Cocktails, gebrannte Wasser, Zigarrendunst -- die Gespräche an Orlandos Bar drehen sich um Medienkritik, Kultur, Philosophie, um Gesellschaftspolitik, Religion, Familie und Erziehung, um Mann und Frau -- und ums Kochen. Gejammer, Gelächter, Angeberei sowie gepflegte Beschimpfungen sind an der Tagesordnung.



Donnerstag, 8. Juli 2010

Rezepte I - Orlando's Summer Ceasar Salad

Für 2 Personen nehme man

  • 4 Köpfe Romana (Babylattich) oder auch 1 Eisbergsalat

  • 200 g Pouletbrust*

  • 100g Sbrinz

  • 4 Speckscheiben*

  • Brotcroutons

  • Schnittlauch

Für das Dressing

  • 2 Knoblauchzehen

  • 3 Anchovisfilet (oder Sardellenpaste)

  • 2 Eigelb

  • 5 EL Olivenöl (nach Vorteil mit Zitronenaroma)

  • 1 TL Kräuteressig

  • 1 dl Milch

  • Worchestershire Sauce

  • Salz

Zubereitung: Sauce vorbereiten - Knoblauch klein schneiden (nicht pressen, das machen nur Dilettanten), zusammen mit Anchovis/Sardellen, dem Eigelb, Worchestershire Sauce, dem Essig und Salz in eine grosse Tasse geben. Mit dem Stabmixer Zutaten vermixen und nach und nach Olivenöl dazu giessen, damit es eine schöne Paste gibt. Frischen Zitronensaft dazu und Milch dazuschütten. Evtl. etwas Mayonnaise aus der Tube und zusätzliches Olivenöl dazutun und zu einem feinen Dressing verrühren.


Salat waschen und schneiden. Pouletfleisch in mundgerechte Stücke schneiden, in einer Bratpfanne in wenig Sonnenblumenöl anbraten. Mit Salz, Pfeffer und etwas frischer Petersilie würzen. Zum Schluss noch etwas Saft einer frischen Zitrone darüber auspressen. Speckscheiben dazugeben und wenig anbraten lassen.


Käse in kleine Scheibchen schneiden (wahlweise grob raffeln). Schnittlauch kleinschneiden. Beides zusammen mit dem Fleisch über den Salat geben (Speckscheiben obendrauf legen), der auf grossen Tellern hübsch angerichtet wurde. Dressing darübergiessen (sparsam) und nach Belieben mit frischen Cherrytomaten, grünen Oliven oder Brotcroutons garnieren.

Dazu passt entweder ein sehr herber Sauvignon Blanc oder dann ein eher sanfter Gewürztraminer oder ein mineralisch-leichter Riesling. Der Knoblauch im Dressing lähmt leicht die Zunge, also keine allzu komplexen Weine servieren. Auch passen fruchtige Weine eher schlecht, da sie im Teller keine Entsprechung oder Ergänzung finden.


*wahlweise kann Poulet und Speck durch Räucherlachs oder Krevetten ersetzt werden

31 Kommentare:

  1. Aah, die Krevetten und der Lachs sind wohl für mich gedacht :-) danke

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  2. @ Eni

    Bekomme ich davon auch was ab? Bitte, bitte.....*unschuldiger Augenaufschlag* :-)

    Liest sich lecker, das Rezept! Werde ich demnächst mal ausprobieren!

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  3. Ja, aber seien Sie zurückhaltend mit dem Knoblauch. Ich und meine Ex, wir waren beide vernarrt in Knoblauch, deshalb ging das jeweils gut. Aber für Kinder ists dann schon etwas brutal.

    Und ob die Sardellen/Anchvies mögen...? Müssen's ihnen ja nicht sagen, was alles drin ist...:-)

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  4. @ Orlando

    Würde das Rezept eh erst mal für meinen Mann und mich zubereiten. So merke ich dann schnell, ob ichs meinen Girls zumuten könnte :-) Mache ich so ziemlich mit jedem neuen, etwas ausgefallenen Rezept.

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  5. Stabmixer, was ist das? Kann man das im Brockenhaus kaufen?

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  6. @ max

    Stabmixer ist das Püriergerät an den alten Mixern wo man noch die Schwingbesen befestigen musste. Meiner ist übrigens schon über 20 Jahre alt.

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  7. @Ebi, Max: die Dinger sind ab 30 Stutz im Handel erhältlich. Taugen zum zerkleinern (zum Beispiel einer Gazpacho oder Für Saucen). Aber ich habe auch schon Mayonnaise selber gemacht mit dem.

    Übrigens bringen Sie mich damit auf die Idee zum nächsten Rezept :-)

    @Rahel: Das Dressing ist ein Killer! Ob mit oder ohne viel Knobli. Es ist eigentlich eine verdünnte Aioli mit Sardellen. Die Amis raffeln den Käse direkt in die Sauce. Ich finde es sieht dann etwas unschön aus.

    Wenn Sie, liebe Leser und Leserinnen Rezepte haben (oder ausgefallene Drinks, wie kürzlich Lea/Katharina), die sie passend zur Jahreszeit veröffentlichen möchten...nur zu! ha2pe@yahoo.com

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  8. ENi, sollte das heissen, tschuldigung, liebe Eni!

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  9. @ Orlando

    Na, solange Sie mich nicht Ebly nennen ( die sehen aus wie Maden)

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  10. Ebly? Wäääääääh.

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  11. @Eni

    Mixer, Pürieren? Igitt.... Man merkt, dass ich schon lange kein Bébé mehr gehütet habe und meine Zähne sind noch in Ordnung, so dass ich mich nicht mit Brei ernähre.

    Muss mal schauen, ob meine Kenwood das auch kann. Richtige Männer haben eine Kenwood Chef in der Küche, mit Teigschüssel und Rührwerk (ganz hilfreich), Kaffeemühle, Kräutermühle, Getreidemühle und bei mir ganz wichtig: Fleischwolf.

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  12. @ max

    richtige Frauen auch, allerdings ohne Fleischwolf :-)

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  13. Ich wollte auch immer einen Fleischwolf. Seit "Sweeney Todd - the Demon Barber on Fleet Street" ist mir diese Lust etwas vergangen.

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  14. @ max

    Ja sicher die Kenwood kann alles!!!!!

    @ Melusine

    Dann bin ich wohl keine richtige Frau? :-(

    @ Orlando

    Ja, wenn ich einen Fleischwolf in der Wohnung hätte, hätte ich Albträume!!!!

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  15. @ eni
    Sicher sind Sie eine richtige Frau, wenn ich ehrlich bin, mir gehört die halbe Kenwood, wie bei den meisten Dingen in diesem Haushalt, aber benutzen, Eni, benutzen darf ich sie nicht. Ich habe einen etwas unbeschwerten Umgang mit Geräten aller Art im Haushalt, was dazu führt, dass ich sie manchmal etwas, sagen wir mal, strapaziere, bei der Kenwood wird dies nicht geduldet, diese Maschine gehört dem, wie max sagt, richtigen Mann.

    @ Orlando
    ich mag Tim Burton und Johnny Depp und Helena Bonham Carter, Sweeney Todd allerdings war eine Enttäuschung. Seit ich "Soylent Green" gesehen habe, schreckt mich kein Fleischwolf mehr....

    Hüt git's im Fall hie Hacktätschli.....

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  16. Ich mag halt die Musik von Stephen Sondheim und Bonham Carter macht ihre Sache ganz gut. Manche Musicals brauchen das Theater und funktionieren nicht auf der Leinwand.

    Hmmm! Ich liebe Hacktätschli...en guete!

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  17. @Melusine
    @Eni

    Mit dem Fleischwolf zerkleinere ich Kräuter und Peccorino brigante und Pinienkerne.

    Dazu kommen noch eine Prise Pfeffer und Olivenöl. Man nennt das Rezept "Pesto".

    Mein Fleischwolf hat noch nie Fleisch gesehen.

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  18. @max
    ich wollte schon fragen, wie Sie Würstli machen, die liebe ich über alles. Pesto mag ich auch, aber der spricht dann jeweils 48 Stunden lang mit mir und hält nur nach einem Grappa die Klappe :-)

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  19. @ max

    Das Pesto muss ich selber mal ausprobieren, geht das auch mit dem Pürierstab? Leider bin ich eine lausige Köchin :-( Essen Sie gar kein Fleisch oder benutzen Sie einfach den Fleischwolf nicht dafür?

    @ Melusine

    Ok, wenn Sie so ein "Ruech" sind, dann ist es wohl besser, dass Sie die Finger von der Kenwood lassen. Wie halten Sie es denn mit der Waschmaschine und wenn Sie Auto fahren?

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  20. @ Eni
    mit Marie, der Waschmaschine komme ich gut klar, mit Otto, dem Tumbler auch. Autofahren lasse ich mittlerweile sein, ich habe schlicht die Nerven nicht, und ich bin eh skeptisch mit allem was sich schneller bewegt als mein Schutzengel fliegen kann.

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  21. @Eni

    Pürierstab für Pesto, machen Sie das ruhig!

    Sie können Pesto auch mit Sbrinz statt Peccorino machen, mit Rapsöl statt Olivenöl und sie können Pesto auch zu Polenta essen statt zu Pasta oder am besten grad zu Rösti und Hirsebrei.

    IGITT sage ich zu all dem!

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  22. Nun ja, ich mag Pesto auch zu einem sämigen Risotto, nur so ein Hauch darüber. Zudem mag mein Sohn keinen Schafskäse (er hatte wohl als Kind eine Überdosis Feta) deshalb mache ich das Pesto immer mit einem rezenten Kuhmilchkäse, wenn mäglich vom Val Maggia oder vom Val di Muggio, das sind wirklich gute Bergkäsesorten.

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  23. Unser Max, der Purist.

    @Laura: ein gutes Risotto herzustellen ist eine hohe Kunst! Ich meine, das Grundrezept für Weissweinrisotto. Ich habe so viele Male geübt (selbergemachte Brühe, verschiedene Risottoreissorten, mehr oder weniger Wein, mehr oder weniger Butter, beides zu verschiedenen Zeitpunkten, alles andere ist sowieso Beilage, das Fleisch oder die Kräuter, die Gemüse etc.)

    Ich konnte ein ziemlich gutes Meeresfrüchterisotto mit knackigem Gemüse.

    Und dann, Januar vor drei Jahren, geschäftlich in Mailand, ein extrem kalter und total verregneter Tag und ich spaziere in die Vittorio Emmanuele Galerie und leiste mir einer der Touristenfallen ein hundsgewöhnliches Ossobucco mit Risotto Milanese zum Zmittag (29 Euro!!!) ---- Sie, ich habe fast Tränen bekommen - nein: ich habe wahrhaftig Tränen bekommen - so ein geschmackliches Erlebnis war es!

    Die Kalbshaxe war sehr fein, gut durch und mit fantastischem Gemüse und unkompliziertem, herrlichem Geschmack - aber das Risotto!!! Es war so sanft, so gelb, so hinreissend sämig, so gut durch und nicht schleimig, es war so butterzart und doch nicht fettig, warm und doch nicht zu heiss, so perfekt im Salz, so weich und mollig und wohlriechend...

    Ich gebe es ungern zu, ich habe Nachschlag bestellt und auch teuer bezahlt. Aber ich war fast noch nie so kulinarisch glücklich, wie nach diesem Zmittag. Wäre ich nicht so ein verklemmter Schweizer, wäre ich in die Küche hinuntergestiegen und hätte die dicke Mamma, die dieses Wunderwerk hergestellt haben musste, innig abgeknutscht.

    Seither mache ich zuhause Risotto viel relaxter und lächle selig beim Gedanken, dass ich es sowiso nicht, niemals so kann wie diese Mamma, benedetta sia, Corpo di Bacco!

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  24. Fremdländisch kochen ist wie fremdländisch sprechen, zwar kann man sich mit der Zeit ausdrücken, aber man wird nie all die Feinheiten der fremden Sprache so verinnerlicht haben. Ich mach es da so, ich koche mit Leidenschaft, mit Hingabe, mit Mut und wohl auch mit einem gewissen Flair und imm mit dem Wissen, dass die Mamma in Italien, die Jaja in Griechenland, die Oma in Deutschland, la Grandmaman in Frankreich wohl die himmlischeren Gerichte zaubern als ich, aber dass ich irgend wann mal als Grosi auch für das eine oder andere Schweizer Gericht verehrt werde :-)

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  25. Sehr schön gesagt! Der perfekte Sonntagsbraten oder ein herzhafter Pot-au-Feu schmeckt beim Grosi am besten!
    Von ihrem hausgemachten Zopf und der Apfelwähe ganz zu schweigen.

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  26. @ max

    Also, so verballhornen müssen Sie mich ja nun auch nicht deswegen :-( War ja nur eine Frage.

    Kaufe mir dann halt einen Mörser, das ist biliger als ein Fleischwolf.

    Werde jetzt ein Inserat aufgeben mit folgendem Text: Gesucht Koch mit Leidenschaft, biete im Gegenzug meine Putzkünste an. Das wäre dann Job-Sharing zu Gunstgen des Kochs

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  27. Kinder, seid lieb zueinander! :-)

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  28. @Eni

    Nein, nein, verspotten wollte ich Sie doch gar nicht. Aber püriert ist der Pesto wirklich nicht das richtige. Wenn Sie keinen Fleischwolf haben wäre noch eine Röstiraffel einen Versuch wert. Die Käsestücke sollten eine gewisse Grösse und Körnigkeit haben.

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  29. @ max

    Klar, eine Röstiraffel habe ich. Den Pürierstab hätte ich sowieso nur für die Kräuter benutzt, sicher nicht für den Käse und Pinien mag ich nicht so gerne.

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  30. Oh weh Eni,
    Pesto ohne Pinienkerne? Das ist ja fast wie Pürierstab!

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  31. @ max

    Ich weiss, ich weiss, aber ich mag die Kerne einfach nicht. Im Pesto könnte man die ja dann zerstossen mit dem Mörser oder??

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