Cocktails, gebrannte Wasser, Zigarrendunst -- die Gespräche an Orlandos Bar drehen sich um Medienkritik, Kultur, Philosophie, um Gesellschaftspolitik, Religion, Familie und Erziehung, um Mann und Frau -- und ums Kochen. Gejammer, Gelächter, Angeberei sowie gepflegte Beschimpfungen sind an der Tagesordnung.



Freitag, 23. Juli 2010

Grüezi im Kanton Württemberg - und ein Buchtipp

Adolf wollte die Schweiz zum Schluss mit der Berliner Feuerwehr einnehmen - es kam anders! Aus Tausend Jahren wurden nur Zwölf und die Schweiz lebt weiter fröhlich vor sich her als der Welt liebstes Stachelschweinchen. Und nicht mal schlecht.
So unschlecht, dass viele in den Nachbarländern entweder hierherziehen oder sich vom sozialistischen Joch ihrer Zentralregierungen und dem bürokratischen Monster EU zu befreien vorstellen können, indem sie sich der Schweiz anschliessen. Jetzt hat bekanntlich ein Schweizer Politiker eine Idee lanciert, wie das Erolgsmodell ausgeweitet könnte (Verteilung und Mehrung des Reichtums und der Demokratie).
Welchen üerraschenden Widerhall das in der deutschen Presse auslöste ist in der "Welt" nachzulesen.

(p.s.: vor allem die Kommentare empfehle ich wärmstens zur Lektüre, man lernt dabei mehr als wenn man den manipulativen Stimmungsmacher-Kritzeleien der linksradikalen Auslandskorrespondenten im Tagi oder am Schweizer Fernsehen liest/anhört. )

Können Sie sich einen Cantone d'Aosta vorstellen? Le Canton d'Alsace oder einen Kanton Schwarzwald? Und wollen wir das überhaupt? Wie sieht die Zukunft eines "Europas der Regionen" aus?

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Soeben am Radio aufgeschnappt: die moderne Frau im Stress zwischen im Beruf erfolgreich sein müssen und eine glückliche Familie aufziehen müssen. Was vor einem halben Jahrhundert in vielen Fällen selbstverständlich war - die modernen, emanzipierten, gleichberechtigten Frauen mit Nehmer-Qualitäten überfordert es zusehends!

"Gleich, Schätzchen" Erzählungen von der britischen Autorin Jane Simpson, 239 S., aus dem Englischen von Thomas Bodmer, KEIN & ABER Verlag

6 Kommentare:

  1. Ehmm, die Frage ist schon lange nicht mehr, wann die Schweiz der EU beitritt, sondern wie lange es dauert bis die EU Länder der Eidgenossenschaft beitreten.

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  2. ganz ehrlich: ich wünsche mir das nicht. Die Schweiz funktioniert gerade wegen ihrer Kleinräumikeit. Man kennt sich irgendwie, zofft sich zwar ständig, aber im Tessin ist Schaffhausen ein Begriff und im St. Gallischen weiss man um den Genfer.
    Stellen sie sich vor, die ca. 5 Millionen auf der Linie Freiburg i.Br.-Karlsruhe-Heidelberg oder gar Stuttgart kämen dazu!
    Ich meine, es sind Schwoben (die echten!), kennen zwar Häusle bauen und schaffe und eine Knausrigkeit wird ihnen nachgesagt. Aber kennen wir die?

    Unter uns: mir sind schon die Schwaben zu deutsch.

    Aber mir wäre ein Nachbarland "Ba-Wü/Bayern" sehr sympathisch oder auch eine Republik Padanien. Dann könnten Rest-Deutschland und die Römer Bananenrepublik sehen, wo sie das Geld für ihren nationalen Sozialstaatismus hernehmen...

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  3. Wenn ich mir's grade so überlege (und auf der Zunge zergehen lasse): "Cantone d'Aosta", "Canton d'Alsace" oder "Kanton Schwarzwald/Südbaden" - in kulinarischer und önologischer Hinsicht wäre das eine Waaaaaahnsinnsbereicherung!!!

    Ich fordere aus lukullischen Gründen daher: HEIM INS RRREICH!

    (disclaimer: der Spruch ist als ironische Referenz auf eine historische Epoche gemeint, deren verbrecherischer Charakter und völker- und menschenrechtswidrigen Auswirkungen dem Autor bewusst sind und die er mit aller Entschiedenheit veurteilt und sich davon distanziert)

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  4. der schlüssel der EU frage liegt im verständnis des förderalismus. da kann ich mir käumich vorstellen, dass die sozial-zentristische EU urplötzlich den förderalismus entdecken sollte? wir haben aus dem lauf der zeit, aufgeschrieben als geschichte, dieses grundsolide system (mit dir. demokratie, neutralität, förderalismus auf einem jüdisch-christlichen wertefundament) verinnerlicht und entwickelt. auch wenn gegner es seziererisch löchern und im entmündigenden koloss EU landen wollen, kann nicht darüber hinweg täuschen, dass die dna der umliegenden länder andersartig tickt, wie eidgenössische. wer's verneint, erkennt die eigene abhängigkeit desselben nicht mehr.

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  5. @Zysi: denkbar wäre allenfalls ein neuer Staatenbund mit gemeinsamer (neutraler) Aussenpolitik, aber jeweils eigenen Hoheiten in fast allen Bereichen ausser...ja ausser was? Binnenwirtschaftspolitik vielleicht. So wie das im Vereinigten Königreich angedacht ist, weitgehende Autonomie für Schottland, Wales etc. Strenger Föderalismus aber gemeinsame Verfassung und weitgehende direktdemokratische Befugnisse.

    Einfach ein "Staat", der nur das notwendigste tut - was alle Idealisten seit je erdacht haben.

    Das Problem: in der Rest-BRD würde eine Republikflucht einsetzen, alle Ossis würden in Baden-Württemberg wohnen wollen plötzlich. Die müssten die Grenzen dichtmachen! Und Berlin müsste wieder einmal eine Mauer bauen ;-)

    Anderes Problem, die Welschen hätten weitergehende Entscheidungsmacht, d.h. die Lausanner und Genfer Super-Europäer könnten dann wählen zwischen EU und der erweiterten Schweiz...! Ich wäre ja seeeeehr gespannt, wie die sich entscheiden würden!

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  6. Autsch, mein Kommentar heute mittag ist wohl an dem Buchstabenkombi-Schloss gescheitert.
    Also nochmal von vorne:

    @Orlando

    Demokratie ist keine infektiöse Krankheit. Die direkte Demokratie wird in den anderen europäischen Ländern kaum ausbrechen.

    Im Gespräch sowohl mit sehr jungen Deutschen wie mit sehr alten Engländern höre ich, dass für sie die Schweiz eine sehr zuverlässige Konstante im politischen Geschehen ist. Das sind die Überschaubarkeit, die strenge Kontrolle des öffentlichen Lebens, die nüchterne Art, mit Geld und mit internationalen Äffaren umzugehen.

    Diese Leute finden nicht wirklich, dass in ihrem Land die gleiche Art von Demokratie eingeführt werden sollte. Aber sie nehmen unsere Volksentscheide als Vorbild für das, was sie von ihrer eigenen Regierung fordern.

    Die Schweizer können die unheilbaren Straftäter lebenslang einsperren? Das soll unsere Regierung auch.
    Die Schweizer führen keine Kriege im Ausland? Das soll unsere Regierung auch.
    Die Schweizer haben die Regierungsausgaben unter Kontrolle? Das fordern wir auch.
    Die Schweizer verbieten Minarette? Gibt es bei Euch auch ein Burkaverbot? Wir wollen beides von unserer Regierung.

    Aus diesen Gründen ist die Schweiz auch ein ständiger Stachel im Fleisch der Staatschefs Europas und der EU-Kommissars-Diktatur. Sie möchten solches Vorbild aus der Welt schaffen.

    Allerdings haben mir zwei Jungspunde von württembergischen Bauhandwerkern mir gesagt: Hör zu, wenn ihr Württemberg aufnehmt, dann bitte die Bayern grad noch dazu. Die sind ähnlich wie wir und beide passen besser zur Schweiz als zu Deutschland.

    Übrigens, hier ist in letzter Zeit die Frage aufgetaucht: Was sind Christa Markwalders finanzielle Interessen? Wird die aus dem Ausland geschmiert?

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