Cocktails, gebrannte Wasser, Zigarrendunst -- die Gespräche an Orlandos Bar drehen sich um Medienkritik, Kultur, Philosophie, um Gesellschaftspolitik, Religion, Familie und Erziehung, um Mann und Frau -- und ums Kochen. Gejammer, Gelächter, Angeberei sowie gepflegte Beschimpfungen sind an der Tagesordnung.



Freitag, 2. Juli 2010

Emanzipations-Zwang

Ein Ralf Martin sinniert leicht herablassend im Feministinnen-Forum über die Kontrollfreaks unter den Müttern und wie Frauen, wenn's hart auf hart geht, dann doch lieber das traute Heim vorziehen und den Mann das Geld nachhause scheffeln lassen. Das meint der Autor durchaus als Vorwurf.

Ein lauer Beitrag, der Allgemeinplätze zum besten gibt und Phänomene beschreibt, die ich so in meinem Umfeld eigentlich nicht kenne.

Die Punchline aber - und der Autor, der mit seiner Carte Blance Werbung für ein Buch macht, unterschlägt sie - wäre (einmal mehr):

Vierzig Jahre Emanzipationsbewegung und die Frauen sind sich ihrer Rolle unsicherer als je! Vierzig Jahre lang wurde den Frauen zugeschrien. nehmt euch alles! Ihr habt Anrecht auf alles! Was folgt ist Verwirrung, in vielen Fällen auch Überforderung.

Man nennt das Emanzipationsdruck, oder -zwang. Warum dürfen moderne Frauen eigentlich nicht mehr einfach mit Hingabe Mütter sein?

25 Kommentare:

  1. Wenn man dann die Kommentare liest, tun alle so scheinheilig, wie gut es wäre, wenn der Vater mit dem Kinde, dabei sieht es doch in den meisten Fällen so aus, dass der Mann weder das Kind richtig betreut, noch den Haushalt richtig erledigt in den Augen der Frau.
    Ich frag mich ja manchmal, wie ich reagieren würde, falls mein Sohn so eine Emanzentusse anschleppen sollte, die ihn nicht genügend respektiert um seine Art, wie er Ding erledigt ohne Nörgelei zu akzwptieren. Ich frage mich auch, wie diese Emanzentussen ihre Söhne erziehen, zu underdogs zu Abnickern, zu Waschlappen? Oder treiben die männliche Föten gar ab?

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  2. ich orientiere mich da an zeitlos gültigem: der bibel

    daher sind die rollen (nicht die wertigkeiten) und zuständigkeiten sinnvoll angedeutet und haben sich auch bewährt. denn nicht das modell ist fehlbar, sondern die anwendung und das verständnis der menschen.

    alles andere ist feige selbstbezogenheit und bequemlichkeit in verwantwortung der kinder gegenüber.

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  3. Ich bin mit dem mamablog Autoren einverstanden, wenn er schreibt, dass die Mütter die Kontrolle behalten wollen.

    Gerade vorhin eine solche Mutter angetroffen: Der Bub muss vom Kindergarten mit dem Velo nach Hause. Er kann nicht über den Fussgängerstreifen als 6-jähriger. Also muss die Mutter dabeisein. Er kann nicht 10 Minuten zu Fuss gehen in dem Alter. Als muss er mit dem Velo. Er darf von Gesetzes wegen nicht auf der Strasse fahren, als fährt die Mutter auf ihrem Velo vor dem Buben her auf dem Trottoir zu dem Fussgängerstreifen und fährt vor dem Buben her über den Fussgängerstreifen und dann weiter auf dem Trottoir.

    Diese Art von totaler Kontrolle, das sehe ich bei vielen jungen Frauen.

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  4. @max

    übertrag diese beobachtung auf das baby "mamablog" und du weisst, welche instinkte bei den einschlägigen puffmüttern (danke g.g.) mit pippi als gemeinsame domina und auguste als mental-anektierte magd ausgelöst wurden...

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  5. @Max
    aber dagegen ist ja nichts einzuwenden, wenn die Mutter ihren Sohn behütet (wenigstens bis zu einem gewissen Alter).
    Ich stelle mir einfach den Stress als Muttrer vor, wenn man dann zwei, drei Tage im Büro auch noch Leistung bringen und vollen Einsatz leisten muss und vor Angst fast vergeht, weil zuhause der trottelige Papi aufpasst.

    Das ist der Druck, alles gleichzeitig und natürlich perfekt zu können!
    Aber als Mann kann ich dazu nicht viel sagen, interessanter wäre, was die betroffenen selber sagen.

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  6. @Zysi

    und welchen Überbau sollen sich nihilistische Zeitgeistsurfer geben?

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  7. @orlando

    was meinen sie mit überbau und in welchen zusammenhang (postthema, lebenssinn, ...) ?

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  8. Nun ja, ich war ein paar Jahre lang eine Betroffene, ich ging arbeiten, weil ich es einfach brauchte, weil ich schlicht unterfordert war mit drei kleinen Kindern, Haushalt, Hund, Garten und Mann, ich laufe im Stress zur Höchstform auf, ich kann und konnte es nicht ändern. Mein Mann machte seine Sache dann auch wirklich perfekt, wie der sich um die Kinder kümmerte, da hatte nicht mal meine pingelige Nachbarin etwas auszusetzen, die sagte sogar, dass die Kinder weniger verdreckt nach Hause kommen, wenn sie mit dem Papa unterwegs waren, bei mir sahen alle immer aus, wie im Dreck gesuhlt (was wir ja auf unseren Streifzügen im Wald auch oft tun mussten, vor allem wenn da Räuber in der Nähe waren)
    Was ist denn perfekt können? Wem gegenüber ist man Rechenschaft schuldig? Was ist unser Ziel? Kinder brauchen Grenzen ebenso wie Freiräume, sie brauchen Obhut genau so wie Vertrauen, dass sie etwas auch mal alleine machen können. Hätte man die Mütter von den Schulgschpänli meiner Kinder vor 10 Jahren gefragt, hätten alle gesagt, dass ich eine Rabenmutter sei, weil ich arbeitete und weil meine Kinder ganz allein bei Wind und Wetter die 10 Minuten zur Schule gehen mussten. Fragt man dieselben Mütter heute, so würden viele sagen, ich hätte einen Superjob gemacht, weil meine Kinder verantwortungsvoll sind, mehr als viele andere gleichaltrige, also wer entscheidet darüber,was richtig ist und was nicht und vor allem zu welchem Zeitpunkt wird entschieden?

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  9. welchen Rahmen sollen sich die zu Atheisten erzogenen Zeitgenossen geben, wenn es um Rollenbilder geht (sie hatten eingangs erwähnt, dass die Bibel Ihnen Andeutungen liefere)?

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  10. Na ja. guten morgen. Orlando, sie sollten verstehen, wenn ich einen Vodka Stinger bestelle

    *Pretty women
    Fascinating
    Sippin coffee
    Dancing, pretty women
    Pretty women
    Are a wonder, pretty women
    Sitting in the window or
    Standing on the stair
    Something in them cheers the air
    Pretty women
    Silhouetted
    Stay within you
    Glancing stay forever
    Breathing lightly, pretty women,
    Pretty women
    Blowing out their candles or
    Combing out their hair
    Even when they leave
    They still are there
    They're there

    Aber so frueh am morgen wohl eher eine flute. haben sie crab cakes? ich bin etwas hungrig

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  11. Willkommen Lea. Sie hatten also eine angenehme Nacht? =)

    Ich muss sogleich meine Sondheim-Compilation auflegen.

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  12. meine nacht und die vorherig waren nicht so gut. nein. aber beschuetzt war ich, so dass nichts geschah.

    finde die bar analogie fuer diesen blog recht gut.
    frage: wieso blogspot undnicht wordpress: wo von der gestaltung her mehr drin liegt?

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  13. @orlando

    das fundament für die ehe/familie ist von mir aus matchentscheidend, wie bei einem hausbau. um ein fundament legen zu können, muss man sich jedoch einig sein im was-wie-wer-wann-warum-wo

    eine grundlegende, kennzeichnende eigenschaft für die erfolgreiche rollenteilung ist:
    einheit in der absicht, in der entscheidung und in der anwendung

    vorraussetzung um diese einheit zu erlangen ist:
    eine haltung wie demut und vergebung verinnerlichen zu können

    es gibt bei den sprüchen (31),eine beschreibung zur rolle einer frau und eines mannes.

    auch wenn die lesart nicht (mehr?) vertraut ist, kann man/frau auch, übertragen auf die heutige zeit, erkennen wie einheitlich und paritätisch diese rollen anwendbar sind.

    eigentlich ist dies ja das durch die emanzipation abgelöste modell unserer kultur.

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  14. ich schau mir Wordpress mal an, ich finde die Vorlagen hier alle scheusslich, eigentlich hasse ich schwarze Blogs. Passt aber zum Barsujet.
    Insbesondere die Flächen sollte ich besser arrangieren können.

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  15. Oh, danke Zysi. Ich hatte die einfachste und doch schwierigste Antwort erwartet: die frohe Botschaft ist für alle, oder so ähnlich.

    Hätten Sie Lust, zum Wochenende ein kurzes Bibelzitat zu suchen und hier hineinzustellen, evtl. mit einem kleinen Kommentar? Was Ihnen grad so durch den Kopf geht. Manchmal ergeben sich die interessantesten Diskssionen daraus. Zysi the Preach!

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  16. @Orlando

    Für mich geht die Schrift. Aber es gibt Leserinnen mit Brille und für die ist es vielleicht schwierig kleine weisse Buchstaben auf dunklem Hintergrund.

    Am besten Eni fragen, bitte.

    Habe bei maxwort einen link gemacht, links oben. Hoffentlich sind genug schmachvolle Beleidungen als Revanche darin [grins].

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  17. @Laura

    aber bei Ihnen war es ihr Antrieb und gerade nicht die Gesellschaft, die vorschrieb: du musst dich "selbstverwirklichen", eine Frau ohne Job verliert den Anschluss.

    Manchen gestressten Müttern würde ich eine geruhsame, gesicherte, erfüllte Mutterschaft doch bloss wünschen (sie sich vielleicht auch), das Problem ist die Haltung, dass 6 bis 7 Jahre mit den Kindern gar nicht befriedigend sein k a n n!

    Un oftmals machen diese Mütter eher 50% beim Job und 50% zuhause bei den Kindern, und zwar in Qualität gerechnet und nicht in Stunden.

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  18. @Orlando

    Falls Sie zu wordpress zügeln, bitte mitteilen. Ich ändere dann den Link auf maxwort.

    In wordpress können Sie sämtliche Inhalte von blogspot automatisiert hinübernehmen. Also den kompletten Blog von gestern und heute zügeln. Bitte per email nachfragen, falls technische Unterstützung benötigt.

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  19. @Max hahahaha!!! schön gesagt, mon cher...

    Schrift besser so, bin von 12Px auf 14Px?
    noch grösser dünkt mich für meinen Geschmack zuviel.

    Was sagen Sie, Eni?

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  20. 1. Kor 3,11
    Das Fundament ist schon gelegt, es ist Jesus Christus. Niemand kann ein anderes legen.

    Ist Jesus Christus das gelegte Fundament, heisst dies auch, dass wir gemäss seinem eigenen Wort (der guten Nachricht=Evangelium) die Feinde mit Frieden segnen sollen, den nächsten lieben sollen wie sich selbt.

    Da bezeichne ich mich gerne als christlichen Fundamentalisten ;-)

    schönes wochenende

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  21. okay, Zysi, ich stell das heute abend als Post hinein, okay? Vielen Dank. Und auch ein schönes Wochenende

    p.s.: können mir sonst auch mailen ha2pe@yahoo.com, es wäre sehr schön jeweils etwas zum nachdenken hier veröffentlicht zu haben.

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  22. Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.

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  23. Mir tut es leid um den Blogeintrag von Ralf Martin.
    Die Weiber bei mamablog ignorieren ihn und fangen einfach die Diskussion an, ob man überhaupt etwas sagen dürfe, wer etwas sagen dürfe und wennschon was gesagt werden müsse.

    Statt über das Sachthema von wegen Teilzeitvater zu diskutieren, handeln diese Weiber die Zensurregeln, Kontrollabläufe, Befehlsketten zuhanden von mamablog aus. Ostentativ zeigen die Blogkommentatorinnen mit ihrem Verhalten, dass Ralf Martin recht hat: Diese Weiber sind Kontrollfreaks.

    Ralf Martins Beobachtungen zur Art wie Mütter die Kontrolle behalten um jeden Preis, das habe ich mehrmals im Freundeskreis gesehen. Solche Glucken machen vieles kaputt auch an den Kindern nicht nur an den Vätern.

    Dass dieses Verhalten den Vätern verunmöglicht, Teilzeit zuhause Verantwortung zu übernehmen, das halte ich für möglich.

    Diese Übergriffe könnten auch Auswirkungen in Richtung Geldgier und die Männer ausnehmen haben. Das deutet Martin nur an, aber es geht in Richtung von Ausbeutung.

    @Orlando, bitte noch den Zeilenumbruch für den Wochend-Blog von zysi korrigieren. Sieht sonst nicht so schön aus.

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  24. Danke Max, erstmal. Ich komme gern mit Fragen auf sie zu.

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  25. "...Warum dürfen moderne Frauen eigentlich nicht mehr einfach mit Hingabe Mütter sein..?

    Dürfen Sie doch! Aber es ist doch auch legitim, dass die Frauen ihren Wünschen/Träumen etc. nachgehen dürfen, oder nicht? Und dafür braucht es eben auch die Unterstützung des Partners. Das ist doch fair! Es geht ja auch nicht darum zu werten, welcher Lebensentwurf nun besser oder schlechter ist. Jede Partnerschaft muss das selber rausfinden. Oder liege ich falsch

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