Cocktails, gebrannte Wasser, Zigarrendunst -- die Gespräche an Orlandos Bar drehen sich um Medienkritik, Kultur, Philosophie, um Gesellschaftspolitik, Religion, Familie und Erziehung, um Mann und Frau -- und ums Kochen. Gejammer, Gelächter, Angeberei sowie gepflegte Beschimpfungen sind an der Tagesordnung.



Mittwoch, 14. Juli 2010

"Romeo and Julian" - Eltern weltweit wehren sich

Unsere Bloggerin Laura berichtete gestern, wie unstatthaft es im Tessin wäre, wenn Schwule und Lesben im Klassenzimmer "Aufklärung" bereiben wollten.

Natürlich wehren sich Eltern weltweit gegen solche Zwangsaufklärung und versteckte Bekehrungsversuche. In Grossbritannien wurden Eltern angeklagt, die ihre Kinder blaumachen liessen, als aus Anlass des Aufklärungsunterrichts eine schwule Adaption von Shakespeares Klassiker gegeben wurde: ähnlich wie im Gay-Theaterstück "Romeo and Julian" handelte eine im Sex-Unterricht behandelte pädagogische Geschichte von einem Prinzen, der mehrere Prinzessinen abweist und entscheidet sich stattdessen für einen Bruder der einen Verehrerin.

In den USA wurde ein Vater in Haft genommen, weil er sich dagegen wehrte, dass seinem Sohn im Kindergarten (sic!) ein Lehrbuch in "Diversität" auferzwungen wurde, in dem für gleichgeschlechtliche Elternschaft geworben wird.

Durch Berlin ging eine Welle der Empörung, als Schüler zu Aufklärungs- und Vorurteilsabbauzwecken im Rollenspiel als schwule Barkeeper und Gäste flirten solten. Sowas macht mich ganz besonders betroffen ;-)

Das alles im regulären, steuerfinanzierten Volksschulunterricht mit Anwesenheitspflicht. So sieht politisch korrekte Indoktrination aus.

In den USA, muss man wissen, haben Schwule, Lesben, Bi- und Transsexuelle (GLBT ist die offiziöse Bezeichnung dafür) einen eigenen Tag, den "Day of Silence", der an Schulen begangen werden soll um gegen faule Sprüche, gemeine Bemerkungen und Tunten-Witze zu protestieren.
Das ist natürlich typisch: eine gesellschaftliche Minderheit, die GLBTs, inszeniert sich als Opfer der Gesellschaft und Dialog kommt schon mal gar nicht in Frage, es soll gefälligst solidarisch geschwiegen werden.

Das provozierte Widerstand, der in Form des Day of Truth im Gegenteil nicht schweigen will wie Zisterziensermönche, sondern in einen Dialog mit den Homosexuellen treten. Die Organisatoren gehen nämlich davon aus, dass GLBT nur in seltenen Fällen eine Geschichte der Hormone oder von "angeborenen Neigungen" ist, sondern eine meist bewusste und freie, oft aber auch durch unglückliche Umstände zustandegekommene Entscheidung für einen Lebensstil.

Hier ein ausführliches Papier in deutscher Sprache zu dieser Thematik. Und hier ein Beispiel, wie "Schwule und lesbische Lebenswelten" Schülern in zwei deutschen Bundesländern nähergebracht werden und "Coming-outs" erkämpft werden sollen.

Was halten Sie davon? Sollte man Sexualkundeunterricht gänzlich streichen oder freiwillig machen oder anders gestalten? Und sollen Eltern dabei ein Wörtchen mitreden? Oder fluten wir in Zukunft die Klassenzimmer mit Vertretern jeder erdenklichen gesellschaftlichen Minderheit, die den Schülern einimpfen, gefälligst im Namen der "Diversität" Respekt zu haben und den Mund zu halten?

19 Kommentare:

  1. Und ich muss mich gleich distanzieren, und zwar von der religiösen Rechten, die allen Ernstes glauben, dass Homosexualität heilbar sei...

    Das glaube ich so pauschal persönlich denn doch nicht, wenn ich auch der Überzeugung bin, dass es eine Lebensweise ist, für die man sich sehr bewusst dafür entscheiden kann. Ich will hier eigentlich keine Diskussion über die Grundlagen für GLTB vom Zaun reissen, sondern darüber, ob und wie diese Thematik angemessen im Sexualkundeunterricht unseer Kinder Platz finden kann.

    Ich zähle heute drei Schwule zu meinem Feundes- und ziemlich viele zu meinem weiteren Bekanntenkreis. Die drei engeren Freunde, mit denen ich auch über so etwas rede, regen sich alle über diesen Radikalismus der Schwulenrechtler auf und keiner lebt in einer eingetragenen Partnerschaft.

    Es gibt nämlich auch viele Schwule, die nicht laufend an Sex denken oder Kinder adoptieren und darüber jammern mögen, dass sie nicht die gleichen Rechte haben. Die ihre Andersartigkeit mit Würde (nd auch Zurückhaltung, Bescheidenheit) leben und nicht ihre gesamte Existenz von ihren sexuellen Vorlieben ableiten.

    Ich halte es so: "Some people are gay. Get over it".

    I have, long time ago.

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  2. wer freie liebe, homosexualität an seinen kindern vermittelt haben will, soll sich an der odenwald schule melden, da scheinen solch fortschrittliche themen praktisch erlebbar.

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  3. Ich bin im Fall für den Verzicht auf Sexualkunde. Das hat im Unterricht nichts verloren, wie auch Religion dort nichts verloren hat.
    So wie wir keinen Zeugen Jehovas, Imams oder Priestern das Schulzimmer als Kirche zur Verfügung zu stellen bereit sind, genauso wie wir es ablehnen, dass Scientologen, Drogenabhängigen oder politische Agitatoren ihre Heilsvorstellungen unseren Schülern predigen, ebensowenig sollten wir es dulden, dass einzelne Minderheitengruppen dort ihr Podium finden um zweifelhafte Pädagogik zu betreiben.

    Sonst muss man eben bei jedem umstrittenen Thema die andere (meist Minderheits-)Meinung einladen, im Biologieunterricht einen Intelligent-Design-Theologen, in Geschichte allerlei Verschwörungstheoretiker und statt deutscher Literatur müssten die Kinder albanische Volksmärchen, tamilische Heldenepen und türkische Romane lesen.

    Plurale Gesellschaft heisst immer Pluralismus in Eigenverantwortung, es ist eine Realität kein System, in dem Ordnung hergestellt werden kann. Es herrscht totale Gleichheit vor dem Gesetz für alle Individuen (und Schulkinder), egal welcher Minderheit sie angehören. Und eben genau nicht Sonderrechte und Besserbehandlung. Wenn man damit anfängt, öffnet man die Büchse der Pandora...

    Ich bin für Aufklärungunterricht und unabhängigen Beratungsstellen, keine Frage. Und man soll 12/13-Jährigen durchaus den Gebrauch von verhütungsmitteln zeigen (als eine der Optionen die man sorgfältig wäheln muss, zu denen eben aber auch Enthaltsamkeit gehört). Und sagen, dass es Männer gibt die andere Männer, und Frauen die andere Fraue lieben und dass das trotzdem normale, nette Menschen sind. Aber Sexualpädagogik dieser Art hat in der Volksschule nichts verloren.

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  4. Orlando
    stellen Sie sich mal das Gelächter vor, wenn der Lehrer ein Kondom vor einer Klasse 12/13-Jähriger auspackt. Da schaut keiner hin und wenn man das den Schülern in die Hand geben würden, würde es mit Pfui und Wäähh-Rufen schnellstmöglich weitergeworfen. Ich weiss nicht, ob die Schüler bei Euch oben so viel anders sind als hier unten, hier wäre das schlicht unvorstellbar.
    Ich finde einfach, solche Sachen gehören in die Familie, nur da hat das Kind die nötige Geborgenheit um sich auszudrücken ohne sich zu schämen vor den anderen.
    Auch der Umgang mit Homosexualität gehört in die Familie, die Sexualität jedes Menschen gehört nicht an die Öffentlichkeit.

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  5. Von mir aus gesehen ist der gesamte Sexunterricht überflüssig insoweit er nicht der Sicherheit dient: Das heisst, die Jugendlichen müssen wissen, wie Kinder gezeugt werden, wie verhütet wird, welche Krankheiten übertragen werden und wie man sich vor diesen Krankheiten schützt.

    Alles tränendrüsige, gefühlsschwangere, gehört nicht in den Lehrplan.

    Wer auch noch? was dazu? mit wem denn? diese Fragen stellen sich den Schülern individuell und zwar aus ihrem Leben und ihrer Siuation heraus.

    Solches müssten die Jugendlichen mit einer Person ihres Vertrauens besprechen und zwar dann, wenn sich die Fragen ihnen wirklich stellen.

    Selbstverständlich, wenn es dann im Schulskilager grosse Tränen und ein Durcheinander gibt, dann mag meinetwegen der Lehrer die Schüler zusammenrufen und eine allgemeine Aussprache organisieren. Dafür muss er geübt und lebenserfahren sein. Aber wiederum, das ergibt sich aus der Siutation heraus.

    Mit Kindergärtelern solches anzufangen, ihnen das Denken über solche Dinge aufzuzwängen, das ist eine Art Notzucht. Man nennt das Kinderschändung.

    Dass Schwulsein eine freie Entscheidung sei, habe ich in meiner Umgebung so nicht beobachtet. Aber wir hören ja immer wieder aus den USA, dass Schwulsein in bestimmten Branchen Pflicht ist, wenn man Kundenaufträge bekommen will.

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  6. Ich finde dieses ganze Gedöns um die Homosexualität langsam langweilig. Da wird ein richtiger zirkus veranstaltet dass die Homos eine Sonderstellung haben. Es genügt vollkommen, dass die Kinder mitbekommen dass es das gibt und fertig. Man muss ihnen das nicht als mögliche Variante zum Ausprobieren machen. Das ist in etwa das Gleiche, wie wenn man den Kindern erklärt was eine Hure ist. Das ist halt einfach eine Frau die gegen Bezahlung mit Männern schmust die keine Frau oder Freundin haben, fertig, mehr müssen sie nicht wissen bzw werden sie irgendwnn selber mitbekommen was da abgeht, da muss ich nicht ins Detail gehen.

    Die angeborene Homosexualität hat meines Wissens mit einer hormonellen Störung zu tun im Gehirn. Ob man diese auslebt oder nicht kann man frei entscheiden. Das ist wie bei den Pädos, das ist scheinbar auch im Gehirn angelegt, aber man entscheidet sich selber ob man das auslebt. Bevor ich Haue bekomme: ich stelle die Homos sicher nicht auf die gleiche Stufe wie die Pädos; bei schwulen sind im Normalfall alle betiligten einverstanden während das bei den Pädos die beteiligten Kinder selbstverständlich Opfer sind.

    Nein ich habe nichts gegen Homos, aber mag ganz klar das tuntige Verhalten nicht so nach dem Motto:"Huch!Ich bewerfe dich mit Watte bis du blutest."

    Im uebrigen kann ich das Schwulsein eher nachvollziehen als das lesbisch sein. Ein Mann kann etwas geben was einer Frau fehlt, umgekehrt ist das nicht der Fall.

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  7. @Laura
    Hier würden sie vermutlich "Wasserbomben" daraus machen und das Schulhaus bewerfen und die Autos der Lehrer.

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  8. Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.

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  9. @Eni
    Wie gut leserliche ist meine neue website für Sie?

    @alle
    Neben den Thema:
    Wie gefällt Euch mein Kopfbild auf maxwort.wordpress.com?

    Es ist von mir selber, leider sind die Augen nicht ganz scharf.

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  10. Bei mamablog ist seit dem Morgen die Fehlermeldung, dass der Blog kaputt ist und man am Reparieren sei. Es konnten keine neuen Beiträge veröffentlicht werden.

    Was lernen wir daraus? Ätsch, Bätsch, wer den anderen alle liebevoll und mit Engagement geschriebenen Beiträge löscht, der landet selber in der Löschergrube!

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  11. Eni
    ich sehe das auch in etwa so wie Sie, auch ich habe homosexuelle in meinem Bekanntenkreis und das stört mich nur dann, wenn die tuntig tun oder wenn Lesben mich anbaggern und mir sine Nacht mit ihnen schmackhaft machen wollen. Kinder kommen so oder so mit Homos wie auch mit allem anderen Zeug in Berührung, wichtig ist doch, dass in der Familie darüber geredet wird, dass die Kinder wissen, dass man sich dahin wenden kann mit Fragen. Dazu braucht es keine "Insider" um auf kindliche Fragen Antworten zu geben.

    max
    genau das ist ja der Fehler, Kondome sind eine ernsthafte Angelegenheit, damit rettet man sein Leben unter Umständen. Ich habe meinen Kindern erklärt, wie man die benutzt, habe es ihnen gezeigt und zwar einzeln, nicht beiden zusammen, so dass sich keines der beiden vom anderen beobachtet fühlte. Ich habe ihnen die Wichtigkeit des sauberen und bewussten Umgangs damit erklärt, davon kann wirklich ihr Leben abhängen, wenn sie sich denn entschliessen sollten ihre Enthaltsamkeit aufzugeben.

    Was Ihren neuen Blog angeht, ich finde es ein interessantes Bild, hab mich aber gefragt, ob das nicht ein falsches Licht auf wirft, schwer zu erklären, ich hab mich gefragt, ob ein Kindefoto das richtige dazu ist.

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  12. @Laura

    Genau so habe ich es gemeint: Diese Art von Unterricht wird oft nicht ernst genommen von den Schülern und dann geht auch der Ernst der Sache unter.

    Warum kein Kindergesicht? Ich wollte vor allem ein Paar Augen, die genau hinschauen und klare Antworten verlangen.

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  13. [Roshan rennt wütend am Fenster der Bar vorbei. Diese Augen machen sie spukig. erinnern zu fest an Big Brother vom Orwell.]

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  14. @Roshan
    Und jetzt bitte, die Augen auf maxwort.wordpress.com machen Sie spukig? Weil an Orlandos Bar sehe ich keine Augen????

    Roshan schreiben Sie doch bitte einen Kommentar zu meinen Augen auf meinem Blog. Ich kann sie je wieder wegnehmen und mir etwas anderes suchen.

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  15. @Orlando
    Die Augen auf maxwort.wordpress.com habe ich drum wieder weggenommen.

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  16. @Max
    ja, Sie sollten in niemandes Oberstübli für noch mehr Spuk sorgen...

    Was haben Sie eigentlich im Sinn? Sie arbeiten ja Tag und Nacht an ihrem neuen Blog...schreiben sie gescheiter wiedermal eine ihrer Geschichten auf.

    Zum Glück gehen mir die Themen nicht aus - zu Motzen gibt es immer etwas :-) In fact, bei jedem neuen Post kommen mir wieder neue Missstände und Aufreger in den Sinn, die man kritisch analysieren müsste...

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  17. max
    ich kann das nicht erklären, was nicht gut war an den Augen, es hat für mich einfach nicht gepasst. Wenn ich es aber mit Ihrer Erklärung anschaue, dann kann man es so stehen lassen.

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  18. hmm..., weil ich bei ihren eigenen blog-aktivitäten nicht mehr draus komme, schaue ich halt schnell hier vorbei, max.

    wer bin ich? was will ich? was habe ich zu sagen? wie will ich wahrgenommen werden?

    die antworten zu diesen fragen geben ihnen die grundstruktur für ihren blog.

    danach kommen:
    - blog titel (fakultativ dazu: ein bild, logo)
    - das tages-, wochen- oder was auch immer thema
    - die kommentare (laufende diskussion)

    alles andere:
    - ist beilage (hier gilt: weniger ist mehr)

    das original haben sie bis jetzt noch nicht übertroffen: var. 1 war eine todesanzeige, var. 2 etwas zu durchdringend, var. 3 sieht fad aus.

    allgemeines zum layout: plakativ ist gut, aber nicht alles verdient "fettdruck". nicht zu viele farben und unterschiedliche schriftgrössen - das macht es unruhig. schrift? soll's wie ein presse-communiqué wirken oder wie "handgeschrieben?

    experimentieren sie ruhig noch ein bisschen, aber die ersten entwürfe können sie wegschmeissen. weiterhin viel spass beim entwerfen.

    das bier geht auf max, ich denke auch unaufgefordert nicht gratis.

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