Cocktails, gebrannte Wasser, Zigarrendunst -- die Gespräche an Orlandos Bar drehen sich um Medienkritik, Kultur, Philosophie, um Gesellschaftspolitik, Religion, Familie und Erziehung, um Mann und Frau -- und ums Kochen. Gejammer, Gelächter, Angeberei sowie gepflegte Beschimpfungen sind an der Tagesordnung.



Sonntag, 18. Juli 2010

Rückkehr zur Verbotsgesellschaft

Leben in Freiheit heisst mit Verantwortung weise und ökonomisch umgehen. Die Feinde der Freiheit möchten die Bürger seit je lieber wie Kinder behandeln, denen zuviel Freiheit nicht zuzutrauen ist. Diese neuen Totalitaristen sind heute auf der linken Seite des politischen Spektrums zu verorten.

In der offenen, pluralistischen, lebendigen Stadt, in der ich lebe, in dieser Stadt, wo der Bänker und der Sozialhilfeempfänger, die Putzfrau "mit Migrationshintergrund" und die Versicherungskauffrau im gleichen Tram zur Arbeit fahren und dabei eine gewisse Lockerheit, Eleganz und auch Toleranz an den Tag legen, in dieser grössten Stadt eines kleinen Landes, wo Erfolg möglich ist und auch gefeiert wird, lässt sich gut leben. Hier atmet eine Weltoffenheit, wie man sie in den meisten anderen Städten der Schweiz vermisst!

Der sehr fähige Journalist Jean-Martin Büttner rieb sich - anlässlich seiner Rükkehr an die Limmat nach Jahren in Genf und Bern - in einer Tagesanzeiger-Kolumne (hier leider ohne Link) vor ein paar Tagen verwundert die Augen: die Stadt, die er von seiner Zeit als Jugendunruhiger in den Achtzigern als Hort asozialer Finanzgnome und verstockter Füdlibürger kannte, diese kalte Wirtschaftsstadt hat sich zum lebenswerten, genussvollen und kreativen Wunder gewandelt, das die halbe Schweiz wie ein Magnet anzieht und über die Landesgrenzen hinaus strahlt.

Am Anfang der Neunziger Jahre stand die faktische Aufhebung der Polizeistunde mit einer liberalen Bewilligungspraxis für Beizen, Clubs und Veranstalter jeglicher Art. Der Sektor boomte, Zürich wurde zur Party-Metropole. Der sozialdemokratische Stapi Elmar Ledergerber vermarktete die Stadt geschickt und holte einige Megaevents an die Limmat und dem Kulturzirkus wurde jenen Stellenwert zuteil, den er in einer solchen Stadt innehaben muss.

Aber die griesgrämigen Gnomen sind nicht verschwunden. Sie ziehen sich heute einfach ein linkes Gewändchen an, ihnen ist die ach so kommerzialisierte Gegenwart ein Dorn im Auge. Freude ist des Teufels! Jeder Franken, den jemand an jungen Leuten verdient, die sich doch einfach nur amüsieren wollen, wird mit Argwohn betrachtet, das sündige Treiben veursacht nur Probleme und wer daran noch verdient, ist gewiss ein besonders niederträchiger Geselle - die genüssliche öffentliche Hinrichtung des Carl Hirschmann (Jude und Sohn neureicher Eltern) war ein Lehrstück, wie dieser alte neue Konservatismus funktioniert.

Ja, es gab bei Messerstechereien Verletzte, es gab Schlägereien im ehemaligen Industriequartier hinter den sieben Gleisen, in dem sich Club an Club reiht. Es gab eines Samstagnachts unlängst sogar einen nach einer Messerstecherei unter Jugendlichen tödlich Verletzten.

Aber im Grossen und Ganzen ist Zürich eine sehr sichere Stadt mit viel Lebensqualität und dies dank des kulturellen und des Freizeitangebots, weswegen sie auch in internationalen Rankings immer wieder in den ersten Rängen landet.

Das interessiert die Gnomen beim Tagesanzeiger natürlich nicht. Lieber bauschen sie rechtzeitig zum Sommerloch die Probleme auf und fordern wieder mehr Ordnung und Ruhe. Und als nützlichen Idioten treibt der Tagesanzeiger den Strafrechtsprofessor Martin Killias auf, der die "Wiedereinführung der Polizeistunde empfiehlt.

Weil in der S-Bahn die Leute zuviel Abfall in den Ghüderkübel werfen, montiert man diese

kurzerhand ab. Wenn drei Tage lang das grösste Volksfest des Landes mit zwei Millionen Besuchern tobt, dann bringt es der Tagi fertig, danach drei Tage lang über die Abfallmengen zu jammern, die beim letzten Züri-Fäscht vor drei Jahren leicht geringer ausgefallen waren.

Überhaupt scheinen beim Wort "Abfall" zwinglianische Urängste bei einigen Zürchern aufzubrechen. Leben produziert Abfall, und intensiv leben noch viel mehr - get over it!

Und von links bis rechts stürzen sich die Biedermänner und -frauen auf einen Wirt, der auf dem Hausberg ein paar Quadratmeter halt gegen das restriktive Baureglement überbaut, damit die Touristen und Familienausflügler dort oben auch eine Portion Pommes Frites oder eine Bratwurst essen können und nicht im teuren Restaurant mit weissen Tischtüchern viel Geld ausgeben müssen. Grüne Konservative, die am Zürichberg Eigentum haben, treten auf den Plan, um auf dem Üetliberg ein drohendes "Disneyland" zu verhindern.

Beim "Bottelon" vor zwei Jahren waren die linken Lustfeinde und bürgerlichen Kontrollfreaks wochenlang im publizistischen Ausnahmezustand wegen ein paar Tausend Jugendlichen, die sich zum sinnlosen Saufen verabredeten. Die oberste Polizistin der Stadt nannte die Teilnehmer damals sogar "krank im Hirn".

Und weil Zürich mittlerweile die Partystadt der ganzen Deutschschweiz ist, zieht das halt Jugendliche an, die lieber ein Bisschen am "HB" rumhängen und Bier aus Blechdosen konsumieren (statt dafür ein kleines Vermögen auszugeben in einem der Clubs).

Was mich stört, ist weniger die Haltung, Missstände - die es zweifellos gibt - zu bekämpfen. Mich stört, dass man vor lauter Gutmenschheit nicht mehr klare Regeln im Alltag aufstellt und nötigenfalls konsequent durchsetzt - ja auch mit Polizeigewalt - sondern gleich damit droht, das ganze liberale Konzept aufzuheben, weil sich einige daneben benehmen. Die grosse Mehrheit soll wegen der Wenigen auf ihre Freiheit vezichten.

Auf der anderen Seite werden der Polizei seit Jahren die Hände gefesselt. Stattdessen schickt man ein lächerliches Gschpürschmi-Trüppchen los, das am Samstagabend den Jugendlichen gut zuredet und ihnen sagt, sie sollen doch bittesehr die Bierbüchsli in den Abfallkübel werfen.

Am besten fand ich vor Jahren den Anschlag in meiner Uni-Bibliothek: "Die Bibliotheksbenutzer werden aufgefordert, draussen zu rauchen. Wenn bis zum 31. des Monats noch drinnen geraucht werden sollte, wird seitens der Bibliotheksleitung ein Rauchverbot für das ganze Gebäude erlassen!"

Wir verbieten mal und wenn das nicht zieht, machen wir ein Verbot. Alles klar?

23 Kommentare:

  1. Als Berner bin ich für die Einführung der Polizeistunde.

    Nachts wird viel zu viel demoliert. Es wird geprügelt, gemordet und geraubt. Das Berner Inselspital versorgt pro Wochende 200 [!!!] Verletzte von Schlägereien und pro Monate einen Schwerstverletzten, der nie mehr gesund wird.

    Die Nachbarn der Lärm- und Saufhöllen wollen ihre Ruhe und nachts in Frieden und Sicherheit schlafen.
    Die Jungen von heute gehen ab 23 Uhr in den Ausgang und kommen um 4 Uhr nachhause. Unsereins ging zog um 20 Uhr los und kam um 1 Uhr nachhause. Wir hatten also genau gleich 5 Stunden zum (selber) Musizieren, zum Saufen und zum Tanzen.

    Die Abfallkübel werden in Bern abmontiert, weil die Leute die Schnauze voll haben von den Abfallgebühren. Also bringen sie ihren Abfall mit auf den Weg zur Arbeit. Das hat nichts mit Verbotspolitik zu tun sondern mit der Geldgier der rot-grünen Stadtregierungen.

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  2. Hier gehen die Jungen um 21 Uhr in den Ausgang, man kommt um 19 Uhr vom Baden zurück. Zeit zum Essen frischmachen und ein wenig plaudern muss auch daheim drin sein, dann ziehen sie los.
    Auch hier gibt es überall Verbote, das schönste von der viel gerühmten Carla Speziali erlassen, welches besagt, dass einheimische Jugendliche nichts auf den Bänken am Seeufer in Locarno zu suchen haben, die seien für die Touristen reserviert. So wird auch jeder jugendliche Einheimische von der Polizei vom Seeufer verscheucht, angezeigt, wenn er eine Bierdose in den Händen hält, weil der dann sowieso "littering" mache damit. Derweilen die Touristen ( der grösste Teil davon ü40) sich nackt um Flussufer tummeln, in aller Öffentlichkeit vögeln, in unsere Wiesen scheissen, wild campen.

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  3. @Laura
    ... und vermutlich die ganzen Vorräte auf dem Weg in den Süden im Shoppincenter gekauft haben, so dass nicht einmal die Tessiner Ladengeschäfte etwas davon haben.

    Lassen sich die Jugendlichen das gefallen, das sie nicht am See sitzen dürfen?

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  4. nun denn, schweinebacke. kommen wir noch mal auf den „feigen lügner“ zurück, als den sie mich in ihrem post vom 15. juli 2010 9.25pm in maxen's blog bezeichnet haben. jetzt wollen wir mal sehen, ob sie nicht nur „all mouth and no trousers“ sind:

    ich wette mit Ihnen um chf 100'000.-- (einshunderttausend 00/00) oder ein vielfaches davon, dass ich unzweifelhaft belegen kann (photos, offizielle zürcher geburtsurkunden), dass die von mir im mamablog geschilderte odysseus-aufführung unter mitwirkung meiner söhne stattfand. beide waren noch im vorschulalter. zum zeitpunkt der aufführung war der ältere (odysseus) fünf jahre und der jüngere (gefährte) vier jahre alt.

    wenn sie dagegen halten wollen, dann bestätigen sie das mit einem post im mamablog und schreiben sie die grösse ihres einsatzes auch an die „menu-tafel“ in orlando's bar. wenn die genauen modalitäten festgelegt sind, werde ich eine notarielle beglaubigung erstellen lassen.

    Fairerweise, möchte ich sie aber darauf hinweisen, dass es eine unfaire wette ist. ich kann sie nicht verlieren. der ball befindet sich in ihrer spielfeldhälfte, schweinebacke. wollen doch mal sehen, wer hier der lügner ist.

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  5. ...jeder hat die Fans, die er verdient. Wusst ich's doch, dass der doofe August es nicht lange ohne seine Memesis aushält.

    Normalerweise will ich keine themenfremden Einwürfe beantwoerten, aber ausnahmsweise:

    Mir doch egal, was ihre Söhne, die sie vielleicht haben oder auch nicht, in der Kita aufgeführt haben - Sophokles, Verdi oder Samuel Beckett...mir so was von Schnuppe!

    Es waren einige, die kein Wort glauben, und sie verschlimmerten ihre Lage, indem sie einen Fotobeweis ankündigten. Und Girardet anfeixten, obwohl der iom Gegensatz zu Ihnen unter seinem echten namen postet.
    Tun sie nicht so empfindlich, Mimöschen.

    Sie sind anstrengend und haben scheinbar nichts anderes zu tun:

    Ich nehme den Lügner zurück, hiermit!

    Ich habe diese Grösse, ihre Drohungen und die periodisch wiederkehreneden Gummipuppen-Witze sowie die Mutmassungen über mein Sexualleben habe ich schon vergessen, du Arschloch!

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  6. @max
    nein die Vorräte haben die beim Aldi in Süddeutschland eingekauft.

    Unsere Jungen haben keine grosse Wahl, viele wurden über Nacht eingesperrt, weil sie sich dagegen gewehrt haben. Nun wird der See halt den Touristen überlassen und sie verziehen sich an den Fluss oder in den Garten eines Freundes.

    @orlando
    zurück vom Männerweekend? Wie haben Sie es da mit Freiheiten und Gesetzen gehandhabt mit Ihren Göttibuben? Fängt das nicht schon im zarten Alter an, dass wir Gesetze vorgeben und den Kindern dann auch die Freiheiten geben, sich innerhalb dieser Grenzen zu bewegen?
    Viele Kinder kriegen heute keine Grenzen mehr gesetzt, wie sollen sie denn dann lernen damit umzugehen?

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  7. In der Schweiz von Freiheit zu reden ist ein Oxymoron.
    Das schweizerische Paradigma ist, dass alles verboten ist, was nicht ausdrücklich erlaubt ist.

    „Hier atmet eine Weltoffenheit, wie man sie in den meisten anderen Städten der Schweiz vermisst!“ es ist nicht ein Kosmopolitischer Atem, den Sie da riechen, es ist der Geruch eines verengten Afters, das an chronischem Morbus Crohn leidet.

    Zürich eine Stadt? Weltoffen? Es gibt Dörfer in der Schweiz die weltoffener sind als das unstädtische Gebilde, das sie Zürich nennen.

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  8. @Laura
    Ist immer eigenartig, wenn Städte an ihren Einwohnern vorbei Politik machen.
    Die Stadt Bern liess jahrzehntelang das Reitschulpack gewähren, behütet die Drogenszene und überlässt die Innenstadt an den Wochenenden nachtsüber den besoffenen Prüglern, Räubern und Mördern.
    Wenn wunderts, dass die Steuereinnahmen dieser Stadt pro Jahr um 3% abnehmen, trotz ständigem Wachstum der Bevölkerung? Wer Geld hat zieht ab.

    Wo ziehen die Tessiner hin, wenn ihnen Locarnos Politik verleidet?

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  9. Lösungsvorschlag: Methoden wie in Singapore.

    Für jeden Papierschnipsel oder Zigarettenstummel der nicht ordnungsgemässs entsorgt gibt es Bussen von 1000.- Wenn der Deliquient nicht bezahlt, dann ab in den Frondienst. Nach 2 Wochen Andwendung dieser Methode kann man vond er Strasse essen, garantiert!

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  10. @Eni
    Die Abfallordnung in Singapur wurde hier oft zum Gespött gemacht. Das ist allerdings nur lustig, wenn man die Situation nicht kennt. In Singapur sind 30-stöckige Hochhäuser normal. Die Leute werfen ihren Abfall einfach aus dem Fenster.

    Wenn Dir ein Kaugummi oder ein Hühnerknochen aus 120m Höhe auf den Kopf fällt, dann tut das übel weh und kann wüste Wunden verursachen.

    Die leben in der modernsten Zivilisation und verhalten sich, als täten sie am Boden hocken und an der Feuerstelle kochen.

    Da muss der Herrscher durchgreifen!

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  11. @ max

    Nein, das habe ich nicht ironisch gemeint sondern ernsthaft. Ich habe vor ein paar Monaten angefangen immer beim Hundespaziergang 2 oder 3 Sachen am Boden aufzuheben und in den Papierkorb zu werfen, dieser Dreck geht mir wirklich auf den Senkel. Auch das entsorgen von Hauskerricht in öffentlichen Abfallbehältern finde ich daneben, da ist man ja blöd wenn man die teuren Abfallsäcke kauft, wenn die anderen den Abfall ohne Sanktionen gratis entsorgen. Die Afballeimer sind deswegen oft übberfüllt dass man nicht mal mehr ein Taschentuch unterwegs entsorgen kann, vom Robidog-Säckli ganz zu schweigen. Musste dieses auch schon wieder bis nach Hause tragen und dann im Container entsorgen, was man eigentlich auch nicht dürfte, aber ich kann es ja schlecht mit in die Wohnung nehmen und da in den Abfall werfen.

    Auch das mit den Zigaretten ist einfach eine Saumode, schliesslich gibt es so kleine Aschenbecher für den Hosensack. Ich finde es wirklich nicht toll, dass wenn ich um eine Ecke biege, dass jemand mit seiner Zigarette meinen Hund trifft, da werde ich dann ziemlich gäderig.

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  12. @Laura: ja, es war ein schönes Wochenende, aber auch ein sehr anstrengendes - drei Tage Ausnahmezustand für alle Beteiligten: Die konnten bis 22.00 von Tom und Jerry, Nils Holgersson und Biene Maia nicht genug kriegen und waren um 6.00 (AM!) wider frisch und munter mit zu erzählenden Globibüchern an der Schlafzimmertüre klopften, während der Götti bald etwas zittrig und übermüdet auf den Beinen stand. Das Programm (Flughafen, Badi Mythenquai, Pedalobootfahren, am Sonnag Zoo) hatte es in sich.

    Zum Znacht wurde übriens einmal Spagheti an Tomatensauce gewünscht (DER Kinderklassiker) und einmal Fischstäbli mit Ofenfritten. Das war ökonomischer als McDonalds oder Pizza-Blitz, wenn auch nicht unbedingt gesünder!

    Grenzen setzen: klar, ich habe ein paar mal rumbrüllen müssen und streng sein müssen. Das gab Tränen und Szenen schlimmer als bei Palästinenserfrauen, denen gerade die israelische Armee das Haus geschleift hat. Als ich den Fernseher nach vielen Ankündigungen dann wirklich abschaltete, mischten sich herzerschütternde Klagen in jähzorniges Fäusterecken und Vergeltung schwören, Sitzprotest und jene "Wie-kannst-du-nur?" Augen, die in Wahrheit vor Müdigkeit schon fast von selber zufielen.

    Tags daauf war alles vergessen und die gleichen vier riesien Kinderaugen bettelten unisono um die dritte Glace oder wollten an der Migroskasse am liebsten von allen Haribo-Derivaten eine Exemplarpackung kaufen.

    Dann dazwischen freche Sprüche (ich als Götti lass mich nicht als "Bürschchen" anreden!), dumme Witze (die Verwendung der Worte "Gagi" und "Bisi" sind nicht per se lustig und schon gar nicht im Tram, wo >20 Leute mithören) und Übermütigkeit (ich als Götti lass mich nicht ins Gesicht hauen), die halt mit lautem Fluchen und vagen Drohungen betreffs Video-Konsum eingedämmt werden mussten.

    Aber - wie bereits gesagt - es war ein wunderschönes Herrenwochnende mit Bonding-Potenzial. Unnötig zu erwähnen, dass der Götti, nachdem die Buben abgeholt waren, aus Erschöpfung mitten am Sonntagnachmittag erstmal zwei Stunden selig in schläfrige Ohnmacht fiel.

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  13. @ Orlando

    Eine lustige Beschreibung von einem Wochenende mit Kindern :-)

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  14. @Max:

    sie verstehen da etwas falsch. Eine Stadtm wenn sie sich mal entschliesst azu, liberale Regelungen fürs Gewerbe zu erlassen, soll diese auch durchziehen und zwar konsequent! Bern hätte das Potenzial dazu aber nein, man erlässt Verbote und Einschränkungen, als wüssten die Geschäfte und Beizer und Gewerbetreibenden nich selber am besten, wann sie ihren Laden offenhaben wollen und wie lang!

    Das Ridikulöseste ist das Alkohlverkaufsverbot im Umkreis des Bahnhofs nach 22.00. Erst vor einem Jahr wollte ich mir ein Feierabendbier posten im Aperto zur Heimreise nach Zürich: der Bier/Wein-Kühlschrank war mit einem Rollo verschlossen. Als ich mich erzürnt erkundigte, was das soll, wurde mir beschieden, dass das eine Weisung sei.

    Nur so von wegen, sich wie ein verdammter Goof behandeln lassen, ich! Ein bald Vierzigjähriger darf kein Bier für die Zugfahrt mehr einkaufen - weil die Verantwortlichen zu feige sind und zum Beispiel den Missbracuch bekämpfen wo er passiert, und zum Beispiel das Schutzalzter heraufsetzen auf 21, oder zum Beispiel Bouncer installieren, die entscheiden, wer noch ein Bier kaufen darf (besoffene Halbwüchsige sicher nicht, ein Geschäft hat keine Pflicht, jedem seine Ware zu verkaufen) oder zum Beispiel - das wäre mi auch noch egal - den Preis so heraufsetzt ab einer Uhrzeit, um den Missbrauch durch Jugendliche zu dämpfen.

    Aber nein - man macht einen Bannkreis und VERBIETET mit Lust und Laune. Als wären die wirklichen Troublemaker nicht clever genug und besorgen sich den Stoff tagsüber im Denner und tragen's im Vorratsrucksack herum...

    Währenddem ich am Perron stehe ohne Feierabendbier, versperren bekiffte Punks die Treppe zur Heiliggeistkirche und freche Lifestyle-Bettler mit Piercings überall bitten mich barfuss mit einem stinkenden Hund neben sich um einen "garantiert steuerfreien" Franken.

    Die Hirnregion, die für meine Faust zuständig ist, zuckt in solchen Momenten nervös, gottseidank bin ich in der Realität ein sehr beherrschter Typ...

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  15. @Gummipuppe

    wohl selber in der Stadt aufgewachsen und in nichts reüssiert?

    Ich gebe gerne zu, dass ich als Neo-Zürcher unvoreingenommener bin und dazu neige, die vielen guten Seiten meiner Stadt möglicherweise etwas unkritisch zu sehen. Ich sehe es eben aus der Distanz eines Neuzuwanderers und was ich sehe, gefällt meinem Auge, das bisweilen verwundert blickt, wenn es in die Enge seiner Heimatstadt zurückkehrt.

    Oder, um es - sehr empörend - so auszudrücken: Switzerland is a suburb of Zurich!

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  16. @Eni

    wenn auch nicht so drakonisch wie in Singapore: ja, absolut richtig. Aufstellen sehr strenger Regeln und Bussen. Liegenlassen von Abfall wird gebüsst, nicht nur mit lieben Zureden bekämpft. Kiffen wird verboten in der Öffentlichkeit und das Verbot streng durchgesetzt, desglaichen mit harten Drogen, die Leute auf sich herumtragen.

    Und wer betrunken ausfällig wird, wird abtransortiert und muss eine unangenehme Nacht im Ausnüchterungstrakt zubringen, mit stinkenden Säufern und gewalttätigen Jugo-Schlägertypen.

    Ja, wenn ich mir's recht überlege: ich will eine Polizei, vor der man sich ein Bisschen fürchtet. Nicht, dass ich den Menschenschlag Polizist besonders mag, aber die Bullen sind dazu da, Recht und Ordnung zu schützen. Es kann nicht schaden, wenn sie ein wenig gefürchtet werden!

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  17. @Auguste
    schauen Sie sich doch noch meine Reflexion auf Maxwort-wordpress an. Verbindlichsten Dank!

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  18. In dasselbe Horn bläst auch unsere liebe Konsumentenschützerin. Die hat doch gestern lauthals verkündet, das neue Spielzeug von Cupertino solle in der Schweiz nicht verkauft werden dürfen, wegen dem "Antennagate". Wie wenn ich als Konsument nicht selber entscheiden könnte, ob ich das Risiko eingehen will oder nicht. Die Eigenverantwortung wird jedem abgenommen, keiner muss sich mehr Gedanken machen, keiner muss abschätzen ob das drin liegt oder nicht, Gesetze regeln alles vom Morgenbisi bis zum Putzen der dritten Zähne am Abend, mir kommt so langsam das grosse K.......

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  19. Hahaha, von der Wiege bis zur Bahre, "vom Morgenbisi bis zum Putzen der dritten Zähne", sehr schön...!

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  20. @Laura

    Habe ich noch nicht mitbekommen. Was ist Antennagate?

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  21. @max
    http://www.derbund.ch/digital/mobil/So-sollten-sie-das-iPhone-4-nicht-verkaufen/story/23865862

    "Antennagate" hat der CEO von Cupertino das angebliche Antennenproblem bei seinem neuesten Spielzeug genannt an der Pressenkonferenz neulich.

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  22. @Laura
    Ich lese im Bund, dass die Antenne nicht funktioniert, wenn man das Gehäuse an der Rückseite umfasst. Das werden sehr viele Kunden sehr schnell merken.
    Ich lese im Bund, dass die Konsumentenschützerin Sara Stalder prominent, mit Nemane, Organisation und Föteli in einem absolut bombensicheren Fall die Kassandra spielt.
    Sie kann sich jetzt schon im Erfolg sonnen. Die Mobiltelefongeschäfte werden alle die ersten sein wollen, die ipfund 4 verhökern. Frau Stalder wird sich also selbsgerecht sonnen dürfen und sagen: Sieht, ich habe es gesagt.

    Bessere Reklame für den Schweizerischen Konsumentenschutz gibt es kaum!

    Nützlicher wäre allerdings, wenn die eine website mit aktuellen Konsumenteninformationen hätten. Wollte sie den Konsumenten nützen, dann würde sie jetzt auf ihre website aufmerksam machen, anstatt die bösen Händler schlecht zu machen.Solches sucht man auf konsumentenschutz.ch vergeblich.

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  23. max
    Insider kennen das Problem schon seit 3 Wochen und es hat kaum einen davon abgehalten sich das neue Spielzeug zu reservieren. Zudem, wer nicht zufrieden ist, kann das Teil innerhalb von 30 Tagen zurückgeben ohne Kosten. Also was mischt sich Frau Blondschopf da ein? Das ist meine Verantwortung und bin ich nicht zufrieden, geb ich das Teil zurück und basta. Ich brauch da keine, die mir sagt "Ätsch, hättisch uf mi glost", ich bin schon ein grosses Mädchen und kann schon ganz alleine entscheiden.

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