Cocktails, gebrannte Wasser, Zigarrendunst -- die Gespräche an Orlandos Bar drehen sich um Medienkritik, Kultur, Philosophie, um Gesellschaftspolitik, Religion, Familie und Erziehung, um Mann und Frau -- und ums Kochen. Gejammer, Gelächter, Angeberei sowie gepflegte Beschimpfungen sind an der Tagesordnung.



Dienstag, 26. April 2011

Psychoanalyse

Heute analysiert unsere geschätzte Lina die Psychoanalyse - was sie taugt, wozu sie nicht taugt und was ihr fehlt: Die Psychoanalyse bei Lina auf der Couch, sozusagen. Orlando dankt für Lina für die Veredelung seiner Bar mit ihrer Carte Blanche.


Diachron zum nicht angekündigten Erfolg

Angedachtes zu Psychoanalyse (und noch Angedachteres zu Psychotherapie)

von Lina

I. Effektiv, weil teuer und blöd?

30 Stunden à 50 Minuten und CHF 5000 später: Ich marschiere durch Zürich, erleichtert und kuriert.

30 Stunden etc., d.h. 170 Stunden früher als vorgesehen und CHF 31'000 billiger als befürchtet, was, etwas enger gefasst, heisst: nach ein paar Sitzungen, die mir genau zwei (extern indizierte) Einsichten beschert hatten, und nach mehreren Liegungen, die mir genau keine einzige (extern indizierte) Einsicht beschert hatte, was wiederum heisst: nach dem beträchtlichen Aufwand von Zeit - insgesamt 70 Reisestunden - und Geld schaltete sich plötzlich ein fast vergessenes Gut ein: Geist. Bisher hing er wimmernd an der Analysandinnen-Garderobe, zweiter Haken; ich hatte ihn dort aufgegeben.

Ich fühlte mich - mitten in der Psychoparalyse - urplötzlich himmelzwirnlausig verarscht. Warum? Warum geschieht das urplötzlich nach nur 30 Stunden à nur 50 Minuten, nach lumpigen CHF 5000?

Nachdem der Analytiker - mit süffisantem Unterton, wie mir schien - festgestellt hatte, mein Freund halte mich möglicherweise für einzigartig, fühlte ich mich blitzartig - parallel zum Verarschtwordensein - so, wie ich mich schon immer fühlen wollte: in Ordnung, stinknormal. Mittelwertige Kränkungen, Spannungen, ein paar Beulen, Dellen, Kratzer, ein Perversiönchen dort, ein Ignoränzchen da, Sucht, ab und zu Lust auf Suizid. Welcher ernstzunehmende Mensch hat das nicht, hä?

Ich marschierte, nein, ich blitzte auf roten Schuhen durch Zürich wie eine raketenbetriebene Königin, blinzelte dann in die Sonne und war froh wie die Maus im Haberstroh.

Die Analyse funktioniert! Aber nicht wie der Analytiker will. Der grössenwahnsinnige, autoritäre, eifersüchtige, mega-eitle, kokainsüchtige, nonstoppaffende, ab Mitte 40 den Sex entbehrende Sigmund Freud (ansonsten: grandioser Typ) hat nicht vorgesehen, dass die Patientin kuriert wird, weil sie den Blödsinn der "Kur" während des Kuraufenthalts auf der Couch erfasst und sich - aus dem lächerlichen Tun windend, das die Lächerlichkeit der Welt abbildet - gesund und munter fühlt. Homerisch lachend.


II. Der Anfang

Meine Mutter. mater semper. Ein Karzinom im letzten Jahr. Kurz vor der Operation schrieb ich dem Analytiker eine E-Mail: Bitte empfangen Sie mich, in mir kommen ganze Geröllhalden in Bewegung. Er wies mich nicht ab. Schon nach der ersten Sitzung: Skepsis kroch im ganzen Körper umher, vom Magen in den Kopf, vom Kopf ins Bein. Als Alternative schrieb ich damals einen Dekalog mit dem Titel "Anstatt Analyse":

  1. mehr Horrorfilme schauen (vorzüglich Werwolffilme)
  2. beten
  3. den Abwasch regelmässig besorgen
  4. kompliziertes Zeug lesen
  5. krasse Geschichten schreiben
  6. immer wieder Barolo trinken
  7. Kindern in die Augen schauen
  8. den Körper meiner Mutter beobachten
  9. verzeihen
  10. Kurs zur Montage von Schneeketten besuchen (Garage Dosch)

Ein Anfang, was meint Ihr?

Meine Mutter überlebte, und ich ging trotzdem weiter in die Analyse; es war inspirierend. Ich schrieb und schrieb. An einem Tag - es war der Sonntag nach der zweiten Sitzung - gleich vier Texte: eine Kindergeschichte, eine Analyse-Story (es folgten noch weitere), eine Geschichte über eine Mutter, die ihr Kind verliert, die poetisierte Aufarbeitung eines Suizids. Dafür hat(te) sich der ganze Türk bereits gelohnt, ich sage es klar und deutlich: Der ganze Türk hat sich gelohnt. Aber nicht wegen der Psychoanalyse, sondern trotz der Psychoanalyes, gelohnt, einzig wegen meines Willens zur kreativen Auseinandersetzung mit dem Thema "Psychoanalyse", mit Freud, mit der Geschichte, mit dem Analytiker, mit dem Raum, in dem ich nun regelmässig lag. Die Reise in diesen Raum war inspirierend. Aber dort fand kein Gespräch statt. Es gab keine Richtung, kein Ziel, nicht einmal eine Antwort auf meine expliziten Fragen. So funktioniert Analyse nicht, sagte der Analytiker. Okay. So funktioniert Analyse nicht. Denn Analyse ist eine höchst autoritäre Sache. Und deshalb, lieber Herr Analytiker, Analyse funktioniert nicht "nicht so", sondern überhaupt nicht. Kein bisschen. Denn es gibt ein


III. Problem, grundsätzlich

"Schon hier zeigt sich das grundlegend fatale sog. hermeneutische Missverständnis der Psychoanalyse:

Freud hatte - wie die meisten PsychoanalytikerInnen - in der Tat eine ganz seltsame und völlig abwegige Auffassung von Wissenschaft: sie verwechselten Ideen, Assoziationen und Phantasien, die ihr Geist zu einem Thema produzierte und mit dem die Wissenschaft anfängt mit dem Ende der Wissenschaft. Sie erkannten nicht, daß die Wissenschaft damit zwar anfängt, dann aber kommt die harte Arbeit des Daten Sammelns, Belege Suchens, Experimente, Untersuchungen und empirische Erhebungen Durchführens, des faktischen und schlüssigen Zeigens und Beweisens, der Evaluation. Sein absonderliches und abwegiges Vorgehen hat Freud sogar versucht, mit einem eigenen Prinzip zu rechtfertigen, wonach überhaupt nur PsychoanalytikerInnen fähig waren, psycho-patho-logische Erkenntnisse zu gewinnen. Daraus hat sich ein weiteres seltsames Phänomen ergeben, das der grenzenlosen Überhebung, eine Art Auserwähltgebaren und in der Folge Isolierung, Abschirmung und Abschottung, ja eine Art mentale Inzucht. Zu einer Vorbedingung, ob eine psychoanalytische Aussage richtig oder falsch ist, mußte man der Zunft der PsychoanalytikerInnen angehören: Psychoanalyse ist damit zur scholastischen Theologie demutiert.

Die traditionellen PsychoanalytikerInnen im Geiste Freuds mein(t)en, sie könnten bequem im Sessel durch bloßes Denken und Phantasieren das mühselige empirisch- experimentelle Geschäft des Wissen-Schaffens umgehen. Damit ist ein extremer Subjektivismus und Literarismus an die Stelle empirischer Forschung getreten, was gut erklärt, daß praktisch jede PsychoanalytikerIn letztlich ihre "eigene Schule" bildet. Das einzige Kriterium für richtig und falsch wird die subjektive Phantasie, das Für-Wahr-Halten der PsychoanalytikerIn. Nachdem experimentelle und empirische Kriterien mißachtet und für irrelevant gehalten wurden, ist eine Situation eingetreten wie in der Theologie und mittelalterlichen Scholastik. Um einen Sachverhalt aufzuklären, untersucht man den Sachverhalt nicht experimentell und empirisch, man schlägt bei Freud nach, wie weiland die Theologen sich weigerten, einfachste Experimente durchzuführen und stattdessen lieber bei Aristoteles nachlasen, was der meinte - wie es Brecht in seinem Galilei auf unnachahmliche Weise brandmarkte und geißelte." http://www.sgipt.org/th_schul/pa/gesch/kokain.htm

Kann man das besser sagen? Ja, definitiv. Aber das ist inhaltlich schon ziemlich gut, oder?

Was ich dazufügen möchte (ganz kurz, keine Angst!): Der Psychoanalyse fehlt ein spirituelles Fundament, ein Glaube, die Liebe zum Menschen.

IV. Nützt *hoffnungschöpf * Psychotherapie?

Dass ich der Meinung bin, Psychoanalyse sei der reinste Habakuk (und trotzdem in meinem Fall keineswegs sinnlos), habe ich oben kund getan. Lustigerweise hat dies auch meine Meinung betr. Wirksamkeit und Nutzen der Psychotherapie stark angegriffen. Ich halte auch die Psychotherapie, spätestens seit letzer Woche, für komplett überflüssig, wenn nicht schädlich.

Was fehlt ihr? Ich habe da ein paar Ansätze. Ihr auch? Lasst uns darüber reden! Unten.

***

Bilder: Freuds Originalcouch in Wien (oben), "Sigmund Freud" von Ludvik Glazer-Naude (unten)

173 Kommentare:

  1. Patrick Tigri4/27/2011 9:42 AM

    Flach am Boden liegend, Lina. Selten so etwas Tolles gelesen.

    1. Was hat der Analytiker zu den Erkenntnissen der zu Analysierenden gemeint?

    2. Peter Schneider ist ein cooler Typ, denke ich, das passt sehr gut zu Deinem Text, ein Psychoanalytiker muss vor allem gut cool sein können.

    Lina, ich will ein Kind von Dir.

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  2. Danke für die ehrliche Beschreibung, Lina.
    Ich war überrascht, dass das so klassisch nach Freud überhaupt noch gemacht wird.

    In meiner Adoleszenz wurde ich zum "Gesprächstherapeuten" geschickt, um einen drohenden Schulrausschmiss abzuwenden (zweimal "Promotion gefährdet"), was zwar misslang (ich flog vom Gymi), ich sass dann aber doch ein Jahr lang alle 2 Wochen da - einfach solange die KK mitbezahlte. Ein sehr netter, sanfter Mann, der mich reden liess und nachfragte. Er neigte dazu, mir ein Vaterproblem unterzujubeln - "er erscheint so distanziert ... was würden sie ihrem Vater zurufen, wenn er jetzt hier neben ihnen sässe?... Sie werden ganz traurig, wenn Sie von ihm sprechen"...*auftränendrüsedrück*.

    Super, nachdem wir Mamibüblein sowieso nicht nur den Vater sondern auch die Welt im Allgemeinen mit den Augen unserer Mütter sehen lernen (und je besser wir darin sind, desto mehr Lob gibt es vom verständnisvoll-manipulativen Weibergeschlecht, es nennt sich dann "der rezeptive Mann"), nachdem wir also den Vater von uns wegschieben kommt der "Gesprächstherapeut", reicht uns einen Dolch und säuselt uns ins Ohr: ermorde deinen Vater! Lehne dich gegen Autoritäten auf, das heisst, nur gegen die Väterlichen, natürlich nicht gegen die Mütterliche.

    Dumm nur, war ich zu stark und entzog mich diesem Manipulationsversuch. Aber es sollte noch Jahre dauern, bis ich meinen Vater endlich mit eigenen Augen sehen konnte.
    Das nur am Rande.

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  3. "Mittelwertige Kränkungen, Spannungen, ein paar Beulen, Dellen, Kratzer, ein Perversiönchen dort, ein Ignoränzchen da, Sucht, ab und zu Lust auf Suizid. Welcher ernstzunehmende Mensch hat das nicht, hä?"

    Juhuu, mee too, ich bin auch stinknormal! Und ernstzunehmend erst noch.

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  4. lina, dass ich mit freud wenig bis nichts anfangen kann, ist ein offenes geheimnis. von einer empirischen vermessung der seele (wenn es denn eine solche entität überhaupt geben sollte) halte ich ebensowenig, also sind wir uns in einem punkt einig: die psychoanalyse ist keine wissenschaft, sie kann keine sein.

    die psychologie ist ein anderes feld. allerdings: man führe sich kurz vor augen, was für leute in der regel psychologie studieren. ich hatte eine zeitlang ein wirklich tolles anschauungsexemplar, eine ehemalige WG-kollegin. die hat mich doch beinahe in den wahnsinn getrieben. woher also, liebe lina, soll bei den psychologen - und vor allem bei den psychoanalytikern - die liebe zum menschen kommen? sie lieben noch nicht einmal sich selbst, und falls doch, dann in der pervertiert-defizitären weise des narzissten.

    übrigens, es gibt zahlreiche andere therapeutische verfahren neben der klassischen freudschen psychoanalyse. sie alle scheinen mir vielversprechender.

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  5. Also, Gegenposition: ich danke Freud für seine Hinterlassenschaft, ohne ihn hätten wir grösstenteils das Vokabular gar nicht, das auch sie jeden Tag verwenden, mila. Gut, wie immer kamen verschiedene Leute gleichzeitig zu ähnlichen Schlussfolgerungen. Bemerkenswert ist jedoch, dass sie ihn recht einmütig auf den Sockel gestellt haben.

    Die Beschreibung der Konstellationen im Ödipus-Komplex (und nicht nur die populäre Reduktion, dass der Sohn mit der Mutter pennen will) sind über das aufklärerische Verdienst hinaus von bleibender Gültigkeit in einem kulturgeschichtlich-mythologischen Kontext, aber das wissen sie genau so gut wie ich, liebe mila.

    Ist es nicht ein wenig unfair, von einer WG-Kollegin auf die Gesamtheit zu schliessen?
    In der Tat habe ich die unterschiedlichsten Leute kennengelernt, die dieses populäre Studium auf sich nehmen. Auch knallharte Typen, die heute in der Kriminologie oder bei der Armee arbeiten. Oder als Marktforscher gutes Geld verdienen.

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  6. PS: ich sags ja nicht gerne, aber freud, der sonstige frauenverächter, gehörte zu den unzähligen bewunderern der von dir nicht sonderlich geschätzten lou. vielleicht werde ich mir eines tages ihre aufzeichnungen zu dieser doch sehr speziellen beziehung anschauen. freuds kulturanalyse fristet hingegen bei mir bekanntlich seit jahren ein kümmerliches, unerlöstes schubladendasein.

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  7. orlando, eine über alle massen geschätzte freundin von mir ist psychologin (eine andere literaturwissenschaftlerin, aber dies nur nebenbei bemerkt; ich profitiere sicherlich von beiden). keine sorge, ich bin nicht blind. aber gerne mal provokant. dies muss fürs erste reichen.

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  8. Orlando, tolles Layout! Danke für die Servierplatte aus Kelim und in Sinnlichkeit gelegtes Öl, schön arrangiert.

    Patrick, ein Analytiker muss "gut cool sein können"?

    Muss ein Analytiker nicht vielmehr ernsthaft sein, ein reifer Mensch? Und: Vertragen sich Deiner Meinung nach Psychoanalyse und Satire (Spott)?

    Die Psychoanalyse verträgt bestimmt Humor, und zwar nicht zu knapp, sie braucht ihn dringend, er erleichtert, belebt, lüftet, ein kluges Vehikel, ein entlastendes und im besten Sinne entlarvendes Instrument.

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  9. Orlando fühlt sich stinknormal? - Mein Gott, was habe ich angerichtet? Er ist verloren für die Welt.

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  10. Stell dir vor, Mila, es wäre...Lacan aufgelegt - und niemand ginge...soweit, ihn zu lesen?

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  11. Keine Sorge, es gibt noch genug Schatten. Einer hat im vorigen Blog gestern Nachmittag schnell frech hinausgelugt. Wo der herkommt sind noch ein paar andere.

    Lina, willst du uns deine Antworten auf deine eigene Schlussfragen eigentlich vorenthalten? Müssen wir uns erst mühsam auf deinen Level vorarbeiten, bis du dein erleuchtetes Wissen mit uns teilst?

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  12. Nein, Orlando, aber ich brauche ein paar Minuten mehr, weil es mit zwei Zeilen nicht getan sein wird; die paar Minuten extra habe ich jetzt grad nicht. Ausserdem - von Putzfrau zu Barkeeper: Ist die Definition von Gespräch, dass ich alles, was mir je eingefallen ist oder einfällt subito sage und nachher still Barolo trinke vor dem Fernseher? *ermeintichseidoof*/*schluchz*

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  13. lacan! du willst mich wohl auch in den wahnsinn treiben. wie gut, dass ich arbeiten muss.

    orlando, lina sagt, der psychoanalyse fehle das spirituelle element. ich weiss nicht, schliesslich ist sie laut foucault ein auswuchs der einstigen kirchlichen pastoralmacht. spannend ist vor allem der aspekt, dass sowohl die beichte als auch das therapeutische gespräch das bedürfnis des individuums bedienen, permanent geständnisse hinsichtlich der eigenen person (und nicht nur allfälliger sünden) ablegen zu müssen. sich selbst offenlegen und dadurch erst definieren. als ob in diesen geständnissen die wahrheit über den geständigen perpetuiert würde. als ob er ohne sein geständnisse nicht existierte.

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  14. Patrick Tigri4/27/2011 12:53 PM

    Wer begleitet mich auf einen Schwumm im Abklingbecken? mila? Eni?

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  15. Na also, mila hat nur ein paar Minuten gebraucht.

    Das wusste ich natürlich, dass Lina das meint.

    Entschuldigt, dass ich das Freudchen intellektueller Weiber störe, alles in Rätsel zu packen, den Klartext hinauszuzögern, in zauberhaften Schleiern und sagenhaften Bildern zu reden, auf verschlungenen Denkpfaden zu spazieren um endlich, nach 10-stündigem Schwatzen zum Ziel zu gelangen, als wäre das hier 1001 Nacht.

    Mann Orlando funktioniert anders: vom Resultat her denken, die Wahrheit apodiktisch in den Saal zu brüllen oder an eine Kirchentür zu nageln und hinterher, im Salon beim Brandy und der Zigarre das abwägende, meditative, sinnierende Nachdenken und in Verzückung geraten über die Schönheit des Denkens.

    So, jetzt will ich nicht länger stören.

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  16. aber orlando, jetzt gerade haben sie doch gar nichts inhaltliches beigetragen, geschweige denn etwas in der dimension eines thesenanschlags erbracht...

    in diesem sinne, und in hoffnung auf ihre apodiktischen wahrheiten (schaffen sie es bis zum abend?), wünsche ich uns allen hiermit einen ertragreichen nachmittag.

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  17. Patrick Tigri4/27/2011 2:20 PM

    Tja, O, Dein Vorgehen passt mir AN SICH sehr gut, obwohl es nicht meines ist, aber es passt zu meiner Abneigung gegens Zwischendenzeilenlesenmüssen. Ich versuch, meine Sachen AUF die Zeilen zu packen.

    Dennoch, vom Resultat her denken kommt nicht immer gut, vor allem in der Wissenschaft nicht, wo dieses ja unbekannt ist (nicht so wie im Bänking: da ist das Ziel einfach, die Kunden und alle ihre Kollegen, also die ganze Gesellschaft um ihr Geld zu bringen, Banken sind also einfach aufgeblasene primitive Zustandsmaschinen, he und wer bin ich, dass ich dieses Ziel in Frage stellte). Ich glaube darum an den Ursprung der Wissenschaft: den Zweifel.

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  18. öhm...oben steht deutlich, dass das Linas Blogeintrag ist. Ich muss also gar nichts und schon gar keine Thesen anschlagen.
    Und: oh, vielen Dank mila, ich werde mich vielleicht bei Gelegenheit für den Spott und die Häme revanchieren.

    Ihr könnt jetzt weiterdiskutieren. Ich habe Grüntee und zuckerlose Low-Fat-Guetsli hingestellt. Später kommen gewiss noch Astrid, Anna2, Anna3 usw. und ein Gewitter im Wasserglas. Draussen an der Bar habe ich das Schild angebracht "Erlauchte Anonyme Intelligenzbestien - bitte nicht stören", damit die Schwelle auch sicher so hoch ist, dass sich keine fremden Fötzel hineintrauen.

    Ich bin in gefühlten 10 Stunden zurück. Vielleicht liegt dann das O Magnum Mysterium vor...vielleicht steigt ja dann weisser Rauch über der Bar auf?

    Ich hab jetzt meine Arschlochphase, muss an die frische Luft. Und zum Coiffeur.

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  19. Patrick Tigri4/27/2011 3:22 PM

    Arschlochphase? Haha, Du provozierst billige Witze, O...

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  20. Mila, vielen Dank für den wichtigen Beitrag, der Foucault ins Spiel bringt (Psychoanalyse als Auswuchs der Pastoralmacht).

    Derrida (, der sich mit Foucault und Deleuze/Guattari ab den 1960igern von der Psychoanalyse ab- und der Sprache der Literatur als S p r a c h e der U n v e r n u n f t zuwendet) hat nachgewiesen, dass Foucault ein ambivalentes Verhältnis zur Freud'schen Theorie hatte. So spricht Foucault Freud grundsätzlich die Entdeckung der Sexualität ab (die Bindung des Subjekts an die Libido wird als Konstrukt entlarvt), gesteht ihm aber die Erforschung der "Logik des Unbewussten" zu.

    In Sexualität und Wahrheit I übt Foucault fundamentale Kritik an der Psychoanalyse als eine typische euoropäische Schule des Zwangs zur Selbstverdächtigung und der Confessio, wie du auch sagst: Psychoanalyse als Folge eines christlichen Geständniszwangs.

    Freud als laizistischer Religionsstifter?

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  21. Foucault spricht auch über die Herrschaftsform "Psychoanalyse" in Bezug auf die Autorität des Arztes.

    Der Psychoanalytiker als autoritärer, patriarchaler, willkürlicher Herrscher über die Couch und deren Auflage, die Analysandin, das Canapé, das Belegte?

    Ja!

    Das Gegenteil behauptend?

    Ja!

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  22. Orlando, der jetzt gerade unter der Trockenhaube sitzen mag, damit seine Dauerwelle flauscht und rauscht, wurde zur Gesprächstherapie genötigt. Hier ist täglich nachzulesen, was das genützt hat: nichts. Es wurde alles nur noch schlimmer.

    Der sanfte Psycho-Onkel hätte gscheiter einen IQ-Test mit dir gemacht. Klar, dem hättest du dich auch verweigert (Resultat: IQ 45, ich habe gemäss Patrick 132...), aber dann hätte dieses Bürschchen doch ein bisschen angebraten werden können, Herr unterfordeter Leistungsverweigerer.

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  23. orlando, leicht spöttelnd, ja. aber spott und hähme? sie revanchieren sich übrigens permanent, das schätze ich ja auch an ihnen. da bleibt zumindest kein platz für lange vor sich hingährende ressentiments.

    lina, auch foucault interessierte sich für das andere der vernunft, das er ebenfalls (unter anderem) in der poesie verortete. ich weiss nicht genau, wer da wen beeinflusst hat. aber ich schlage mich meist solidarisch auf die seite von foucault, wenn es um derrida geht.

    natürlich ist der psychoanalytische, der ärztliche blick aus foucaults sicht ein 'subjekt-ivierender' und damit ein unterwerfender. das ganze ausmass dieser entwicklung verortet unser maestro schliesslich im konzept der biopolitik und deren regierunsform der gouvernementalité. der letzteren unterwirft sich wiederum der einzelne als teil des zivilkörpers, er wirkt dabei jedoch zugleich aktiv an ihr mit (stichwort: disziplinierung und produktivität, gilt ebenfalls für die sexualität).

    das alles ist sicher interessant, viel interessanter ist für mich jedoch foucaults gegenentwurf dazu, die 'sorge um sich', welche er der pastoralmacht entgegenstellt. auch wenn er hierfür zugegebenermassen die gesamte antike durcheinanderwirbelt und auf den kopf stellt.

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  24. PS: sorry für die kryptischen sätze und die rechtschreibefehler, es musste für einmal sehr schnell gehen. ich bin mir allerdings sicher, dass du weisst, worauf ich abziele.

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  25. übrigens, igitt, orlando: welche frau, die etwas auf sich hält, isst schon low-fat-guetsli? das nächste mal besorgen sie doch bitte anständige brownies. ja, richtig, die fett- und zuckertriefenden. und schwarztee. lapsang souchong, meinetwegen auch assam. das wär's auch schon.

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  26. Mila, du meinst, weil Foucault eingeht - in eigenwilliger Umformung des von den Griechen propagierten tugendreichen Lebens (die Sorge um sich) - auf das ästhetische Kunstwerk, das sich auch um Ehre, Anerkennung etc. sorgt?

    War die ganze Antike "ein Irrtum"?

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  27. Die Sorge um sich. Zweite Runde.

    Oh, ja! Mila & Lina haben diese Sorge begriffen, indem sie heftigst protestieren gegen billigen Diät-Food aus der kleinen, miefigen Barküche, mit dem Orlando sie hier abspeisen will. Eine weitere geschmackliche Entgleisung, unterstellte er uns doch vor Kurzem, dass wir an Mokkatassen herumröcheln (fünfstöckige Schwarzwälder-Torten und Brahms im Hintergrund, immerhin)...

    Die Sorge um sich: Es geht um Ethik. Sie erfordert Übung, Regelmässigkeiten, Arbeit. - Orlando, beginn bitte gleich zu backen! Und zwar in regelmässigen Abständen, Übung macht den Meister, hula-hopp-nochmal!

    Die Sorge um dich muss sein: Die Sorge um uns!

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  28. @ Lina

    Ihr Beitrag ist gut geschrieben, Kompliment!

    Verziehe mich jetzt wieder, da ich nicht zum Club der Intelligenzbestien gehöre und draussen bleiben muss.

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  29. Stoppstoppstoppstoppstopp!

    Eeeeeeeniiiiiiii!

    Was fällt Ihnen ein! Sagen Sie mir s o f o r t, was Sie vom Thema "Therapie" halten! Ich muss es wissen! Jetzt! Hören Sie? Jetzt!

    P.S. Ich verwahre mich in aller Form gegen die schreckliche (implizite) Titulierung "Intelligenzbestie"! Blääähhhhh.

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  30. Orlando ist nicht da.

    Eni, ich gebe Ihnen alle Drinks, die Sie schon immer wollten und die sie heute wollen oder wollen könnten, irgendwann, umsonst (und doppelt so viele, wie Sie bestellen). Naja, nicht ganz umsonst. Der Preis: Diskretion.

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  31. nun ja, dass wir die antike immer noch weitgehend durch die brille des klassizismus betrachten, hat sich zwischenzeitlich herumgesprochen. nietzsche konnte mit seiner zukunftsphilologie dagegen wenig ausrichten, insofern ist die 'antike' ein irrtum. aber im hinblick auf foucault geht es eher darum, dass er für seine zwecke dinge nach belieben zusammenwürfelt, die in den augen von altertumshistorikern nicht unbedingt zusammengehen. was wiederum nicht unbedingt gegen foucault spricht.

    ethik, oder vielmehr ethik in der praxis, ist in der tat das stichwort. und die einordnung des gnothi seauton innerhalb dieser ethik. später mehr.

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  32. Patrick Tigri4/27/2011 6:23 PM

    So komm Eni und stell Deinen Scheffel nicht unters Licht.

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  33. Mila, findest du nicht, wir haben jetzt genug über Foucault (LoveLoveLove) geschwurbelt? Gefällt mir (fast) alles ("Erkenne dich selbst" - was für ein Schwachsinn!), aber, ich habe zwei Fragen. Und ich werde sie gleich stellen.

    Glas fest in der Hand? Kann ich anfangen?

    Du sprichst oben von anderen Verfahren, die dir allesamt erfolgsversprechender erscheinen als die Psychoanalyse.

    Welches Verfahren leuchtet dir persönlich am ehesten ein? Und: Weshalb?

    Gespannt (Chipspackung aufgerissen): Lina

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  34. Ich stehe am Abgrund und möchte springen, doch ich springe nicht weil ich die Meinen liebe und nicht im Stich lassen kann und doch frage ich mich: haben sie denn nicht etwas besseres verdient als MICH?

    Ich zähle die Tage, wo sich mich noch brauchen und jeder Tag den ich überstanden habe, lässt meine Sehnsucht grösser werden.

    Immer wenn ich denke,
    ich sei am tiefsten Tiefpunkt des Abgrundes angelangt,
    erinnere ich mich daran dies auch schon gedacht zu haben.
    Und ich falle und falle und falle.
    Wie tief man wohl fallen kann?
    Unendlich?

    Ich stehe am Abgrund und möchte springen, aber ich darf NICHT!

    Ich muss bleiben, aber ich WILL nicht!

    Ich muss bleiben! Warum?

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  35. Warum?

    Weil du geliebt wirst.

    Morgen ist ein neuer Tag. Schliess dich ein, leg dich ins Bett, wenn du kannst, harre aus, halte durch, geh zum Nachbar, wenn du nicht mehr kannst, klopf an, harre aus, morgen ist ein neuer Tag.

    Wir warten hier auf dich.

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  36. LINA !

    Danke für deinen Beitrag, und ich tu den weitgehend mitunterschreiben!


    1. THEORETISCH

    a) "Der Psychoanalyse fehlt die Liebe zum Menschen"?
    FOREVER RIGHT!!!!

    b) "Wirksamkeit und Nutzen der Psychotherapie?"
    Du meinst doch mit "Psychotherapie" nicht etwa "Gehirnwäsche"?
    Oder - im Sinne eines Migros-Kurses "Anleitung zum sozialen Funktionieren":
    Lerne zu denken/fühlen, wie ANDERE dir vorschreiben, dass DU das tun sollst, und wenn du das denn nicht können tätest: SELBST SCHULD! So long, you'll get my bill!

    c) Deinen Dekalog kann ich in 1,2,5,6,9 für Psychoanageschädigte empfehlen!
    (Achtung: persönliche Empfehlung!)


    2. PRAKTISCH

    a) Habe NICHT gelernt zu leben, sondern bloss zu funktionieren, wenn auch nicht ganz so, wie SIE es denn gerne gehabt hätten ;-)

    b) Therapeut 1 - (Analytisch nach S.F.) entliess mich nach einigen Jahren als "geheilt", sagte mir aber dennoch nochmals einige Jahre später: "Ich hätte IHNEN NIE zugetraut, dass SIE ihr Studium abschliessen würden."
    Tja, meint fufi, DER wollte mir aber scho ganz schaurig fescht helfen? FM!

    c) Therapeut 2 - Dem trampte ich doch bloss auf der Nase rum und sagte ihm, was er denn gerne hören mochte, denn:

    d) Zwischenspiel 1 - Vertrauenspsychiater sagt: Die meisten Magersüchtigen trampeln den Psychos doch bloss auf den Zehen rum!

    e) Zwischenspiel 1a - ok, ich frass wieder und kotzte nicht mehr, aber war aufgrund 20jähriger Psycho-Erfahrungen unterdessen definitiv therapieresistent geworden, weshalb ich mich denn einige Jahre später auch

    f) infolge NULL-ERGEBNIS von der Therapeutin 1 verabschiedete.
    Tja, da weinte sie denn so sehr und fragte mich mit Tränen in den Augen, ob sie denn nicht gut sei?
    Ich hab sie getröstet und ihr gesagt, momoll!
    Aber NICHT gut genug für mich!

    Soviel zum Psychozirkus!


    ABER ES GIBT MENSCHEN!
    die mir geholfen haben
    weil sie mich gerne hatten!

    ---------------------------------------------

    Ach ja - Sorry Astrid, s'ist NICHT gegen DICH gemünzt!
    Weiss dass es Menschen gibt, die mit dieser Methode anderen Menschen helfen können!
    Und freue mich für alle, denen damit Hilfe gegeben werden kann!

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  37. Patrick Tigri4/27/2011 8:13 PM

    Anonym, Dein Text betrifft mich ja unheimlich. Nimm den Rat Linas an.

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  38. @Anonym

    Darf ich dich in meinen Arm nehmen?

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  39. MEINE MUTTER?

    mater semper!?!

    Ja, sie erkrankte an MS, als ich etwa 8 war. 4 Jahre später ging sie am Stock.
    Ich war 16, als sie sich nur noch im Rollstuhl - fremdbestimmt - hat fortbewegen können.
    Sie starb, als ich 35 war, sie war ein bloss noch ein Fleischklumpen. Hässlich!.
    Aber sie kannte mich schon mindestens 5 Jahre vorher nicht mehr.
    FALSCH: Wenn ich sie besuchte, erkannte sie in mir IHREN SOHN!
    Deshalb nannte sie mich nämlich auch immer mit dem Namen meines Bruders!
    NEIN! Ich habe ihr alles das, was sie mir zuleide getan hat, alles, womit SIE MEIN Leben zerstören wollte, bloss um das IHRE zu retten, NEIN! Ich kann's ihr bis heute NICHT vergeben! NEIN! Ich kann KEIN Erbarmen haben, mit diesem fetten selbstgerechten mich-tötendem Fleischkloss, der mich damals aus aus ihrem Unterleib gepresst hat, um IHRER HEILIGKEIT DIENER ZU WERDEN!
    Und mich später ALLEN ERNSTES dafür gescholten hat, dass ich denn 3 Wochen zu früh gekommen sei. Weil dann wäre ich nämlich (ACHTUNG: Astrologie!) Jungfrau gewesen, und wäre deshalb doch SOO VIIEL einfacher zu halten gewesen, als wie als Löwe! GROARR!

    Sacra psychoanalytica!


    MEIN VATER?

    Pater noster?!?

    Tja, DER ist dann schon am Krebs gestorben!
    Mag jetzt nicht mehr dazu sagen.
    S'tut nämlich weh. Aber, nicht, dass er gestorben und jetzt tot ist.
    Ja, SEIN Erziehungs-Motto lautete:
    Was ihn nicht umbringt, macht ihn stark.
    (Galt NICHT für meinen Bruder, übrigens!)
    Und von wegen dem Umbringen:
    PHYSISCHE Gewalt hat er sehr selten angewandt!

    Sacra psychotherapia!

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  40. ich glaube, lina, wir haben überhaupt genug pseudopsychologisches zusammengeschwurbelt. meine kenntnisse bewegen sich ohnehin im philosophischen bereich, mit wenigen einsprengseln der befreundeten psychologin.

    anonym, lassen sie sich helfen - ihren liebsten zu liebe.

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  41. Psychiater entlässt Patient, der sich für eine Maus hält, nach 20 Jahren als geheilt.
    Patient dankt vielmal und geht.
    Kommt nach 2 Minuten zurück und fragt Psychiater:

    Herr Doktor, wissen die Katzen auch, dass ich keine Maus bin?

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  42. ach ja, und das noch aus

    fufi's Wörterbuch der Berufe:

    Psychotherapeut/in, die/der:
    Mensch, das anderen Menschen gegen hohe Bezahlung sagt, sie sollen sich doch gefälligst an den eigenen Haaren aus dem Sumpf ziehen!

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  43. "Freud als laizistischer Religionsstifter?" - meine Güte Lina, wozu gibt es das Internet? Ergebnisse einer knappen Stunde lockeren Surfens (trotz bescheidene, IQ von 45...merci noch vielmal!)

    Psychoanalyse müsste in einem partizipatorischen und liturgischen Rahmen stattfinden. Psychoanalyse als konservatives Projekt: "aimed at helping the subject adjust to a reality defined in advance by wider secular and political thought". Zentral ist die Unterscheidung zwischen dem postulierten Säkularen und dem anderen Bereich, um den es in der Psychoanalyse geht: das Ich. "The secular is not itself a given reality, a space of 'purely human' to be discovered once the cobwebs of superstition have been cleared away. Rather, the secular was imagined, discursively created through the emergent disciplines of the social sciences which are of themselves already bastardized forms of theology." (www.underwhichlyre.blogspot.com, u.A.)

    Hm, das lechzt nach zwei Fragen: 1) Ist die Theologie ein Untersystem im Säkularen oder muss sie sich wieder hinüberretten in die andere Sphäre? Dazu mehr unten. 2) Wie geht das, die Psychoanalyse als "helping the subject adjust to a reality"? Wo berühren sich Psychoanalyse und Theologie eigentlich? Zum Beispiel:

    - Der Elementarzusammenhang von Heil und Heilung: Die christliche Heilsbotschaft ist nur
    dann glaubwürdig, wo sie im tieferen Sinn mit dem Heilwerden des Menschen einhergeht. Heilung
    zielt auf eine Harmonie des Menschen in seinem konkreten Leib-Seele-Verhältnis, d.h. auf interne wie externe Ausgeglichenheit (vgl. dazu das Strukturmodell der Psyche des VERPéNTEN SIGMUND FREUD!).

    - Nächstenliebe: Die christliche Botschaft, seinen Nächsten wie sich selbst lieben, negiert nicht die Fähigkeit, sich selbst anzunehmen, sondern setzt diese im Gegenteil voraus.
    Im Christentum geht es nicht um Selbstauslöschung, sondern um (sozial angemessen vermittelte) Selbstverwirklichung.

    - Sündenlehre: Übergeordnete Schuld ist von echter, konkreter Schuld abzuheben; das
    Neurotische am Christentum wird dort am besten überwunden, wo man (der Gläübige) nicht mehr im Gefühl einer unendlichen, untilgbaren Schuld versinkt (neurotische Expansion des Schuldgefühls: für alles und jedes verantwortlich zu sein) - nur dann sind gute Werke möglich.

    Aber wir haben noch nicht fertig gedacht:

    Selbst wenn man als konservativer Brutalo-Radikaler, wie ich das bin, Aufklärung, Kant, Marxismus und Psychoanalyse in den gleichen Schmutztopf wirft und gern noch darüberspukt, selbst dann gibt es einige interessante Aspekte. Siehe Kommentar 2.

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  44. Also, Psychoanalyse, angereichert mit Spiritualität: wie?

    "Caring for the soul" steht im Zentrum.

    "The psychodynamic studies of the depths of the human mind has (...) provided fruitful insight for the christian understanding of the depths of the soul. There truly is, however, nothing new under the sun and, therefore, those attempting to inegrate psychoanalysis with Christian theology will find much of value in examination of the history of the care of the soul, which is much older than the relativaly young profession of psychology.", schreibt ein Herr Michael Mangis in einem Aufsatz.

    Doch wie sieht "caring for the soul" konkret aus, wie kann etwa "contemplative theology" (bitte selber nachschlagen) in einer säkularisierten Umwelt, in einer vom Totalitarismus einer "Ratio" gesteuerten Lebenswirklichkeit geschehen?

    Wieder die Buben vom Blog: "What remained of religion was deemed utterly private, transcendent, and ineffable and as such banished from the social, thereby confirming the autonomy of the secular.
    Yet as Milbank argues, theology is a social theory, one that seeks to promote mutual social relations, without being predicated upon the notion of the private individual or need to formally exercise power; but of neighbourly love, spontaneous charity, and learnt virtue; and it fails to challenge the autonomy of the secular it will inevitably be positioned by it, reduced to an immanent field of knowledge such as wish-fulfilment, or tucked away in some private ineffable realm."

    Milbank, John Milbank ist übrigens ein Theologe, der für die Bewegung der "Radical Orthodoxy" stark macht: diese wendet sich gegen eine Resignation des Christentums in Bezug auf die Wahrheitsfähigkeit von Sprache und bringt Politik, Ethik, Kulturwissenschaft, Kunst, Naturwissenschaft und Philosophie in ein Gespräch mit der Theologie.

    Anti-Kantisch und sich auf Augustinus von Hippo berufens ("glaube, damit du erkennst") ist sie dem Spektrum der Postmodernen Philosophen zuzurechnen.

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  45. meinetwegen Anna3!4/27/2011 10:15 PM

    Orlando, Einmischen ist wunderbar, solange es konstruktiv ist, aber ich möchte Sie höflich bitten, die Klappe zu halten, wenn Sie nur schlechte Noten verteilen wollen. Sie bestätigen Marie von Ebner-Eschenbach: "Eine kluge Frau hat Millionen geborener Feinde: alle dummen Männer." Sagen Sie uns doch bitte, was ein Weibsbild mit ihren grauen Zellen machen soll, wenn sie das Pech hat, am falschen Ende der Gauss'schen Verteilungskurve zu sein. Abschalten? Ah, ich weiss: Wegsaufen. Den Säufer erkennt man unter anderem daran, dass er alkoholfreie Getränke als nicht menschenwürdig abstempelt. Kann ich zum Tee Walker's Chocolate Chip Shortbread bestellen? Oder Scones mit Clotted Cream?

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  46. (Teil 3)

    Tja und nun sind wir in der Postmoderne angelangt. Jetzt könnt ihr eure Lacans und Foucaults an die ihr euch klammert und mit nackten Füssen darin blättert, ins Altpapier tun. Na gut, Lacan, Sprache, immerhin.

    Besser wäre es allerdings, jetzt endlich den Slavoj Zizek aus Ljubljana zu lesen, der immerhin todschick ist und Psychoanalyse macht. Ich rühre ihn nicht an, weil mila und Lina zuviele Male Gläser halten müssten...der Kerl bezeichnet sich als Marxist. Toxisch.

    So, jetzt habe ich in den Saal gebrüllt. Jetzt kann man diskutieren. Ein Wort noch:

    @mila: erstaunlich, sie sind auch dann noch herablassend, wenn sie keine Ahnung haben.

    @Lina: Ich habe meinen IQ nie gemessen. Andere Leute eines geringen IQs zu verdächtigen...ziemlich faschistoid, enttäuschend.

    @Fufi: gerne darüber mehr. Danke für deine Ehrlichkeit.

    @Patrick: komm saufen wir ein Männerbier am Ende des Tresens, Geht aufs Haus.

    @Eni: reihe mich ein, trotz bravouröser Matur und abgeschlossenem Hochschulstudium.

    @Anonym: Bringen sie sich NICHT um!

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  47. Lina, gerne hinterlege ich Ihnen Richard Websters "Why Freud Was Wrong" auf einer noch zu definierenden Parkbank irgendwo im Mittelland, mit Strohhut und Sonnenbrille bewehrt, ohne Kamera und sofort wieder weg. Bin am Ausmisten.

    Zur Wirksamkeit der Psychotherapie gibt es seit nicht allzu langer Zeit Daten, z.B. aus der Arbeitsgruppe von Klaus Grawe. Auf dem aktuellen Stand bin ich nicht mehr. Seine ersten Ergebnisse waren nicht weiter überraschend: kurze Therapien wie die Verhaltenstherapie scheinen mindestens ebenso wirksam zu sein wie längere, und die Hauptdeterminante der Wirksamkeit ist die Qualität der Beziehung zwischen Therapeut und Patient - sprich: fühlt sich der Patient ernst genommen und unterstützt? Neben der Verhaltenstherapie sind meines Unwissens gut belegt: die dialektisch-behaviorale Methode für Borderliners, und etwas sehr Merkwürdiges namens EMDR (eye movement desensitization and reprocessing) z.B. für posttraumatische Störungen. I hasten to add that I am not a psychologist. Nur mit welchen befreundet, und therapieerfahren, vor Ewigkeiten. Überwiegend war mir das Glück beschieden, an Leute zu geraten, mit denen die Beziehungsqualität tadellos war. Eine, damals Leiterin einer universitären Affektsprechstunde, beschied mir allerdings, ich könne mein Berufsziel vergessen. Das nehme ich ihr heute übel, besonders seitdem ich es erreicht habe. Vor Jahren.

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  48. Mesdames, bei Foucault sind Sie mir über, ich finde ihn nahezu unlesbar. Das einzige, was ich geschafft habe, ist Madness and Civilisation (im englischsprachigen Ausland, keine Ahnung, wie es zu deutsch heisst). Dort fand ich vor allem interessant, dass die ersten Irrenhäuser in den ehemaligen Pestasylen eingerichtet wurden. Pestkranke wie Irre wollte man absondern, entfernen, unsichtbar machen. Bei dieser Gelegenheit ging mir auch auf, wie euphemistisch die Namen lokaler Irrenhäuser sind - Burghölzli, Waldau und wie sie alle heissen. Wie stark dieser Wille zur Absonderung war und teils ist, ging mir am andern Ende der Welt auf: Wenn Sie je nach Hawaii reisen, besuchen Sie die Leprakolonie auf Molokai. Sofern sie noch existiert. Die letzten Bewohner werden in absehbarer Zeit ausgestorben sein. Alle Inseln des Archipels haben eine steile Nordküste mit wilden Strömungen. Auf Molokai führt genau ein Pfad diese Steilküste hinunter, am oberen Ende so schmal, dass ihn ein Wächter allein problemlos sichern kann. Die Aussätzigen leb(t)en auf einer schmalen Landzunge am Fuss der Steilküste, lange weitgehend auf sich selbst gestellt. Die Biographie von Father Damian von Molokai werfe ich so schnell nicht raus.

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  49. fufi: kondoliere! Wie Sie sicher mindestens so gut wie ich wissen, kann die MS zu einem Phänomen führen, das mit dem hässlichen Begriff der Affektinkontinenz bezeichnet wird. Manchmal ist nicht nur Charakter Schicksal, sondern auch eine Krankheit. Siehe Jacqueline du Pré, der von allen Seiten vorgeworfen wurde, sie spiele zu emotional.

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  50. @Anna3: Aha, ich gehöre der Gruppe "dumme Männer" an. Wie reizend.
    Mir ging es um die Vermeidung eines (weiteren) hermetisch abgeschlossenen Exklusiv-Dialogs zwischen erlauchten Eingeweihten, an dem sich nur studierte Weiber teilzunehmen getrauen.

    Diese Arroganz ist unfassbar! Schämt euch.

    (Hätte ich noch meinen Haarwust, würde ich ihn jetzt aufgeregt-lässig nach hinten schütteln).

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  51. Lina schrieb dem offensichtlich begabten, als Schüler wahrscheinlich unterforderten Orlando weiter oben:

    "Der sanfte Psycho-Onkel hätte gscheiter einen IQ-Test mit dir gemacht. Klar, dem (= dem IQ-Test) hättest du dich auch v e r w e i g e r t, Resultat: IQ 45 (...)."

    Erklärung (Folie auf dem Hellraumprojektor):

    IQ 45 (, statt 140)! Das Resultat einer Blöderlei, weil du n i c h t mitgemacht hättest, so wie du dich dem suggestiv eingeredeten Vaterkomplex entzogen hast.

    "@Lina: Ich habe meinen IQ nie gemessen. Andere Leute eines geringen IQs zu verdächtigen...ziemlich faschistoid, enttäuschend."

    Das schreibt Orlando. Er schreibt, ich sei "faschistoid".

    Ich bin perplex.

    Orlando, ich hatte ein Kompliment formuliert.

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  52. Sehr lohnend ist in diesem Kontext Sarah Kanes 4.48 Psychosis. Sie brachte sich kurz darauf um. In der Zürcher Aufführung vor mehreren Jahren war ich völlig gebannt, obwohl längst "geheilt". Glaube mich an den Satz zu erinnern: ich brauche nicht Ärzte, ich brauche Freunde! - habe ihn jedoch im Text nicht wiedergefunden. In Paris soll Isabelle Huppert alle Rollen übernommen haben. Das hätte ich gerne miterlebt.

    Anonym, falls Sie es ernst meinen: halten Sie durch, es wird wieder besser. Immer.

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  53. bevor ich mein herablassendes ich für heute wegpacke, orlando, hinterlasse ich ihnen den hinweis, über den begriff der säkularisierung nachzudenken, und was er grundsätzlich impliziert. träumen sie schön.

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  54. Khasch miar am Ranza hanga, Orlando!

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  55. Orlando: manchmal schon :-) (siehe Linas Kommentar!) Was darf die Satire? Wirklich, bitte, ganz im Ernst: was macht frau mit dem Hirn? Ein im Zusammenhang mit Männern höchst unnützes Organ.

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  56. Lina, Kreidolf-Originale? Wirklich? Schlabber. Ein Anfang fände sich bei Eric Berne und seiner Skriptanalyse. Ebenfalls lange her.

    Was der Psychotherapie fehlt? Dass sie eben gerade keine Freundschaft ist, kann man ihr nicht vorwerfen. Auch Therapeuten müssen von etwas leben. Idealiter schafft sie, was nur beste Freundschaften schaffen und Verwandtschaften, gerade bei Leuten in Not, oft nicht. Ich bin den Leuten sehr dankbar, die mir immer wieder bekräftigt haben, dass es einen gangbaren Weg gibt und dass ich nicht so spinne, wie alle um mich herum meinten, inklusive ich selbst. Ebenfalls dankbar war ich damals für ihren fachlichen Hintergrund. Die hatten alle mehr gesehen und konnten das besser einschätzen als wir. Natürlich ist es schon so, dass man vor allem an den eigenen Haaren ziehen muss. In meinem Fall war die grösste Unterstützung Kay Jamisons Autobiographie. (Für die, die jetzt googeln: die letzte Psychologin sagte irgendwann "vergässed Si die Diagnose".)

    Und lass uns ruhig schlafen/Und unsern kranken Nachbarn auch!

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  57. Ich bin wirklich betroffen über das was ich hier so lese, und all das ist mir total fremd: dieser Zynismus, diese Selbstzerfleischung, aber auch diese Kälte und menschliche Resignation.
    Wahrscheinlich hatte ich einfach Glück, nie in eine Lebenskrise zu geraten, aber vielleicht liegt es auch daran, dass ich selbst in Momenten, wo meine Welt stillstand, pragmatisch dachte: "Es ist wie es ist" und eher selten dachte: "Warum ist es, wie es ist?".

    Im Übrigen halte ich mich ebenfalls für zuwenig intellektuell für hier und heute und hoffe auf demnächst etwas mehr "Brot und Suppe".

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  58. P.S. Eni, bitte! Provozieren Sie den Barman nicht. Reden Sie doch mit, gopfridschtutz. Hiermit dementiere ich energisch jede Absicht der Clubbildung. Von wegen Friedensreich des freien Wortes. Was wollen Sie und Orlando? Zensieren? Ich versteh das Problem nicht.

    Gute Nacht.

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  59. Ich bin jetzt an einem Whisky, darum argumentiere ich nicht weiter.

    @Lina: tja, Pech, Schon wieder ein Missverständnis. Again? Vielleicht sollte ich einfach aufhören, dich zu begehren, dich abgöttisch zu verehren und dich für das Wunderbarste zu halten, das mir so virtuell je begegnet ist. Vielleicht sollte ich dir in meinem Funktionieren hier eine Gleichgültigkeit vorspielen, die es einfach gar nicht gibt. Vielleicht sollte ich auf nett lachendes Kumpelchen machen, "miar könnd ja Frühnde bliiba".

    Nein, ich bin Jäger und Ritter Lina. Ich hänge gern an deinen Lippen, am Ranzen wäre ich fehl am Platze.

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  60. Henri, ich denke da auch so wie Sie. Als meine Welt still stand, konnte ich es mir nicht leisten, mich selber zu bemitleiden und mir helfen zu lassen, es gab andere, wichtigere, die ebenfalls einen Weg suchen mussten mit dem Geschehenen fertig zu werden. Da hilft mir immer das Bild, dass sich die Welt nicht um mich dreht. Aber schön, wen jemand Zeit und Musse hat, sich selber so wichtig zu nehmen.

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  61. @Lina: Entschuldigung. Das "faschistoid" war total falsch, übertrieben, unangebracht. Ich verwende das Wort fast nie, aber im Krieg und in der Liebe ist alles erlaubt. Buna notg!

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  62. Orlando: ich bin doch schon tot. Man hat von mir nichts übrig gelassen, NICHTS! Ich gebe und gebe und gebe und doch ist es NIE genug.

    Anna 2: nichts wird besser. Seit Jahren verspricht man mir dass es besser wird, aber nichts wird besser, nur schlimmer. Die wenigen Mommente des Glücks und der Freude sind es nicht wert, was ich dafür bezahlen muss.

    mila: niemand kann helfen und ich komme nicht nach damit, mir selber zu helfen. Habe ich ein Problem mit all meiner Kraft gelöst, kommt das nächste mit voller Wucht und beraubt mich meiner Kraft wo ich doch längst schon keine mehr habe.

    fufi: danke für die Umarmung, aber sie hilft nicht. Und Sie haben recht: sie reden doch nur

    Meine Verantwortung erdrückt mich.

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  63. Anna2, wir treffen uns auf einer Bank (Strohhut, Sonnenbrille, Perücke) im Mittelland, links, Dienstag, 15:00. Abgemacht. Oder dann: im Terrasse zum Mittagessen?

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  64. Gross, wie du erzählst, Fufi, befreit, bitter, in einem eigenen, eigenwilligen Rhythmus, im Fufi-Sound: Danke!

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  65. Orlando, unverbesserliches Kamel!

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  66. orlando, selbsthilfegruppe. ich bin dann mal weg. das erschiessen überlasse ich lina.

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  67. Orlando.

    Du triffst, was mir vorschwebt, auf den Kopf. Nein, eben nicht auf den Kopf (immer dieser Kopf...)! Ins Herz.

    Die Theologie muss sich vermehrt einmischen, ins Politische, jawohl, und - das ist unser Thema hier - ins Psychologische.

    Die Psychotherapie muss eine Seelsorge werden, denn das Psychologische fragmentiert, das Theologische fügt zusammen.

    Meine persönlichen Erfahrung in den letzten zwei Jahren, die für mich die bisher produktivsten und verträumtesten meines Lebens waren, hat mich gelehrt: Das Glück kommt aus dem Körper. Körper = Seele. Bitte keine Theorien und Lästereien auf mich schmeissen, um das Gegenteil zu behaupten oder diese Aussage zu problematisieren. Es handelt sich um meine Erfahrung, um meine kleine Wahrheit, Körperwahrheit; diese Wahrheit hat mich verändert.

    Wenn der Körper beseelt ist, so wie ich es erfahren habe, besonders über eine erfüllte Sexualität, dann darf der Körper in der "Kur" nicht unberücksichtigt bleiben. Fufi umarmt die hilfesuchende Anonyme; er hat mehr verstanden als Lina in ihrem praktischen Text.

    Ich finde, dass Berührung und Bewegung in einer Therapie Platz haben müssten. Spaziergänge, ein Kuss auf die Stirn, die Hand halten, gemeinsames Gebet (zum Beispiel das mantrische Aufsagen des Gedichts "Mondnacht" von Eichendorff), Sinnlichkeit, Essen und Trinken. Glaube, Hoffnung, Liebe.

    Der Analytiker schnödete in meiner letzten Liegung darüber, dass mein Freund mich wohl für einzigartig halte. Ich merkte intuitiv (die Erklärung folgte später), dass hier ein fundamentales Missverständnis besteht. Jeder Mensch ist einzigartig, ob ein Du das ausspricht oder nicht. Die Psychoanalyse hält also - weiss sie das? - nicht den Menschen für einzigartig, sondern sich selbst. Sie füttert ihre Theorien und die Privatlogik des Analytikers mit Menschenmaterial, um sich zu feiern. Das hat mich dazu veranlasst, die Psychoanalyse spontan abzubrechen.

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  68. Mila, danke, dass du mir die Drecksarbeit zutraust. Ich beginne aber lieber mit den Häutungen. Vierteilungen finden jeden ersten Donnerstag im Monat statt. Tickets bei Ticket-Corner.

    Klammerbemerkung: Verstehe kein Wort.

    Selbsthilfegruppe?

    Die bei Suppe und Brot mit dem furztrockenen Henri? Da kannst du alleine hin. Ich will Cordon bleu und Rotwein, zuerst noch Spargelsuppe mit Crevette, dann einen Frühlingssalat, zum Dessert Mousse au chocolat (nach dem Rezept von Reichmuth von Reding), Käseplatte, fünf Espressi. Ciao!

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  69. Orlando, ich muss es jetzt halt doch sagen:

    Ich bin sehr, wirklich sehr enttäuscht über deine Wahrnehmung von mir, als eine verbildete, intellektualistische Kuh, die so etwas wie "IQ" jemals beiziehen könnte, das Gegenüber zu beurteilen. Eine groteske Fehleinschätzung.

    Du stellst mich als Idiotin hin.

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  70. Mila meint, wenn sie dich wäre, würde sie Orlando jetzt den Gnadenschuss setzen. Sie meint das nicht zynisch, weil sie sieht wie ich leide.

    Ich halte das für eine schlechte Idee. Das Spiel muss weitergehen. Ich habe noch sehr viel Energie, o ja!

    Ich sollte vielleicht einige Tage ins Kloster ohne Internetzugang.

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  71. @Lina: es war nicht sehr unmissverständlich formuliert. Woher willst du wissen, ob ich unterfordert war? Vielleicht war ich im ersten Anlauf wirklich zu dumm.

    Intellektualistisch: ja. Idiotin: nein. Kuh: nein, eher eine Stute. Well-off, rich family, Züri-chlüngel: ja.

    Können wir das abhäkeln, ja?

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  72. Orlando! Chief Orlando, Don Orlando, McOrlando, Orlandino, unser Orlando, mein Orlando, bleib hier! Unbedingt.

    Herrliches Ding, dein Blog. Amüsant, engagiert, verrückt, lebendig, wild, lehrreich, ein Affentheater. Die Gäste: inspirierend, nervig, klug. Schillernd.

    Wir deponieren hier Melancholie und Lust, Langeweile, Mut, Freude, Kraft und unausstehliche, dumpfe Seiten.

    Lass m i c h ein paar Tage ins Kloster gehen!

    Ich küsse dich zum Abschied.

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  73. Jetzt verortet er mich noch klassentechnisch. Bunt treibt es mein Orlando.

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  74. Intellektualistisch. Nein!

    Ich bin ein praktisches, einfach Mädchen, das am allerallerallerliebsten mit einem Teller Spaghetti vor dem Tatort sitzt. Alles klar?

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  75. Zutiefst beeindruckt, ja betört - ich sauge, unterschreibe und unterstreiche - bin ich davon:

    "Die Zunahme an Disgrazie und der Totalausfall an hetärischer Intelligenz macht inzwischen jede Frau zum armen Hascherl, gleich welche soziale Stellung sie einnimmt. Endlich ist es ihr gelungen, das Objekt der Begierde nicht mehr zu sein. Statt dessen ist sie nun ein Objekt des erotischen Kompromisses.
    Das Unzeitgemässe ist nicht gerade eine bevorzugt weibliche Domäne. Welch schöne Fremde in ihren Tagen wäre aber eine Frau, die sich etwas auf ihr gewisses Etwas einbildet. Eine, die nur Stil besitzt und sonst nichts. Die nicht besser weiss oder besser kann als andere, eine weder von höherer Herkunft noch von aussergewöhnlicher Schönheit. Nur eben diesen uverwechselbaren Stil, losgelöst von den Konventionen der Lässigen, der erotische Dünkel als Profil."

    (Botho Strauss, Vom Aufenthalt, S. 19)

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  76. Patrick Tigri4/28/2011 9:44 AM

    Tatort! Naja. "In Treatment", "Lie to me" und natürlich das gute alte "Scrubs" (ohne JD! Wie habe ich geweint...). Den deutschen Serien geht die ernsthafte Unernsthaftigkeit ab.

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  77. Das kann doch wohl nicht wahr sein!!!!!

    Eben habe ich mich mit einem grossen Kaffee hingesetzt, um diese Passage abzutippen:

    "Früher hat man die unterschwellige Wirkung eines Menschen zusammengefasst seine ?Persnlichkeit? genannt. Heute versucht man das Vage, das so stark ist, genauer zu analysieren. Es ist bekannt genug, dass von einem Menschen, auf den es uns ankommt, Wellen und Schwingungen ausgehen, die die Bedeutug seiner Worte einschränken oder relativieren. Vorweg wird die Unlesbarkeit des Gegenübers engestanden, und wir wissen noch nicht, welche der verfügbaren Sprachen der Entzifferung anzuwenden sich empfiehlt.
    Ertscheinung ist ene dichte erotische Hülle aus Sprechen und Aussehen, aus viel Bekanntem und wenigem Unbekannten. Ist all das, was jemand an Fluidum und Austrahlung erzeugt - freilich gemeinsam mit seinem andersgearteten Gegenüber erzeugt. Jedoch bringen die Wellen, mit denen einer auf den anderen einwirkt, letztlich nichts gemeinsames hervor. Beide unterhalten ein Kfäftefeld, das sie nicht zugleich schaffen und deuten können.Wenn nämlich das Verstehen beginnt, so vestehen sie einander nach den Gewohnheiten der herkömmlichen Psychologie und der semantischen Sinnfälligkeit - und das ist, als ob man Atomphysik nach den Regeln der Mechanik betriebe. Allmählich ahnt man, was DAHINTERKOMMEN neuerlich heisst: hinter die Mauer des Verstehens."

    Botho Strauss, Vom Aufenthalt, 2009, p. 86f.)

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  78. @Fufi: Ich bin beim abermaligen Lesen beeindruckt von deiner Beschreibung. Und verstört: So viel Hass auf die eigenen Eltern, auf Vater und Mutter. Ich finde das entsetzlich!

    @mila, Lina, Eni, Anna2 etc: Bin über einen Kommentar Linens gestolpert, den ich gestern übersehen hatte:

    "Die Sorge um dich muss sein: Die Sorge um uns!"

    Ich rase jetzt los, rechte Guetsli kaufen (da ich wohl kochen kann wie ein Gott, nicht aber backen): Shortbreads, das ganze Sortiment von Pepperidge Farm, einen Querschnitt durch Kamblys Backstube sowie alle Teesorten, die mila so mag.

    Vielleicht mache ich später eine Schwarzwälder, nach bewährtem Rezept von Bekannten aus dem Emmental, ganz fies mit Anke in der Nidle.

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  79. Patrick Tigri4/28/2011 10:20 AM

    Tja, Lina, O treibt Dich in MEINE ARME!! Well done, O!

    8-)

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  80. @Tigri: schon wieder Augenwasser? Du hast deine zweimal im Jahr jetzt aber gehabt!

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  81. anna2, wahnsinn und gesellschaft. haben sie diesen dicken schinken etwa ganz gelesen? aussperrung des 'anderen des vernunft' ist das momentum, das sich durch das gesamte werk foucaults zieht. sinnigerweise wird dies in der einleitung zu wahnsinn und gesellschaft indirekt und doch programmatisch angekündigt, wenn foucault von einer "Geschichte der Grenzen" spricht, die man schreiben könnte, derjenigen grenzen nämlich,

    "mit denen eine Kultur etwas zurückweist, was für sie ausserhalb liegt; und während ihrer ganzen Geschichte sagt diese geschaffene Leere, dieser freie Raum, durch den sie sich isoliert, genau soviel über sie aus wie über ihre Werte."

    sein ganzes schaffen entwickelt sich in der folge entlang dieser denkfigur, sie wird auch bald einmal die prägende gestalt des diskurses einnehmen. des diskurses, der zu einer gegebenen zeit und innerhalb einer gegebenen kultur die grenzen des (gültigen) wissens und damit zugleich des individuums vorgibt. wir sind foucault zutiefst dankbar, dass er uns in seinen letzten schriften letztlich doch noch die möglichkeit zum widerstand gegen die deterministische allmacht des diskurses einräumte, in gestalt des dezentrierten, für sich sorgenden subjekts.

    ein eindrückliches - und passendes - bild, das sie dazu von der leprakolonie zeichnen. was ausgeschlossen ist, existiert in den augen der allgemeinheit nicht (mehr).

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  82. @mila: Anke in der Niidle!

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  83. nur kurz: ist das ein geflügeltes wort der berner? anke=butter, nidle=rahm. ich mag beides. aber den spruch verstehe ich trotzdem nicht, ausser sie wollten damit darauf hinweisen, die schwarzwäldertorte, die sie zu backen gedenken, sei ganz besonders gehaltvoll. das wäre allerdings genau mein ding.

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  84. Letzteres. Das ist pervers fein. Aber eine Schwarzwälder bäckt man nicht, man stellt sie her. Mit Schoggiteigböden vom Storchen-Beck (vorbestellen).

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  85. @ Anonym

    Ich bin erschüttert über Ihre geglaubte Aussichtslosigkeit.

    Was die Hilfe betrifft: Darüber reden hilft manchmal schon viel und vielleicht kann eine Fachperson Ihnen Anleitung zur Selbshilfe geben, aber aus dem Sumpf ziehen können nur Sie sich selber und sonst niemand.

    @ Anna 2

    Wo bitte habe ich um Zensur gebeten?

    @ Lina

    Danke für die Freigetränke, nehme wie immer einen roten Wodka mit O-Saft.

    Meine Meinung über Therapie: Man muss berücksitigen, dass eine Therapie die Probleme nicht wegzaubert und auch die Situation nicht ändern kann in der man ist. Dies muss man immer selber, nur manchmal kann man auf die Dinge keinen Einfluss nehmen, sie sind gegeben und man muss ihrer harren oder wie Henri trifftig sagt: "Es ist, wie es ist." Kein schlechter Satz, wenn sich die Dinge nicht ändern lassen.

    @ fufi

    Sie sagen, dass man Ihnen in der Thearapie nicht geholfen hat, sondern dass man Sie als Maus sich selber überlassen hat. Vielleicht sollten Sie es so sehen, dass man Sie gelehrt hat, als Maus zu überleben.

    Es ist sicher schwierig, eine solche Geschichte wie Sie sie erlebt haben zu überleben, aber ich glaube auch nicht, dass Ihre Seele je endgültig geheilt sein wird. Die Verarbeitung dieser Erlebnisse ist Ihre Lebensaufgabe.

    Denken Sie aber immer daran, dass das Leben sich lohnt :-)

    @ Orlando

    Ich habe manchmal tatsächlich etwas Mühe hier mitzukommen.

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  86. 1. Zunächst Dankeschön an alle, die mir ihr Mitgefühl ausgedrückt haben!
    Kann nichts dafür, bei gewissen Themen kommt's mir einfach immer und immer wieder hoch - DIE GANZE SCHEISSE! Schmeckt im Fall nicht gerade köstlich ;-), also bitte Orlando, Quadro-Bourbon, pur - Thanks!

    2. Nochmals zum Thema "Psychoanalyse" und (zumindest) gesprächsorientierter Therapien:
    Das Problem ist ja, dass mit der Konzentration auf Sprache = Intellekt die ganze emotionale Seite ausgeblendet wird. In diesem Kontext wird "Heilung" reduziert auf soziales Funktionieren gegen ausssen und internes stetes und Sein-Glücklich-sein-sich-selbst-Einreden, was bedeutet:
    DER ENDGÜLTIGE TRIUMPH DES GEISTES ÜBER DAS GEFÜHL, SOZUSAGEN, DIE GEBURT DES WILLENSMENSCHEN!

    3. Zu Orlando am 4/28/2011 10:07 AM
    Ja, ich hasse meine Eltern noch immer für alles, was sie mir angetan haben!
    Klar kann ich (siehe Pt.2) irgendwelche psychomechanische Gründe für ihr Verhalten "erfinden" und dann "verstehen" - intellektuell!
    Ist mir damit geholfen? NEIN! Ich kann's emotional nämlich noch immer nicht verstehen, dass Eltern ein eigenes Kind derart erniedrigen und seelisch töten!
    Kann ihnen deshalb auch nicht vergeben/verzeihen oder so. (Jaja, ich weiss, was gewisse Psychos gerade DAZU sagen möchten. Bhaltet's für eu!)
    Tja, meine Gefühle sind weg. Sind sie tot?
    Weiss nicht, wichtig war und ist und bleibt, dass ich funktioniere.
    Und GENAU DAS haben ja meine Eltern gewollt, wenn's jetzt ja auch nicht in IHREM Sinne ist, sondern im Sinne desjenigen Psycho-Scharlatans (ist heute übrigens PD, Gerichtsgutachter und "Fachmann" für 00000-Fragen!?!) der mich "geheilt"hat!

    Grüsse alle, und ganz besonders Anonym (verstehst mich?) mit:

    http://www.youtube.com/watch?v=N5XkKceOvwY


    PS an Lina:

    Grosses Danke für's Kompliment für meinen Schreibstil! ;-))

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  87. @ fufi

    Dass Sie Ihren Eltern nicht verzeihen können kann ich verstehen, aber Sie dürfen nicht zulassen, dass Ihr Hass soviel Raum einnimmt in Ihrem Leben, damit anderes wieder mehr Platz hat. Versuchen Sie es mal damit, dass es halt einfach Menschen gibt, die es nicht wert sind, dass man sich über sie Gedanken macht.

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  88. @Eni

    "Versuchen Sie es mal damit, dass es halt einfach Menschen gibt, die es nicht wert sind, dass man sich über sie Gedanken macht."

    Bedenke einfach: es waren meine ELTERN!, und auch die GROSSELTERN, übrigens, und mein BRUDER ist heute noch so!!!!

    Aber vielen Dank!
    Versuch's ja auch, aber manchmal kommt's halt eben wieder ganz schaurig obsi!

    Danke!

    :-)

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  89. @ fufi

    Ja, ich weiss dass es Ihre Eltern sind, aber stellen Sie sich mal vor, dass diese Ihnen aus dem Jenseits zuschauen und sich darüber freuen, dass sie noch über den Tod hinaus so viel Macht über Sie haben. Natürlich kommt sowas immer wieder hoch, aber sagen Sie das nächste mal zu ihnen nicht "warum habt Ihr mir das angetan?" sondern "fuck jou!!!!!!!!!!!!!!" Das tue ich manchmal auch wenn ich an meinen Exmann denke, der ist zwar nicht tot aber trotzdem ein .......

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  90. @Eni

    Gerade im Sinne meiner Kritik an der Psychoanalyse MUSS ich sagen:
    Ich WEISS, dass du recht hast ..... !!
    :-)

    Namals Danke!
    Tut gut, eure Unterstützung!

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  91. @ fufi

    Wenn Ihre Gefühle tot wären, dann würde Sie diese Geschichte nicht immer noch belasten.

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  92. @ fufi

    Ich habe immer recht, selbst dann wenn ich gar nicht recht haben will ;-)

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  93. @Eni

    Kann ich verstehn!
    Geht mir genau so!
    ;-)

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  94. Jaja, es ist mehr ein Fluch denn ein Segen, seufz.... :-(

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  95. Lieber Fufi, liebe Eni

    das war jetzt ein sehr reifer Dialog von erwachsenen Menschen. Danke dafür!

    Eines der zehn Gebote handelt bekanntlich von den Eltern. Meine Meinung: das wird seinen Grund haben, den man mal untersuchen müsste.

    @mila: wie gehts dem blauen Auge, das ihnen Lina beim Hinausgehen verpasst hat? Schauen sie, ich habe ihnen ein grosses Glas voll Eis, mit viel Bombay Gin und etwas Tonic hingestellt. Wachholder regt den Geist an.

    @Anonym: und? Haben sie sich jetzt umgebracht oder doch nicht? Erzählen sie doch ihre Geschichte, Mann/Frau! Sonst haben wirs hier einfach mit einem Irrlicht zu tun, das - ausgerechnet hier und aus welchem Grund auch immer - uns verschrecken möchte und ein schlechtes Gewissen einjagen. Interessierten sie sich für etwas mehr als nur sich selbst, hätten sie nämlich etwas über sich erzählt und uns nicht in unserem Schrecken heimlifeiss zurückgelassen. Ihr "Experiment" ist gescheitert. Stolz darauf?

    @Lina: danke für die schönste Beschreibung dieses meines Blogs ever! Ein Affentheater, ein wuselnder Haufen, eine herrliche Maskerade. Ein Jahrmarkt der Eitelkeiten, ein Tollhaus des Unkorrekten sowieso.

    Hach, in solchen Momenten bin ich einfach stolz auf meine kleine Bar und das Personal, das sie bevölkert! Ein dickes Bärner Müntschi an euch alle!

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  96. Lina, Perücken führe ich noch nicht und werde mich mit einem Kopftuch begnügen müssen. Zmittag mit Kind? Ist das Ihr Ernst? Ob wir da weit kommen? An Gesprächsstoff fehlte es sicher nicht. Jeder Therapeut - und in dem Kontext kann man den Begriff sehr weit fassen - ist ein Stück weit auch Seelsorger. Manche mehr, manche weniger. Ein mir bekannter Krebsspezialist ist Pfarrerssohn. Hier liessen sich Brücken schlagen zum Placebo und zur "Droge Arzt", aber das ist wohl unwillkommen. Ich getrau mich gar nix mehr zu sagen.

    mila, danke für die Foucault-Erläuterung. Bleiben Sie der Uni erhalten, Sie geben eine gute Dozentin. (Ex-Chef, Professor: "der Narzissmus ist die treibende Kraft an der Fakultät." Elitist and condescending gingen also in Ordnung.)

    Eni: nirgends ausdrücklich. Ich habe mich bloss gefragt, was Aussagen wie "ich gehöre nicht zum Club der Intelligenzbestien und muss leider draussen bleiben" bezwecken. In meinem Kopf beschwört "ich muss leider draussen bleiben" vor allem das Bild eines traurig blickenden Hündchens an einer Beizentür herauf.

    Orlando, vielen Dank fürs Shortbread! Bitte einen Cornalin. Redet Dihr eigentlech richtig bärndütsch?

    Anonym, ich schliesse mich Orlandos Aufforderung an. Verantwortung wofür? Don't carry the weight of the world upon your shoulders.

    Laura: Manchmal sind Psychotherapien ein Luxus, manchmal nicht. Ich war arbeitsunfähig (im Kopf), dazu young, free and single. Es wäre völlig hirnverbrannt gewesen, nur Lithium zu fressen und daneben nicht auch von der Zuwendung einer Fachperson zu profitieren. Abgesehen davon kann man sich mit Lithium umbringen und gehört schon deshalb überwacht. Und Henri, damals habe ich mich beileibe nicht etwa gefragt, warum es so ist, wie es ist, sondern: wie um alles in der Welt komm ich da je wieder raus? In schlechten Momenten fehlte die erste Hälfte der Frage. Natürlich: es ist, wie es ist. (Ein Lieblingssatz meines Grossvaters.) Trotzdem haben Psychotherapeuten eine Daseinsberechtigung, denn manchmal ist es so, dass man steckenbleibt. - Abgesehen davon sind bedeutend dümmere Varianten von Luxus in unserer Gesellschaft salonfähig. In materiellen Dingen haben wir jede Scham verloren. Simples Beispiel (anstatt meiner Lieblingstirade gegen Züribergtraktoren, die dem Gastgeber kaum genehm wäre, "Die Achse des Guten" indeed): die meisten Eltern, die ich kenne, stöhnen über die Menge an Krempel, die sich im Kinderzimmer ansammelt, und "entsorgen" periodisch einen Teil davon. Die Hälfte ist made in China, unter Umständen von chinesischen Kindern. Wem ist damit gedient? Lina, lassen Sie sich nicht beirren.

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  97. Anna2,

    ist mir neu, dass man Lithium isst (frisst) - ich kannte das bis jetzt nur in leistungsfähigen Akkus.

    Und Sie haben natürlich recht mit Ihrer Unterstellung: ich habe keine Ahnung, was man so denkt, wenn man vom Trassée abgekommen ist - das ist ja der Punkt (bzw mein Problem): die Schwierigkeit, sich in eine solche Situation versetzen zu können.

    Mein "Warum ist es wie es ist" ist das Kondensat, die Erkenntnis aus nicht enden wollenden Diskussionen mit einer Bekannten, welche psychatrische Hilfe in Anspruch nehmen musste.

    Und den Therapeuten spreche ich keinesfalls die Daseinsberechtigung ab - jedenfalls nicht allen.

    Ihr Exkurs in die heutige westliche Besitz- und Materialschlacht findet meine ungeteilte Zustimmung.

    Was das ganze aber mit der Achgut-Fraktion zu tun hat, können Sie das erläutern? Ging es Ihnen um einen speziellen Beitrag (wobei mir diese Beiträge meist zu kurz und darum zu oberflächlich sind).

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  98. @Anna2: Gern geschehen. Den Zusammenhang zwischen Züribergtraktoren und der Achse müssen sie mir bei Gelegenheit erklären...
    Nach nun doch einigen Jahren in Zürich und - fast noch prägender! - noch weiter östlich: es geht so, abgeschliffen. Sobald ich dort bin, ist alles normal. Hier hat das reine Berndeutsch Schaden genommen. Ich war lange tapfer, aber dann beginnt man, sich anzupassen. Die ersten "Chönnd si mir" statt "Chöit DIR mir" und die ersten "Gueten Abig" und überhaupt das Grüezi statt des "Grüessech" kamen bald. Dann schleift sich der Rest ab. Ich hatte (zum Glück?) nie so ein richtiges Zürigirl als Freundin, dann würde alles noch schneller gehen.

    @Henri: "Es ist so wie es ist" - lassen sie sich nicht durch Zeitgeiststänkerer und linksverstauchte Weltverbesserer-Psychotanten beirren! Das ist ein so pragmatischer wie weiser Lebens-Approach. Das intellektuelle Intuitionstier, der grobschlächtige Formulierer und sensible Herausspührer Blocher, der ohne theoretischen Background (mit Ausnahme eines krud-Barthisch-philosophischen streng protestantischen Pfarrerssohn-Rucksäcklis) quasi intuitiv ein echter Konservativer im angelsächsischen Sinn geworden ist, würde diesen Satz doppelt und dreifach unterstreichen. Und anfügen: "Und siehe: die Welt ist nicht verloren".

    Wieso sind eigentlich all die Psychofutzis meistenteils links? Ich lache über sie laut, und dazu gibt es eine weitere persönliche Story, die eich vielleicht morgen mit euch teile.

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  99. orlando, ich habe ihnen doch einmal erklärt, was ein gin tonic bei mir ausrichtet. und das, mein lieber, wollen sie nun wirklich nicht in ihrer bar erleben. ein eiskalter stoli, doppelt und dreifach, das wärs gewesen. für das blaue auge, sollte sich denn tatsächlich eins abzeichnen, gibt es make-up.

    anyway, bin heute unterwegs und überlasse die angekündigten psychofutzi-gespräche denjenigen, die sich an dem thema nicht sattlesen können.

    anna, sie haben meine unverbrüchliche bewunderung. lithium; ich war ja nie ein grosser nirvana-fan, aber dieser höchst verstörende song hat was (neben dem ewig rockenden smells like teen spirit, natürlich). ja, orlando, das ist ein stück zeitgeist, das sich ihnen wahrscheinlich nicht erschliesst.

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  100. Wer guckt heute The Royal Wedding?

    Ich würde ja gern, aber ich muss leider arbeiten. Ich kann mich gut erinnern, als Goof die Hochzeit vom Prince Charles und Diana, in den Ferien im Tessin, im Hotelzimmer. Spektakulär. Und ihre Beerdigung - fast noch spektakulärer. Der Moment wo der Sarg an der Königin vorbeirollt und sie sich verbeugt - chills!

    Meine Lieblingsfigur in der Royal Soap: Prinz Philipp. Konservativ bis auf die Knochen und ein schelmisches Lächeln.

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  101. @ Orlando

    Betreffend Gebot "du sollst Vater und Mutter ehren" gibt es folgende Theorie:

    Zu der Zeit als die Gebote geschrieben wurde herrschte viel Armut. Gross war die Versuchung dass man wenn die Eltern nicht mehr rüstig genug waren um ihr Brot zu "verdienen" und ihren Teil der Arbeit beizutragen diese zu entsorgen, sprich in der Wüste dem Hungertod auszusetzen. Damit diese Barbarei ein Ende hatte, machte man besagtes Gebot zu einem Gesetz Gottes.

    Lesetip: DIE BIBEL UND ICH von A.J. Jacobs

    Mr. Jacobs hat ein Jahr lang ein Jahr nach den Geboten der Bibel gelebt und so seine Auslegungen definiert.

    Meine eigene Meinug zum Thema dass man seine Eltern ehren soll: "Ehre wem Ehre gebührt" und gewissen Eltern/Menschen gebührt sie halt nicht. Man kann von einer gefolterten Seele nicht verlangen, dass sie sich dafür bedankt.

    ps Royal Wedding? Ist nicht Ihre Ernst oder?
    Prinz Philipp: konservativ bis auf die Knochen, aber einem ausserehelichen Schäferstündchen nicht abgeneigt....... Naja, würde eher sagen doppelmoralisch bis auf die Knochen :-(

    @ Anna 2

    Wie schon erwähnt, habe ich teilweise tatsächlich Mühe, den Gesprächen zu folgen, dann klinke ich mich halt aus. Hatte an diesem Abend eh keine Zeit mehr.

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  102. @Henri

    Lithium wird als Psychopharmakon eingesetzt, Stimmungsaufheller oder -Audgleicher oder so!

    @Anna2
    RIGHT!
    Vater und Mutter ehren bedeutete damals, sie nicht "zum Teufel" zu schicken, wenn sie ihre Arbeitsleistung nicht mehr erbringen konnten und den Jungen bloss noch auf dem Geldsack lagen.
    In dieser Hinsicht sind auch alte schweizer (Schauer?)-Geschichten/Sagen noch ganz interessant, nach denen s'Müetti und/oder de Vatti nach Leistungsende in den Stall ausquartiert wurden und ihr Essen im Schweinetrog serviert bekamen ... !
    Back to Bible:
    Interessanterweise wurde das Eltern-Ehrungs-Gebot offensichtlich nicht strikte eingehalten!
    Das zeigt die spätere Ergänzung im Dekalog:
    -- damit du lange lebest im Land, das ich dir geben will! (sinngemäss!)

    @Orlando

    Die Hochzeit ist unentschieden ausgegangen:
    ja : ja - und weil beide damit zufrieden waren, haben sie sich danach sogar geküsst!

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  103. Allerheiligensakramentnochmal!

    War ja nicht Anna2 mit der Gebots-Interpretation, sondern ENI!!
    Bin untröstlich (Pinocchio-Nase!)

    GRINS

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  104. @fufi

    jetzt muss ich mich doch noch melden.
    können sie mir die quellen/gründe der späteren ergänzungen mitteilen.

    denn ich meine, die bibel gilt hier als massstab und nicht irgendwelche menschlich-adaptive theorien (sorry, eni).

    Leider sind nicht alle Eltern bzw. Großeltern ehrbare Menschen. Es ist nicht einfach, Menschen zu respektieren, deren Verhalten der Ehre unwürdig ist. Die Opfer geistigen, physischen oder sexuellen Mißbrauchs finden es
    zum Beispiel meistens schwer, den schuldigen Elternteil zu ehren. Im fünften Gebot verlangt Gott nicht, daß sich die Kinder solcher Eltern solchem Mißbrauch wiederholt aussetzen. Trotzdem müssen wir unsere Eltern ehren. Wie können wir Eltern — oder Großeltern — ehren, deren Verhalten keinen Respekt verdient? Wie können wir das fünfte Gebot in diesem Fall anwenden? Als erstes müssen wir unsere eigene
    Haltung überprüfen. Jesus ermahnt uns, selbst unsere Feinde zu lieben und für sie zu beten (Matthäus 5,44-45). Das bezieht sich auch auf Eltern, die uns mißbraucht haben oder deren Beispiel nicht respektabel ist. Wir sollten keinen Haß gegen sie hegen, auch wenn wir
    ihre Lebensweise ablehnen und sie uns schwer verletzt haben. Ihr sündhafter Wandel kann uns abweisen, aber wir dürfen sie als Menschen nicht verachten. Das ist die Grenze, die Gott für uns bestimmt hat, und Gott segnet uns,
    wenn wir diese Grenze beachten. Wenn sich die Gelegenheit ergibt, mit unseren Eltern oder Großeltern zu reden — oder über sie zu reden —, sollten wir von herabwürdigenden Bemerkungen
    absehen und sie mit Höflichkeit behandeln. Wir sollten beten, daß Gott ihnen helfen wird, ihre Sünden zu erkennen, damit sie mit ihm — und
    durch ihn auch mit uns — versöhnt werden können.
    Schließlich sollten wir unser Leben so führen, daß sie geehrt werden. Durch unser Beispiel als ihre Kinder können sie auf indirekte Weise Ehre erfahren, die sie mit ihrem eigenen Lebenswandel
    nicht verdient haben.

    Einfacher wird es dadurch nicht, aber schmale Wege bleiben schmale Wege, auch wenn der breite Weg einlädt zum leichten flanieren...

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  105. OFF TOPIC

    Und NUR an INTERESSIERTE!

    S'geht im die 10 Gebote

    Eni hat angefangen, mit der Dekalog-Interpretation.
    Und DEM kann ich ja ebensowenig wie einem Calanda-Meisterbräu!

    Anyway:

    Stellt euch mal vor, wie die 10G ursprünglich ausgesehen haben könnten, mein Vorschlag:
    Prolog: Ich bin JHWH, dein Gott
    1. Du sollst keine anderen Götter neben mir haben.
    2. Du sollst dir kein Bild von mir machen.
    3. Du sollst meinen Namen nicht missbrauchen
    (Anm. fufi: zum Zaubern und Verfluchen und so)
    4. Gedenke des Sabbattages
    5. Ehre deinen Vater und deine Mutter
    6. Du sollst nicht töten.
    7. Du sollst nicht ehebrechen
    8. Du sollst nicht stehlen
    9. Du sollst nicht lügen
    10. Du sollst nicht anderen ihr Eigentum sonstwie wegnehmen wollen
    (vgl. Pt. 8)

    Und weshalb mussten den diese Gebote überhaupt in die Bibel geschrieben werden?
    RICHTIG! Weil sich nämlich keiner und keine daran hielt!

    Und warum mussten denn diese Gebote später noch differenziert und ergänzt werden?
    RICHTIG, weil sich nämlich immer noch ........ !!!!

    Und doch hab ich das dumpfe Gefühl, dass auch DAS nichts genützt hat!

    :augenzwinker und liebevoll grins:

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  106. Zysi

    Gründe hab ich glaub schon angegeben ... .
    Aus meiner Sicht ist das ganz besonders deutlich in Ex 20, 4.5a und Ex 20, 8-11

    Quellen als solche gibt's keine. Basis ist die sogenannt "historisch-kritische Methode" der Aufarbeitung alter Texte (was an sich rein gar nichts mit der Bibel zu tun hat , sondern die Schriften Platons, die US-Unabhängigkeitserklärung und auch Schillers "Wilhelm Tell" ebenso betrifft.) Insofern lese ich "die Bibel" als etwas, das von Menschen geschrieben wurde, die in einer Geschichte stehen.

    Weiter:
    Finde einige Ihrer Aussagen leider recht zynisch, und da kann auch ich recht zynisch sein:

    - "Die Opfer geistigen, physischen oder sexuellen Mißbrauchs finden es
    zum Beispiel meistens schwer, den schuldigen Elternteil zu ehren. Im fünften Gebot verlangt Gott nicht, daß sich die Kinder solcher Eltern solchem Mißbrauch wiederholt aussetzen."
    KENNEN die Opfer denn überhaupt ein 5tes Gebot, in DER Zeit, in der sie getötet werden?
    Haben sie denn auch nur den Hauch einer Chance, sich "solchem Mißbrauch" zu WIDERSETZEN? - NEI!!!!

    - "Jesus ermahnt uns, selbst unsere Feinde zu lieben und für sie zu beten (Matthäus 5,44-45). Das bezieht sich auch auf Eltern"
    Heisst deutsch und deutlich: DIE Menschen, die mich gemacht haben, waren meine FEINDE! Und ICH war das (Klein-)Kind! Wehrlos! Meinen FEINDEN ausgeliefert!

    - Wir sollten keinen Haß gegen sie hegen, auch wenn .... sie uns schwer verletzt haben."
    Tja, weshalb haben sie mich denn gemacht? Hätten sich doch besser eine Voodoo-Puppe gekauft! - das wär auf's Ganze gesehen eh noch billiger gekommen!

    NEINEINEI: Kann einfach NICHT zustimmen!

    Würde nämlich letztlich Folgendes bedeuten:
    Mädchen sagt:
    Lieber Onkel, ich bin jetzt 11 und du hast mich bereits zum 25 mal vergewaltigt. Aber ich darf dich nicht verachten und will deshalb für dich beten, dass du deine Sünden erkennst, und auch wenn du das nicht kannst und mich noch weiterhin regelmässig vergewaltigst will ich mein Leben denn doch SO führen, dass DU damit geehrt wirst.

    PUNTO!

    E BASTA!

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  107. mein 'gott' ist offensichtlich nicht ihr Gott, zysi, und ich danke dem himmel dafür. ansonsten halte ich mich aus der momentanen religionsdebatte ebenso gerne raus wie aus den psychoanalytik-geschichten.

    stattdessen warte ich auf die versprochene schwarzwäldertorte, orlando. gott sei ihnen gnädig, wenn sie nicht genauso delikat ist, wie sie es beschrieben haben.

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  108. @mila

    Dank lieber DEINEM GOTT dafür,
    dass selbiger NICHT "zysi's GOTT" ist!
    ;-)))

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  109. Zysi schreibt: "Wenn sich die Gelegenheit ergibt, mit unseren Eltern oder Großeltern zu reden — oder über sie zu reden —, sollten wir von herabwürdigenden Bemerkungen absehen und sie mit Höflichkeit behandeln"

    Und wo sind wir denn da, wenn nicht genau beim Thema des Threads? Eine umfassend Verstandene Heilung der Seele (Taking care of the soul), analog zum vermuteten Verhalten eines Psychiaters während der Therapie: die würde nichts bringen, wenn der Patient einfach jede Woche zweimal Schimpfis und Schande über die Eltern bei ihm ablädt, oder?

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  110. Orlando

    Irgendwo hast recht!
    Irgendwo aber auch nicht!

    Meine:
    Es gibt Fälle, da muss "man"
    tief, sehr sehr tief schimpfen
    und sehr, sehr viele Schandis
    wegschaufeln,
    bevor auf dem Grund dennoch etwas
    liebenswertes erscheint.

    Und auch das wurde manchmal
    schon vorher
    vom Grundwasser weggeschwemmt!

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  111. @mila: Ihren Deppen-Post von heute im MB nehme ich ihnen übel. Wenigstens ein Zusatz wie "aber die geistreichen Betrachtungen Orlandos *schmacht* soll man hingegen IMMER lesen" wäre angebracht gewesen.
    Kein Torte heute.
    Alles selber gefressen in den dicken Bauch. Und mit Bombay-Gin nachgespühlt.

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  112. orlando, soll ich ihnen etwas sagen? ich bin dieser spiele überdrüssig. vielleicht fehlt es mir für die 'long distance' tatsächlich an humor. game over, you've won.

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  113. @ zysi

    Die Bibel wurde von Menschen geschrieben. Ich möchte nicht an einen "lieben" Gott glauben, der den Menschen abverlangt über solche Quälereien hinwegzusehen, damit würde er doch nur sagen:"stell dich doch nicht so an, so schlimm war es doch nicht."

    Warum muss ich andere Quellen angeben? Dieser Mann hat das so interpretiert und fertig. In anderen Quellen ist das anderst interpretiert. Welches ist nun die richtige Interpretation? Wer kann den behaupten, dass ihm Gott erschienen ist und die "richtige" Interpretation eingetrichtert hat? Ich finde die Interpretarion wie sie von Mr. Jacobs beschrieben ist nicht völlig aus der Luft gegriffen wie Anforderungen dass man seine Monstereltern ehren soll, weil ich das als unmenschlich empfinde.

    Vielleicht werde ich nun als Rosinenpicker angesehen, aber ich bin tatsächlich der Meinung, dass alles schlechte nicht von Gott kommt sondern nur das Gute. Auch könnten wir gemäss Bibel sämtiche weltlichen Gerichte abschaffen, Mörder und Kinderschänder frei herumlaufen lassen und auf den jüngsten Tag warten bis diese Menschen bestraft werden. Sorry, aber für mich sind solche Worte zu einfach und nicht lebbar.

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  114. @eni und zysi

    Erinnert ihr euch an das alte Lied aus der Sonntagsschule?
    "Gott ist die Liebe ..."

    Eben!

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  115. Orlando reagiert touchée auf eine Replik Milas auf folgende MB KommentatorInnen:

    Lina
    Amanda
    Ernst Gabathuler

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  116. @mila: VERWECHSLUNG: bitte vielmals um entschuldigung!!! Ich hatte mira als mila gelesen und im Hirn abgespeichert, Scheisse! So doof, kommt davon, wenn man die Brille nicht aufhat!

    Knut N. sagt:
    29. April 2011 um 12:56
    Da hatte ich mich so sehr gefreut, endlich einmal, nach 7 Jahren, einen Blod zu lesen, in welchem intelligente Leute, ihre Meinung austauschen, bis auf dass dann dieser @ Orlando und folgend der landesübliche Kommentar eines “Deppen”, politisch infiltriert, auftaucht, der wohl selbst kaum über Bildung, ausser Einbildung verfügt.Tretet diesem Personenkreis doch endlich einmal dahin, wo es weh tut – in die Eier.

    Antworten
    mira sagt:
    29. April 2011 um 13:56
    Deppen gibt es leider überall. Hier hilft meist nur das Überlesen. Wer einen Blog kennt, der überliest automatisch gewisse Beiträge.

    Ich hatte gemeint, sie hätten das geschrieben.

    Und dennoch: was für Spiele meinen sie? Ich bitte sie, auf mich können sie sich verlassen, Freundin! Ich habe kapiert, wie sie funktionieren und achte sie hoch, bitte vergessen sie Jago, Judas und wer wars noch? Ich bin ein einfaches Gemüt und mir käme es zuletzt in den Sinn, ihnen etwas zuleid zu tun!

    Meine Güte, ich bin wahrscheinlich der grösste Trottel im Umzug!

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  117. mila, zuviel der Ehre. Übrigens, zur Beschaffung des Maugham brauche ich ein paar kinderfreie Stunden, die gibts erst nach den Frühlingsferien.

    Orlando, Henri: die "Achse des Guten" habe ich aus der Blogliste links. Klimaerwärmungs-Skeptiker. Nicht dass der Verbrauch mein Hauptproblem mit den SUVs wäre, jedenfalls seit einer Titelstory im englischen Ärzteblatt, welche herausstrich, wieviel hässlicher SUVs Fussgänger verletzen als andere Fahrzeuge. Das Heft ist politisch unverdächtig, im Gegensatz zu Achgut & Co.

    Eni, ich kann auch nicht allem folgen :-)

    Gute Nacht.

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  118. Wenn wir abschätzig reden über andere Menschen, dann stellen wir uns über sie, richten wir sie und das ist nicht unsere Aufgabe, das wird Gott für uns übernehmen.
    Ich denke, wenn wir vergeben, dann heissen wir damit nicht gut, was der Mensch getan hat, aber wir erreichen durch vergeben, dass wir unseren Seelenfrieden wieder finden. Hass und Wut lassen uns zu Marionetten werden, gesteuert durch eben diesen Hass, getrieben von der Wut sind wir die eigentlichen Opfer. Durch Vergebung erreichen wir, dass wir das Urteilen Gott übergeben, er wird die gerechte Strafe ansetzen.
    Ich habe erlebt, dass ich durch das Vergeben mein eigenes Leben wieder zurück erhalten habe, dass ich wieder selber bestimmt habe, was ich mache, dass mein Hass mich nicht mehr getrieben hat. Ich werde nie gut heissen können, was mir angetan wurde, aber ich kann es als Teil meines Lebens annehmen und an Ende gestärkt daraus hervorgehen.

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  119. @laura: mein ist die rache, redet gott. conrad ferdinand meyer, die füsse im feuer. ich habe diese art von gottvertrauen nicht, respektive liegt mir sehr an der gerechtigkeit auf erden (und nicht erst im himmel).

    orlando, ich habe ihnen versichert, dass ich sie direkt angreife, wenn mir denn der sinn danach steht - und ich würde es nicht im mb tun. ich habe allerdings eine aversion gegen leute, die sich auf kosten anderer profilieren wollen, selbst jedoch nichts zu bieten haben. das ist einfach nur armselig, und damit sind nicht sie gemeint (auch wenn ich für einen moment dachte, sie seien dieses unsägliche gabathuler-geschöpf). doch muss ich mir das wirklich antun? solange diese individuen kein ehrgefühl entwickeln, fühle ich mich hier und anderorts fehl am platz.

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  120. mila, erreichen Sie denn Gerechtigkeit auf der Erde? Oder was ist für Sie Gerechtigkeit? Was sollte die Frau, die meinen Sohn tot gefahren hat erleiden, damit mir, meiner Familie, meinem Sohn Gerechtigkeit zu teil wird und wird mein Sohn dadurch wieder lebendig? Kann ich dadurch wieder unbeschwert lachen? Ohne diesen kleinen Stich im Herzen meine Kinder ansehen?

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  121. @mila: bitte lesen sie meinen obigen Post genau. Ich habe sehr wohl ein Ehrgefühl und ihre Ehre würde ich mit Fäusten verteidigen, könnten sie das nicht selber so gut. Mila, seien sie nicht muff, hier, essen sie Torte, Anke in der Nidle, und dazu ein Stolichnaya, dreifach, mit Eis.
    Uups, die Torte ist alle, lassen sie mich beim Sprüngli eine Zuger Kirsch holen für sie.

    Soigner l'ame.

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  122. Aha - Lithium wird als Psychopharmaka eingesetzt?

    @Orlando & apropos Diana.
    Als ich mal noch in einem Tennisclub war, ein Turnier war angesagt am Sonntag, ich kam rein ins Clubhaus, wie immer leicht verschlafen so früh, und da sagte die ältere Dame Margit mit trauerumflorter Stimme: "Diana ist tot".
    Ich dachte: "na endlich hats den sauverdammten Kläffer erwischt."
    Wie immer war ich nicht auf dem Laufenden, und dachte darum, sie meine ihren kleinen Giftnudel-Hund.
    Tja, am Montag habe ich dann gemerkt, es war nicht Diana, sondern Diana, welche tot war.

    Naja, Ihr findet das evtl. nicht lustig, mich amüsiert die Verwechslung noch heute.


    Wo war ich? Ja genau, beim Lithium, beim Psychopharmaka.
    Gerade diese Psychopharmakas (ähh - Mehrzahl?) zeigen doch auf, dass wir nichs anderes sind als ein Haufen chemisch gesteuerter Moleküle (Betonung auf *gesteuert*), und unsere Gedanken nichts mehr als ein Brodeln im Reagenzglas.

    Philosophie?
    Liebe?
    Freier Wille?
    Alles lauwarme Aminosäure!

    Warum also Störungen in der Chemie nicht generell mit Chemie korrigieren?

    Na, auf diese Idee gönn ich mir einen C2H5OH.

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  123. "Ich habe sehr wohl ein Ehrgefühl und ihre Ehre würde ich mit Fäusten verteidigen"

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  124. orlando, truffecake, wenn schon. meine seele kann mit diesem zuger zeugs nichts anfangen.

    anonym, eins würde mich schon brennend interessieren: was für einen zweck verfolgen sie, und wieviele von ihnen gibt es eigentlich?

    laura, die frau gehört vor gericht gestellt. und danach - da haben sie recht - muss man wieder leben lernen.

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  125. So, ich habe nun einen Liter (schreibt man Liter klein oder gross?) Rotwein intus und verstehe nur die Hälfte von den Posts die nach meinem lezten Post geschrieben wurden. Wenn ich dieses Post nicht gegenlesen würde hätte es ca 1000 Rechtschreibefehler. Um himmels willen, Wodka hat nie so eine Wirkung auf mich!!

    Sigs wies well. Hat die Bar noch geöffnet? Bitte 1 roten Wodkas mit O-Saft.

    @ mila

    Genau! Diese Person gehört vor Gericht gestellt, genauso wie die Person die meinen Kleinen angefahren hat. Die Realität ist so, dass beide ein sehr mildes Urteil bekommen haben in unseren irdischen Gerichten, obwohl sie für ihre Ignoranz und Uneinsichtigkeit ihrer Unachsamkeit ein härteres Urteil verdient haben. Merke: nicht für den Fehler haben sie ein härteres Urteil verdient, sondern für ihre Gelichgültigkeit. Lauras Kind ist gestorben, mein Kind wird nie einen Schulabschluss haben. Vielleicht kann ich irgend einmal vergeben, aber die Verursacher müssen jeden Tag in den Spiegel sehen.

    @ Laura

    Ich bewundere Dich: Du konntest vergeben, ich kann es (noch) nicht.

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  126. @ Henri

    Ein Hündchen mit Namen Diana? Bei meinem Hund kann es nicht zu solchen Verwechslungen kommen, da sie unbestritten keinen Menschennamen trägt.

    Was haben Sie gegen Hunde?

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  127. henri, lesen sie doch mal den songtext zu lithium, und lesen sie ihn genau. ich habe ihn immer im wörtlichen sinn verstanden - dass sich so wohl ein kurt cobain fühlen muss, wenn er das zeug gerade intus hat. der dadurch induzierte zustand scheint mir nicht erstrebenswert, wenn denn die medikation nicht zwingend erforderlich ist.

    zur frage des freien willens könnte ihnen fufi sicher einiges erzählen. er würde dabei vermutlich auf hume und den kompatibilismus referieren.

    eni, ja: die welt stirbt ein kälte und gleichgültigkeit. einmal mehr ein zitat von marlen haushofer, dem ich vorbehaltlos zustimmen muss.

    sie sehen das schon richtig orlando, ich kann gut für mich selbst sorgen. nur bin ich nicht bereit, eine zielvorlage für kleinmütige und missgünstige geister abzugeben, deren angriffe sich nicht das gesagte, sondern gegen die person richten. ist es der faktor der bildung, der diesen bünzlis sauer aufstösst, oder doch vielmehr der weibliche träger, der sich unerhörte denkfreiheiten herausnimmt? eigentlich spielt das keine rolle, denn sie wissen ja, wie meine katze in solchen situationen reagieren würde: sie würde hoch erhobenen schwanzes das zum absurden verkommene schlachtfeld räumen. ich habe in der tat viel von ihr gelernt.

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  128. gegen das gesagte. verzeihung.

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  129. @Eni: ein gefühlter oder ein gezählter Liter? Way to go, aber passen sie auf sich auf, gell. Hier, ein Aspirin.

    @mila: sorry, ich vergass, Nigella! und jetzt war ich noch immer nie in der Bäckerei an der Josefstrasse, deren Sfogliatelle sie so rühmten. Andererseits esse ich seit Ostern wieder keine Brot- und Teigwaren mehr. Und ohne Süsses kann ich wcchenlang problemlos leben.

    Anonyms gibts wahrscheinlich genau einen. Ich kanns mit der mir hier zur Verfügung stehenden Software nicht eruieren. Deshalb hatte ja Max seinen Blog damals auf Wordpress gezügelt.
    Ein eifriger Mitleser ist unser Anonym, wie so ein Stasispiesser. Kein Wunder habe ich so viele Seitenaufrufe, über 100 allein aus Griechenland im letzten Monat. "IM Feldzug" kommt immer genau dann, wenn er ein kleines Stolpern bei O. entdeckt zu haben glaubt. Er würde mich zu gern stürzen sehen. Aber meine Achillesferse hat er noch nicht gefunden. Er weiss nicht mal wo suchen. Hehe. Uahah.

    Zeit, die Leichen im Kellerraum wieder einmal neu zu arrangieren. Kennen sie Sweeny Todd, mila?

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  130. @mila: meinen sie das Veilchen von Lina oder die vielleicht etwas grobschlächtigen Zuneigungsbekundungen eines Henri?
    Sie haben sich etwas aufgerieben, als sie in Vasallentreue zu Katharina standen, als diese sich unmöglich gemacht hatte. Seit dann glauben sie, alle seien gegen sie (oder viele). Ich nehme das anders wahr.

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  131. den barbier aus der fleet street? natürlich kenne ich den. aber den kopflosen reiter aus sleepy hollow fand ich um klassen besser.

    was sich hier drinnen an intrigen und metzeleien abspielt, stört mich nicht weiter. damit kann ich leben. ich lasse mich jedoch nicht im mb für kontroversen angehen, die in der bar ihren ursprung haben, noch dazu mit dem ständigen verweis auf die bar. und auf die feigstmögliche weise, nämlich hinter wechselnden nicks. was ich zu sagen habe, sage ich stets als mila. nur blöd, wenn andere, die sich gezielt mit mir anlegen wollen, nicht dasselbe rückgrat besitzen. muse hat dafür eine tolle devise: destroy the spineless. yeah. noch so ein mutwillig aus dem liedzusammenhang gerissenes zitat.

    ob ich das gefühl habe, die blogwelt sei gegen mich? nein, wieso auch? es sind doch immer dieselben charaktere, die sich an meine fersen heften. was die vasallentreue betrifft: ich bin loyal, aber nicht blindgläubig. wofür ich nun aber wirklich keine zeit habe ist, in alten archiven rumzustöbern, um dem geheimnis auf die spur zu kommen, weswegen der groll gegen sie und gegen andere bei einzelnen derart tief sitzt. man kann es mir sagen, oder man kann es sein lassen. ich operiere nur auf grundlage dessen, was mir bekannt ist.

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  132. @ Orlando

    Es war ein gezählter Liter und bin dann sogar noch mit dem Velo nach Hause gefahren. Danke für das Aspirin, brauche ich aber nicht, ehrlich.

    Ich muss mich beeilen, mache mit meinen Kindern einen Ausflug ins Vergnügungsbad (verspätetes Weihnachtsgeschenk) und passe ganz bestimmt auf meine Kinder und mich auf, versprochen :-)

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  133. @ Orlando

    Sind Sie Ernst Gabathuler? Ehrlich, als Forensikerin versage ich immer wieder kläglich :-(

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  134. Patrick Tigri4/30/2011 1:37 PM

    CSI Zürich. Mit Eni Quincy.

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  135. henri, entschuldigen sie bitte den gabathuler-verdacht. es hätte mir eigentlich klar sein müssen, dass sie so niederträchtig nicht sein können.

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  136. orlando, dasselbe gilt natürlich für sie.

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  137. @Henri

    Hoffentli hast dein Ethanol verdünnt genossen!
    Von wegen weil:
    http://www.youtube.com/watch?v=1snoWhN-Pgs

    Jaja, heut bin ich schaurig musikalisch!

    Und bitte: Beware of CH4O ;-)


    @Henri und vor allem mila

    NEIN! Würde mich NICHT auf irgendwelche kompatibilistische Verschwörungstheorien einlassen! Mach mich doch nicht lächerlich!
    Chemie ist messbar und ist Chemie - Biochemie - oder so!
    Nun gibt's welche die sagen, das ganze System sei mehr als die Summe seiner Teile?
    Weiss auch nicht!

    Ich sag's mal so: Da scheints einfach was zu geben, was bisher mit naturwissenschaftlichen Methoden NICHT hat vollständig erklärt werden können.
    Und vielleicht gibt's sogar Dinge, die mit naturwissenschaftlichen Methoden NIEMALS restlos geklärt werden können, wer weiss?
    Das betrifft JEDENFALLS das Universum - DAS hat uns nämlich der olle Gödel definitiv klargemacht!

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  138. @Zysi

    Zu deiner Beruhigung:
    Fufi HAT seinen Vater geehrt!

    Als nämli Vaters 2 Frau gestorben ist, hat er am Leichenfrass zu fufis Schwägerin gesagt, am liebsten würde er jetzt ganz in die Nähe von fufi zügeln.
    Nicht, weil er fufi denn so lieben täte - sondern damit fufi so richtig für IHN sorgen würde.

    Tja, fufi hat's gehört. Und 2 Monate später wohnte der Herr Papa knapp 80 meter vis-a-vis von fufi - mit Sichtkontakt!
    Und fufi und fufine haben sich mächtig um ihn gekümmert, besonders nachdem 2 Monate nach seinem Umzug Vatis Prostatakrebs so richtig ausgebrochen ist und gewütet hat.
    Witziges(?) Beispiel: fufi sass um 05:00 auf dem Balkon mit Morgenkaffee und Zigarette. Da sah fufi einen Mann mit 2 grossen Koffern ins Nachbarhaus eindringen. Und der Kerl bewegte sich direkt auf Papas Wohnung zu! Klaro: der Notarzt! Anstatt zur Arbeit fuhr fufi also den Papa ins Spital!
    Insgesamt hat fufi in knapp 2 Jahren rund 6 Wochen reguläre Ferien und ebenso viel unbezahlten Urlaub in die Betreuung seines Vaters "investiert".

    Kommen fufi und fufine jetzt in den Himmel?

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  139. Patrick Tigri4/30/2011 6:46 PM

    Hm. Um 4/29/2011 8:45 PM lese ich:
    "Meine Güte, ich bin wahrscheinlich der grösste Trottel im Umzug!"

    Das klingt schon mal sehr bescheiden, aber wer hat dies geschrieben? Orlando. He, das passt so gar nicht zu Orlando. Das kann er nicht sein!

    Wer bist Du und was hast Du mit Orlando gemacht?

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  140. @Eni

    Bei der Manie der Eltern, ihren Kindern unbedingt einmalige Namen geben zu wollen, müssen auch Sie damit rechnen, dass irgendwo auf der Welt ein armes Kind den Namen Ihres Hundes trägt ...

    Was ich gegen Hunde habe?
    Nix.

    Aber ich mag keine grellen Kläffer, welche alles und jedes ankeifen (und welche übrigens meist klein von Statur sind).
    Da kann es sich um Hunde handeln, oder auch um Menschen, da mach ich keinen Unterschied.

    Ich mag mittlere und grössere Hunde, am liebsten mit nicht zu langen Haaren, weil die motten so, wenn sie nass sind - und die Hunde mögen mich meist auch (auch die langhaarigen).

    Am liebsten aber habe ich Katzen, da ich mit einer Katze aufgewachsen bin.

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  141. @Henri und mila zum 2ten

    Alles ist Chemie. also?

    Tja, weshalb WIRKEN denn NICHT-medikamentösePsychoanalytische und gesprächsorientierte Psychotherapien?
    Und WIE funktioniert lernen?
    NEIN, es geht NICHT drum, was am Schluss abgeht, sondern darum, was AM ANFANG steht!

    WAS geht ab, wenn ich lernen WILL, dass DAS abgeht, dass ich denn auch wirklich gelernt habe!

    Und namal probabilistisch - oder so!
    Jaja, der gute alte Lückenbüssergott, der immer kleiner wird, je mehr die "Wissenschaft" erklären kann, und dennoch NIE - hab's schon gesagt - zum Verschwinden gebracht werden kann.

    Ziemlich armselige theologische Argumentation! in der Tradition des 17. - 19. Jh!
    Theologie ist nicht die Wissenschaft, die Gott BEWEISEN will, sondern die darüber nachdenken will, wie denn - wenn überhaupt, und dies auch nur in christlicher und erst noch konfessioneller - jedenfalls von "Gott" gesprochen werden darf. Jaja, ich weiss ... !

    Es scheint ja auch nicht die Aufgabe der Psychologie zu sein, die Existenz irgendeiner "Psyche" beweisen zu müssen, glaub?

    ;-)

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  142. @ Henri

    Nun, ich glaube kaum, dass ein Kind auf der Welt den Namen meines Hundes trägt, sie hat den Namen eines Markenproduktes ;-)

    ps meine kleines Mädchen wiegt knapp 5 Kilo und ist trotzdem kein Kläffer, ich werde ständig für meinen leisen Hund gelobt.

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  143. @Henri und eni

    Soweit "Diana" der Name der römischen Jagd-Göttin ist, kann's niemanden verwundern, dass selbiger auch ein Hundename ist!

    Und ob's den KEINE Menschenkinder gibt, die mit einem "Markennamen" gesegnet sind, wage ich zu bezweifeln! Nur schon eingedenk, dass NIKE die griechische Sieges-Göttin war ... ;-)

    Unsere Hündin ist mittelgross und langhaarig (Goldie) und wird IMMER getrocknet, wenn sie nass nach Hause kommt - und das tut sie meistens, wegen dem Bach neben dem Haus!

    Aber von den 3 Katzen hat nur 1 lange Haare - dafür schwarze!

    Grins und Grüss!

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  144. Eni,

    schön dasss Ihr Hündchen nett und kein Kläffer ist - schön vor allem für Ihre Umgebung.

    Kraulen Sie ihn (sie) einmal von mir.

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  145. Nun ja, Fufi,

    Sie sagen, "das System ist mehr als die Summe aller Teile."

    Kann sein, hab es nie zusammengezählt und verglichen.
    Diesem Spruch liegt aber irgendwie, so scheint mir, die Hoffnung der Menschen zugrunde, da sei noch etwas.
    Warum?
    Weil die Menschen es einfach nicht aushalten würden, wenn da nichts anderes mehr wäre? Bei der Geburt wirds hell, am Ende dunkel und fertig ist?
    Nichts, dass sich um die Menschen kümmert und sorgt?
    Vermutlich - und weil wir Menschen uns für so grossartg halten, dass es einfach nicht sein kann, dass wir dem Universum komplett egal sind. Und darum erfinden wir jede Menge Geschichten. Bibelgeschichten, Religionsgeschichten und so Zeugs.

    Als Segler gefällt mir jedoch besser: "das Wesen des Meeres eröffnet sich nicht aus einem Tropfen Wasser".
    Und sagt etwas ganz anderes, nämlich z.B: Analyse schafft kein umfassendes Wissen, sondern nur Laborwissen - Momentanwertwissen - und die Realität kann im Laber nicht umfassend erkannt werden.
    Haben Sie gewusst, dass noch vor 15 Jahren, also 1995, die Wissenschaft die Existenz von Riesenwellen negierte, ins Reich des Seemannsgarns verbannte?

    Mila, keine Ahnung wofür Sie sich entschuldigen, aber vielen Dank, dass ich überhaupt noch existiere.
    Jedenfalls, schon viele Jahre durchsteife ich die weiten Öden des Internets, hinterlasse meine Markierungen hier und da, mal mit mehr, mal mit weniger Aufruhr - aber immer unter meinem Namen.

    Und Sie, fufi - mir scheint, Sie sind ein bischen am abdriften.
    Könnte es sein, dass Ihr Vater längst tot ist?
    Furchtbar, was Sie da schreiben - diese Wut, dieser verächtliche Hass.
    Wäre es nicht an der Zeit, sich hinzusetzen, abzulegen?

    Aber was solls - ist nicht meine Bürde.

    Und, mila, Cobain's Musik kenne ich nur ein bischen, aber ehrlich gesagt, ich finde sie komisch. Seltsam. Seltsame Intensität zuweilen.
    Und Cobain selbst, hmm.

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  146. Oh, mila,
    jetzt erst habe ich gelesen, was Sie im tagi-mb geschrieben und vermutet haben über mich.

    mila, mila - also wirklich, so unsouverän - Ihnen muss es ja ziemlich die Sicherung durchgeschmolzen haben.

    Sie sollten gelassener werden.
    Habe ich schon mal der Katharina gesagt (nur, bei der ist sowieso Hopfen und Malz verloren): vor dem absenden eines Beitrages nochmals tief Luft holen, etwas (nicht-alkaholisches) trinken, auf drei zählen, nochmals denken.
    Und dann allenfalls nicht abdrücken.
    Hoffe, bei Ihnen hilft mein Rat.

    Aber danke, dass Sie sich, wenn auch etwas verschämt und verklausuliert, entschuldigt haben.

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  147. achja, mila,

    habe ich vergsesen zu sagen.

    Ich schreibe kaum noch im Tagi-mb, weil meine Beiträge jeweils erst nach 4-8 Stunden durchkommen, oftmals auch gar nicht.

    Da ist kein Austausch mehr möglich.

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  148. henri, ich sage es ihnen und eni gerne noch einmal in aller deutlichkeit: stalking ist kein kavaliersdelikt, auch kein 'spass', auch wenn sie beide es offensichtlich nicht erkennen können. wer solche 'freunde' hat, braucht keine feinde.

    nun denn, wir sehen uns vielleicht irgendwann im nächsten leben wieder, aber ganz sicher nicht mehr hier oder im mb. mein wohlergehen steht für mich an erster stelle.

    oder kann es sein, dass sie, henri, wieder nur einer von patricks nicks sind? das würde mich in der tat nicht mehr überraschen.

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  149. Ich = Patrick Tigri, der Weichspüler?

    mila,

    jetzt Sie haben aber tatsächlich einen Sprung in der Schüssel.

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  150. Mila, was tun sie?
    Verfolgt sie jemand, privat?
    Ich finde das das Niederträchtigste von allem, was sich aus so einer Gemeinschaft heraus entwickeln kann, verdammte Feiglinge!

    Und ich bin der grösste Einfaltspinsel, stehe Tag und Nacht in der Bar, putze, wasche, fülle Gestelle auf, repariere, räume für euch auf und empfange ganz selten Besuch im Backstagebereich.

    Sucht euch Freunde, tummelt euch in euren Kontaktbörsen (Bars in Thalwil, hah...), aber last gefälligst meine mila in Ruhe!

    IST DAS KLAR?

    Verfluchte Idioten.

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  151. orlando, glücklicherweise verfolgt mich niemand privat, die rufmordkampagne im mb reicht mir vollkommen. ich kann, will und werde mich diesem unsinn nicht weiter aussetzen.

    sehen sie, bis vor kurzem hielt ich besagten herrn für einen kleinen wichtigtuer, einen geschwätzigen, aufdringlichen narzissten, lästig in seiner geltungssucht, aber im endeffekt harmlos. zwischenzeitlich hat sich meine meinung zu diesem sachverhalt nachhaltig geändert. die indifferenz eines henri oder einer eni gegenüber dem, was sich nun schon eine ganze weile vor aller augen abspielt, verschlägt mir den atem, ja, sie macht mich betroffen. auf den kontakt mit solchen leuten kann ich gut und gerne verzichten.

    was lasse ich ihnen zurück? vielleicht balasevics odlazi circus. eine übersetzung ins englische müsste sich irgendwo im netz finden lassen. für eine weile hat es mich tatsächlich interessiert, was - oder eher noch: wer - sich wohl hinter der einen oder anderen maske verbirgt. die lust an diesem rätselspiel ist mir jedoch gründlich vergangen. für ihre unterstützung möchte ich ihnen danken.

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  152. Liebe Mila

    Klinke dich ein paar Tage aus, aber lass dich nicht von einem Primitivling, der sich in Spiessersadismus an deiner Verletztheit ergötzt und darob triumphiert, verjagen!

    Bitte!

    Und: Lass dich nicht von der Paranoia anderer anstecken! Das am Rande oder in Klammern.

    Es war für mich und für meine Freundin in London selbstverständlich, dass wir - mit Kindern - am Tag nach dem feigen terroristischen Anschlag sehr bewusst per Tube in die City fahren; es war der 8. Juli 2005. Wir verspürten Wut und Verzweiflung. Die Kinder verstanden, weshalb nie klein beigegeben werden darf. Never ever ever ever ever ever ever ever ever ever ever ever give up! Das sagt der seltsame Typ, der in die Vaterrolle wächst in "Mein Kind vom Mars". Herrlich schrulliger Film. Könnte dir gefallen.

    Alles steht da als ein Trotzdem. Grosses Wort für die kleine Wanderungen durch das Netz. Egal.

    Bitte bleib! Ich werde die Gabathulers dieser Welt zu Kleinholz machen, sie der Lächerlichkeit preisgeben, wenn du willst. Meine Intuition weiss immer, was der Maske besonders weh tut; ich aktiviere sie nicht gerne zu destruktiven Zwecken, aber für dich würde ich es tun.

    Herzliche Grüsse und den wärmensten Sonntag

    deine Lina

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  153. @Henri

    Hab den Eindruck, Sie möchten mich unterschätzen?
    Wenn Sie sagen:
    "Nun ja, Fufi, Sie sagen, "das System ist mehr als die Summe aller Teile.""
    Leider Nein! DAS habe ich denn wirklich nicht gesagt, sondern ich habe gesagt:
    "Nun gibt's welche die sagen, das ganze System sei mehr als die Summe seiner Teile? Weiss auch nicht!"

    Wiederhole mich gerne mit dem Rest meiner Aussage:
    "Ich sag's mal so: Da scheints einfach was zu geben, was bisher mit naturwissenschaftlichen Metho-den NICHT hat vollständig erklärt werden können.
    Und vielleicht gibt's sogar Dinge, die mit naturwissenschaftlichen Methoden NIEMALS restlos geklärt werden können, wer weiss? Das betrifft JEDENFALLS das Universum - DAS hat uns nämlich der olle Gödel definitiv klargemacht!"
    Fufi präzisiert: indem Gödel bewiesen hat, dass sich ein System NICHT aus sich selbst heraus restlos erklären kann! DENN: "Es gibt immer Sätze die richtig sind, obwohl sie mit system-immanenten Me-thoden NICHT bewiesen werden können!"

    Wenn Sie jetzt meinen möchten, ich würde söttiges als "Gottesbeweis" verwenden wollen, tja, dann haben Sie definitiv falsch parkiert!
    Erstens käme es mir nämlich sowieso nicht in den Sinn, sowas wie einen "Gottesbeweis" denn über-haupt führen zu wollen!!!!!
    und zweitens schon grad gar nicht auf dem "Grund???" irgendwelcher "Lücken!!!" des aktuellen na-turwissenschaftlichen Glaubens!

    Tja, und wenn's die Menschen denn "einfach nicht aushalten würden, wenn da nichts anderes mehr wäre?" - Not my Problem!
    Ich verstehe meinen Glauben NICHT als Vertröstung auf ein diffuses "Jenseits".
    Obwohl es scheint's solche geben soll, die sich opfern(?), damit sie im 7. Himmel von den heiligen Huri-Jungfrauen(!) verwöhnt werden möchten. Tja, da fragt sich fufi allerdings, wie der ewige Jung-frauen-Nachschub gewährleistet werden kann!
    :ganz-bös-grins:
    -------------------------

    Schliesslich:
    Mein Vater ist vor gut 18 Monaten verstorben, meine Mutter genau heute vor 18 Jahren.
    Ich hab damals ein dunkles Bier getrunken!

    Was meinen sie denn mit "furchtbar", wenn Sie schreiben:
    "Furchtbar, was Sie da schreiben - diese Wut, dieser verächtliche Hass."
    Meinen Sie wirklich: Furchtbar, was ICH schreibe, weil ICH das heute noch so empfinde? - und des-halb so schuldig bin, meinen Lieben Folterern bis heute noch nicht verziehen zu haben?
    Falls JA: erzähle Ihnen gerne mal was aus meiner Lebensgeschichte!

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  154. @ mila

    Meine Indifferenz? Wo den um himmels Willen? Habe gar nicht mitbekommen, dass Sie von Ernst verfolgt werden. Ich kann doch nicht täglich stundenlang im Mamablog drüben alle Posts lesen: Im Gegensatz zu Euch allen habe ich keine Ahnung wer Ernst ist.

    Was bitte werfen Sie mir vor?

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  155. @ Orlando

    Was werfen Sie mir vor?

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  156. Nein. Ohne meine mila mach ich das hier nicht weiter. Scheisst mich an.

    Eni, ich werfe ihnen nichts vor.

    Gehabt euch wohl.

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  157. Eni,

    mir geht es gleich wie Ihnen - habe keine Ahnung, was mir vorgeworfen wird, ausser dass mir mila vorwarf, dass mein Profil verwechselbar sei.
    (Meine Schuld, dass sie dache ich sei er. Und später noch der Weichspüler).
    Himmel lass Vernunft regnen!

    Und Sie, Orlando, ich wusste ja gar nicht, dass Sie so eng mit der narzistischen mila liiert waren.
    Aber ich kann Sie gut verstehen.
    Als mich damals, vor vielen Jahren, eine Freundin verliess, war ich auch, hmm, wie soll ichs sagen: naja, angeschissen?

    Heute denke ich: Wanderer soll man nicht aufhalten.
    Sie kommen drüber hinweg, glauben Sie mir.

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  158. fufi,

    ich brauche noch etwas Zeit für eine Antwort an Sie - ich möchte nun nichts Falsches schreiben.
    Morgen Mo dann. Oder Di.

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  159. Heeee, mila!

    Henri und fufi und Co., es braucht beides, das Gespräch wie die Chemie. Alles eine Frage des Schweregrads. "It's terrible...to think that all I've suffered and all the suffering I've caused might have arisen from the lack of a little salt in my brain." -Robert Lowell. nachdem seine jahrzehntelangen existentiellen Krisen unter Lithium endlich aufhörten. Bingo! Und nein, ich glaube nicht, dass Cobain den Zustand unter Lithium beschreibt. Der ist, wie sagen? Wattiert gegen die höchsten Hochs und die tiefsten Tiefs, ansonsten sehr normal. Manche zittern allerdings, wenn sies nehmen, bis hin zur Verfälschung der Unterschrift.

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  160. Mila, jetzt übertreib nicht, ja?

    Guten Tag! Bun di!

    Wo bist du?

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  161. Patrick Tigri5/02/2011 10:14 AM

    fufi, mein Freund, fiese Familienmitglieder sind schlimm, ganz schlimm, ich bin so froh, dass alle meine leiblichen Familienleute sehr liebe Leute sind. Ins Unglück gestürzt haben mich die Angeheirateten, die wahlweise supergescheit und superböse oder superblöd und superärgerlich sind. Diese Erfahrung hat mir gezeigt, dass ich NIE wieder heiraten werde. Wenn eine Frau von mir ein Kind wollte, dann kann man darüber schon diskutieren, aber heiraten ist nicht, sorry.

    fufi, Du bist ein toller Mensch geworden, das finden wir hier alle, auch mit grundböser family. Du weisst, dass Du Dich an die Freunde halten musst.

    Es kommt immer mal wieder hoch, fufi, das kenne ich. Immer mal wieder kommt so ein kleiner lieber Geist in meinem Inneren und will mich
    davon überzeugen, dass Frieden doch möglich sein sollte, und jedes Mal krieg ich wieder eins auf die Kappe oder den Totz drunter, aber der Geist gibt nicht auf, der Geist gibt nicht auf.

    O, mila hat ein gravierendes Humordefizit, das tut schon weh, aber bitte, das ist kein Grund, hier die Segel zu streichen.

    Buon di' Lina, preferisco la versione ticinese onestamente...


    --

    Von wegen Lithium: Hab ich nie ausprobiert, aber sowas Ähnliches, und der Ausdruck annas mit der Watte ist ziemlich zutreffend. Und heute lasse ich mich nicht wattieren und da muss nur Chuck Berry seine Gitarre auspacken und ein paar primitive Noten zupfen und schon fliesst's. Blöd, was.

    http://www.youtube.com/watch?v=AEq62iQo0eU

    Was und mich hat jemand mit Henri verwechselt? Nicht im Ernst, oder? Das ist eine krasse Beleidigung, für mich UND für ihn...

    fufi, mein Vater ist vor etwa 16 Monaten gestorben. Mit dem Unterschied, fufi, dass ich ihn heute noch fast täglich vermisse. Gestorben im Dezember 2009, dem Monat, wo mit Dario Robbiani, seinem alter Freund, der andere tessiner Journalist, starb.

    Und ohne Venlafaxin vermisse ich ihn fast stündlich.

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  162. Patrick Tigri5/02/2011 10:19 AM

    Meinen Vater, Robbiani weniger...

    Vittorio, sai quanto ti ho amato, caro papino?

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  163. @fufi

    ob sie in den himmel kommen weiss ich nicht. wenn sie jedoch die gleiche bibel , mit gott als vater abrahams, issak's und jakobs lesen, dann können sie den ticketkontrolleur selber fragen, nicht?

    @mila

    wie heisst den ihr gott? mensch (ich tue recht und scheue niemanden) etwa?

    @orlando, laura

    anscheinend hatte es auf der anklagebank für euch beide keine plätze mehr gehabt; erstaunt mich irgendwie nicht.

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  164. Nein, Zysi!

    Da lese ich denn wohl nicht dieselbe Bibel wie Sie!
    Aber Sie meinen wohl "der GOTT von Abraham, Isaak und Jakob"! Und an DEN mag ich denn schon glauben, FALLS DIESER GOTT denn auch derjenige ist, von dem ein bestimmter JvN spricht! Und DEM selbiger in seiner ewigen Gestalt als Christus ZUR RECHTEN SITZT! - was nämli heisst: "die Regierungsgeschäfte führt"!

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  165. sollten sie ihre frage (himmel?) ernst gemeint haben, fufi; dann führe ich gerne mit ihnen diese diskusion; falls nicht (nur dass ich auch mal das gefühl von bedingungen kennen lerne): bhüeti gott - denn zum streiten haben sie damals nicht studiert... und ich mich nicht zu jesus christus bekehrt.

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  166. Zysi

    Danke für die ehrliche Antwort!

    NEIN, ich hab die Frage NICHT ernst gemeint!

    Und NEIN, es geht mir auch nicht ums Streiten, auch und schon gar nicht mit Ihnen.
    Aber wenn's denn sein muss streite ich. Und das muss ganz genau DANN sein, wenn gewisse "Christen" anderen Menschen, die doch auch gerne "Christen" wären, vorschreiben, wie diese denn zu leben hätten. Und so. Und vor allem: Ihnen mit der Hölle drohen, wenn sie denn nicht gehorchen möchten!
    Was ich Ihnen denn auch keinesfalls unterstellen täte!!!

    Meiner - theologisch gut begründeten - Meinung nach, kommen ALLE Menschen in den Himmel. Was immer das denn konkret auch heissen mag.
    (Theologisch gesagt vertrete ich die "Allversöhnung". Und das Krasse daran ist, dass das einer der ganz wenigen Punkte ist, in dem ALLE christlichen Konfesionen übereinstimmen:
    Dass DAS nämlich eine ganz grosse Ketzerei und Gotteslästerung sei!
    Interessant mag da ja der Hinweis sein, dass damals ein gewisser JvN auf Drängen des religiösen Establishments hingerichtet wurde, wegen dem Vorwurf: "Er lästert!")

    Anyway, und andersrum, und vielleicht einfacher: Ich KANN und WILL nicht glauben, dass die in JC erschienene unendliche(!) Liebe Gottes ein Ende haben kann ...... !!!
    Das höchste Gebot: .... und deinen Nächsten lieben .... . Und die Jünger fragen: WER ist mein "Nächster" ......... und JvN bringt das Gleichnis vom Samaritaner - für damalige gläubige Juden ein krasser Ungläubiger!

    Mag sich doch lohnen, auch darüber nachzudenken?
    meet me here: fortissimo@bluewin.ch

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  167. Nein, die Bösen kommen nicht in den Himmel, die haben Typen wie der Orlando vorher mit der Keule erschlagen, wie z.B. gestern wieder.

    Niemand soll jemandem andrem vorschreiben, wie er leben soll. Aber die Gesellschaft soll gewisse Sachbestände privilegieren, weil in ihnen die Sehnsucht nach einer universal-menschlichen Ordnung zum besser Ausdruck kommt, als in anderen. Verwirklicht wird solches in Gesetzen, es sind in einer Demokratie Gesetze hinter denen Mehrheiten stehen können und wollen. Positiv formulierten Gesetzen: so gilt etwa im Rechtsverkehr der Grundsatz von Treu und Glauben, dieses abstrakte Postulat ist ein Privileg aller Vertragspartner.

    Desgleichen müssen Liebe, Ehe, Familie, Leben (statt Tod!) und individuelles Glücksstreben als privilegiert gegenüber anderen Konzeptionen gestellt werden. Weder im ZGB noch in der Bibel stehen sich ein Gebot und seine (möglichen, denkbaren) Alternativen - oder gar das Gegenteil des Gebots! - gleichberechtigt gegenüber!

    Das Gute gegenüber seinen Alternativen privilegieren: das wäre ein Anfang!

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  168. Patrick Tigri5/03/2011 10:09 AM

    Warum wir keine haben, Elite? Weil die Mittelmässigen jeden Aufstieg von Fähigen zur Elite verhindern mit der Hilfe der Schafe. Warum ist ein ObL nicht Elite? Weil die Leuthards dieser Welt sich erfolgreich als Elite aufspielen können und ihnen alle glauben. Wie ich ObL verstehe, seine Wut auf die Blender der Welt.

    Fuffa. Tutto fuffa.

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  169. Orlando!

    "Das Gute gegenüber seinen Alternativen privilegieren: das wäre ein Anfang!"

    Bloss: wer kann den wissen, was gut und was böse ist?
    Aber hast ja recht: NACH dem paradeisischen Apfelmus sollens die Menschen ja zu wissen -
    auch wenn sie nicht mehr im Paradies leben!
    OK - hascht ja sogar namal recht: DORT hätten sie dieses Wissen ja gar nicht brauchen müssen!

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  170. Tigri, ich vermute aus dir sprechen vorwiegend die Psychodrogen.

    Heute schon geweint?

    @Fufi: summarisch in Bälde eine Replik ganz oben!

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  171. @Orlando:
    Capito!
    ;-)

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