Cocktails, gebrannte Wasser, Zigarrendunst -- die Gespräche an Orlandos Bar drehen sich um Medienkritik, Kultur, Philosophie, um Gesellschaftspolitik, Religion, Familie und Erziehung, um Mann und Frau -- und ums Kochen. Gejammer, Gelächter, Angeberei sowie gepflegte Beschimpfungen sind an der Tagesordnung.



Dienstag, 20. Juli 2010

Fürze aus dem Sommerloch und Seine Exzellenz, der Botschafter

Eine Art vorgezogene 1.-August-Rede aus aktuellem Anlass.

Es ist heiss, ausser den sonderbaren Herren mit sonderbaren Hobbys (Kachelmann, Roderer und Polanski) ist nichts los, der Mamablog bietet seinen Fans nichts als "aufgewärmte Suppen" (Cara Mia), die keiner essen will und in Südafrika hat es sich ausgetschuttet.
Letztes Jahr hatten wir immerhin Piraten am Horn von Afrika und die beste Armee der Welt, die als Marine hätte hingeschickte werden sollen. Dann gab es da ein Bundesratsgesicht, das in Tripolis verlustig ging. Im Jahr davor trieb ein durchgeknallter Armeechef sein Unwesen im Blätterwald und brachte einen überfälligen Landesvater zur Entgleisung. Oder wenigstens gab es einen richtigen Krieg in Nahost. Im Jahr 2007 machten die CVP und die SP einen etwas vermurksten Wahlkampf mit den seltsamen Themen Roschacher und GPK. Und dieses Jahr?

Nicht einmal der Rücktritt zweier Bundesräte entlockt dem Publikum mehr als ein müdes Gähnen. Ein idealer Zeitpunkt also für die Vierte Macht im Staate ahnlich wie die Mamabloggerinnen ein altes Thema aufzupäppeln, so quasi als Trockenübung, nur um zu sehen, ob die Eidgenossen immer noch so ein störrisch Volk von Eseln sind, für die man es hält in der linksliberalen Presse dieses Landes. Wahrscheinlich hoffte man, während der vergangenen zwei Krisenjahre mit UBS-Debakel, Finanzkrise, Bundesrats-Zoff und Libyen-Krise seien Herr und Frau Schweizer etwas mürbe geworden und ihr Irrglaube an den Sonderfall habe nun endlich, endlich Schrammen abbekommen.

Die Übungsanlage geht wie folgt: irgend ein nützlicher Idiot macht eine Bestandesaufnahme und analysiert scharf, der EU-Beitritt muss wieder aufs Tapet. So wie immer, wenn aus der EU etwas Druck auf die Schweiz ausgeübt wird, werfen sich die Zürcher Journalisten als erstes in die Schlacht und fordern die bedingungslose Kapitulation der Schweiz, "es musste ja so kommen", "wir haben es ja schon immer gesagt", "die Aussichten sind düster". Das beliebteste Argument aber ist: man nachvollziehe ja schon heute, dann könne man ja geradesogut der EU beitreten! Das ist dann, wie wenn ein Arzt dem leicht verschnupften Patienten rät, er solle doch gleich die Lungenentzündung kriegen...wozu eigentlich?
Die Linken haben übrigens ein Talent, bei Volksentscheiden zu trötzeln und es ein paar Jahre später einfach nocheinmal zu probieren: Armeeabschaffung, Atomenergie, EU-Beitritt, mehr Drogen, mehr Sozialismus statt solide Sozialwerke. Aber Herr und Frau Schweizer bleiben selbst beim Sünnelen in der Badi cool. Supercool. Es geht uns so gut, wie noch niemals zuvor, wir lassen es uns so gut gehen wie nie zuvor und wir wollen, dass es unseren Kindern noch besser geht.

Da kann dieser Geck von EU-Botschafter wiedermal als arroganter Mini-Metternich auftreten und dieser anämische Belgier Rompuy den Frust über den Zerfall seiner Heimat an der kleinen Schweiz auslassen - uns ist es sowas von gleich.
Ich erfreue mich wirklich an der Coolness der Schweizer und Schweizerinnen!

Ahh, ist es nicht schön, in einem Land zu leben, wo die (leider allzu häufig dem lieben Frieden zuliebe schweigende) Mehrheit pragmatisch und nicht ideologisch denkt und handelt?
Was denken Sie? Sehen Sie auch Wolken am Horizont aufziehen? Sollten wir nicht besser der EU beitreten, wie das die scheinbar intelligenteren 25% des Bevölkerung fordern? Sollten wir unseren Kindern zuliebe dort mitmachen?
Ach ja, da dies ja eine patriotische Rede ist, zum Schluss noch dies: ich bin stolz auf dieses Land und auf seine Bewohner!

p.s.: ich bin dem Arsch von EU-Botschafter Reiterer übrigens fast mal an die Gurgel. Vor etwa drei Jahren brachte ich meinen Göttibub zum Haareschneiden zu Coiffeur Gidor an der Bundesgasse in Bern. Der kinderfreundliche Coiffeur hat seine Eingangstüre gleich neben jener der Botschaft der Europäischen Union in Bern. Um zum Coiffeur zu kommen muss man drei Stufen von der Strasse hoch und auf ein Bödeli in einem Eingangsbereich. Der Kleine war damals noch mit Kinderwagen unterwegs, so murkste ich den also da hinauf und stellte ihn in besagtem Eingangsbereich hin, da im Coiffeurgeschäft kein Platz dafür ist.
Auftritt Martin Reiterer, seine österreichische Eminenz, der Botschafter der Europäischen Union in der Schweiz. Der Mann, der bei jedem Casting zu Tell-Freilichtspielen vom Fleck weg als Gessler verpflichtet würde, ohne dass man sich weitere Bewerbungen für die Rolle anschaut. Wohl angesäuselt von irgendeinem Apéro mit gleichgesinnten Parlamentariern, schreitet er forsch, fast wie als ritte er auf einem hohen, sehr hohen Ross, die Stufen herauf und bleibt fassungslos stehen: ein Kinderwagen mitsamt pausbäckigem Helveterkind und einem impertinenten, primitiven Eidgenossen - der sich, trotzdem er den Hühnen aus dem Augenwikel bemerkt und identifiziert hat, alle Zeit lässt den Knirps gemütlich aus dem Wagen herauskrabbeln und ins Innere des Ladens gehen zu lassen. Solche rückständigen Bergbauern versperren ihm, dem Abgesandten des hlg. röm'schen Reichs Karls des Grossen, seiner Magnifizenz, dem hohen Botschafter Gross-Europas den Weg zu seiner Residenz! Ungeheuerlich sowas, das sagte Herrn Reiterers bös funkelnder Blick.
Als das Kind im Laden ist und der komische Schweizer den Wagen von der Türe gemächlich weggeschoben hat (gemächlicher als er könnte), bedeutet er der Magnifizenz mit einem freundlichen Lächeln, dass der Weg nun frei ist. Des Angelächelten Nüstern heben sich, er schüttelt demonstrativ den Kopf, scheint etwas in sich hineinzumurmeln und macht sich an seinem Schlüsselbund zu schaffen. Er findet den Schlüssel nicht sofort und während er da immer noch klimpert, wird der Botschafter des frechen Kuhschweizers Gewahr, wie dieser süffisant lächelnd ihn immer noch anstarrt. Da wirft der Botschafter dem niedern Bergbauern einen Blick zu, der diesen wohl vor Ehrfurcht in sich zusammensacken lassen sollte, leider ohne Erfolg. Also taxieren seine Hoheit zuerst mit wütend verkniffeen Stirnfalten den Mann, dann den Kinderwagen und dann verächtlich nochmals den Mann.
Da auch dies das nunmehr höhnische Lächeln von den Lippen des Schweizers nicht wegbringt, öffnet der Botschafter endlich energisch die Tür und verschwindet rasch im Inneren des Treppenhauses.
Der primitive Schweizer denkt heute, falls seine Exzellenz auch nur ein Wörtchen gesagt hätte, wäre die Replik inetwa gewesen: "Willkommen in der Schweiz du Arschloch!". Oder irgendetwas noch Dooferes wie: "In der republikanischen Schweiz haben Kinder und Kinderwagen Vortritt vor aufgeblasenen Diplomaten!"
Oder - wenn auch weniger wahrscheinlich - hätte der "Blick" am nächsten Tag titeln können: "Handgemenge - EU-Botschafter Reiterer von Kinderwagen am Kopf getroffen. Täter (39) geständig, er handelte aus patriotischen Motiven".

24 Kommentare:

  1. sie sind mir ein wahrer eidgenosse, danke für die zeilen orlando - ich nehm gleich den "sauf die EU weg Drink" ;-)

    es ist ein gütesiegel nicht in der EU zu sein, diese zweitrömische reich ist (gründungsurkunde in rom unterzeichnet) das kommende und letzte grosse reich....was mit diesen passiert wissen wir alle aus der geschichte und kann auch anhand von GB und USA in den letzten beiden jahrhunderten beobachtet werden.

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  2. ...so prä-apokalyptisch würde ich es dann auch nicht gerade sehen.
    Auch ist es kein Reich, ein Reich spielt immer auch in die Herzen der Menschen (mit Begriffen wie Nation, Religion, Sprache, Ideologie, Klassenkampf, Kultur etc). Dieses Bürokratenprojekt zur Umverteilung von Geld und der Verkehrsregelung eines weitgehend abstrakt gebliebenen Wirtschaftsraumes spricht keine Herzen an. Ausser jenen der EU-Turbos in der Schweiz...:-)

    Niemand wird die EU vemissen.

    Ich fand den Vorschlag, den Beitritt der Nachbarregionen zur Schweiz zu thematisieren, gar nicht so übel, ehrlich gesagt.
    Das trifft die Utopisten im Kern, die schon seit bald 20 Jahren vom "Europa der Regionen" und der Auflösung der Nationalstaaten faseln.

    Was sprechen Sie an? GB ist gewiss nicht an innerer Schwäche zerbochen. Die USA...vielleicht, aber so geschwächt erscheinen mir die Amis nicht und ihr Einfluss in der Welt ist nach wie vor riesig. Nur weil gerade einer im Weissen Haus sitzt, dem die Probleme in der Welt am Arsch vorbeigehen und der um keinen Preis als böser Ami gelten will, der ausser Reden halten und Gespräche führen am Kamin irgendwie auffallen will.
    Die Fehler dieser passiven Aussenpolitik werden wir alle noch zu spüren bekommen!

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  3. Ehmm, habe dem EU-Botschafter einen Brief geschickt und erklärt, dass das 1000-jährige Reich vorbei, die Schweiz nicht heimgeholt wurde und dass der Herr doch bitte dahin zurückgehe, woher er komme.

    Postanschrift:

    Delegation der Europäischen Union für die Schweiz und das Fürstentum Liechtenstein

    Bundesgasse 18
    Postfach 264
    CH-3000 Bern 7

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  4. @orlando

    ich weiss, eigentlich sollte ich es unterlassen - sorry.

    ich gehe nicht tiefer drauf ein. sollten sie interesse an entsprechender literatur haben, dann lassen sie es mich wissen.

    eu - reich - herz?

    wie interpretieren sie denn die haltung der befragten aus der studie der wewo? ich meine, da ist genau die füfer-weggli-schoggistängeli mentalität drin. sie können sich trotz des ungemachs nicht (mehr) von diesem kollos lossagen, da ein austritt der länder (d, fr, it, aus) enorm deutlich abgelehnt wird.

    Mt 6, 21
    Denn wo euer Schatz ist, da ist auch euer Herz.

    also ich sage mich von etwas los, das ich nicht zu schätzen weiss und will. denn so will ich mir das herz nicht verleiten lassen.
    ich interpretiere eben diese haltung so, dass das herz der eu bürger (wie EU turbos hier) eben gerne am grossen geldbeutel laben möchten....hingegen die schönen pfründe der CH ebenso mitnehmen möchten; in sich schon die antwort auf dieses "reichsdenken"...

    übrigens stellt die bibel dieses gebilde EU als gemisch aus ton und eisen; also eigentlich unvermengbare stoffe (multikulti).

    aber wie gesagt, die GB dachten auch nicht als louisianna gekauft wurde (jefferson), dass damit ein symbolischer grundstein für den rückgang des british empire startete...wie eben der grundstein der EU in rom liegt.

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  5. @Max: und gab es eine Antwort?...

    @Zysi: lassen sie dem Zeit. Die konservativ Bewegung innerhalb des Kolosses ist noch viel zu schwach. Es braucht eine Art Tea Party hier.
    An den Rändern hat die dissidente Gegenkultur ja schon begonnen (Ungarn, Polen, Tschechien, Flandern, Holland, Dänemark, Irland) und in den starken Wirtschaftsregionen beginnt ein Umdenken (Lombardei-Piemont, Süddeutschland, Nordfrankreich).

    Die Griechen-Krise hat dann nochmal deutlich gemacht, wie der Hase läuft.

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  6. @Zysi
    was für Literatur...?

    Ich war vor zwei Jahren in Paris in einem Buchladen am Fusse des Sorbonne-Hügels. Angezogen von der Fahne der Monarchie, des Ancien Regime (dem Lilienbanner - gold auf Weiss - der Bourbonen) stöberte ich in diesem bizarren Sammelsurium von Literatur, wo sich Esoterisches neben Konservativ-Reaktionärem, Anarchistisches neben Royalistischem, unappetitlich Antisemitisches neben Freimaurer-Enhüllungsbüchern, Philosophen neben Rechtspolitiker-Biografien wiederfanden. Den grössten Anteil am Sortiment nahmen aber Papst-Alben, Lourdes-Führer, spiritistische und Erweckungsliteratur und allerlei streng Katholisches ein.

    Eine dicke, ältere Südfranzösin, die sich den Gerüchen nach im Office soeben etwas mit Petersilie und Knoblauch gekocht haben musste, schmiss den Laden gruss- und wortlos und beäugte misstrauisch die Kundschaft.

    An der Wand prangten die Trikolore und die Bourbonenfane, daneben gerahmte alte Fotos von Résistance-Kämpfern, Kruzifixe in alen erdenklichen Grössen, Devotionalien, Marienbilder und streng blickende unbekannte Herren mit Monokeln in schwarzweiss. Und ein riesiges Poster von Jean Paul II, gleich neben dem leicht vergilbten, gerahmten De Gaulle.

    Ein Erlebnis dieser Laden!

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  7. @orlando

    Das neue Europa - Hoffnung oder Illusion?

    Art.Nr.: 256103

    Nach jahrhundertelanger innerer Zerrissenheit finden die Staaten unseres Erdteils mehr und mehr zur Einheit. Es stellen sich manche Fragen: Wohin steuert der Kurs Europas als Supermarkt und Supermacht? Ist das neue Europa die Nachfolgerin der antiken Weltmächte Babylon, Persien, Griechenland und Rom? Welche Rolle spielt der Nahost-Konflikt im Zusammenhang mit der Zukunft des europäischen Kontinents? Gibt es biblisch-prophetische Leitlinien für die Zukunft? Die Bibel gibt auf Fragen, die heute jeden Europäer bewegen, handfeste Antworten. Sie zeigt aber auch Konsequenzen auf, die zu beachten sich lohnt.

    Taschenbuch, 68 Seiten

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  8. Europa eine Supermacht? Nein. Weder militärisch noch wirklich wirtschaftlich, denn sogar wirtschaftlich ist es keine Einheit.
    Die anämischen Bürokraten Brüssels wünschten sich, dass die EU Nachfolge der antiken Mächte wäre. Diese Nachfolge ist kulturell eben ein bisschen westlicher von Bretagne und Irland. Es nennt sich USA.
    Und das scheisst die frankophonen Antiamerikanisten eben an.
    Kissiger sagte zu Europa mal: who is in charge, who do I call? Eben.

    @Zysi: "dieses Gebilde EU als Gemisch aus Ton und Eisen; also eigentlich unvermengbare Stoffe (Multikulti)." die Substanz, die da beschrieben wird, ist eigentlich Beton - eine ziemlich solide Angelegenheit. ich finde Ihren Spin gegen Multikulti manipulativ, denn Sie wissen ganz genau, dass Persien multikulturell war, wie auch das Imperium Romanum, dessen Niedergang die Europäer eigentlich nach etwa 1500 Jahren immer noch nachtrauern, ausser die Franzen natürlich, die das lieber in Paris sehen.
    Das andere grosse europäische Reich, Russland, existiert immerhin in etwa tausend Jahre. immer noch. aber das reicht halt ein bisschen weiter, nämlich bis an die pazifischen Gestade Asiens. also ist es unrein und darf nicht als europäisch bezeichnet werden. was hier transportiert wird, sind subtil immer noch diese kulturellen Reinheitsgebote.
    Dann wird unterschlagen, dass die Schweiz eigentlich immer genau das erfolgreiche Beispiel eines mehrsprachigen, multikulturellen Landes war, das eine über 700 jährige Geschichte der Stabilität und mehr oder weniger des Friedens vorweisen kann. Es ist also genau umgekehrt als wie die EU-Gegner das darlegen. Die Schweiz ist keine Einheitskultur. Was die Schweiz weit mehr als deren Nachbarn ist, ist eine Demokratie mit einem grossen Mitbestimmungsgrad, und auch ein System autonomer Teilgebiete. Dieses System garantiert, dass Entscheidungen so lokal wie möglich und notwendig gefällt werden. Die Umkehrung eines zentralistischen Systems wie die EU.
    Die EU ist auch keine Demokratie.
    EU ist ja nichts weiter als eine Mini-UNO, mit den gleichen spesenreitenden Diplomaten wie in der UNO selbst.
    Dass die UNO bzw. deren Vorgängerin Völkerbund nicht funktionierte, wissen wir ja schon.

    Ein Augen-Öffner zu Europäischer Geschichte ist dieses Buch:

    Norman Davies, Norman: Europe, A History
    http://www.amazon.com/Europe-History-Norman-Davies/dp/0060974680

    Das Buch sagt in der Essenz, dass Europa immer dann stabil war, wenn ein Tripol der Mächte existierte.

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  9. multikulti durch einverleibung....früher wie heute und eben nicht durch Demokratische Entscheidungsfindung der BÜRGER.....

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  10. dann müssten Sie die EU als nichtdemokratisches Gebilde ohne Bürger, aber mit Untertanen, ja gutheissen.

    Dann ist weiter Faschist nicht gleich Bürger.

    Noch weiter: was als dissidente Gegenkultur betitelt wurde, sind eben faschistische Parteien. Faschismus war immer die Achillesferse Europas und hat mehr als einmal den Kontinent sehr nahe an den Abgrund gebracht.

    es kann durchaus sein, dass eine solche Phase in Europa wieder kommt. also ein Kollaps der EU, dann ein Sammelsurium faschistischer Staaten die sich dann bekriegen.
    Nur ist ein grosser unterschied zu früher: Europa ist nicht mehr Grossmacht, daher neben der Bedeutung als Absatzmarkt politisch und militärisch unbedeutend. das heisst eben auch, dass die Ami-Bueben dann nicht mehr Kopf und Leben hinhalten für einen weiteren Bail-Out.
    Natürlich kann auch geschehen, das Russland den Schachzug macht, den es schon immer machen wollte und der manchmal als Finnlandisierung betitelt wurde. die machen dann ihr ‚go west’ und verleiben sich den Appendix Westeuropa einfach ein.

    Nur noch etwas zum Schweizer Geklöne über die EU:

    Die Schweiz hatte mit dem EWR-Vertrag eigentlich einen sehr guten Deal, der die Balance zwischen schweizerischer langfristiger Politik und den ökonomischen Interessen wahrte.

    Dieser Vertrag wurde von den Schweizern überraschend abgelehnt. Es kann in den Archiven nachgelesen werden wer da aufgehetzt hat (SVP?) und wer eigentlich mit einem klammheimlichen Hinterzimmerdeal (geheime Einreichung eines EU-Beitrittsgesuches durch den Bundesrat) den Deal zum Platzen brachte. Ich weiss nicht mehr ob die SVP den geheimen Deal (richtigerweise) öffentlich machte oder sonst wer.

    die Schweizer haben den vernünftigen Vertrag (ja es war ein Kompromiss, aber das gerade ist ja was die Schweiz immer wieder zum Überleben brachte) abgelehnt, und damit diese lächerliche Isolation geschaffen, in der sich die Schweiz nun befindet. Also jammern können die eben nicht, sondern müssen halt die Identitätskrise überwinden.

    Wichtig ist aber auch etwas, was ich noch grundsätzlicher finde:

    Der Geheimdeal (oder Bschiss) erzeugte eben ein tiefes Schisma, Vertrauensverlust, zwischen Regierung und Bürger. dieses Schisma ist in den Jahren seither immer weiter aufgerissen.

    Und da müssen ALLE Parteien arbeiten, um das Vertrauen wieder herzustellen.
    ich sehe dazu eher pessimistisch, wenn ich mir die Clowns zu Bern anschaue. Ich sehe es auch deswegen pessimistisch, weil die richtige Reaktion zum Bschiss gewesen wäre, die Bescheisser zu feuern. Das ist nicht geschehen und wurde nicht einmal diskutiert. Die Bevölkerung ist somit ahnungslos passiv und sieht aus welchen Gründen auch immer das wesentliche nicht mehr.

    Dies ist der Hauptunterschied zu früher. Früher wurde jeder Schweizer Bürger in praktisch jedem Land mit grossem Respekt behandelt und begrüßt, heute ist die Behandlung die der Lächerlichkeit und der Respektlosigkeit, weil eben das Verhalten des Volkes an sich (in Abstimmungen und wie mit Fehlern der Regierung umgegangen wird) keinen Respekt mehr verdient. Dass dann 20% Vermögensverwaltung als Hauptpfeiler schweizerischen Wohlstandes dreckiges Blutgeld ist, erhöht den Respekt auch nicht mehr.

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  11. okeh habe gerade die hälfte meiner Antwort wegen %ç*"!+ irgendeinem Error verloren:

    Fazit: nicht jeder Nationalist ist ein Faschist, weil ich totalitaristische, autoritäre und demokratiefeidliche Tendenzen eher auf der Linken verorte.
    Die osteuropäischen Bürgerbewegungen haben - anders als Neonazis, Rassisten, Chauvinisten und white supremacists in Wsteuropa und USA - ein stalinistisches Erbe, sie müssen erst in der Geschichte nach Mythen suchen um zu einer Art von Normalität finden zu können. Ich unterstütze das.
    Fremdenfeindlichkeit ist eher ein Milieu-Problem, Ausdruck einer falschen Politik der sozialliberalen Regierungen seit den 70ern.
    Linke sind prononciert antisemitisch nd amerikafeindlich und zwar aus revanchistischen und ganz niederen eurozentristischen Beweggründen

    Und ab hier die zweite Hälfte:
    Wie kommen Sie darauf, dass die "Isolation" der Schweiz eine Identitätskrise auslöste? Jene die immer am lautesten eine solche diagnostizieren, sind jene, die endemisch unter ihr leiden. Denen der wirkliche und nachweisbare Erfolg unseres Landes schlechte Laune bereitet (die aber gern daran teilhaben und das Geld dann in Selbsterfahrungstrips in der Wüste, im Himalaya oder einer Südamerikareise durch die sozialistischen Paradiese Brasilien, Bolivien, Venezuela und Kuba ausgeben (Solidarität) und die Nase rümpfen, wenn sie nach Hause kommen, wo alles so geordnet ist und im Urwald war es doch so schön (wenn es nur weniger Mücken und bessere sanitäre Installationen gäbe!). Und die dann beim Dia-Show-Abend bei Bio-Wein und Vegi-Teller schwärmen, wie sie gelernt haben, das ganze Europa und ihre eigene schweizerisch-protestantische Zwanghaftigkeit zu relativieren. Und am nächsten Morgen wieder ins Büro gehen, wo sie ganz schnell wieder herunterkommen und genau die gleichen bitchigen, mobbenden, verstockten unzufriedenen Bünzli werden, die sie vor den Ferien waren.

    Die USA das neue Athen? Nachdem es schon mal das neue Jerusalem war. Und wieder ist: es gab mal eine Untersuchung, dass in NYC mehr Juden leben als in Israel. Apropos: New York als Stadt halte ich tatsächlich für die Quintessenz der Moderne, sämtliche zivilisatorischen Entwicklungen der vergangenen 200 Jahre hat diese Stadt mitgemacht, wenn nicht sogar geprägt. Von dort aus wurden die immensen Landmassn des Landes erschlossen und eine vollkommen neue Zivilisation - und ein neuer Typ Mensch, der sie besiedelte - erschaffen in wahnwitzig kurzer Zeit. Das ist noch deutlich ablesbar an seiner Architektur beispielsweise. Aber die Blütezeit ist lang vorbei. Vielleicht waren die Sechziger Jahre in dieser Stadt noch ein gutes Jahrzehnt.
    Heute will es nicht Museum sein und ist doch ein jämmerlicher Abklatsch vergangener Grösse.
    Während WASPs, Iren, Italiener und Juden langsam zur Marginalie in der Geschichte des Landes werden und es sich in auf Golfplätzen in Florida und Kalifornien mit ihren Stories aus dem grossen 20. Jahrhundert zur Ruhe setzen bei viel Whiskey, mutiert das Land zu einem Abfallkübel der dritten Welt. Asiaten, Hispanics und Immigranten aus der ganzen Südhalbkugel fluten die Sädte. Gewiss, der Amerikanisierungs-Motor brummt und die neuen Amis konsumieren fleissig.
    Aber ich sehe noch nicht, was diese Leute mitbringen, mit dem sie den Melting Pot füllen helfen, damit alles in eine komplizierte neue a,erikanische Wirklichkeit sich ergiesst.
    Wissen sie es?
    Wenn die aber nicht selber beitragen (ausser ein paar Essensgewohnheiten und exotischen Gesichtszügen, die den Genpool aufmischen) sondern nur Assimilation betreiben, dann reproduzieren sich Stereotype einfach, eine Copy/Paste Kultur ersetzt die authentische evolutionäre Kulturgenese, die solch ungeheure Kräfte reisetzt wie jene, die das Land so gross und erfolgreich machten. Und im zerbombten Europa in vielerlei Hinsicht zur Leitkultur wurde.

    Anything goes, ja das ist Amerika! Aber wenn nichts Neues mehr kommt, dass einflissen könnte, dann geht auch nichts mehr.

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  12. 20% Blutgeld auf Schweizer Banken, so ein Unsinn, wer sagt das? Das müssen Sie belegen!

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  13. Das Ohr des Zuhörers ist keine Fäkaliengrube7/21/2010 11:43 PM

    Orlando: Auf Ihrem sprachlichen und auch sonstigen Niveau kann nicht diskutiert werden.

    New York hat sich seit der Zeit, als Sie wohl da waren, in den maroden Pleitezeiten in den 70ern und 80ern sehr positiv entwickelt. Es ist eine der sichersten, saubersten und preiswertesten Metropolen des Planeten.

    New York ist im neuen Amerika Old World, Back East, ein Vorposten oder Relikt Europas.
    Das gegenwärtige Amerika pulsiert an der West-Küste, und die aufstrebenden Gebiete des Südwestens.

    Gehen Sie nach Kalifornien, Arizona und Texas. Da sehen sie was die Asiatischen und Hispanischen Immigranten aus dem Land machen. kein Kultureinfluss? kein Wirtschaftspotential?

    Der Asiatische Einfluss hat sich im Westen schon sehr stark manifestiert. Und das Powerhouse der Latinos wandelt Südflorida, Texas und den Südwesten und Kalifornien in rasantem Tempo. Die Kultur, die da entsteht ist weitaus interessanter als das salzlose, fade, über intellektualisierte und inzwischen dekadente Zeugs der Wasps.
    Amerika orientiert sich sehr stark um, weg vom Atlantik, hin zum Pazifik und den Anrainern des mexikanischen Golfes.

    Also, sagen Sie mir gegenüber NIE MEHR etwas von Abfallkübel der dritten Welt. das nehme ich sehr persoenlich. mein Leben wird durch einen solchen 'Abfallkübel' sehr bereichert.

    Die 20%: Das ist die Aussage eines internen Finanzanalysten der UBS.

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  14. @anonym
    @Ohr des Zuhörers

    20% Blutgeld: Chabis, die Schweiz hat eines der modernsten Geldwäschereigesetze der Welt und wendet es im Unterschied zu den USA auch an.

    Faschismus in Europa: Ungefähr eine ähnliche Vision von Europa in 20 Jahren habe ich auch. Mir graust davor. Unsere Armee wird ein weiteres mal mobilisiert.Die Anbauschlacht kann erst beginnen, nach dem die Industrie- und Konsumtempel-Brachen renaturiert wurden.

    Isolation der Schweiz in Europa: Schrott*Blödsinn/Ahnungslosigkeit=politische Propaganda. Kein Land in Europa ist so intensiv mit allen europäischen Ländern vernetzt wie die Schweiz. Der schweizerische Handel je mit Deutschland und mit Frankreich ist ungefähr das dreifache wie zwischen Deutschland und Frankreich.

    Orientierung der USA nach dem Pazifik und an den Golf: Vermutlich ja, das läuft schon seit 60 Jahren in die Richtung.

    New York sauber und sicher: Ja, ich habe von Rudi Giuliani gelesen und unseren Städten würden solche Präsidenten gut tun.

    Mangelnder Respekt den Schweizern gegenüber wegen Volksabstimmungen: Was genau ist der Masstab dafür? Irgend ein Blödeltalkshow-Host auf einer amerikanischen Senderkette?
    Das Minarett-Verbot hat in ganz Europa bei den Bürgern sehr viel Respekt und Bewunderung und Sehnsucht nach Demokratie geweckt. Das sind die Rückmeldungen, die ich bekomme.
    Deutliche Worte und klare Verhältnisse sind die einzige Sprache, die die Moslem verstehen. Also werden wir auch von den Moslem respektiert – nämlich mit der Sorte Respekt, der diesen Leuten von ihrer Erziehung her möglich ist.

    Respektlosigkeit den Schweizer gegenüber wegen der Clowns in unserer Regierung: Das müssen wir jeden Tag erleiden, wenn wieder ein Furz aus der EU kommt, oder irgend ein US-Senator eine Hetzkampagne lostritt.

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  15. bin ich froh, wissen wir menschen stets was geht...

    was für wetter haben wir nächste woche?

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  16. @Anonym (irgendwas mit Fäkalien)

    Ich habe vor 5 Jahren ein halbes Jahr in NYC gelebt und hatte ein kleines Studio in Flushing, Queens für 1200/mtl.. Dort hinten kann man froh sein, wenn man jemanden findet der Englisch spricht. Ich hatte mich gefreut, weil das eine heavily Asian Gegend ist (Chinesen, Koreaner und sogar ein paar Japaner), wenn sie im Restaurant ein Take away bestellen, müssen sie dankbar sein, wenn sie ungefähr verstehen, was sie möchten und dann ist es eine seltene Freude, wenn tatsächlich das kommt, was sie ungefähr bestellt haben (undnicht, was sie gerade in der Küche rumliegen haben). Die Tonnen von Abfall, den diese Leute täglich vor die üre stellen, stikt säuerlich dermassen zum Himmel, dass mir am morgen jeweils schon speiübel war. Und es ist nicht so schön aufgeräumt wie in Chinatown, die Leute sind unfreundlich, laut und ungepflegt.
    In ihren "Lebensmittelmärkten" können sie labendige Kröten, Vgel aller Art und widerliche Wasserschlangenarten kaufen...es ist gruselig dort draussen, das hat mit "old world" überhaut nichts zu tun.

    Brooklyn ist ein Hispanics-Dump, auch diese völlig überfetteten Menschen sprechen in der Regel nur ein paar Brocken Englisch. Und wenn sie in irgend einem Lädeli in Manhattan den ganzen Tag mit dem Besen herumwischen ist das ein "Job", wenn man so blöd ist und einen von denen etwas komplexeres fragt als "how much cost" zucken die mit den Schulter.

    Ähnlich wie die Schwarzen, die dank affirmative action jeden Tag von der Bronx in die Stadt hereinkommen, das sind die widerlichsten Wachmänner/Sicherheitsleute die man sich vorstellen kann.

    Und während selbsternannte Götter an der Wallstreet den Goldtopf hinterhereilen, Artsy-Fartsy Künstler im Village auf America schimpfen, dekadent reiche Ostküsten-Aristokratinnen an der Park Avenue Sex and the City spielen und fettarschige Touristen aus dem Midwest den Times Square stürmen, lobte sich unsereins die upper Upper West Side, wo noch normale Menschen wohnen, oder auch das East Village, wo New York etwas weniger pretensious daherkommt.

    Sie mögen recht haben: möglicherweise stellt sich das in Kalifornien und anderswo anders dar, aber während meiner Zeit habe ich New York als Stadt wahrgenommen, die sich selber und ein stereotypes Amerika dumpf reproduziert.

    Natürlich hat der Repulikaner Giuliani die richtige Politik gemacht, zero tolerance. Das wird das Vorbild bleiben.
    Natürlich findet man zwischen den Starbucks, TGIFs, Wendys exzellente Restaurants, tolle Galerien, erstklassige Kultur und Weltklasse-Musikszene.
    Aber auch dies kann nicht wiederherstellen, was diese Stadt mal war: ein Nabel der Welt

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  17. was ich aber vermisse sind die Buchhandlungen. Und Dunkin' Donuts! Und Crab Cakes!

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  18. @zysi 9:29

    Was für Wetter haben wir nächste Woche?

    Richtig, ich weiss Bescheid, nicht verzagen, den mäxu fragen.

    Also es ist entweder Sonnenschein oder Regen oder sonst halt Wolken.

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  19. @max
    um die trefferquote noch einwenig zu kitzeln könnte man sagen:

    tagsüber meistens heller wie in der nacht ;-)

    nun aber konkret; hatte ja irgendwie damit gerechnet, dass mir antworten, warum? sie wissen schon...
    ****
    Ein für die Blütezeit verantwortliches Gen registriert die Temperatur der vergangenen sechs Wochen – und steuert damit das Blühverhalten.

    Nach der Winterzeit ist es wichtig für Pflanzen zu wissen, wie die Temperatur in den vergangenen Wochen war. Ohne ein Langzeitgedächtnis für vorangegangene Temperaturen wäre es für die Pflanze schwierig, die richtige Saison für die Blüte zu erkennen. Die Forschungsgruppe des Pflanzenbiologen Prof. Kentaro Shimizu von der Universität Zürich konnte in Zusammenarbeit mit einem japanischen Forscherteam zeigen, dass ein für die Blütezeit verantwortliches Gen als Gedächtnis fungiert. Dieses Gen registriert die Temperatur der letzten sechs Wochen und beeinflusst die pflanzliche Entwicklung entsprechend.

    Nach der Winterzeit wird die Temperatur nicht kontinuierlich und gleichmässig wärmer. Vielmehr sind dem saisonalen Trend entgegenlaufende Temperaturschwankungen und Phasen der Abkühlung über Tage oder auch Wochen typisch. Für die blühbereiten Pflanzen ist es wichtig, im Frühling diese Rückfälle in winterliche Temperaturen als solche zu erkennen. Das ist aber nur möglich, wenn die Pflanzen das Wetter über mehrere Wochen hinweg registrieren und «erkennen» können. Das regulatorische System des betreffenden Gens speichert Informationen über vorherrschende Temperaturen der vorangegangenen sechs Wochen und ermöglicht damit eine Erinnerung.

    Die Forscher konnten ihre Annahmen im Experiment bestätigen. Dazu setzten sie Pflanzen künstlich unterschiedlichen Temperaturbedingungen aus. Die Expression des zuständigen Gens variierte entsprechend den modellbasierten Vorhersagen. Über einen Zeitraum von zwei Jahren hinweg entnahmen die Biologen von in der Natur wachsenden Individuen der mehrjährig blühenden Spezies Arabidopsis halleri (Hallersche Schaumkresse) Gewebeproben. Solche Proben wurden jede Woche entnommen, auch unter extremen Wetterbedingungen wie Schnee, Gewitter oder Sturm.

    Bislang war unklar, wie unter natürlichen Bedingungen die Blütezeit geregelt wird. Die Forschungsergebnisse wurden in der Fachzeitschrift «PNAS» veröffentlicht.

    ***

    auch das haben nicht wir eingerichtet, können wir auch nie....

    ausser ebenso feststellen:
    und siehe, es war gut!

    darum weiss ich wem ich glauben kann - auch betreffend der entwicklungen (EU, NATO, UN, G20, G7) die kommen mögen

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  20. Das Ohr des Zuhörers ist keine Fäkaliengrube7/22/2010 2:32 PM

    Die Antworten sind selbstredend, Orlando.

    New York ist nicht Amerika. Es ist auch nicht die Projektion Ihrer eigenen Herkunft.

    Liegt wohl an den refried Beans.

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  21. Mit Beleidigungen erreichen sie bei mir gar nix.

    Wahrlich, New York ist nicht Amerika. Die Zukunft dieses Landes liegt an der Westküste und seine künftige Elite wird aus dem Mittleren Westen kommen. Das wird das Land noch weiter von Europa wegbewegen. Eigentlich gut so.

    Und in den paar Häuserblocks hinter der Wall Street entsteht ein Themenpark: New York hat alles mitgemacht - die Besucher können sich in Coney Island wie in den Dreissigern vergnügen, auf Ellis Island das Prozedere der Immigranten nacherleben, am East River den (echten) UNO-Zoo besuchen, am Times Square im Vierzigerjahre-Look Mafia-Wars und das Kriegsende feiern, im Thompkins Park das Drogenelend und im Central-Park eine Nonstop-Performance von Hair erleben oder sich in einer anderen Ecke ausrauben und ermorden lassen wie in den Achtzigern. Sinatra läuft unablässig aus den Lautsprechern und Little Italy und Chinatown sind riesige Freilichtrestaurants. Woody Allen dreht täglich an der Upper East Side und in Harlem kann man Blues und Jazz hören und Chicken essen.
    Und am Wochenende gibt es Festivals, wo etwa 9/11 mit Computern nachsimuliert wird oder ein riesiger Marshmellow-Mann die Strasse runtergeht oder Kingkong af das Empire State Building klettert.

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  22. Das Ohr des Lesers ist keine Fäkaliengrube7/22/2010 8:09 PM

    Klingt doch wie Zürich, nicht?

    Jedes dritte Wort von Ihnen ist despektierlich oder aus der Fäkaliengrube. Ganz wie einer aus den ach so toughen Kreisen Seldwylas.

    Ja Ja, der Mittlere Westen stellt die Eliten. für die ist die Ostküste Ausland, Kalifornien auf einem anderen Planeten, die Kanadier nennen die Canooks und die Mexikaner sind alle Illegale und Drogenhändler dazu, die Europäer alles Commie-Schweine und die Schwarzen Monkeys.

    ihre Hausaufgabe wird sein, die Wörter auszutauschen und schon ist es ein Artikel, der auf Ihre sicht der Schweiz zutrifft.

    Fäkaliengruben produzieren Methan. Lässt sich leicht entzünden. Da entweicht sogar mir ein Wind.

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  23. Hallo meine Lieben

    ich verziehe mich mal in die Ferien. Komme morgennicht mehr dazu tschüss zu sagen, also mache ich es heute. Bis bald.

    Eni

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  24. @Eni: alle haben Ferien, nur ich niiiicht! :'(
    Bleiben Sie brav Eni, und kommen sie in alter Frische wieder! Machen Sie's gut und viel Spass!

    @Ohr des Lesers (oder Auge des Zuhörers, Nase des Tastenden oder Finger des Riechenden)

    ich weiss wirklich nicht was sie haben. Im Titel kommt ein Furz vor, okay. Zuviel für ihr zartsanftes Lindenblüten-Gemüt? Dann nenne ich den EU-Botschafter ein Arsch...that's it, zwei unschöne Wörter.
    Was kann ich dafür dass ich die Chinks als olfaktorisch herausfordernd empfinde? Leben sie mal eine Woche dort, sie werden sehen.
    Das sind übrigens reinste Matriarchate, die Frauen sehen verbittert und unfreundlich aus, sind die grössten Fremdenfeinde und kommandieren die Männer rum in ihrem schrillen Singsang.
    Die sind weniger empfindlich als sie!

    Despektierlich? Ja, stimmt schon. Deswegen halten mich viele für wütend. Bin ich aber gar nicht. Ich lache nur viel über einige andere Lebensformen (wie z.B. die Linken). Hohn und Spott sind mein eigentliches Hobby hier beim Bloggen. Mit geht es nicht darum konstruktiv um Lösungen zu ringen.
    Klar, ich verwundere mich dann jeweils, dass ich soviel Hass zu spüren bekomme. Da verlieren gestandene Männer ihre Fassung und werden schrecklich aggressiv.
    Dafür kann ich auch mal sagen, sorry habe mich geirrt, wenn ich merke, dass diese Typen die Sache zu ernst zu nehmen beginnen. Ich meine, ich will keine Duchgeknallten mit Baseballschläger vor der Haustüre...(man weiss nie).

    Hier in Seldwyla muss man doch schon genug konziliant sein und jeden tag aupassen, dass man niemandes Gefühle verletzt mit dem was man sagt.
    Hier in der schönsten Bar der Blogospähre herrschen andere Regeln. Meine!

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