nicht zu wählen ist auch keine Lösung.

    Democracy is the worst form of government, except for all those other forms that have been tried from time to time. (Churchill.)

    Good night.

    AntwortenLöschen
  16. @Anna2

    Tja, da habe ich echt ein Problem!
    Es gibt keine CH-Parteie als solche, die für mich vom Programm her wählbar ist!

    Beschränke mich deshalb darauf, SP zu wählen - aber bloss umd damit der Volkspartei den Klotz am Bein zu erhalten.
    Weiss schon: nicht gerade befriedigend!

    Aber wie Du richtig sagst: Politisch fühle ich mich hier echt heimatlos!

    :-(

    AntwortenLöschen
  17. @Anna2

    Klar hatte Churchill recht ...............

    Bedenke allerdings, was der alte chinesische Weise FU FI schon damals warnend gesagt hat:
    ---------------------
    VOX POPULI
    Demokratie
    ist wenn der Pöbel
    zum Regieren das
    Sonntagsgewand anzieht!
    ----------------------
    VOX POPULI
    Demokratie ist wenn
    das Volk regiert
    und Kreuzchen macht
    auf kleine
    farbige Zettel!
    -----------------

    :-(

    AntwortenLöschen
  18. Tja, meinte meinen letzten Kommentar nur so von wegen D 1930, HU 2010, I 2008, FI 2011 et. al.
    Jahresangaben ohne Gewehr!

    AntwortenLöschen
  19. Ja, schon! HU 2010 macht mir Bauchweh. Die Konstellation in D 1930 war historisch Dynamit, die Kränkungen aus dem ersten Weltkrieg dicht gefolgt von der Wirtschaftskrise; man darf bezweifeln, ob das mit anderen Regierungsformen besser gekommen wäre. Den Segen des letzten deutschen Kaisers hatte der Führer schliesslich auch.

    A propos Wirtschaftskrise: Aus Tony Judts sehr lesenswertem Schinken "Postwar" habe ich gelernt, dass die europäischen Sozialwerke, die allen Neoliberalen ein derartiger Dorn im Auge sind, ursprünglich ganz direkt den Zweck verfolgten, politische Radikalisierungen à la Drittes Reich zu verhindern. Die zunehmende Lohnschere ist auch unter diesem Aspekt bedenklich. Es ist sehr merkwürdig, dass die nationalkonservative Rechte davon profitiert, die ja wenigstens hierzulande nichts gegen weit offene Lohnscheren zu haben scheint. Von wegen gegen die eigenen Interessen stimmen.

    Können wir Kommentare in die "Gegenwart" verschieben? Gute Nacht.

    AntwortenLöschen
  20. Es braucht viele reiche Leute. Punkt.
    Je mehr sehr reiche Leute es gibt, desto besser geht es allen. Und: der Wohlfahrtstaat ist Milch als Droge, eine riesige mütterliche Titte, die aus den Menschen kleine Babys macht.

    Lest Hayek!

    AntwortenLöschen
  21. Nö, vor allem zu "sehr reiche". Reiche, ohne sehr, genügen völlig. Was nützen Oligarchen und gated communities? Wollen Sie zurück zu feudalen Zuständen? Bei Hayek streike ich.

    Dene, wos guet geit, giengs besser, giengs dene besser, wos weniger guet geit. Was aber nid geit, ohne dass's dene weniger guet geit, wos guet geit. Drum geit weni, für dass es dene besser geit, wos weniger guet geit, und drum geits ou dene nid besser, wos guet geit. (und jitze dr erschti Teil nomau singe)

    http://www.youtube.com/watch?v=bhHF7Da2Slg

    Guet Nacht.

    AntwortenLöschen